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04.2 Museen

Das 1998 eröffnete Urweltmuseum Geoskop ist mit dem Bildungsprojekt Forschungswerkstatt die Zweigstelle des Pfalzmuseums auf Burg Lichtenberg. Das GEOSKOP zeigt versteinerte Tiere und Pflanzen aus der Zeit vor den Dinosauriern: Amphibien, Reptilien, Fische und Bäume aus den tropischen Farn- und Schachtelhalmwäldern des Perms. Auf Grafiken wird die Landschaft der Ur-Pfalz lebendig. Tiere und Pflanzen entstehen noch einmal neu.

Einen Namen hat sich das Museum über die Grenzen unserer Verbandsgemeinde hinaus mit den Funden der kleinen Ursegelechse Remigiomontanus gemacht. Als das Kuseler Land noch am Äquator lag und von tropischer Vegetation geprägt war, war diese Urzeitechse bei uns heimisch. Ihre Fossilien werden heute im Steinbruch in Rammelsbach und Theisbergstegen bei Grabungen immer wieder entdeckt und im Geoskop aufwendig präpariert. Seit Grabungsbeginn 2013 konnten in den Steinbrüchen tausend Fossilien entdeckt und gut 100 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen werden. Es zeigt die große wissenschaftliche Bedeutung, die unsere Region mit seiner erdgeschichtlichen Vergangenheit zu bieten hat!

Die kleine Rückensegelechse Remigiomontanus ist eine Ikone der Kuseler Urzeit und hat es mit seiner großen Bedeutung für die Region auch auf die touristischen Hinweisschilder von der Burg Lichtenberg geschafft!

Aber auch soziale Umwälzungen, Scheitern der Freiheitsbewegung 1848, Missernten und Hungersnot sowie der Strukturwandel der Handwerksberufe durch Mechanisierung und Industrialisierung veranlassten viele tausende Ihre Heimat zu verlassen und Ihr Glück in einem fremden Land zu suchen. Im Auswanderermuseum in Oberalben werden die Beweggründe und Geschichte der Pfälzer Auswanderer analysiert, die den Beruf des Leinewebers ausübten.

Insbesondere wirtschaftliche Gründe trieben viele Pfälzer im 18. und 19. Jhd. zur Auswanderung.

Im Pfälzer Musikantenland Museum auf Burg Lichtenberg wird die einzigartige Tradition des pfälzischen Wandermusikantentums mit lebensnahen Szenen aus der Geschichte der Wandermusikanten unterstrichen.

Die Musik hat in der Vergangenheit vielen (Musikanten-)Familien ein wirtschaftliches Auskommen ermöglicht und war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Westpfalz. In der Blütezeit des Wandermusikantentums waren schätzungsweise 2500 Leute auf Tour. Auch wurden viele in der neuen Heimat durch Ihre Musik berühmt, wie z. B. Georg Drumm aus Erdesbach der 1917 "Hail America" komponierte. Dieses Lied wird heute noch bei offiziellen Anlässen, wie der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten gespielt.

Das Stadt- und Heimatmuseum Kusel bietet ständig wechselnde Ausstellungen mit einer Vielzahl an verschiedenem Themen. Aber auch historische Artefakte, wie z. B. Spieß und Horn des letzten Kuseler Nachtwächters oder nach dem Stadtbrand aus Kirchentrümmern gerettete Petrus Ofenplatte, die um 1500 entstand.

Ein Herzstück des Museums sind dem großen Tenor Fritz Wunderlich gewidmeten Zimmer.

Der in Kusel geborene und aufgewachsene Tenor war zeitlebens seiner Heimatstadt sehr verbunden. Seine Heimatverbundenheit zeigte Fritz Wunderlich unter anderen mit dem von ihm im Alter von 20 Jahren getexteten und vertonten Kusellied. "Ein Städtchen liegt im Pfälzer Land, im Tal so wunderschön..." So besingt der berühmte Sohn der Stadt sein Kusel. In den Gedächtniszimmern des Stadt- und Heimatmuseums in Kusel wird mit einer reichhaltigen Sammlung von Fotos, Kostümen, Schrift-, Bild- und Tonmaterial ein Einblick über Leben und Werk des großen Künstlers geschaffen und an ihn erinnert. Bis heute gilt Fritz Wunderlich als vielleicht größter lyrischer Tenor des 20. Jahrhunderts, und mit Sicherheit als einer der bedeutendsten deutschen Sänger.

Im August Drumm Museum sind bisher nicht veröffentlichte Plastiken und Reliefs des Bildhauers Prof. August Drumm (* 26. Mai 1862 in Ulmet; + 21. Oktober 1904 in München) dargestellt. Bekannte Werke des Bildhauers aus Ulmet sind die Palatia auf der Prinzregentenbrücke in München oder das Friedensdenkmal Werderberg bei Edenkoben.

Die Denkmalschmiede oder auch "Alte Schmiede" in Bedesbach steht heute unter Denkmalschutz und beinhaltet das komplette Inventar von drei Schmiedegenerationen. Das noch vollständige Schmiedeinventar erzählt heute noch von der harten Arbeit der Schmiede. Auch heute noch lockt die alte Schmiede jeden letzten Sonntag im August Besucher aus Nah und Fern. Kunstschmiede und Nagelschmiede sowie andere Handwerker sind an diesem Wochenende vertreten. Ein Besuch lohnt sich!

Das Untergeschoss der Wolfskirche in Bosenbach, das als Altarraum diente, besitzt ein Kreuzrippengewölbe und enthält Seccomalereien aus den Jahren 1320 bis 1340. Diese Malereien sind in Europa sehr selten und sind vergleichbar nur in Italien zu finden.

Das Mithrasdenkmal bei Reichweiler ist ein Kultbild, welches ursprünglich als Tempelanlage zu einer römischen Siedlung gehörte. Die Darstellung des heute stark verwitterten Reliefs zeigt einen fliehenden Stier auf dem der Gott Mithras reitet und dem Tier mit der rechten Hand einen Dolch in den Hals sticht. Begleitet wird er dabei von einem Löwen, einer Schlange und einem Skorpion. Über Mithras erkennt man den Sonnengott und die Mondgöttin.

Die Dauerausstellung "Altes Klassenzimmer" ist im ehemaligen Café Veldenzer Mühle in Erdesbach zu besichtigen. Sie zeigt ein Nostalgisches Klassenzimmer mit Schulbänken, Tafeln, Bücher und eine Vielzahl an Exponaten aus der Zeit von 1920 bis 1960. Dieser Ausstellung angeschlossen ist eine Sammlung von Puppen, Miniaturautos und Eisenbahnen.