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Gemeinde Kaiserpfalz

Gemeinde Kaiserpfalz

Allerstedt / Bucha / Memleben / Wendelstein / Wohlmirstedt / Zeisdorf

Einwohner (Stand 05/2023)
1.687

Fläche
41,1 km²

Bürgermeister
Andreas Reiche

In Memleben und Wendelstein findet man neben einer herrlichen Landschaft mit ausgedehnten Flussniederungen und bewaldeten Hängen Zeugnisse alter deutscher Geschichte. Erstmals erwähnt wurde der Ort Mimelebo im Brevarium des St. Lullus (786) als Besitzung, die Karl der Große dem Kloster Hersfeld schenkte. Die nächste Erwähnung findet der Ort Anfang des 10. Jahrhunderts als Name einer Pfalz des ottonischen Königshauses. Seine Blütezeit erlebte Memleben im ausgehenden 10. Jahrhundert. Memleben war Lieblingspfalz von König Heinrich I. und seinem Sohn Otto I., die beide dort verstorben sind (Heinrich I. im Jahre 936 und Otto I. im Jahre 973). Nach dem Tod Ottos I. stiftete Otto II. in Memleben ein Benediktinerkloster. In der Klosteranlage befindet sich heute ein Museum.

Wohlmirstedt wurde ebenfalls 786 erstmals als "Wol merstede" erwähnt. Vom Kloster Hersfeld war Wohlmirstedt bis 1073 abhängig. Danach gehörte der Ort zum Erzbistum Mainz. Die Grafen von Wiehe-Rabenswalde errichteten im Ort einen Dingstuhl, einen so genannten Gerichtsort, der für die nähere Umgebung die Rechtspflege wahrnahm. Von den Rabenswaldern kam der Ort an die Orlamünder und dann an die Thüringer Landgrafen. Die Familie von Witzleben erwarb 1355 mit dem Wendelstein auch Wohlmirstedt. Dietrich von Witzleben (1464 bis 1523) ließ sich in Wohlmirstedt nieder und ließ ein Herrenhaus erbauen, den später so genannten "Blauen Hof". 1803 erwarb Ferdinand Heinrich von Helldorf das inzwischen baufällige Rittergut. Er errichtete anstelle des alten Herrenhauses einen neuen Wirtschaftshof. In den Jahren 1831 bis 1834 entstand auf Geheiß Heinrich Hans von Helldorfs (1815 bis 1864) das noch heute bestehende Wohlmirstedter Schloss.

Die erste urkundliche Erwähnung von Allerstedt fällt in das Jahr 786. Der Ort gehörte zur Reichsburg Wiehe und kam 998 an das Kloster Memleben. Oberhalb des Dorfes erhob sich die Burg Allerstedt, von der einige Reste mit Wall, Graben, Brunnen und Turmstumpf erhalten geblieben sind.

Zeisdorf liegt sehr malerisch im Tale des Klefferbaches. 786 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Zesdorf, später Cisdorf und dann Zeisdorf. Zeisdorf war früher ein "geteiltes" Dorf. Alle Gehöfte auf der rechten Seite des Klefferbaches gehörten zu Wohlmirstedt und waren über den Weg am Bach mit Wohlmirstedt verbunden. Die Gehöfte auf der linken Seite des Klefferbaches gehörten zu Allerstedt mit der Verbindung über den Schwalmrain. Die Verbindung über das Kreuzchen entstand erst später.

Der Ort Bucha entstand vermutlich in der fränkischen Siedlungsperiode (6. bis 9. Jahrhundert) und wurde urkundlich 1154 erstmals erwähnt. Die Grafen von Buch nannten sich nach diesem Ort und errichteten hier eine Burg. Die Grafschaft Buch war Gerichtsstätte und kam, nachdem die Grafen von Buch ausstarben, 1255 an die Grafen von Rabinswalde und 1315 an die Orlamünder. In Folge des Thüringer Grafenkrieges (1342 bis 1346) kam Bucha 1346 in den Besitz des Landgrafen. Dieser vergab den Ort an die Familie von Koller, später an die von Kommerstedt und zu Beginn des 17. Jahrhundert an die Familie Lauterbach.

Die Familie von Breitenbauch (später Breitenbuch) kaufte das Rittergut 1614 (seit diesem Jahr besaß der Ort eine Schule) und hatte es bis 1945 als Eigentümer inne.

Ihre Namen verdanken die Orte Wiehe, Wohlmirstedt, Allerstedt, Memleben und Wendelstein der Sage nach König Heinrich I. Dieser soll, auf dem Wendelstein stehend, begeistert von der herrlichen Aussicht, gerufen haben: "Wie wohl mir steht allhier mein Leben, wenn ich mich wend auf diesem Stein."