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Stadtteile

Stadtteile
der Nationalparkstadt Waldeck

Alraft

Alraft ist mit rund 190 Einwohnern einer der kleineren Stadtteile der Stadt Waldeck und liegt am östlichen Rand unserer Nationalparkstadt, direkt an der Gemarkungsgrenze der zur Stadt Korbach gehörenden Gemeinde Meineringhausen. Der Ortsname hat seinen Ursprung im Wort Erlenwasser. Alraft liegt in einem engen, idyllischen, von Norden nach Süden verlaufenden Tal. Durch dieses Tal fließt das kleine Flüsschen Werbe. Die älteste gesicherte schriftliche Erwähnung von Alraft erfolgte unter dem Namen in Alrepe im Jahr 1126 in einer Urkunde der Reichsabtei Corvey. Aus dem Jahr 1206 ist eine Aufzählung der zahlreichen Güter des Klosters Ober-Werbe erhalten. Es ist davon auszugehen, dass die Entstehung Alrafts mit dem nicht weit entfernten Kloster in Verbindung zu bringen ist. Das Kloster hatte hier seine Außenhöfe liegen. Eine ehemalige Wassermühle an der Werbe, die "Klippmühle", erinnert heute noch an die Nutzung der Wasserkraft in vergangenen Zeiten. Heute sorgen leistungsstarke handwerkliche Traditionsbetriebe dafür, dass das Dorf mehr Arbeitsplätze als Einwohner zählt.

Dehringhausen

Dehringhausen, der nördlichste Stadtteil der Nationalparkstadt Waldeck, zählt rund 140 Einwohner und liegt auf einer kleinen Anhöhe in einem nach Westen offenen Talkessel am Westhang des Bicketales. Die Ortslage, inmitten von Feldern und Wiesen, umgeben von bewaldeten Höhen gelegen, wird nur noch überragt von der Kirche. Die kleine Kirche von Dehringhausen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Rahmen des wilhelminischen Kirchenbauprogramms an Stelle des Vorgängerbaues errichtet und 1853 eingeweiht. Die Ortslage wird erschlossen von der Landesstraße 3083, die von Freienhagen nach Korbach führt. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Dehringhausen erfolgte unter dem Namen Dierechusen im Jahr 1182.

Freienhagen

Die alte Stadt Freienhagen liegt idyllisch eingebettet inmitten ausgedehnter Mischwälder. Erstmalig urkundlich wird Freienhagen 1253 erwähnt, was jedoch keineswegs gleichbedeutend mit der Stadtgründung ist. Die im Staatsarchiv Marburg aufbewahrte lateinische Urkunde aus dem Jahr 1253 berichtet von einer voll ausgebauten Stadt "Vrienhayn", die bereits einen Bürgermeister, Rat und Siegel besitzt und dem Schultheiß des Grafen von Waldeck untersteht. Der Ort hat seinen Namen von dem Freigericht, das im Mittelalter unter der Femeeiche tagte. In Freienhagen wird der Anfang der 2. Strophe des Waldecker Lieds mit "Seht das Land im Schmuck der schönsten Wälder" lebendig - der rund 1.000 Hektar große, hügelige Stadtwald mit seinen Buchen, Eichen und Fichten prägt seit Jahrhunderten die Stadt Freienhagen. Die Erlöse aus dem Holzverkauf sind noch heute ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor der Nationalparkstadt Waldeck.

Sehenswert sind neben der evangelischen Stadtpfarrkirche "Sankt Peter und Paul", die im spätromanischen und im gotischen Stil errichtet wurde, die vielen guterhaltenen Fachwerkhäuser. Das alte Rathaus, welches in den Jahren 1858 bis 1860 als Schul- und Rathaus erbaut wurde, stellt heute den Ortsmittelpunkt für die rund 780 Einwohner des an der Gemarkungsgrenze zu Landau und Wolfhagen gelegenen Stadtteiles Freienhagen dar.

