Gehe zum Inhalt, überspringe Menüs

 

Gemeinde Schönhausen (Elbe)

mit den Ortsteilen Schönhausen, Hohengöhren, Hohengöhren-Damm und Schönhausen-Damm

Einwohner: 2.180
Fläche: 73,99 km²

Bürgermeister: Holger-Hazy Borowski

Sprechzeiten Schönhausen
jeden Dienstag 15.00 bis 18.00 Uhr

Telefon: 039323 38204
Fax: 039323 39960
E-Mail: schoenhausen-elbe@t-online.de
Internet: www.schönhausen-elbe.com

Schönhausen gehörte seit dem Jahr 946 zum Bistum von Havelberg, welches Kaiser Otto I. (912-973) stiftete. Der Ort verblieb, im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern in der Umgebung, als so genanntes Tafelgut im direkten Besitz der Geistlichkeit. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf die Stiftungsurkunde der Kirche St. Marien und Willebrord im Jahre 1212 zurück.
Bis ins 15. Jahrhundert war Schönhausen ein gewöhnliches Kirchdorf geblieben. Im Zuge der Reformation zum Beginn des 16. Jahrhunderts ging der Besitz des Havelberger Bistums in Schönhausen auf den Kurprinzen Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) über. Der Kurprinz hatte wenig Interesse an seinen neu gewonnenen Besitzungen und es kam 1562 zu einem Permutationsvertrag zwischen ihm und der Familie Bismarck auf Burgstall. Hierin liegt der Ursprung, der für das Dorf so prägenden Ära der Bismarcks. Im Auftrag des Landrates August II. von Bismarck. (1666-1732) entstanden in Schönhausen zwischen 1695-1700 das Gutshaus I und 1730 das Gutshaus II. Zudem müssen in dieser Zeit die Parkanlagen in der Nähe der zwei Wohnhäuser angelegt worden sein. Im Jahr 1815 wurde Otto von Bismarck (1815-1892, der spätere Fürst und Reichskanzler) auf dem elterlichen Gut I. zu Schönhausen geboren.
Bis heute erinnert die einzigartige historische Kulisse von Gutsanlagen und barocker Parkanlage an die Ära der Bismarcks im Ort. In der nahegelegenen Taufkirche St. Marien und Willebrord ist das Taufbecken des ersten deutschen Reichskanzlers zu entdecken. Neben dem Taufbecken ist auch die Grablege derer von Bismarcks zu sehen. Viele Epitaphien zeugen von der Verbundenheit der Kirche mit dem Adelsgeschlecht.
Im heute noch erhaltenen Seitenflügel des Geburtshauses befindet sich eine Bismarck-Ausstellung. Diese geht auf das erste Museum zu Ehren Otto von Bismarcks in den Jahren 1891-1948 im Schönhauser Schloss II, dem heutigen Bürgerzentrum, zurück. Dessen Hauptbestandteil bildeten die zahlreichen Geschenke, die Bismarck in seinen letzten Lebensjahren erhielt. Mit Hilfe von Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt konnte 1998 ein Teil der Bestände an ihren Ursprungsort zurückgeführt werden und sind heute in der Bismarck-Ausstellung zu sehen.

Der Name des Ortsteiles Hohengöhren wird auf slawische Ursprünge zurückgeführt (Gora = Berg). Die erste urkundliche Erwähnung findet das typische Straßendorf, damals noch zum Bistum Havelberg gehörend, im Jahre 1337. Hohengöhren wird nach Aufzeichnungen um 1820 als Pfarrdorf und Rittergut bezeichnet.

Durch eine Überschwemmung der Elbe ist ein großer Teil des besten Ackers zwei Meter hoch mit Sand bedeckt und dadurch weniger ertragreich geworden. Durch seine günstige Lage an der alten Handelsstraße und durch den fruchtbaren Boden der Elbniederung konnte das Bauerndorf einen beachtlichen Reichtum erlangen. Davon zeugen der für diese Landschaft untypische, prunkvolle barocke Ausbau der Kirche und der frühere Standort des Gutshauses, von dem nur noch ein umfangreicher Baumbestand zeugt.

Hohengöhren-Damm liegt 5 km nordöstlich von Hohengöhren. Dieser Ortsteil von Schönhausen ist durch ein ausgesprochen ländliches Bild geprägt und findet auch bis heute in der Landwirtschaft sein Hauptbetätigungsfeld.

Schönhausen-Damm ist ein sehr junger Ort. Durch das deutsche Großmachtstreben wurden Umsiedlungen einer großen Zahl von Deutschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten im Osten Europas ausgelöst. Am 20. Januar 1940 setzte sich der Treck der Brigidauer (Ukraine) bei über 30°C in Bewegung. 31 Familien aus Brigidau siedelten sich auf dem Schönhauser-Damm an. Die Brigidauer konnten dank Schönhausen-Damm einen Neuanfang auf dem Land starten. Sie waren am Anfang nicht willkommen, jedoch ließen sie sich nicht unterkriegen, sie kämpften für sich und ihre Familien. Die Spuren derer Vorfahren sind noch nicht verweht, damit dies auch nicht passiert, wurde zur Erinnerung an die 31 Familien aus Galizien, die 1946 hier eine Heimat fanden, ein Gedenkstein aufgestellt.

Sehenswertes in Schönhausen (Elbe)
  • Bismarck-Ausstellung im Seitenflügel des Geburtshauses Otto von Bismarck
  • Barocker Gartenträume-Park
  • Bürgerzentrum (ehem. Bismarck-Museum)
  • Kriegerdenkmal
  • Romanische Patronatskirche Schönhausen (Elbe) - Straße der Romanik