Informationsbroschüre Verbandsgemeinde An der Finne

In Memleben und Wendelstein findet man neben einer herrlichen Landschaft mit ausgedehnten Flussniederungen und bewaldeten Hängen Zeugnisse alter deutscher Geschichte. Erstmals erwähnt wurde der Ort Mimelebo im Brevarium des St. Lullus (786) als Besitzung, die Karl der Große dem Kloster Hersfeld schenkte. Die nächste Erwähnung findet der Ort Anfang des 10. Jahrhunderts als Name einer Pfalz des ottonischen Königshauses. Seine Blütezeit erlebte Memleben im ausgehenden 10. Jahrhundert. Memleben war Lieblingspfalz von König Heinrich I. und seinem Sohn Otto I., die beide dort verstorben sind (Heinrich I. im Jahre 936 und Otto I. im Jahre 973). Nach dem Tod Ottos I. stiftete Otto II. in Memleben ein Benediktinerkloster. In der Klosteranlage befindet sich heute ein Museum. Wohlmirstedt wurde ebenfalls 786 erstmals als „Wol merstede“ erwähnt. Vom Kloster Hersfeld war Wohlmirstedt bis 1073 abhängig. Danach gehörte der Ort zum Erzbistum Mainz. Die Grafen von Wiehe-Rabenswalde errichteten im Ort einen Dingstuhl, einen so genannten Gerichtsort, der für die nähere Umgebung die Rechtspflege wahrnahm. Von den Rabenswaldern kam der Ort an die Orlamünder und dann an die Thüringer Landgrafen. Die Familie von Witzleben erwarb 1355 mit dem Wendelstein auch Wohlmirstedt. Dietrich von Witzleben (1464 bis 1523) ließ sich in Wohlmirstedt nieder und ließ ein Herrenhaus erbauen, den später so genannten „Blauen Hof“. 1803 erwarb Ferdinand Heinrich von Helldorf das inzwischen baufällige Rittergut. Er errichtete anstelle des alten Herrenhauses einen neuen Wirtschaftshof. In den Jahren 1831 bis 1834 entstand auf Geheiß Heinrich Hans von Helldorfs (1815 bis 1864) das noch heute bestehende Wohlmirstedter Schloss. Die erste urkundliche Erwähnung von Allerstedt fällt in das Jahr 786. Der Ort gehörte zur Reichsburg Wiehe und kam 998 an das Kloster Memleben. Oberhalb des Dorfes erhob sich die Burg Allerstedt, von der einige Reste mit Wall, Graben, Brunnen und Turmstumpf erhalten geblieben sind. Zeisdorf liegt sehr malerisch im Tale des Klefferbaches. 786 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Zesdorf, GEMEINDE KAISERPFALZ ALLERSTEDT | BUCHA | MEMLEBEN | WENDELSTEIN WOHLMIRSTEDT | ZEISDORF Einwohner (Stand 05/2023) 1.687 Fläche 41,1 km² Bürgermeister Andreas Reiche 22

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNzc3MQ==