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Gemeinde Finne

Gemeinde Finne

Billroda / Lossa / Tauhardt

Einwohner (Stand 05/2023)
1.194

Fläche
25 km²

Bürgermeister
Detlef Hartung

Die Orte liegen landschaftlich sehr reizvoll am Rande weitläufiger Waldgebiete der Finne, Schmücke und Hohen Schrecke.

Die erste Erwähnung von Billroda als "Bilrieht" fällt in das Jahr 1148. Obwohl viel Wald in der Umgebung vorhanden ist, entstand Billroda nicht als Rodungsdorf. Die Endung "-rieht" deutet auf Rohr, Röhricht, schilfige, nasse Gegend, die auch heute noch anzutreffen ist. In Billroda ist eine Regelmäßigkeit der Anlage der Häuser schwer zu erkennen. In der Zeit von 1911 bis 1913 baute man die Schächte "Burggraf" und "Bernsdorf", in denen Kali abgebaut wurde. In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts erreichte dieser seinen Höhepunkt. Im April 1924 stellte der Schacht die Arbeit ein. Dann begann ein sehr dunkles Kapitel.

Ein Gedenkstein an der Zufahrt des ehemaligen "Schacht Burggraf" erinnert an das KZ-Außenlager in Billroda. Das SS-Sonderkommando bestand vermutlich von November 1944 bis April 1945 und zählte 500 bis 700 Gefangene; die Mehrzahl stammte aus dem KZ Buchenwald. Die Häftlinge wurden beim Aufbau der unterirdischen Produktionsstätten Gustloff-Werke III, im ca. 500 Meter tiefen Salzschacht Burggraf eingesetzt. Heute sind die Stollen, die in der letzten Zeit als Gasspeicher genutzt wurden, verschlossen.

Von hier aus kann man auch zu Wanderungen in den "Rastenberger Forst" aufbrechen.

1980 startete im benachbarten Tauhardt der erste Finnelauf, der seitdem jährlich im Frühjahr stattfindet. Der Finnelauf ist heute das größte Sportereignis in der Verbandsgemeinde An der Finne. Mehrere hundert Läufer nutzen ihn zur Vorbereitung auf den Rennsteiglauf. Seit einigen Jahren findet hierbei auch ein Schulpokallauf von Grundschulen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Die Schirmherrschaft über diesen Wettkampf hält die Verbandsgemeindebürgermeisterin.

Lossa führt den Namen des unmittelbar oberhalb des Dorfes entspringenden Baches, dessen Bezeichnung (1140: rivulus Laz, 1154: Lax) vom niederdeutschen Wort las = Lachs stammt und Lachsbach bedeutet. Das erstmals 1255 Lazs genannte Dorf tritt im Sühnevertrag 1346 als Ort zcu der Laz auf. Lossa besteht aus zwei parallelen Straßendörfern und ist nach dem Leitersystem aus zwei parallelen Hauptstraßen beiderseits des Baches mit fünf Querverbindungen aufgebaut. Im Jahre 1519 war die Gemeinde in der Lage, sich eine neue Kirche zu errichten. Das jetzige Bauwerk stammt aus dem 19. Jahrhundert. Am Anfang des 19. Jahrhundert gehörte Lossa zu den bevölkerungsreichsten Dörfern auf der Finne.