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Projekte der Stadt Kaiserslautern

Sustainable Development Goals (SDGs): 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

Im Jahr 2015 beschloss die Weltgemeinschaft die Agenda 2030. Die 17 SDGs zielen darauf ab, nachhaltige Entwicklung auf sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Ebene zu fördern. Auch Deutschland verfolgt diese Ziele (Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie), dabei spielen Städte und Kommunen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung. Im Folgenden finden Sie einen Überblick der Aktivitäten der Stadt Kaiserslautern, mit Bezug zu den SDGs. Die Nachhaltigkeitsstrategie beinhaltet einen Überblick mit dem Schwerpunkt Umweltschutz.

Leitlinien für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Die Stadt Kaiserslautern engagiert sich schon über 30 Jahre lange im Klimaschutz und hat sich frühzeitig den Herausforderungen des Klimawandels gestellt. Es wurden bereits zahlreiche Beschlüsse für die Konzepte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung verabschiedet. Daraus resultieren Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung. Am 25.08.2020 hat der Stadtrat die Leitlinien für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschlossen, um die Thematik noch stärker als bisher in den Fokus zu stellen.

Nachhaltige Energieversorgung & Klimaschutz

Nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz sind zentrale Bausteine zur Bewältigung des Klimawandels und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere Photovoltaik Anlagen sind eine wichtige Maßnahme zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Stadtgebiet. Ziel ist es mit der Energie effizient umzugehen und den Endenergieverbrauch zu reduzieren. Den restlichen Verbrauch sollte nach Möglichkeit mit Erneuerbaren Energien erzeugt werden. Die Stadt Kaiserslautern, arbeitet im Rahmen des Konzeptes "Masterplan 100 % Klimaschutz" an der Umsetzung zu einer nachhaltigen Energieversorgung.

Nachhaltige Quartiere

Die Stadt Kaiserslautern entwickelt das Pfaff-Quartier als modernes Mischquartier für Arbeiten, Wohnen und Gewerbe, welches sich durch eine innovative Wärmeversorgung auszeichnet. Auf Basis des Masterplans 100 % Klimaschutz 2025 strebt die Stadt die Klimaneutralität an. Neben technischen Neuheiten innerhalb der Gebäude stellt das Gelände der ehemaligen Nähmaschinenfabrik auch im Punkt Klimaanpassung besondere Herausforderung dar, da der Boden verunreinigt ist und zu 80 % versiegelt bleiben muss. Starkregenereignisse werden durch Notwasserwege mit Hilfe von Geländemodellierung, Regenrückhaltebecken und der Kombination aus PV mit Gründach begegnet, damit wichtigen Aspekte der Klimaanpassung Rechnung getragen. Somit wird das Quartier nachhaltig und resilient entwickelt und dient auch als Blaupause für die gesamte Stadtentwicklung.

Nachhaltige Mobilität

Die Stadt Kaiserslautern hat sich zum Ziel gesetzt den Verkehr nachhaltig zu gestalten, um die Treibhausgasemissionen zu verringern. Dazu wurde der Mobilitätsplan Klima+2030 beschlossen. Die Stadt Kaiserslautern arbeitet kontinuierlich an der Umsetzung des Mobilitätsplans und an einer Verbesserung der Verkehrssituation für den nicht motorisierten Verkehr sowie den ÖPNV.

Dabei werden neben größeren Maßnahmen wie der Einrichtung der Fahrradstraße zwischen Stadt- und Volkspark oder der Pendlerradroute Bachbahn in der täglichen Arbeit viele kleine Maßnahmen umgesetzt, die ebenfalls vor Ort den Rad- und Fußverkehr, den ÖPNV und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum verbessern. Diese Maßnahmen werden seit 2024 fortlaufend im städtischen Mobilitätsportal veröffentlicht.

Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen & Klimawandelanpassung

Die Stadt Kaiserslautern setzt sich durch einen nachhaltigen Umgang und somit für den Schutz natürlicher Ressourcen ein. Der Schutz der Ressourcen wie beispielsweise Boden und Wasser dient dabei auch der Klimaanpassung. Im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts arbeitet die Stadt Kaiserslautern an Maßnahmen, die unter anderem dem Starkregen- und Hochwasserschutz und der Eigenvorsorge dienen. Zeitgleich legt die Stadt einen Fokus auf die Förderung der Biodiversität und Artenvielfalt.

Im Alltag die Umwelt schützen

Jeder Mensch verursacht täglich ein Mehrfaches des eigenen Körpergewichts in Müll: Plastik, Papier, Elektroschrott, Essensreste. Ein bewusster Blick in unseren Alltag offenbart viele Momente, in denen wir achtsamer, rücksichtsvoller und einfallsreicher sein können. Es wird Sie vielleicht überraschen, aber so manche Maßnahme zur Reduzierung des Abfalls und Schutz der Umwelt wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf Ihren Alltag aus: Sie sparen Kosten, sind aktiver und betätigen sich kreativ.

Mehrweg statt Einweg
Aus Umweltschutzgründen hat die Stadt Kaiserslautern zusammen mit dem Citymanagement und der Stadtbildpflege im Jahr 2019 einen Mehrweg Lautrer Kaffeebecher auf den Markt gebracht.