Besonders stolz sind die Freienhagener auf ihr modernes beheiztes Freibad, das in den Sommermonaten regelmäßig viele Gäste und Besucher zählt.

Höringhausen

Höringhausen, an der nordöstlichen Gemarkungsgrenze zu Twistetal und Korbach gelegen, ist mit rund 1.150 Einwohner der drittgrößte Stadtteil der Nationalparkstadt Waldeck.

Den Namen soll der Ort, so ist einer alten Dorfchronik zu entnehmen, durch den Hof des "Sachsen Horo" erhalten haben. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Höringhausen erfolgte unter dem Namen Hogerinchusen im Jahr 1264 in einer Urkunde des Klosters Bredelar. Noch heute geht die Legende um, dass der Fürst zu Waldeck Höringhausen bei einem Kartenspiel verloren haben soll. 1326 verpfändeten die Edelherren von Itter Vogtei, Gericht und Kirchenpatronat Höringhausen an die Waldecker Grafen. Höringhausen war in dieser Zeit ein größerer Ort mit Sitz eines Gerichts und einer Vogtei. Die Waldecker Grafen verpfändeten Höringhausen weiter an Arnold IV. Wolff von Gudenberg. Nachdem die Wolff von Gudenberg im 16. Jahrhundert ihre Pfandherrschaft über die Herrschaft Itter auf Druck der Grafen von Waldeck und der Landgrafen von Hessen endgültig aufgeben mussten, zogen sie sich auf ihre Güter in Höringhausen zurück. 1568 gab ihnen Landgraf Wilhelm V. das halbe Dorf Höringhausen als Mannlehen und erlaubte ihnen, den itterschen Löwen ihrem Wappen zuzufügen. Später besaßen sie das ganze Dorf Höringhausen.

Höringhausen blieb bis zur Auflösung des späteren Fürstentums Waldeck 1918 im Besitz der Landgrafen von Hessen. So war der Ort jahrhundertelang eine Enklave in Waldeck und hat so eine interessante Geschichte. Bis 1929 gehörte Höringhausen nicht zum Fürstentum Waldeck; die Gemarkungsgrenze war somit gleichzeitig auch Landesgrenze. Entlang der Grenze wurden 177 Grenzsteine gesetzt. Sie sind zum größten Teil noch heute vorhanden und stehen unter Denkmalschutz.

Heute kann man viele Dinge über die Höringhäuser Geschichte im Heimatmuseum in Erfahrung bringen. Die Mitglieder des Heimatmuseums Höringhausen haben liebevoll Zeugnisse aus Hof, Haus und Handwerk aufgearbeitet. Über die Vielfalt des historischen Handwerks in den heimischen Dörfern können sich Besucher in Stellmacherei, Schusterwerkstatt und Sattlerei informieren.

Naturfreunde können bei einem Waldspaziergang zwischen Höringhausen und Ober-Waroldern eines der größten Ameisenvorkommen Hessens bewundern.

Netze

Der Stadtteil Netze mit seinen rund 620 Einwohnern liegt im südwestlichen Gemarkungsbereich der Nationalparkstadt Waldeck und grenzt an die Nachbarkommunen Edertal und Naumburg. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Netze erfolgte unter dem Namen in Nezehe in einer Urkunde des Erzbistums Mainz; sie wird in die Zeit 1118 bis 1137 datiert. Wegen seiner günstigen Lage in einem geschützten Tal mit genügend Wasserläufen (die Netze, die bei Mehlen in die Eder mündet, die Fombach und der Meierbach) ist anzunehmen, dass hier schon in vorgeschichtlicher Zeit Menschen lebten. Diese These belegen einige prähistorische Funde von 6.000 bis 7.000 Jahre alten Steinbeilen und Steinklingen. Der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) traf den Ort aufgrund seiner strategischen Lage hart. Von 72 Wohnstätten im Jahre 1618 waren bei Kriegsende nur noch 22 bewohnbar, und nur noch 13 Männer lebten im Ort. Der Siebenjährige Krieg war für Netze noch verheerender. Im März 1761 fand ein Gefecht zwischen französischen Truppen einerseits und schwedischen und britischen Truppen andererseits an den "Schanzen am Tiergarten" statt. Im Anschluss zerstörten mehr als 2.000 Franzosen nahezu das gesamte Dorf.

