Pro Future Stadt & Landkreis Kaiserslautern

STADT UND LANDKREIS KAISERSLAUTERN GEMEINSAM LEBEN, GEMEINSAM HANDELN Klima- und Umweltschutz Klimawandel und Nachhaltigkeit PRO FUTURE Ausgabe 2025/2026

HAUS DER NACHHALTIGKEIT Infozentrum im Biosphärenreservat Pfälzerwald Gebaute Nachhaltigkeit mit einer Menge drin und drumherum … • Infopoint zum Thema nachaltiges Bauen • buntes Veranstaltungsprogramm • wechselnde Ausstellungen • Pfälzer Waldladen • Naturspielplatz • Umweltbildungsangebote • Ausgangspunkt für Pfälzerwald Erlebnisse … und jeden Sonntag etwas los! Informieren, Entspannen und Erleben im Herzen des Pfälzerwaldes Programm und Infos unter: Haus der Nachhaltigkeit Johanniskreuz 1a, 67705 Trippstadt +49 (63 06) 92 10-130 Öffnungszeiten: März bis Oktober: täglich (außer Sa.) 10:00 – 17:00 Uhr November bis Februar: Mo. – Fr. 10:00 – 16:00 Uhr … und auch auf Fotos: Landesforsten.RLP.de/Jonathan Fieber Bemerkenswert, dass es mitten im Pfälzerwald eine Einrichtung gibt, die diesen so wichtigen Gedanken sogar in ihrem Namen trägt: Das „Haus der Nachhaltigkeit“ in Johanniskreuz, der kleinen Waldsiedlung im Herzen des Pfälzerwaldes, einem Ortsteil von Trippstadt. Klingt nach ganz viel Anspruch, nach einer innovativen Ideenschmiede für alle, die bewusster leben möchten. Das „Haus der Nachhaltigkeit“ versteht sich als ein Infozentrum im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Als Anlaufstation, Ideengeber und Berater in Sachen Nachhaltigkeit. Doch macht so etwas auch Spaß? – Na klar! Denn hier, in dieser von den Landesforsten Rheinland-Pfalz betriebenen Einrichtung, wird Nachhaltigkeit in ein tolles Konzept gegossen. Wechselnde Ausstellungen, ein interaktives 3-D-Landschaftsmodell, ein buntes Veranstaltungsprogramm, sowie das nach ökologischen Gesichtspunkten geplante Haus mit seinem „Pfälzer Waldladen“, geben uns jede Menge Inspirationen für einen nachhaltigen Lebensstil. Ein Kräutergarten, eine Streuobstwiese, ein Naturspielplatz und Picknickwiesen im Umfeld runden das „bio-logische“ Angebot ab. Wie das HAUS DER NACHHALTIGKEIT in Johanniskreuz die Themen unserer Zeit sichtbar macht Nachhaltigkeit – es ist das Wort dieses Jahrzehnts. Geht es doch um unsere Zukunft, um den verantwortlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen, um Klimaschutz und ein von Verantwortung gekennzeichnetes Lebensmodell, das auch an zukünftige Generationen denkt. Oder anders ausgedrückt: „NACHHALTIGKEIT“ ist das Thema unserer Zeit! Von wo aus könnte man den Lebensraum Pfälzerwald besser entdecken und erfahren, als vom zentral gelegenen Johanniskreuz aus? Burgruinen erobern, wilde Schluchten meistern, spektakuläre Ausblicke genießen und die Ruhe des Waldes tief in sich aufsaugen – dies alles ist auf zahlreichen Wanderwegen und Radtouren rund um Johanniskreuz möglich. Die biologische Vielfalt in einem unglaublich faszinierenden Wald voller Vielfalt – sie ist das große Erlebnis im Pfälzerwald.

GRUSSWORTE LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, in Zeiten des weltweiten Klimawandels ist es wichtig, vor Ort in das Geschehen einzugreifen und aktiv dazu beizutragen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Dazu werden Ideen genauso gebraucht wie tatkräftige Unterstützerinnen und Unterstützer. Ich darf mit Freude verkünden, dass bereits zahlreiche regionale Akteure mit voller Kraft und Überzeugung daran arbeiten, entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Die vorliegende Pro-Future Broschüre will Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, was bereits für eine vielversprechende sowie nachhaltige Zukunft getan wird und was noch getan werden kann. Hierbei spielt nicht nur der Beitrag größerer Akteure in der Region eine Rolle. Auch Sie selbst können als verantwortungsbewusste Privatperson umsichtig und zukunftsorientiert handeln und so nicht nur dem Klimawandel ein Stück weit entgegenwirken, sondern unter anderem auch zum Erhalt und Schutz der durch die sich stetig verändernden Umweltfaktoren gefährdeten Biodiversität beitragen. Lassen sie sich durch die aufgeführten Maßnahmen und Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit, Energie und Klimaschutz, nachhaltige Mobilität sowie Klimaanpassung und Biodiversität inspirieren und tragen sie ganz individuell zu einer besseren Zukunft bei. Ich hoffe, dass Sie diese Lektüre ebenso aufschlussreich wie informativ finden! Ihr Ralf Leßmeister Landrat LIEBE LESERINNEN UND LESER, der Klimawandel betrifft uns alle und erfordert gemeinsames Handeln, um ihn zu begrenzen und Maßnahmen zur Anpassung zu entwickeln. Jede und jeder kann durch bewusste Entscheidungen, Energieeinsparungen und nachhaltiges Handeln einen Beitrag leisten – sei es im Großen oder im Kleinen. Die vorliegende gemeinsame Broschüre der Stadt und des Landkreises Kaiserslautern möchte Sie inspirieren und aufzeigen, wie Sie sich aktiv für die Zukunft unseres Planeten einsetzen können. Kaiserslautern hat sich frühzeitig den Herausforderungen des Klimawandels gestellt: Bereits 1993 ist die Stadt dem „Klimabündnis“ beigetreten, 2011 wurde im Stadtrat das Ziel zur Reduzierung der CO2-Emissionen und des Endenergieverbrauchs beschlossen. Im Jahr 2020 wurden Leitlinien für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit verabschiedet. Dies spiegelt unser Bestreben wider, dem Klimawandel zu begegnen und gleichzeitig die Lebensqualität in unserer Stadt zu erhalten. Dabei stehen wir vor einer doppelten Herausforderung, die ganzheitlich angegangen werden muss: Zum einen sind Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um den Klimawandel zu begrenzen. Zum anderen ist es wichtig, sich an die unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. In dieser Broschüre finden Sie wertvolle Informationen zum Klima- und Umweltschutz, spannende Projekte aus unserer Region und praktische Tipps, wie wir auch im Alltag nachhaltig handeln können. Lassen Sie sich inspirieren und erfahren Sie, wie schon kleine Veränderungen in Ihrem Alltag einen großen Unterschied machen können. Wir hoffen, dass Ihnen diese Broschüre als hilfreicher Leitfaden dient und Sie auf Ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen wird. Lassen Sie uns gemeinsam anpacken und positive Veränderungen bewirken – gemeinsam können wir viel erreichen! Herzliche Grüße Beate Kimmel Oberbürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern Grußworte // 3

