Informationsbroschüre Verbandsgemeinde An der Finne

Die Gründung der Orte Steinburg, Borgau und Marienroda ist nicht konkret festzulegen. Steinburg hat vermutlich seinen Ursprung in einer Burganlage, die schon im 8. bis 10. Jhd. vorhanden war. Reste dieser Holz-Erde-Burg lassen auf eine größere, zweiteilige Anlage schließen, die später vom Schloss, Gut und Dorf überbaut wurde. Heute ist das im 15. Jhd. erbaute Schloss mit Schlosspark und Teich über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Nach 1686 kam Steinburg an die Familie von Münchhausen, die es letztlich bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in ihren Besitz hatten. Aus dieser Familie ist Phillipp Adolph Friedrich von Münchhausen zu nennen, der sich nachhaltig um die Abschaffung des Frondienstes bemühte. Noch heute kann man auf dem Steinburger Herrenfriedhof historische Grabplatten derer von Münchhausen besichtigen. Das Schloss wird zurzeit grundhaft saniert und zu einem bequemen Zuhause in Form des betreuten Wohnens. Bekannt über die Gemeindegrenzen hinaus ist das Steinburger Parkfest, das jährlich im Mai oder Juni zahlreiche Besucher anzieht. Auch das Abfischen des Schlossteiches im Herbst ist für die Einwohner der Gemeinde nicht nur ein schmackhafter Höhepunkt. Der genaue Gründungszeitpunkt von Borgau ist noch nicht erforscht. Die Endung des Ortsnamen -au und einige Flurnamen deuten auf einen slawischen Ursprung hin, die im früheren Mittelalter auch hier in der Gegend sesshaft waren. Borgau wird erstmalig in einer Urkunde des Jahres 1209 als Pfortenser Besitz erwähnt. In einem Lehnbrief von 1468 ist Borgau als Zubehör der Herrschaft in Steinburg aufgeführt. Die Kirche in der jetzigen Form besteht seit 1848. Vor 1952 war Borgau eine eigenständige Gemeinde, wurde dann zur Gemeinde Steinburg eingemeindet (bis 2009). Sehenswert sind die alten Bauernhäuser, als für die Gegend typischen Vierseitenhöfe. Die malerische Umgebung lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Der jetzige Ort Marienroda entstand aus dem Vorwerk des Rittergutes Steinburg. Der Name wurde von der Wüstung (aufgegebene Siedlung) übernommen, welche schon in einem Lehnbrief von 1486 als Zubehör zur Herrschaft Steinburg erscheint. Der alte Gasthof ist ein ehemaliger Ausspanngasthof an der bekannten Kupfer- und Weinstraße, die von Nürnberg über die Finne nach Eisleben führte. In einer Notiz von 1800 ist zu lesen, dass in Marienroda der Gasthof stand, die Ziegelscheune, ein Schafstall, eine kleine Scheune und sonst nichts. Die neuen Häuser entstanden im Zuge der Bodenreform als Neubauernhöfe. 21

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