Im Jahre 1701 ließ Graf Friedrich Anton Ulrich von Waldeck und Pyrmont am nordwestlichen Rand des Netzer Tiergartens das Jagdschloss Friedrichsthal erbauen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das dazugehörige Gut in eine Domäne umgewandelt. Bei deren Aufteilung und Neubesiedlung im Jahre 1922 entstand das kleine Dorf Selbach.

Sehenswert ist die ehemalige Klosterkirche "St. Maria und die Vier Gekrönten" mit einer der ältesten noch heute in Deutschland geläuteten Glocken. Heute ist Netze nicht nur ein Ort mit Geschichte, sondern auch mit einem aktiven Vereins- und Geschäftsleben.

Nieder-Werbe

Direkt an der Einmündung des kleinen Flüsschens Werbe und des Reiherbaches in einen nördlichen Seitenarm des Edersees liegt der Ort Nieder-Werbe. Jahrhundertelang unterschied sich das 1196 erstmals urkundlich erwähnte Dorf kaum von anderen Dörfern des Edertals und die Bewohner lebten von Handwerk und wenig einträglicher Landwirtschaft. Eine tiefgreifende Zäsur brachte erst der Bau der Edertalsperre in den Jahren zwischen 1908 und 1914 mit sich, als insgesamt zehn Bauernhöfe und die kleine Dorfkirche den Fluten der Edersee-Vorsperre weichen mussten. Es entwickelte sich recht schnell der rasant einsetzende Tourismus zum wichtigsten Wirtschaftszweig von Nieder-Werbe. Heute ist der Ort mit seinen rund 540 Einwohnern überwiegend touristisch geprägt. Gastgeber von Hotels, Ferienwohnungen und gemütlich eingerichteten Ferienhäusern laden zum Besuch des Ortes ein. Bei Familien mit Kindern erfreut sich das Freizeitangebot rund um den Ort größter Beliebtheit, während Camping- und Wassersportfreunde auf der in rund vier Kilometer Entfernung gelegenen Halbinsel Scheid, die geographisch zum Stadtteil Nieder-Werbe gehört, ihr Eldorado finden. Hier bieten sich in den heißen Sommermonaten beste Badegelegenheiten in den Fluten des Edersees, die Personenfähre Scheid-Rehbach ermöglicht zudem das Übersetzen an das gegenüberliegende Ufer.

Die Halbinsel Scheid befindet sich am Nordufer des Edersees und ist mit Pkw nur über eine 4 km lange Stichstraße von Nieder-Werbe aus zu erreichen. Eine Personen- und Fahrradfähre verbindet in der warmen Jahreshälfte Scheid mit Rehbach am Südufer. Scheid ist geprägt von Campingplätzen und freistehenden Ferienhäusern mit großen Gärten. Der "YachtHof", die größte Fewo-Anlage am Edersee, befindet sich ebenfalls auf Scheid. Gastronomische Betriebe, eine Badestelle mit Liegewiese, Spielplätze, Schiffsanlegestelle und Yachthafen sorgen für eine maritime Athmosphäre. Scheids direkte Umgebung ist dicht bewaldet und von zahlreichen Wanderwegen durchzogener Teil des Nationalparks Kellerwald-Edersee.