4 // Headline Ebenso investieren wir kontinuierlich in eine ständig wachsende Flotte von Elektrofahrzeugen. Zusätzlich dazu betreiben wir E-Tankstellen, um unsere Kunden eine bequeme und zuverlässige Ladeinfrastruktur zu bieten. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen zu fördern und einen Beitrag zur Reduzierung der Luftverschmutzung und des CO2-Ausstoßes zu leisten. Flüssiggas mit erneuerbaren ˆĺđŜťĺƥøıLJ Sauber und vielseitig einsetzbar Flüssiggas ist eine vielseitige Energiequelle, die sich durch ihre Sauberkeit und Flexibilität auszeichnet. Bei den Stadtwerken Ramstein-Miesenbach GmbH Durch die Kombination mit PV-Anlagen und PV-Speichersystemen kann ein sehr hoher Autarkiegrad des Gebäudes erreicht werden. Bei 100% erneuerbarem Strom arbeiten die Erdwärmepumpen emmisionsfrei und CO2-neutral. Sie sind deshalb für den Klimaschutz ein gut geeignetes Heizsystem! Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft Klimaschutz ist eine Herausforderung, der wir uns alle gemeinsam stellen müssen. Als Stadtwerke Ramstein-Miesenbach GmbH sind wir stolz darauf, unseren Teil dazu beizutragen. Mit innovativen Technologien zeigen wir, dass nachhaltiges Handeln und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Gemeinsam für eine grüne Zukunft: Klimaschutz mit den Stadtwerken Ramstein-Miesenbach GmbH Die Stadtwerke Ramstein-Miesenbach GmbH setzen sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft ein und bieten innovative Lösungen im Bereich des Klimaschutzes an. Mit dem Fokus auf kalte Nahwärme, Erdgas und Flüssiggas aus erneuerêÑŗøı ˆĺđŜťĺƥøı ŔŗßŜøıťĕøŗøı ſĕŗ Hđıøı ſøČſøĕŜøıñø ıŜßťƍøLj ñĕø ñøı œİſøĩťŜëđūťƍ ūıñ Wĺİċĺŗť žøŗøĕıêÑŗøıǍ sind wir momentan in der Planungsphase unserem Flüssiggas Bio-Flüssiggas beizumischen. Dadurch reduzieren wir nicht nur die CO2-Emissionen, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. WÑĩťø bÑđſßŗİøLJ Nachhaltige Wärmeversorgung für unsere Gemeinde œıŜøŗø WÑĩťø bÑđſßŗİø ĕŜť ıĕëđť ıūŗ øĕıø zuverlässige, sondern auch eine umweltfreundliche Alternative zur konventionellen Wärmeversorgung. Durch den Einsatz von innovativen Erdwärmesonden wird die Erdwärme aus bis zu 200m gefördert und durch ein Leitungsnetz zu den Abnehmern transportiert.

INHALT, IMPRESSUM Texte und Fotos: Stadt Kaiserslautern Referat Umweltschutz Rathaus Nord Lauterstraße 2 67657 Kaiserslautern Telefon: 0631 365-1150 E-Mail: umweltschutz@kaiserslautern.de Internet: www.kaiserslautern.de Landkreis Kaiserslautern Lauterstraße 8 67657 Kaiserslautern Stabsstelle Klimaschutz Telefon: 0631/7105-680 E-Mail: klimaschutzmanagement@ kaiserslautern-kreis.de Internet: www.kaiserslautern-kreis.de Herausgeber: BVB-Verlagsgesellschaft mbH © BVB-Verlagsgesellschaft mbH, 2025 Titelfoto: © Siphosethu Fanti:peopleimages.com - AdobeStock.com Alle Angaben nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit. Irrtümer vorbehalten. Titel, Umschlaggestaltung, Fotos, Kartographien sowie Art und Anordnung des Inhalts sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nicht gestattet. Alle Rechte vorbehalten. In unserem Verlag erscheinen unter anderem Informationsbroschüren aller Art, Wirtschafts- und Gesundheitsmagazine, Firmenbroschüren sowie Faltpläne und sonstige kartographische Erzeugnisse. Das verwendete Papier wird im ECF-Verfahren (elementarchlorfrei) hergestellt. Friedrichstraße 4 | 48529 Nordhorn Tel. 05921 9730-0 | Fax 05921 9730-50 kundenservice@bvb-verlag.de www.bvb-verlag.de 3 GRUSSWORTE 5 INHALT IMPRESSUM 6 DAS KLIMA IN KÜRZE 8 AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS AUF DIE ARTENVIELFALT 18 PROJEKTE DER STADT KAISERSLAUTERN 24 PROJEKTE IM KREIS KAISERSLAUTERN 29 WIE SIE DEN KLIMASCHUTZ IN BEWEGUNG BRINGEN 30 HEUTE SCHON IM MORGEN WOHNEN © Joshua Resnick - shutterstock.com Inhalt, Impressum // 5

© Paladin12 - shutterstock.com Um die Ursachen des Klimawandels zu verstehen, müssen wir den Blick auf unsere Straßen, über die Industrieanlagen und in die einzelnen Haushalte richten. Zur Gewinnung von Energie verbrennt die Menschheit täglich große Mengen fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Gas. Dadurch gelangt in hohem Maße Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre. Als direkte Folge wird der an sich natürliche und lebensnotwendige Treibhauseffekt verstärkt. Unter diesem Einfluss wärmt sich die Erde immer weiter auf. DAS KLIMA IN KÜRZE WARMING STRIPES Mit den Warming – Stripes (deutsch: Wärmestreifen) hat der britische Klimaforscher Ed Hawkins im Jahr 2018 eine anschauliche Darstellung zur Erderhitzung veröffentlicht. Die Grafik der Warming-Stripes zeigt auf einen Blick, dass die Häufigkeit warmer und heißer Jahre in den letzten Jahren außergewöhnlich stark zugenommen hat. Die Grafik beinhaltet die Temperaturänderungen im Landkreis und der Stadt Kaiserslautern von 1881 bis 2023. Von dunkelblau (sehr kühl) über hellblau und hellrot bis dunkelrot (sehr heiß). Im Jahr 1881 lag die Durchschnittstemperatur bei 7,7°C und im Jahr 2023 bei 11,4°C. Der Temperaturanstieg hat zur Folge, dass Extremwettereignisse wie Starkregen, Hoch- und Niedrigwasser, Hitzewellen, Temperaturrekorde und Trockenheit, aber auch Stürme häufiger auftreten. Aus diesem Grund ist es für die Stadt und den Kreis Kaiserslautern unerlässlich, an den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung zu arbeiten. Erstens Klimaschutz Reduzierung von Treibhausgasen, um den Klimawandel einzudämmen. Dazu zählen Maßnahmen zum Ausbau Erneuerbarer Energien, klimaverträgliche Versorgung mit Strom, Wärme und Kälte sowie klimafreundliche Mobilität. Zweitens Klimaanpassung Minderung der unausweichlichen Auswirkungen des Klimawandels (Hitze und Starkregen) durch Schaffung klimaresilienter (Stadt-)Strukturen. Zu den wichtigen Maßnahmen gehören die Bauvorsorge und die Schaffung von Grün sowie auch die Verhaltensvorsorge. Datenquelle: Deutscher Wetterdienst Datenverarbeitung: Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen 1881 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2023 Idee: Ed Hawkins www.klimawandel.rlp.de Temperaturänderung im Lankreis und der Stadt Kaiserslautern (1881–2023) 6 // Das Klima in Kürze

WEITERE INFORMATIONEN ZU DEN AKTIVITÄTEN… Klimatologische Variablen und Kenntage für die aktuelle Klimatologie (1993–2023) der Stadt und des Landkreises Kaiserslautern und deren Änderung im Vergleich zum frühestmöglichen langjährigen Mittel (1881–1919 oder 1951–1980) mit Rheinland-Pfalz im Vergleich Jahresmitteltemperatur 10, 2°C (+2,2°C) 10,0°C (+2°C) +1,7°C Sonnenscheindauer 1730h/a (+119h) 1727h/a (+115h) +6% Niederschlag Mai bis Oktober 392mm (-9%) 405mm (-4%) 403mm (-11%) November bis April 389mm (+62%) 406mm (+67%) 382mm (+59%) Ergiebiger Niederschlag 22d/a (+2d) 23d/a (+1d) 22d/a (+1d) Heiße Tage 14d/a (+8 d/a) 12d/a (+7 d/a) +6 d/a Sommertage 52d/a (+21 d/a) 49d/a (+20 d/a) +17 d/a Frosttage 72d/a (-17 d/a) 73d/a (-16 d/a) -16 d/a …und zum Landkreis …der Stadt Legende Stadt Kaiserslautern Landkreis Kaiserslautern Bundesland Rheinland-Pfalz Das Klima in Kürze // 7

