Gemeinde Schönhausen (Elbe)
Gemeinde Schönhausen (Elbe)
mit den Ortsteilen Hohengöhren, Hohengöhren-Damm und Schönhausen-Damm
Schönhausen war seit 946 Teil des Bistums Havelberg, das Kaiser Otto I. (912-973) gründete. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern in der Umgebung blieb der Ort als sogenanntes Tafelgut im direkten Besitz der Geistlichkeit. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf die Stiftungsurkunde der Kirche St. Marien und Willebrord im Jahre 1212 zurück.
Bis in das 15. Jahrhundert war Schönhausen ein gewöhnliches Kirchdorf. Im Zuge der Reformation zum Beginn des 16. Jahrhunderts ging der Besitz des Havelberger Bistums in Schönhausen auf den Kurprinzen Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) über. Der Kurprinz hatte wenig Interesse an seinen neu gewonnenen Besitzungen und es kam 1562 zu einem Permutationsvertrag zwischen ihm und der Familie Bismarck auf Burgstall. Hierin liegt der Ursprung, der für das Dorf so prägenden Ära der Bismarcks. Im Auftrag des Landrates August II. von Bismarck (1666-1732) entstanden in Schönhausen zwischen 1695-1700 das Gutshaus I und 1730 das Gutshaus II. Zudem müssen in dieser Zeit die Parkanlagen in der Nähe der zwei Wohnhäuser angelegt worden sein. Im Jahr 1815 wurde Otto von Bismarck (1815-1892, der spätere Fürst und Reichskanzler) auf dem elterlichen Gut I zu Schönhausen geboren.
Bis heute erinnert die historische Kulisse von Gutsanlagen und barocker Parkanlage an die Ära der Bismarcks im Ort. In der nahegelegenen Taufkirche St. Marien und Willebrord ist das Taufbecken des ersten deutschen Reichskanzlers zu entdecken. Neben dem Taufbecken ist auch die Grablege derer von Bismarcks zu sehen. Viele Epitaphien zeugen von der Verbundenheit der Kirche mit dem Adelsgeschlecht.
Die Bismarck-Ausstellung im Seitenflügel des Geburtshauses zeigt eine Sammlung von Geschenken, die Otto von Bismarck in seinen letzten Lebensjahren erhalten hat. Diese Sammlung war ursprünglich Teil des ersten Museums zu Ehren Bismarcks im Schönhauser Schloss II, dem heutigen Bürgerzentrum, das von 1891 bis 1948 existierte. Ein Teil der Sammlung wurde mit Hilfe von Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 1998 an ihren Ursprungsort zurückgeführt und ist nun in der Bismarck-Ausstellung zu sehen.
Der Name des Ortsteils Hohengöhren wird auf slawische Ursprünge (Gora = Berg) zurückgeführt. Das typische Straßendorf wurde erstmals im Jahr 1337 urkundlich erwähnt, als es noch zum Bistum Havelberg gehörte. Um 1820 wurde Hohengöhren als Pfarrdorf und Rittergut bezeichnet.
Durch eine Überschwemmung der Elbe ist ein großer Teil des besten Ackers zwei Meter hoch mit Sand bedeckt und dadurch weniger ertragreich geworden. Durch seine günstige Lage an der alten Handelsstraße und durch den fruchtbaren Boden der Elbniederung konnte das Bauerndorf einen beachtlichen Reichtum erlangen. Davon zeugen der für diese Landschaft untypische, prunkvolle barocke Ausbau der Kirche und der frühere Standort des Gutshauses, von dem nur noch ein umfangreicher Baumbestand zeugt.
Der Hohengöhren-Damm befindet sich 5 km nordöstlich von Hohengöhren und ist ein ländlich geprägter Ortsteil von Schönhausen und findet bis heute in der Landwirtschaft sein Hauptbetätigungsfeld.
Schönhausen-Damm ist ein sehr junger Ort. Durch das deutsche Großmachtstreben wurden Umsiedlungen vieler Deutscher aus ihren angestammten Siedlungsgebieten im Osten Europas ausgelöst.
Am 20. Januar 1940 setzte sich ein Treck der Brigidauer (Ukraine) bei -30°C in Bewegung. 31 Familien aus Brigidau siedelten sich auf dem Schönhauser-Damm an. Die Brigidauer hatten dank Schönhausen-Damm einen Neuanfang auf dem Land. Obwohl sie anfangs nicht willkommen waren, kämpften sie für sich und ihre Familien. Zur Erinnerung an die 31 Familien aus Galizien, die 1946 hier eine Heimat fanden, wurde ein Gedenkstein errichtet, um sicherzustellen, dass die Spuren ihrer Vorfahren nicht verwehen.
Einwohner
(Stand 15.11.2023)
2.130
Fläche
73,99 km²
Bürgermeister
Maik Mund
Bürgermeistersprechstunde
nach telefonischer Terminvereinbarung
Gemeindebüro Schönhausen
Mo.- Do. 8.00 -14.30 Uhr
Fr. 8.00 -12.00 Uhr
Telefon: 039323 38204
Fax: 039323 39960
E-Mail: schoenhausen-elbe@t-online.de
Internet: www.schönhausen-elbe.com
Sehenswertes
Schönhausen (Elbe)
mit den Ortsteilen Hohengöhren, Hohengöhren-Damm und Schönhausen-Damm
Schönhausen war seit 946 Teil des Bistums Havelberg, das Kaiser Otto I. (912-973) gründete. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern in der Umgebung blieb der Ort als sogenanntes Tafelgut im direkten Besitz der Geistlichkeit. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf die Stiftungsurkunde der Kirche St. Marien und Willebrord im Jahre 1212 zurück.