Ober-Werbe

Auf halbem Wege zwischen den Stadtteilen Alraft und Nieder-Werbe liegt im idyllischen Tal des Flüsschens Werbe das kleine Örtchen Ober-Werbe. Der Ort, der heute rund 170 Einwohner zählt, war bis 1970 ein durch den Flusslauf der Werbe "geteiltes" Dorf: Das zur Grafschaft Waldeck gehörende Ober-Werbe und das zur Herrschaft Itter gehörende Oberwerba. Zur Zweiteilung war es im Jahre 1590 wohl aufgrund von Erbstreitigkeiten gekommen. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 31.Dezember 1970 zunächst die bis dahin selbstständigen Gemeinden Oberwerba (Landkreis Frankenberg) und Ober-Werbe (Landkreis Waldeck) auf freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde "Ober-Werbe". Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Ober-Werbe kraft Landesgesetz dann in die Stadt Waldeck eingemeindet. Dadurch wurde Ober-Werbe ein Stadtteil von Waldeck.

Schon von weitem sichtbar ist die hoch über dem Ort gelegene alte Klosterruine des ehemaligen Benediktinerinnen-Klosters, aus dem 12. Jahrhundert.

Das Kloster soll bereits 1038 von Graf Wittekind II gestiftet worden sein. Papst Honorius nahm um 1125 dieses Benediktiner-Kloster, das der Heiligen Maria geweiht war, in seinen Schutz. Seit 1206 wird es als Nonnenkloster erwähnt. 1537 hob Graf Philipp IV das Kloster auf, die Insassen wurden abgefunden. Seit 1578 war das Kloster eine gräfliche Meierei, die 1640 ins Tal verlegt wurde. Die Klostergebäude wurden abgerissen und gerieten in Verfall. Vom gigantischen und imposanten Felsen des Langenstein, der auch Namensgeber des direkt an das idyllische Dörfchen grenzenden Naturschutzgebiet ist, bietet sich ein weiter Blick auf das Dorf Ober-Werbe und die Landschaft des Werbetals. Die in ihren Ursprüngen bis auf das Jahr 1124 zurück gehende kleine Dorfkirche gilt als die älteste Kirche im gesamten Kirchenkreis der Eder.

Sachsenhausen

Inmitten einer relativ wenig bewaldeten und leicht hügeligen Landschaft liegt in einer leichten Talsenke der Stadtteil Sachsenhausen, mit rund 1.900 Einwohnern der größte Stadtteil und gleichzeitig Verwaltungssitz der Nationalparkstadt Waldeck.

Sachsenhausen liegt verkehrstechnisch günstig an den Bundesstraßen B 251 und B 485 auf direktem Weg zwischen den Zentren Korbach und Kassel sowie Bad Wildungen/Fritzlar.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Sachsenhausen erfolgte unter dem Namen Sassenhusen im Jahr 1226. Als Gründer der Stadt Sachsenhausen gilt Graf Adolf I. von Waldeck (1228-1270), der dem Ort 1246 die Stadtrechte verlieh. Die Stadt erhielt Marktrechte und eine eigene Gerichtsbarkeit. Kennzeichnend für die lang gestreckte Ortslage zu beiden Seiten der Bundesstraße 485 sind die vielen liebevoll sanierten Fachwerkhäuser.

Die Ende des 13. Jahrhunderts fertiggestellte St. Nikolaus-Kirche und das Historische Rathaus mit Marktplatz bilden noch heute das Zentrum der Stadt. Sehenswert neben vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern sind die Warte an der Ober-Werber Straße sowie die Ruine "Klinger Kirche". Der grob gemauerte, auch als Rollborner Warte bezeichnete Wartturm ist der einzig erhaltene von ehemals drei mittelalterlichen Wachtürmen und hat die Jahrhunderte fast unbeschadet überstanden. Sachsenhausen war ursprünglich stark ländlich geprägt. Heute haben sich leistungsstarke Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe im Ort angesiedelt. Zudem stellen zwei Bankfilialen, eine Tankstelle, medizinische Versorgungszentren, eine Apotheke, verschiedene Einzelhandels- und Fachgeschäfte sowie regelmäßige Markttage den Bedarf des täglichen Lebens sicher. Zudem ist Sachsenhausen Schulstandort mit Grund-, Haupt- und Realschulzweig der Nationalparkstadt Waldeck.