© Paladin12 - shutterstock.com AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS AUF DIE ARTENVIELFALT AUSBREITUNG GEBIETSFREMDER UND INVASIVER ARTEN Durch die einhergehenden Veränderungen durch den Klimawandel wird die Ausbreitung invasiver Arten verstärkt. Invasive Arten sind gebietsfremde Pflanzen und Tiere, die problematisch sind für Mensch und Umwelt. Durch den Menschen kommen Tiere und Pflanzen mit oder ohne Absicht in Gebiete, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. So sind neben den einheimischen Arten, die natürlicherweise bei uns vorkommen, auch gebietsfremde Arten zu finden. Seit 2015 gibt es die EU-Verordnung zu invasiven Arten. Kernelement davon ist die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (Unionsliste), für die Maßnahmen zum zukünftigen Umgang festgelegt werden. Götterbaum Ailanthus altissima Dieser sommergrüne Baum wird bis 30m hoch. Sein Stamm hat eine längsgestreifte, hellgraue Borke. Die Blätter stehen wechselständig, sind gefiedert und kahl. Die Blüten sind grünlich gelb in großen Rispen und riechen stark unangenehm. Die Frucht besteht aus 5 bis 6 freien, leuchtend rot geflügelten Nüsschen. Der Götterbaum kann durch vegetative Vermehrung und die Ausscheidung toxischer Substanzen andere Arten naturnaher Lebensräume verdrängen. Weiterhin können Inhaltsstoffe der Blätter, des Holzes und der Pollen allergische Hautreaktionen auslösen. BEISPIELE FÜR INVASIVE ARTEN IN STADT UND LANDKREIS KAISERSLAUTERN, DIE EINE GEFAHR FÜR DIE BIODIVERSITÄT UND DIE NATÜRLICHEN ÖKOSYSTEME DARSTELLEN WEITERE INFORMATIONEN © Anna - AdobeStock.com 8 // Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt

Riesenbärenklau Heracleum mantegazzianum Diese krautige Pflanze kann bis zu 5m hoch werden. Ihre Stängel sind oben zottig behaart und an der Basis bis zu 10cm dick mit purpurnen Flecken. Die Blätter sind stark geteilt und an der Unterseite kurz behaart. Die Blüte wird als große Dolde von bis zu 80cm Durchmesser ausgebildet. Der Riesenbärenklau kann Lebensräume durch die Bildung von Dominanzbeständen verändern. Weiterhin beinhalten alle Pflanzenteile Furocumarin, welches zu schweren allergischen Reaktionen der Haut, in Kombination mit Sonnenlicht bis hin zu Verbrennungssymptomen führen kann. Indisches Springkraut Impatiens glandulifera Diese krautige Pflanze wird bis zu 3m hoch. Der hohle Stengel wird bis 5cm dick. Die SpornBlüten sind purpurrot bis weiß. Ihre Früchte werden als Schleuderkapseln ausgebildet, die bei Berührung die Samen herausschleudern. Die Art verdrängt einheimische Arten durch die Ausbildung von Massenbeständen entlang von Gewässern und in Feuchtgebieten. Wassersalat Pistia stratiotes Diese wärmeliebende Pflanze wird gerne in Gartenteichen gehalten. Bisher sind noch keine wildlebenden Vorkommen in RheinlandPfalz bekannt, jedoch ist der Handel erst seit 2024 durch Aufnahme in die EU-Liste verboten, daher kann die Art noch in dem einen oder anderen Garten vorkommen. Dichte Bestände dieser Art können unter Anderem zu einer Verringerung der Fließgeschwindigkeit von Gewässern sowie zu einer starken Verminderung des Lichteinfalls und Reduktion des Sauerstoffgehalts führen, wodurch sie heimische Arten gefährden können. © dina - AdobeStock.com © U.Waldheim - AdobeStock.com © orestligetka - AdobeStock.com Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt // 9

© Paladin12 - shutterstock.com Nutria Myocastor coypus Dieses zum Teil mit Biber oder Bisamratte verwechselte, ans Wasser gebundene Nagetier wird bis zu 65cm groß und zeichnet sich durch auffällige orangefarbene Nagezähne, lange dicke Schnurrhaare und kleine Ohren aus. Sein Schwanz ist ähnlich dem der Ratten drehrund und nur spärlich behaart. Das Fell ist gelbgrau bis schwarz gefärbt, jedoch gibt es Farbzüchtungen, z.B. in weiß, goldfarben und grau. Diese Art kann Fraßschäden an Unterwasser- und Ufervegetation verursachen und kann dabei geschützte Arten gefährden. Nachhaltigkeit im Blick: Ihr Forstamt vor Ort © rudiernst - AdobeStock.com 10 // Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt Einige Einblicke in das Forstamt Kaiserslautern 'DV )RUVWDPW .DLVHUVODXWHUQ EHWUHXW HLQH *HVDPWȵ¦FKH von 23.664 Hektar und ist damit das größte Forstamt in 5KHLQODQG 3IDO] $Q GHQ :DOG VWHOOW XQVHUH *HVHOOVFKDIW VHKU YLHOH XQG VHKU XQWHUVFKLHGOLFKH $QVSU¾FKH *HUDGH LP ZDOG UHLFKHQ *HELHW XP .DLVHUVODXWHUQ VLQG GLH 0HQVFKHQ GHP :DOG VHKU YHUEXQGHQ XQG ]HLJHQ JUR¡HV ΖQWHUHVVH DQ GHQ QDW¾UOLFKHQ =XVDPPHQK¦QJHQ $XI HLQLJH K¦XȴJ JHVWHOOWHQ )UDJHQ ZROOHQ ZLU LQ GLHVHP $UWLNHO $QWZRUWHQ JHEHQ Warum wird so viel Holz eingeschlagen? $OV QDFKZDFKVHQGHU 5RKVWR΍ LVW +RO] VHKU JHIUDJW ΖP %DXJHZHUEH ]XU +HUVWHOOXQJ YRQ 0¸EHOQ I¾U GHQ ΖQQHQDXVEDX RGHU LP *DUWHQEDX LVW +RO] QDKH]X XQHUVHW]OLFK XQG LQ MHGHP +DXVKDOW SU¦VHQW 'LH 1DFKKDOWLJNHLW LVW EHL GHU +RO]QXW]XQJ XQVHU REHUVWHV 3ULQ]LS 'HU]HLW VFKODJHQ ZLU LP )RUVWDPW .DLVHUVODXWHUQ QXU HWZD GHU QDFKZDFKVHQGHQ +RO]PHQJH HLQ (V ZLUG DOVR HKHU 9RUUDW DXI DOV DEJHEDXW 'LH $UEHLWVYHUIDKUHQ ULFKWHQ VLFK QDFK GHQ 5HJHOQ GHU )6& =HUWLȴ]LHUXQJ 6R G¾UIHQ VLFK 0DVFKLQHQ QXU DXI IHVWJHOHJWHQ /LQLHQ GHQ 5¾FNHJDVVHQ EHZHJHQ 3ODQP¦¡LJH .DKOVFKO¦JH JLEW HV QLFKW PHKU XQG 3HVWL]LGH VLQG LP :DOG VFKRQ ODQJH WDEX Warum ist der Wald so unaufgeräumt? 'HU :DOGERGHQ LVW GDUDXI DQJHZLHVHQ GDVV LKP GXUFK ]HUVHW]WHV +RO] 1¦KUVWR΍H ]XU¾FNJHI¾KUW ZHUGHQ 7RWKRO] GDV GXUFK ΖQVHNWHQ 3LO]H .OHLQVWOHEHZHVHQ LP %RGHQ XQG %DNWHULHQ LQ VHLQH %HVWDQGWHLOH DXIJHO¸VW ZLUG LVW SUDNWLVFK GHU '¾QJHU GHV :DOGHV ΖQ HLQHU +DQGYROO :DOGERGHQ ȴQGHQ VLFK PHKU /HEHZHVHQ DOV 0HQVFKHQ DXI GHU (UGH 'HVKDOE PXVV P¸JOLFKVW YLHO +RO] LP :DOG YHUEOHLEHQ 'DYRQ SURȴWLHUW DXFK GLH $UWHQYLHOIDOW GD YLHOH /HEHZHVHQ DXI 7RWKRO] DQJHZLHVHQ VLQG Gibt es auch Raum für den Naturschutz? 'HU :DOG LVW GHU QDW¾UOLFKVWH /HEHQVUDXP GHQ ZLU KDEHQ 'DVV VLFK DXI GLHVHP *HELHW LQ GHQ OHW]- WHQ -DKU]HKQWHQ YLHO JHWDQ KDW ]HLJW DOOHLQ GLH 5¾FNNHKU GHU $UWHQ GLH ODQJH =HLW YHUVFKZXQGHQ ZDUHQ 'D]X JHK¸UHQ GHU 6FKZDU]VWRUFK GHU 8KX GHU %LEHU RGHU GHU 0RRUIURVFK 'LH /XFKVH ZXUGHQ ]ZDU DQJHVLHGHOW ¾EULJHQV DOOH LP )RUVWDPW .DLVHUVODXWHUQ LQ GLH )UHLKHLW HQWODVVHQ I¾KOHQ VLFK DEHU R΍HQVLFKWOLFK ZRKO EHL XQV XQG JHE¦UHQ MXQJH /XFKVH LP 3I¦O]HUZDOG 'LH :LOGNDW]H KDW ZLHGHU HLQH VWDELOH 3RSXODWLRQ LQ XQVHUHU 5HJLRQ /DQGHVIRUVWHQ KDW .RQ]HSWH ]XP 6FKXW] DOWHU %¦XPH XQG ]XU )¸UGHUXQJ YRQ ΖQVHNWHQ HQWZLFNHOW (WZD GHU :DOGȵ¦FKH GHV /DQGHV EOHLEHQ