Bis in das 15. Jahrhundert war Schönhausen ein gewöhnliches Kirchdorf. Im Zuge der Reformation zum Beginn des 16. Jahrhunderts ging der Besitz des Havelberger Bistums in Schönhausen auf den Kurprinzen Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) über. Der Kurprinz hatte wenig Interesse an seinen neu gewonnenen Besitzungen und es kam 1562 zu einem Permutationsvertrag zwischen ihm und der Familie Bismarck auf Burgstall. Hierin liegt der Ursprung, der für das Dorf so prägenden Ära der Bismarcks. Im Auftrag des Landrates August II. von Bismarck (1666-1732) entstanden in Schönhausen zwischen 1695-1700 das Gutshaus I und 1730 das Gutshaus II. Zudem müssen in dieser Zeit die Parkanlagen in der Nähe der zwei Wohnhäuser angelegt worden sein. Im Jahr 1815 wurde Otto von Bismarck (1815-1892, der spätere Fürst und Reichskanzler) auf dem elterlichen Gut I zu Schönhausen geboren.
Bis heute erinnert die historische Kulisse von Gutsanlagen und barocker Parkanlage an die Ära der Bismarcks im Ort. In der nahegelegenen Taufkirche St. Marien und Willebrord ist das Taufbecken des ersten deutschen Reichskanzlers zu entdecken. Neben dem Taufbecken ist auch die Grablege derer von Bismarcks zu sehen. Viele Epitaphien zeugen von der Verbundenheit der Kirche mit dem Adelsgeschlecht.
Die Bismarck-Ausstellung im Seitenflügel des Geburtshauses zeigt eine Sammlung von Geschenken, die Otto von Bismarck in seinen letzten Lebensjahren erhalten hat. Diese Sammlung war ursprünglich Teil des ersten Museums zu Ehren Bismarcks im Schönhauser Schloss II, dem heutigen Bürgerzentrum, das von 1891 bis 1948 existierte. Ein Teil der Sammlung wurde mit Hilfe von Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 1998 an ihren Ursprungsort zurückgeführt und ist nun in der Bismarck-Ausstellung zu sehen.
Der Name des Ortsteils Hohengöhren wird auf slawische Ursprünge (Gora = Berg) zurückgeführt. Das typische Straßendorf wurde erstmals im Jahr 1337 urkundlich erwähnt, als es noch zum Bistum Havelberg gehörte. Um 1820 wurde Hohengöhren als Pfarrdorf und Rittergut bezeichnet.
Durch eine Überschwemmung der Elbe ist ein großer Teil des besten Ackers zwei Meter hoch mit Sand bedeckt und dadurch weniger ertragreich geworden. Durch seine günstige Lage an der alten Handelsstraße und durch den fruchtbaren Boden der Elbniederung konnte das Bauerndorf einen beachtlichen Reichtum erlangen. Davon zeugen der für diese Landschaft untypische, prunkvolle barocke Ausbau der Kirche und der frühere Standort des Gutshauses, von dem nur noch ein umfangreicher Baumbestand zeugt.
Der Hohengöhren-Damm befindet sich 5 km nordöstlich von Hohengöhren und ist ein ländlich geprägter Ortsteil von Schönhausen und findet bis heute in der Landwirtschaft sein Hauptbetätigungsfeld.
Schönhausen-Damm ist ein sehr junger Ort. Durch das deutsche Großmachtstreben wurden Umsiedlungen vieler Deutscher aus ihren angestammten Siedlungsgebieten im Osten Europas ausgelöst.
Am 20. Januar 1940 setzte sich ein Treck der Brigidauer (Ukraine) bei -30°C in Bewegung. 31 Familien aus Brigidau siedelten sich auf dem Schönhauser-Damm an. Die Brigidauer hatten dank Schönhausen-Damm einen Neuanfang auf dem Land. Obwohl sie anfangs nicht willkommen waren, kämpften sie für sich und ihre Familien. Zur Erinnerung an die 31 Familien aus Galizien, die 1946 hier eine Heimat fanden, wurde ein Gedenkstein errichtet, um sicherzustellen, dass die Spuren ihrer Vorfahren nicht verwehen.
Einwohner
(Stand 15.11.2023)
2.130
Fläche
73,99 km²
Bürgermeister
Maik Mund
Bürgermeistersprechstunde
nach telefonischer Terminvereinbarung
Gemeindebüro Schönhausen
Mo.- Do. 8.00 -14.30 Uhr
Fr. 8.00 -12.00 Uhr
Telefon: 039323 38204
Fax: 039323 39960
E-Mail: schoenhausen-elbe@t-online.de
Internet: www.schönhausen-elbe.com
Sehenswertes
Schönhausen (Elbe)
- Barocker Gartenträume-Park
- Bismarck-Museum im Seitenflügel des Geburtshauses Otto von Bismarck
- Bürgerzentrum (ehem. Bismarck-Museum)
- Kriegerdenkmal
- Romanische Patronatskirche St. Marien und Willebrord - Straße der Romanik