Kommunale Wärmeplanung für die Stadt Kaiserslautern

Die Stadt Kaiserslautern ist mit der Erstellung einer umfassenden kommunalen Wärmeplanung (KWP) befasst. Ziel ist es, bis zum Jahr 2040 eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung sicherzustellen. Die Wärmeplanung bietet dabei eine strategische Grundlage zur Umsetzung der Klimaziele der Stadt und dient als Orientierung für Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern bei ihrer individuellen Planung.

Im Ergebnis wird die Wärmeplanung aufzeigen, in welchen Stadtteilen netzgebundene Wärmeversorgung möglich ist und wo dezentrale, gebäudegebundene Lösungen nötig sind. Dabei wird stets der Vorrang von Energieeffizienz betont, um Kosten zu senken und Resilienz zu erhöhen.

Welche Auswirkungen hat die kommunale Wärmeplanung auf private Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer?
Wie hängt sie mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammen?
Grundsätzlich handelt es sich bei der kommunalen Wärmeplanung um einen informellen Plan ohne direkte rechtliche Wirkung. Ein politischer Beschluss zur Umsetzung der Wärmeplanung löst keine vorzeitigen Rechtsfolgen aus, wie sie im GEG geregelt sind.

Beteiligung der Öffentlichkeit
Der Prozess wird eng begleitet von einem Steuerungsgremium, dem "Wärmetisch", welches Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Energieversorgung, Handwerk und weiteren Schlüsselbereichen zusammenführt. Diese Gremiumsarbeit stellt sicher, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger frühzeitig integriert und wichtige Weichen für die Umsetzung gestellt werden.

Die Bürgerinnen und Bürger sowie weitere Akteure werden regelmäßig über Fortschritte und Ergebnisse informiert. Der Prozess soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein, um Kaiserslautern auf den Weg zur Klimaneutralität zu führen.
Das Projekt wird mithilfe von Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz umgesetzt.

Solarkataster

Seit 2023 bietet die Stadt Kaiserslautern (als erste Kommune bundesweit) ein 3D-Solarkataster mit Potenzialrechner an.

Die Gebäudeflächen sind im Stile einer Heatmap voreingefärbt, blau für wenig geeignete Areale, rot für gut geeignete Areale. Ein einfacher Klick auf die jeweilige Dach- oder Wandfläche zeigt bereits die Sonneneinstrahlung im Jahr 2022 an. Im integrierten Solarrechner kann man dann die ungefähren Erträge in kWh/Jahr für eine in Quadratmeter angegebene Solarzellenfläche ermitteln. Er erlaubt auch die Berechnung mit unterschiedlichen Solarzelltypen, die über unterschiedliche Wirkungsgrade verfügen. Zusätzlich wird die ungefähre CO2-Einsparung in kg/Jahr angezeigt.

Nachhaltige Mobilität im Forschungsprojekt EnStadt:Pfaff

Das Pfaff-Quartier ist eine Industriebrache in der Nähe des Zentrums von Kaiserslautern. Das Traditionsunternehmen Pfaff produzierte auf dem Gelände 150 Jahre lang Nähmaschinen. Im Jahr 2009 wurde die Produktion am Standort eingestellt. Im Jahr 2014 erwarb die Stadt Kaiserslautern 17 ha der Gesamtfläche von rund 19 ha, um das Quartier zu entwickeln.

Die Stadt Kaiserslautern entwickelt das Pfaff-Quartier als modernes Mischquartier für Arbeiten und Wohnen, das sich durch eine klimaneutrale Energieversorgung auszeichnet. Dieses Vorzeigeprojekt ist ein zentraler Bestandteil des Masterplans 100 Prozent Klimaschutz und strebt bereits 2029 die Klimaneutralität an.

Die Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Mobilität werden im Bebauungsplan festgesetzt. Im Rahmen von EnStadt:Pfaff wurde zunächst ein Mobilitätskonzept entwickelt. Ein zentrales Element für den Bereich Mobilität ist die Errichtung von sogenannten Mobilitätsstationen als Standort für Leihfahrzeuge (Car-Sharing, Bike-Sharing, Lastenrad-Sharing) und öffentliche Fahrradabstellanlagen. Mobilitätsstationen können auch mit ÖPNV-Haltestellen verknüpft werden, aber auch E-Mobil-Ladepunkte, Infotafeln und Paketstationen bereitstellen. Auch wurden Flächen für Mobilitätsangebote wie Bushaltestellen oder Carsharing ausgewiesen. Geplant sind insgesamt acht Mobilitätsstationen in drei verschiedenen Größen und strategisch im Quartier verteilt, teilweise am Straßenrand, teilweise in den Parkhäusern. Die Grafik stellt einen möglichen Aufbau dar.

Zur Finanzierung der nachhaltigen Mobilitätsangebote wurde eine innovative Stellplatzsatzung entwickelt. Die Stellplatzsatzung mit Bebauungsplan wurde vom Stadtrat beschlossen und sieht vor, dass ein Teil der Gelder an die Stadt Kaiserslautern abzuführen ist, die die Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer aufgrund der reduzierten geforderten Stellplatzanzahl einsparen. Mit diesen Einnahmen werden die Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität finanziert.

Durch die innovative Stellplatzsatzung wird die Zahl der Stellplätze von etwa 4.000 auf etwa 2.400 gesenkt.