Bisam Ondatra zibethicus Diese nordamerikanische Wühlmausart hat im Gegensatz zu Biber und Nutria einen nackten, seitlich abgeplatteten Schwanz und ist mit bis zu 40cm kleiner als diese. Die Fellfarbe variiert von hellbraun bis schwarz. Der Bisam kann einen hohen Fraßdruck auf Wasser- und Uferpflanzen sowie auf Tiere, wie Muscheln, Krebse und Amphibien, ausüben. Seine Bauten können Schäden an wasserbaulichen Anlagen verursachen. © amironov - AdobeStock.com Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt // 11 DOV 1DWLRQDOSDUN .HUQ]RQH RGHU :DOGUHIXJLHQ J¦Q]OLFK GHU 1DWXU ¾EHUODVVHQ 'DV DOOHV ]HLJW GUDX¡HQ :LUNXQJ Viele Menschen suchen im Wald Erholung. Was ist dabei zu beachten? ΖQ 'HXWVFKODQG LVW GDV %HWUHWHQ GHV :DOGHV JUXQGV¦W]OLFK I¾U MHGHUPDQQ HUODXEW 6R LVW HV LP %XQGHVZDOGJHVHW] IHVWJHOHJW (LQVFKU¦QNXQJHQ JLEW HV QXU LQ 1DWXUVFKXW]JHELHWHQ ZR PDQ DXI GHQ :HJHQ EOHLEHQ PXVV XQG LQ GHQ .HUQ]RQHQ GHV %LRVSK¦UHQUHVHUYDWV 3I¦O]HUZDOG %HL EHVRQGHUHQ *HI¦KUGXQJHQ ]XP %HLVSLHO Z¦KUHQG )RUVWDUEHLWHQ NDQQ GHU :DOGEHVLW]HU :HJH VSHUUHQ 'DQQ NDQQ HV JHI¦KUOLFK VHLQ GLH 6SHUUXQJ ]X LJQRULHUHQ 5DGIDKUHQ GDUI PDQ QXU DXI )DKUZHJHQ XQG DXVJHZLHVHQHQ %LNHUSIDGHQ *XW ]X ZLVVHQ GDVV GHU :DOGEHVXFK DXI HLJHQH *HIDKU HUIROJW )¾U KHUDEIDOOHQGH †VWH HWZD LVW QLHPDQG KDIWEDU $OVR 8))%$66( ZLH GHU 3I¦O]HU JHPHLQKLQ ]X VDJHQ SȵHJW 'LH ZLFKWLJVWHQ 5HJHOQ LP :DOG VLQG JHJHQVHLWLJH 5¾FNVLFKWQDKPH NHLQHQ 0¾OO ]X KLQWHUODVVHQ XQG DXI NHLQHQ )DOO HLQH :DOGEUDQGJHIDKU ]X YHUXUVDFKHQ Bleibt uns der Wald im Klimawandel erhalten? 'HQ :DOG I¾U GHQ .OLPDZDQGHO ȴW ]X PDFKHQ LVW I¾U GLH )¸UVWHU HLQH *HQHUDWLRQHQDXIJDEH :LU YHUIROJHQ GLH 6WUDWHJLH YRUZLHJHQG DXI KHLPLVFKH %DXPDUWHQ DQ GHQ ULFKWLJHQ 6WDQGRUWHQ ]X VHW]HQ 6R VROOHQ (LFKH .LHIHU %XFKH $KRUQ RGHU +DLQEXFKH ZHLWHUKLQ GLH +DXSWEDXPDUWHQ ELOGHQ 6LH VROOHQ P¸JOLFKVW DXV QDW¾UOLFKHU 9HUM¾QJXQJ HUZDFKVHQ HUJ¦Q]W GXUFK 3ȵDQ]XQJHQ 'LH (UZDUWXQJ LVW GDVV HLQ MXQJHU %DXP GHU LQ GLH YHU¦QGHUWHQ NOLPDWLVFKHQ 9HUK¦OWQLVVH KLQHLQZ¦FKVW GDPLW EHVVHU ]XUHFKW NRPPW DOV HLQ DOWHU %DXP GHU GLH WURFNHQ KHL¡HQ 6RPPHU QXQPDO QLFKW JHZRKQW LVW :¦UPHOLHEHQGH %DXPDUWHQ GLH DXV GHP 0LWWHOPHHUUDXP ]X XQV NDPHQ ZLH GLH (VVNDVWDQLH RGHU GLH :DOQXVV VROOHQ GLH :DOGJHVHOOVFKDIW HUJ¦Q]HQ (EHQVR GLH DXV 1RUGDPHULND VWDPPHQGH 'RXJODVLH ΖQ EHJUHQ]WHP 8PIDQJ N¸QQHQ DXFK %¦XPH DXV GHP HXUDVLVFKHQ 5DXP JHSȵDQ]W ZHUGHQ GLH LP GRUWLJHQ NRQWLQHQWDOHQ .OLPD WURFNHQH 6RPPHU JHZRKQW VLQG 0LW HLQHU DUWHQUHLFKHQ XQG JHQHWLVFKHQ 9LHOIDOW ZLUG GDV 5LVLNR JHPLQGHUW GDVV EHLP $XVIDOO YRQ %¦XPHQ ZDOGIUHLH )O¦FKHQ HQWVWHKHQ $XI GLHVH :HLVH KR΍HQ ZLU GHQ :DOG I¾U GLH =XNXQIW ]X HUKDOWHQ 'LH )LFKWH DEHU HLQVW DOV %URWEDXP GHU )¸UVWHU EH]HLFKQHW ZLUG YHKHPHQW ]XU¾FNJHGU¦QJW GD VLH LKUHP :LGHUVDFKHU GHP %RUNHQN¦IHU LQ KHL¡HQ 6RPPHUPRQDWHQ QLFKWV PHKU HQWJHJHQVHW]HQ NDQQ

© Paladin12 - shutterstock.com Buchstaben-Schmuckschildkröte Trachemys scripta Diese nordamerikanische Schildkröte wird bis 29 cm groß und hat drei Unterarten: Die Rotwangen-Unterart hat einen dunkelgrünen Panzer mit orange-roten Schläfenstreifen und schmalen gelben Kinnstreifen. Die Cumberland unterscheidet sich durch gelb-braune Schläfenstreifen. Die Gelbwangen-Unterart zeichnet sich durch einen grün-bräunlichen Panzer und breite gelbe Streifen sowie einen großen gelben Fleck an der Kopfseite aus. Durch starke Konkurrenz um Nahrung und Lebensraum kann diese Schildkrötenart die einheimische Europäische Sumpfschildkröte gefährden. Weiterhin besteht ein hoher Fraßdruck auf Amphibienlarven. Waschbär Procyon lotor Dieser Kleinbär ist in etwa so groß wie ein ausgewachsener Rotfuchs, wirkt aber höher, da sein Rücken zu einem „Katzenbuckel“ aufgewölbt ist. Auffällig ist seine schwarze Maske im Gesicht („Zorromaske“). Der Pelz ist überwiegend gelbgrau mit schwarz gemischt. Der Waschbär frisst unter anderem Eier, Jungvögel, Reptilien und Amphibien und kann dadurch bei hoher Populationsdichte deren Bestände gefährden. Asiatische Hornisse Vespa velutina nigrithorax Die Hornissenart ähnelt unserer heimischen Hornisse, ist aber etwas kleiner und dunkler gefärbt. Die Nester sind oft elliptisch mit seitlichem Eingang und können eine Höhe von 1m erreichen. Diese Vespenart frisst bevorzugt Honigbienen, dadurch können diese stark in ihrer Populationsdichte eingeschränkt werden und es kann daraus eine erheblich geringere Bestäubung von Pflanzenarten resultieren. WEITERE INFORMATIONEN ZU DEN ARTEN… finden Sie in der Broschüre des LfU (Landesamt für Umwelt) Wenn Sie ein Nest der Asiatischen Hornisse entdecken informieren Sie mit einem Foto die SGD über die E-Mail: invasivearten@sgdsued.rlp.de Das Entfernen der Nester ist kostenfrei. © Bryan - AdobeStock.com Hanstography - AdobeStock.com © © Vitaly Ilyasov - AdobeStock.com 12 // Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt

GESUNDHEITSGEFÄHRDENDE ARTEN, IN STADT UND LANDKREIS KAISERSLAUTERN Ambrosia Diese krautige Pflanze ähnelt in ihrem Erscheinungsbild dem bei uns heimischen Gemeinen Beifuß. Die Blätter sind auf der Oberseite leicht behaart, gefiedert und beidseitig grün; der Stängel ist grün, später rötlich und deutlich behaart; die unauffälligen männlichen Blüten sitzen traubenartig am Ende der Triebe, die weiblichen Blüten sind in den Blattachseln angeordnet, die Samen sind 4 bis 5mm groß. Die Pollen der Ambrosia sind hochgradig allergen. Neben typischen Heuschnupfen-Symptomen treten auch schwere Fälle mit Asthma auf. Ambrosia-Pflanzen bilden eine außerordentlich große Menge an Pollen, ca. 1 Milliarde Pollen pro Pflanze, die sich in einem Umkreis von 100km verteilen können. Die späte Blütezeit von Juli bis Oktober verlängert die Pollenbelastung in unseren Breitengraden um bis zu zwei Monate. Durch den Klimawandel wird die Ausbreitung erleichtert, da die Samen zur Reife gelangen. Um die weitere Ausbreitung dieser Pflanze in Rheinland-Pfalz zu verhindern, ist es besonders wichtig, frühzeitig neue Vorkommen zu kennen. Zecken (versch. neue Arten, z.B. Hyalomma) Durch den Klimawandel sind heimische Zeckenarten länger im Jahr aktiv und es haben sich in den letzten Jahren neue Arten etablieren können. Dazu zählen in Rheinland-Pfalz zum Beispiel die Auwaldzecke und die Schafzecke. Auch die Hyalomma-Zecke wird regelmäßig über Zugvögel verbreitet und konnte lokal möglicherweise bereits Winter bei uns überstehen. Diese Arten können wie unsere heimischen Zecken Überträger gefährlicher Krankheiten für Tiere und Menschen sein. Durch die längere Aktivitätszeit der heimischen Arten steigt auch bei ihnen das Risiko der Krankheitsübertragung. HABEN SIE AMBROSIA ENTDECKT? Dann melden Sie das gerne: Um die weitere Ausbreitung dieser Pflanze in Rheinland-Pfalz zu verhindern, ist es besonders wichtig, frühzeitig neue Vorkommen zu kennen. © shishiga - AdobeStock.com © Elena - AdobeStock.com WEITERE INFORMATIONEN WEITERE INFORMATIONEN Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt // 13

© Paladin12 - shutterstock.com Eichenprozessionsspinner Der Eichenprozessionsspinner (EPS) ist ein wärmeliebender Nachtfalter, dessen Raupen ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen: Ihre Haare können schwere Hautreaktionen und Atemprobleme bei Mensch und Tier verursachen. Sie bilden nestartige Ansammlungen aus Blättern und Zweigen, in denen sie sich tagsüber aufhalten. Abends wandern sie in Form der namensgebenden Prozession zum Fressen in die Eichenkronen. Die Raupen schlüpfen meist Ende April/Anfang Mai. Allerdings besitzen die ersten beiden Larvenstadien keine Brennhaare. Daher ist die Gefährdung erst ab dem dritten Stadium gegeben. Tigermücke Die Tigermücke ist eine schwarz-weiß gestreifte Mückenart aus Asien, die sich seit ihrem ersten Nachweis 2007 in Deutschland entlang des Oberrheins Richtung Norden ausbreitet. Auch in Rheinland-Pfalz wurde die Art bereits entdeckt, mindestens in Ludwigshafen und Germersheim gilt die Etablierung als sicher. Die Tigermücke kann gefährliche Krankheiten übertragen, wie West-Nil-, Dengue-, Chikungunya- und vermutlich auch Zika-Viren. Jedoch sind die Viren bisher hierzulande noch nicht verbreitet, weshalb eine Ansteckungsgefahr derzeit noch gering ist. Das Melden von Tieren und Pflanzen leistet wertvollen Beitrag zur Naturforschung und zum Naturschutz. Meldung invasiver Arten helfen deren Verbreitung in Rheinland-Pfalz zu dokumentieren. PLATTFORM FÜR NATURBEOBACHTUNGEN UND ZUR FÖRDERUNG DER ARTENKENNTNIS © saccobent - AdobeStock.com © marnag - AdobeStock.com Informationen auf der Homepage des Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen in Rheinland-Pfalz. Informationen auf der Homepage des Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen in Rheinland-Pfalz. 14 // Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt

WELCHEN BEITRAG KÖNNEN BÜRGERINNEN UND BÜRGER LEISTEN? Einige einfache Maßnahmen, die aktiv dazu beitragen, die Verbreitung invasiver Arten zu reduzieren, sind: Rötelmäuse In Deutschland sind Rötelmäuse Überträger von Hantaviren. Durch Kontakt mit Speichel, Urin oder Kot der Tiere können sich Menschen infizieren und schwer erkranken. Durch den Klimawandel haben z.B. Buchen in Rheinland-Pfalz häufiger Jahre mit sehr starker Fruchtbildung. Dadurch steigen im Folgejahr auch regelmäßig die Populationsdichten der Rötelmäuse, wodurch die Gefahr der Übertragung von Hantaviren steigt. Gebäudebrüter sind Tiere, die an oder in Gebäuden ihr Tages-, Sommer- oder Winterquartier haben, im oder am Gebäude nisten und dort ihren Nachwuchs großziehen. MELDEPORTAL FÜR GEBÄUDEBRÜTER DER STADT KAISERSLAUTERN Informationen auf der Homepage des Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen in Rheinland-Pfalz. © Henning Harmelink - AdobeStock.com Gartenabfälle oder Pflanzenreste nicht unkontrolliert in die freie Natur werfen, sondern im Restmüll entsorgen. Auf Balkonen und im Garten einheimische Arten nutzen, ganzjährige Blühangebote schaffen, den Boden schonend bewirtschaften, Zäune durchlässig gestalten, mit Regenwasser Feuchtbiotope anlegen und verwilderte Ecken mit Totholz, abgestorbenen Blütenständen und Wiese statt Rasen zulassen. Je höher die Strukturvielfalt eines Gartens, umso höher ist die Artenvielfalt. Das fördert die Biodiversität. Um auch öffentliche Maßnahmen und Flächen biodiversitätsfreundlich zu gestalten und Handlungsmöglichkeiten für Private aufzuzeigen, erstellt die Stadt Kaiserslautern derzeit eine eigene Biodiversitätsstrategie. BIODIVERSITÄTSSTRATEGIE STADT KAISERSLAUTERN ©James Nature Pics - AdobeStock.com ©cocoAdobeStock.com Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt // 15

16 // Headline Mitglied werden in Deutschlands größter EnergieGeld anlegen. Stromkunde bei Prokon werden und 100 % Windstrom aus unseren eigenen Anlagen beziehen. Wortwörtlich die Energiewende in die eigenen Hände nehmen, z. B. als Projektentwickler, Servicetechniker u.v.m. www.prokon.energy

Headline // 17 Grüne Energie für die Region Gemeinsam Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit in der Region stärken – für uns und für kommende Generationen. Das ist ein Kernziel der Prokon eG, hinter der sich bereits 40.000 Mitglieder aus ganz Deutschland versammelt haben und den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv voranbringen. „Im Landkreis Kaiserslautern haben wir mit den Windparks Lambsborn-Martinshöhe und Langwieden zwei bestens in der Region verankerte Projekte mit Unterstützung der Gemeinden aufbauen können, die jedes Jahr nun rund 75 Millionen Kilowattstunden grünen Strom in das regionale Netz einfließen lassen“, so Manuel Wagner, Projektentwickler bei der Prokon eG. Das spart jährlich über 26.000 Tonnen CO2 ein, schont Ressourcen und schützt das Klima. „Wir freuen uns über den starken Rückhalt in der Region und auf weitere Projekte im Kreis Kaiserslautern“, betont Manuel Wagner. Finanzielle Beteiligung Dabei haben die Anwohner:innen die Möglichkeit, sich zu beteiligen: Als Mitglied mit Genossenschaftsanteilen fördert man den deutschlandweiten Ausbau erneuerbarer Energien und profitiert darüber hinaus vom Erfolg der Genossenschaft. „In den vergangenen Jahren lag die Dividende für unsere Mitglieder im Schnitt zwischen drei und fünf Prozent. Über den Kurs unserer gemeinsamen Unternehmung können sich alle Mitglieder auf der jährlichen Generalversammlung austauschen und ihr Stimmrecht wahrnehmen“, so Wagner. Persönliche Abstimmung Neben den zwei bereits entwickelten Projekten plant die Prokon eG unter anderem in Matinshöhe, Lambsborn und Gerhardsbrunn weitere Windenergieanlagen, die zukünftig bis zu 50.000 Vier-Personen-Haushalte mit sauberer Energie versorgen könnten. Für die Genossenschaft steht im Fokus, die Projekte in enger Abstimmung mit den Kommunen und Bürger:innen zu entwickeln, und darüber hinaus eine Teilhabe zu ermöglichen. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt Langwieden: Nach Inbetriebnahme des Windparks wurde dieser von einer Bürgergenossenschaft übernommen und damit eine ganz direkte lokale Partizipation ermöglicht. In Sachen Wartung und Service steht Prokon weiterhin mit ihrem langjährigen Knowhow zur Verfügung. Im Projektentwicklungs-Büro in Mainz steht ein engagiertes Team aus über 30 Expert:innen für alle Fragen rund um die bestehenden Windparks sowie für neue Projekte bereit. Erneuerbare Energien aus einer Hand Prokon strebt bereits seit 29 Jahren nach einer 100%ig nachhaltigen Energieversorgung. Mit dem aktiven Ausbau und eigenen Betrieb von Windenergieanlagen sowie der Planung und Entwicklung von Photovoltaik-Parks, Großspeichern und Biomethananlagen leistet die Genossenschaft einen aktiven Beitrag zum Wandel der Energielandschaft. Ob als Bezieher von 100% Windstrom – direkt vom Erzeuger, als Mitglied oder als Kooperationspartner:in: Prokon bietet für alle Interessierten eine Möglichkeit, sich an der gemeinsamen Gestaltung unserer Energiezukunft zu beteiligen. Lass uns über erneuerbare Energien sprechen! Manuel Wagner +49 6131 21165-10 M.Wagner@prokon.net www.prokon.net

PROJEKTE DER STADT KAISERSLAUTERN SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS (SDGs): 17 ZIELE FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG Im Jahr 2015 beschloss die Weltgemeinschaft die Agenda 2030. Die 17 SDGs zielen darauf ab, nachhaltige Entwicklung auf sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Ebene zu fördern. Auch Deutschland verfolgt diese Ziele (Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie), dabei spielen Städte und Kommunen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung. Im Folgenden finden Sie einen Überblick der Aktivitäten der Stadt Kaiserslautern, mit Bezug zu den SDGs. Die Nachhaltigkeitsstrategie beinhaltet einen Überblick mit dem Schwerpunkt Umweltschutz. Nachhaltige Quartiere Die Stadt Kaiserslautern entwickelt das Pfaff-Quartier als modernes Mischquartier für Arbeiten, Wohnen und Gewerbe, welches sich durch eine innovative Wärmeversorgung auszeichnet. Auf Basis des Masterplans 100% Klimaschutz 2025 strebt die Stadt die Klimaneutralität an. Neben technischen Neuheiten innerhalb der Gebäude stellt das Gelände der ehemaligen Nähmaschinenfabrik auch im Punkt Klimaanpassung besondere Herausforderung dar, da der Boden verunreinigt ist und zu 80% versiegelt bleiben muss. Starkregenereignisse werden durch Notwasserwege mit Hilfe von Geländemodellierung, Regenrückhaltebecken und der Kombination aus PV mit Gründach begegnet, damit wichtigen Aspekte der Klimaanpassung Rechnung getragen. Somit wird das Quartier nachhaltig und resilient entwickelt und dient auch als Blaupause für die gesamte Stadtentwicklung. NACHHALTIGKEIT DER STADT KAISERSLAUTERN Nachhaltige Energieversorgung & Klimaschutz Nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz sind zentrale Bausteine zur Bewältigung des Klimawandels und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere Photovoltaik Anlagen sind eine wichtige Maßnahme zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Stadtgebiet. Ziel ist es mit der Energie effizient umzugehen und den Endenergieverbrauch zu reduzieren. Den restlichen Verbrauch sollte nach Möglichkeit mit Erneuerbaren Energien erzeugt werden. Die Stadt Kaiserslautern, arbeitet im Rahmen des Konzeptes „Masterplan 100 % Klimaschutz“ an der Umsetzung zu einer nachhaltigen Energieversorgung. SDG IM ÜBERBLICK LEITLINIEN FÜR MEHR KLIMASCHUTZ UND NACHHALTIGKEIT Die Stadt Kaiserslautern engagiert sich schon über 30 Jahre lange im Klimaschutz und hat sich frühzeitig den Herausforderungen des Klimawandels gestellt. Es wurden bereits zahlreiche Beschlüsse für die Konzepte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung verabschiedet. Daraus resultieren Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung. Am 25.08.2020 hat der Stadtrat die Leitlinien für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschlossen, um die Thematik noch stärker als bisher in den Fokus zu stellen. Zu den Leitlinien für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. 18 // Projekte der Stadt Kaiserslautern

Nachhaltige Mobilität Die Stadt Kaiserslautern hat sich zum Ziel gesetzt den Verkehr nachhaltig zu gestalten, um die Treibhausgasemissionen zu verringern. Dazu wurde der Mobilitätsplan Klima+2030 beschlossen. Die Stadt Kaiserslautern arbeitet kontinuierlich an der Umsetzung des Mobilitätsplans und an einer Verbesserung der Verkehrssituation für den nicht motorisierten Verkehr sowie den ÖPNV. Dabei werden neben größeren Maßnahmen wie der Einrichtung der Fahrradstraße zwischen Stadt- und Volkspark oder der Pendlerradroute Bachbahn in der täglichen Arbeit viele kleine Maßnahmen umgesetzt, die ebenfalls vor Ort den Rad- und Fußverkehr, den ÖPNV und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum verbessern. Diese Maßnahmen werden seit 2024 fortlaufend im städtischen Mobilitätsportal veröffentlicht. Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen & Klimawandelanpassung Die Stadt Kaiserslautern setzt sich durch einen nachhaltigen Umgang und somit für den Schutz natürlicher Ressourcen ein. Der Schutz der Ressourcen wie beispielsweise Boden und Wasser dient dabei auch der Klimaanpassung. Im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts arbeitet die Stadt Kaiserslautern an Maßnahmen, die unter anderem dem Starkregen- und Hochwasserschutz und der Eigenvorsorge dienen. Zeitgleich legt die Stadt einen Fokus auf die Förderung der Biodiversität und Artenvielfalt. IM ALLTAG DIE UMWELT SCHÜTZEN Jeder Mensch verursacht täglich ein Mehrfaches des eigenen Körpergewichts in Müll: Plastik, Papier, Elektroschrott, Essensreste. Ein bewusster Blick in unseren Alltag offenbart viele Momente, in denen wir achtsamer, rücksichtsvoller und einfallsreicher sein können. Es wird Sie vielleicht überraschen, aber so manche Maßnahme zur Reduzierung des Abfalls und Schutz der Umwelt wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf Ihren Alltag aus: Sie sparen Kosten, sind aktiver und betätigen sich kreativ. k 6WDGWELOGSȵHJH Scannen Sie den QR-Code und finden Sie weiterführende nützliche Informationen zur Abfallvermeidung und Ressourcen schonen. Mehrweg statt Einweg Aus Umweltschutzgründen hat die Stadt Kaiserslautern zusammen mit dem Citymanagement und der Stadtbildpflege im Jahr 2019 einen Mehrweg Lautrer Kaffeebecher auf den Markt gebracht. Mehr Maßnahmen zum Thema „Im Alltag die Umwelt schützen“ Projekte der Stadt Kaiserslautern // 19

KOMMUNALE WÄRMEPLANUNG FÜR DIE STADT KAISERSLAUTERN WEITERE INFORMATIONEN ZUR KOMMUNALEN WÄRMEPLANUNG Im Ergebnis wird die Wärmeplanung aufzeigen, in welchen Stadtteilen netzgebundene Wärmeversorgung möglich ist und wo dezentrale, gebäudegebundene Lösungen nötig sind. Dabei wird stets der Vorrang von Energieeffizienz betont, um Kosten zu senken und Resilienz zu erhöhen. Welche Auswirkungen hat die kommunale Wärmeplanung auf private Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer? Wie hängt sie mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammen? Grundsätzlich handelt es sich bei der kommunalen Wärmeplanung um einen informellen Plan ohne direkte rechtliche Wirkung. Ein politischer Beschluss zur Umsetzung der Wärmeplanung löst keine vorzeitigen Rechtsfolgen aus, wie sie im GEG geregelt sind. Beteiligung der Öffentlichkeit Der Prozess wird eng begleitet von einem Steuerungsgremium, dem „Wärmetisch“, welches Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Energieversorgung, Handwerk und weiteren Schlüsselbereichen zusammenführt. Diese Gremiumsarbeit stellt sicher, dass die Interessen der Bürgerinnen und Die Stadt Kaiserslautern ist mit der Erstellung einer umfassenden kommunalen Wärmeplanung (KWP) befasst. Ziel ist es, bis zum Jahr 2040 eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung sicherzustellen. Die Wärmeplanung bietet dabei eine strategische Grundlage zur Umsetzung der Klimaziele der Stadt und dient als Orientierung für Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern bei ihrer individuellen Planung. Bürger frühzeitig integriert und wichtige Weichen für die Umsetzung gestellt werden. Die Bürgerinnen und Bürger sowie weitere Akteure werden regelmäßig über Fortschritte und Ergebnisse informiert. Der Prozess soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein, um Kaiserslautern auf den Weg zur Klimaneutralität zu führen. Das Projekt wird mithilfe von Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz umgesetzt. Die Gebäudeflächen sind im Stile einer Heatmap voreingefärbt, blau für wenig geeignete Areale, rot für gut geeignete Areale. Ein einfacher Klick auf die jeweilige Dach- oder Wandfläche zeigt bereits die Sonneneinstrahlung im Jahr 2022 an. Im integrierten Solarrechner kann man dann die ungefähren Erträge in kWh/Jahr für eine in Quadratmeter angegebene Solarzellenfläche ermitteln. Er erlaubt auch die Berechnung mit unterschiedlichen Solarzelltypen, die über unterschiedliche Wirkungsgrade verfügen. Zusätzlich wird die ungefähre CO2-Einsparung in kg/Jahr angezeigt. Zum Solarpotenzialrechner im Geoportal der Stadt Kaiserslautern SOLARKATASTER Seit 2023 bietet die Stadt Kaiserslautern (als erste Kommune bundesweit) ein 3D-Solarkataster mit Potenzialrechner an. 20 // Projekte der Stadt Kaiserslautern

Die Stadt Kaiserslautern entwickelt das Pfaff-Quartier als modernes Mischquartier für Arbeiten und Wohnen, das sich durch eine klimaneutrale Energieversorgung auszeichnet. Dieses Vorzeigeprojekt ist ein zentraler Bestandteil des Masterplans 100 Prozent Klimaschutz und strebt bereits 2029 die Klimaneutralität an. Die Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Mobilität werden im Bebauungsplan festgesetzt. Im Rahmen von EnStadt:Pfaff wurde zunächst ein Mobilitätskonzept entwickelt. Ein zentrales Element für den Bereich Mobilität ist die Errichtung von sogenannten Mobilitätsstationen als Standort für Leihfahrzeuge (Car-Sharing, Bike-Sharing, Lastenrad-Sharing) und öffentliche Fahrradabstellanlagen. Mobilitätsstationen können auch mit ÖPNV-Haltestellen verknüpft werden, aber auch E-Mobil-Ladepunkte, Infotafeln und Paketstationen bereitstellen. Auch wurden Flächen für Mobilitätsangebote wie Bushaltestellen oder Carsharing ausgewiesen. Geplant sind insgesamt acht Mobilitätsstationen in drei verschiedenen Größen und strategisch im Quartier verteilt, teilweise am Straßenrand, teilweise in den Parkhäusern. Die Grafik stellt einen möglichen Aufbau dar. Zur Finanzierung der nachhaltigen Mobilitätsangebote wurde eine innovative NACHHALTIGE MOBILITÄT IM FORSCHUNGSPROJEKT ENSTADT:PFAFF Das Pfaff-Quartier ist eine Industriebrache in der Nähe des Zentrums von Kaiserslautern. Das Traditionsunternehmen Pfaff produzierte auf dem Gelände 150 Jahre lang Nähmaschinen. Im Jahr 2009 wurde die Produktion am Standort eingestellt. Im Jahr 2014 erwarb die Stadt Kaiserslautern 17ha der Gesamtfläche von rund 19ha, um das Quartier zu entwickeln. WEITERE INFORMATIONEN RUND ZUM LEUCHTTURMPROJEKT Stellplatzsatzung entwickelt. Die Stellplatzsatzung mit Bebauungsplan wurde vom Stadtrat beschlossen und sieht vor, dass ein Teil der Gelder an die Stadt Kaiserslautern abzuführen ist, die die Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer aufgrund der reduzierten geforderten Stellplatzanzahl einsparen. Mit diesen Einnahmen werden die Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität finanziert. Durch die innovative Stellplatzsatzung wird die Zahl der Stellplätze von etwa 4.000 auf etwa 2.400 gesenkt. Projekte der Stadt Kaiserslautern // 21

22 // Headline Warmfreibad Naturerlebnisbad Landstuhl Natürliches, chlorfreies Wasser Kaiserstr. 126 | 66849 Landstuhl | www.neb-landstuhl.de CUBO 2000 qm große Sauna- und Wellnessanlage. Kaiserstr. 126 | 66849 Landstuhl | www.cubo-sauna.de Warmfreibad Trippstadt Temperiertes Wasser, Große Liegewiesen Am Schwimmbad | 67705 Trippstadt | www.warmfreibad-trippstadt.de Naturerlebnisbad

Headline // 23 ÖFFNUNGSZEITEN Dienstag–Donnerstag 10.00–22.00 Uhr Freitag und Samstag 10.00–23.00 Uhr Sonn- und Feiertage 10.00–20.00 Uhr WEITERE INFORMATIONEN Cubo Sauna- und Wellnessanlage Kaiserstraße 126, 66849 Landstuhl Telefon 06371 130571 www.cubo-sauna.de Der ideale Ort für eine Auszeit vom Alltag ist die Cubo Sauna- und Wellnessanlage in Landstuhl. Die Saunalandschaft lässt keine Wünsche offen: Urig ist die Atmosphäre in der Maa-Sauna. Das Blockhaus besteht aus massiven PolarkieferRundstämmen, im Inneren befindet sich ein aus Bruchsteinen gemauerter Ofen, in dem das Feuer gemütlich knistert. Wer niedrigere Temperaturen beim Saunagang vorzieht, für den ist das Sanarium die richtige Wahl, denn der Körper wird langsam erhitzt. Ein Farbspiel unterstützt die entspannende Wirkung. Spezielle Aufgüsse und Zeremonien gibt es in der Event-Sauna. Für einen Saunagang ohne die Intensität von Aufgüssen eignet sich das Laconicum. Schmuckstück ist die Panorama-Sauna mit 62 Plätzen im oberen Saunagarten. Durch die Panorama-Fenster können Gäste nicht nur die gesamte Anlage überblicken, sondern auch die tolle Aussicht in die Westpfalz genießen. Es gibt täglich wechselnde Aufgüsse und Zeremonien. Ein moderner Duschbereich ist direkt angeschlossen. Eine Kombination von Wärme, Feuchtigkeit und ätherischen Düften bietet das Sudarium – das Dampfbad, während eine trockene ständig gleichbleibende Wärme im kreislaufschonenden Caldarium vorherrscht. Die Wärme entsteht durch die beheizten Sitze. Hier verschwimmt die Grenze von Sauna und Wellness. Eine Besonderheit des Cubo ist das Ovarium: eine Kleintherme mit beheizter Liegefläche – genau das Richtige zur Entspannung Cubo Sauna- und Wellnessanlage Landstuhl Wohltat für Körper und Geist vor dem nächsten Saunagang. Ansonsten bietet die Anlage ein Kalttauchbecken, eine Regendusche und ein Entspannungsbecken. Drei Ruheräume und eine Lounge mit Kaminfeuer sorgen vor allem im Winter für wohlige Zufriedenheit. Im Sommer bietet sich Entspannen im mediterranen Saunagarten an. Besucher können außerdem das benachbarte Naturerlebnisbad ganzjährlich (soweit nicht Eis, Schnee oder Reparaturen das Baden verhindern) nutzen. Fernöstliche Wellnessanwendungen wie Thai-Massage gibt es im „Touch Oriental“ im Untergeschoss. Zu einer Rundum-Wellness gehören auch kulinarische Genüsse. Das Bistro mit Dachterrasse serviert saisonale und klassische Spezialitäten.

PROJEKTE IM KREIS KAISERSLAUTERN Die Neue Energie Landkreis Kaiserslautern wurde im Februar 2015 mit dem Ziel gegründet, den Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung sowohl im Strom- als auch im Wärmesektor innerhalb des Landkreises abzustimmen und die Transformation zur CO2-Neutralität voranzutreiben. Zu den Aufgaben gehören die Planung, die Finanzierung, der Bau und der Betrieb von hocheffizienten Anlagen zur Wärme- und Stromversorgung, insbesondere aus erneuerbaren Energien. Ferner werden für den Landkreis umfassende Energieberatungs- und Dienstleistungen sowie alle Leistungen rund um das Thema Energieeffizienz wahrgenommen und ausgeführt. Als gleichberechtigte Partner fungieren der Landkreis Kaiserslautern und die Pfalzwerke, beide halten jeweils 50 Prozent der Geschäftsanteile. Die Gesellschaft betreibt im Jahr 2024 acht Photovoltaik-Anlagen. Jüngster Zugang ist die PV-Anlage auf dem Gesundheitsamt in Kaiserslautern mit ca. 73kWp. Diese PV-Anlage wurde durch die Neue Energie konzeptioniert, finanziert und betrieben. Die Anlage erzeugt pro Jahr etwa 65.000kWh Solarstrom, wodurch jedes Jahr circa DIE NEUE ENERGIE LANDKREIS KAISERSLAUTERN GMBH UNTERSTÜTZT DEN LANDKREIS KAISERSLAUTERN BEI DER ENERGIEWENDE Die Neue Energie Landkreis Kaiserslautern GmbH ist ein partnerschaftliches Unternehmen des Landkreises Kaiserslautern und der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. 46 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht in etwa der Menge, die 1.800 Bäume binden können. Über 70 Prozent des erzeugten Stroms werden zukünftig vor Ort verbraucht, wobei ein über KIPKI-Mittel geförderter Batteriespeicher mit einer Kapazität von 57kWh unterstützt. Durch die geplante Nutzung von zwei Wallboxen mit jeweils zwei Ladepunkten für den nachhaltigen Betrieb von E-Fahrzeugen für das Gesundheitsamt wird die Eigenstromquote weiter gesteigert. Der überschüssige Strom wird entsprechend den Regelungen des EEG in das öffentliche Netz eingespeist. Die PV-Anlage leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern trägt auch dazu bei, dass die Liegenschaft über die Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren von stabilen Strompreisen profitiert. Dieses Musterprojekt soll dazu beitragen, dass noch mehr Gebäude im Landkreis mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden. Hierzu wird in Kooperation mit der Kreisenergiegesellschaft nach weiteren geeigneten Immobilien gesucht. Infrage kommen hier für die Neue Energie neben weiteren Liegenschaften des Kreises auch größere Gewerbedächer mit einem hohen Stromverbrauch vor Ort. Das ist nicht nur ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz, sondern auch ein starkes Signal an Privathaushalte, es gleichzutun und die Energiewende voranzutreiben. Einweihung der PV-Anlage auf dem Gesundheitsamt am 18. Juli 2024 24 // Projekte im Kreis Kaiserslautern

Nachhaltigkeit im Herzen des Pfälzerwaldes Das Holz für unsere Produkte stammt nahezu ausschließlich aus den heimischen Wäldern des Pfälzerwaldes – dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands. Diese geografische Besonderheit ermöglicht es uns, qualitativ hochwertige Rohstoffe nachhaltig zu gewinnen und dabei die Umwelt zu schonen. Die kurze Transportstrecke verringert Emissionen und Kosten, während wir durch den Einsatz der Bahn zusätzlich Ressourcen sparen. Effiziente und umweltfreundliche Produktion in Ramstein-Miesenbach In unseren modernen Produktionsanlagen in Ramstein-Miesenbach setzen wir auf höchste Qualität und eine schonende Verarbeitung des wertvollen Rohstoffs Holz. Durch innovative 3DVermessung der Holzabschnitte wird für jeden Stamm das lohnendste Schnittbild erstellt, sodass wir jeden Baumstamm 100 Prozent optimal nutzen. Unser Zero-Waste-Prinzip sorgt dafür, dass alle anfallenden Sägenebenprodukte und Rinden weiterverarbeitet werden, was zu einer vollständig geschlossenen Wertschöpfungskette führt. Holznutzung = aktiver Klimaschutz Unser Ansatz zur Holznutzung trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Bäume binden CO2, und jeder genutzte Stamm schafft Platz für neue Bäume. Ohne die Nutzung des Holzes würde der gespeicherte Kohlenstoff durch Zersetzung ungenutzt als CO2 in die Atmosphäre gelangen. Unsere nachhaltigen Produkte leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Bausektor. Qualität und Verantwortung aus Ramstein-Miesenbach Unser Sortiment in Ramstein-Miesenbach umfasst hochwertige OUTDOOR WOOD-Produkte, die ideal für den Garten- und Landschaftsbau sowie für Bau- und Heimwerkerprojekte sind. Unsere regionalen Douglasienhölzer sind bekannt für ihre Langlebigkeit, RETTENMEIER® IN RAMSTEIN-MIESENBACH: 100% VERWERTUNG, 100% VERANTWORTUNG Wir – die Firma rettenmeier® – sind eines der größten Sägewerksunternehmen Europas und setzen unter anderem an unserem Standort in Ramstein-Miesenbach Maßstäbe in der Produktion von Holzprodukten. Hier in der idyllischen Pfalz verarbeiten wir Holz aus Fichte, Kiefer, Lärche und Douglasie für den konstruktiven und dekorativen Holzbau. Mit einer Einschnittkapazität von rund 250.000 Festmetern pro Jahr sind wir gut aufgestellt, um die hohen Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen. Widerstandsfähigkeit und Ästhetik. In Ramstein-Miesenbach betreiben wir zudem ein Pelletswerk mit einer Kapazität von 120.000 Tonnen pro Jahr, das unsere nachhaltigen rettenmeier® ENERGIE WOOD Produkte herstellt. Werksverkauf in Ramstein-Miesenbach – Holzprodukte zu TOP Preisen! Besuchen Sie unseren regelmäßigen Werksverkauf in Ramstein-Miesenbach und entdecken Sie nachhaltige Qualitätsprodukte direkt vom Hersteller. Hier bieten wir Ihnen regionales Bau- und Gartenholz, sowie unsere hochwertigen Brennstoffe zu unschlagbaren Preisen. Die aktuellen Termine finden Sie immer online. Erfahren Sie mehr über unser nachhaltiges Sortiment und unsere PREMIUM OF WOOD-Produkte auf unserer Homepage: www.rettenmeier.com Projekte im Kreis Kaiserslautern // 25

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