Selbach

Selbach, der mit rund 80 Einwohnern kleinste Stadtteil der Nationalparkstadt Waldeck, liegt etwas abseits zwischen den Waldecker Stadtteilen Netze und Sachsenhausen. Durchflossen wird er vom Reiherbach, der in der Dorfregion auch Selbach heißt. Als Hofgut Silbach wird der Ort erstmals 1207 in den Güterregistern des Klosters Werbe erwähnt. Es war vermutlich ein Lehen der Herren von Selebach, deren urkundliche Erwähnungen sich von 1229 bis 1404 finden. 1229 wird eine Wasserburg genannt, die von den Herren von Selebach erbaut wurde. Die alte Wasserburg wurde vermutlich 1701 abgebrochen und an ihrer Stelle ließ sich Graf Friedrich Anton Ulrich, Sohn des regierenden Grafen Christian Ludwig von Waldeck, das Jagdschloss Friedrichsthal erbauen, das somit unmittelbar nördlich des Netzer Tiergartens lag. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Gut in eine Domäne umgewandelt. 1922 wurde diese aufgeteilt und neu besiedelt. Es entstand das kleine Dorf, wie es sich heute noch zeigt. Das ehemalige Jagdschloss befindet sich heute in Privatbesitz. Das bis dahin als Siedlungsplatz von Sachsenhausen geführte Selbach wurde zum 1. Mai 1976 zum Stadtteil von Waldeck ernannt.

Südöstlich des Ortes steht das von 1910 bis 1913 errichtete Selbacher Viadukt (auch Reiherbachbrücke genannt), eine 193 m lange und 28 m hohe, siebenbogige Eisenbahnbrücke der stillgelegten Ederseebahn.

Heute dient das Viadukt als imposantes und eindrucksvolles Brückenbauwerk des Ederseebahn-Radwegs.

Waldeck

Hoch über dem Edersee liegt die alte Bergstadt Waldeck, die mit ihrem imposanten Schloß der Nationalparkstadt Waldeck ihren Namen gab. Der Stadtteil Waldeck mit seinen rund 1.580 Einwohnern ist heute einer der meist frequentierten und bedeutendsten Tourismusorte im Waldecker Land. Die Entstehung verdankt die ehemalige Bergstadt Waldeck einem Ritter, der einst auf einem bewaldeten Hügel hoch über dem Edertal seine Burg baute. Da dieses auf gewachsenen Fels errichtete Bollwerk nicht allen Bediensteten Platz bot, entstand in ihrer unmittelbaren Nähe bald eine Ansiedlung, die heutige Stadt Waldeck. Waldeck war bis 1655 Residenzsitz der Waldecker Grafen, danach zogen sie um in das Residenzschloss Arolsen. Der Ort war aber weiterhin Namensgeber der Grafschaft.

1232 findet sich die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Siedlung Waldeck in einer Urkunde des Klosters Netze. Dort wird sie als universitas civitatis de waldeke erwähnt. Um 1250 entstand die Stadtmauer, die über drei Stadttore verfügte. Bis zum Jahr 1254 wird der Ort auch als "Rode" bezeichnet, was darauf hinweist, dass er durch eine Rodung entstanden sein kann. Das erste bekannte Stadtsiegel stammt aus dem Jahr 1266, der erste nachweisbare Bürgermeister wird 1311 erwähnt. Um 1500 war Waldeck "nur" ein kleinerer Ort mit Stadtmauer und rund 300 Einwohnern, selbst bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts betrug die Einwohnerzahl lediglich rund 400 Mitbürger.

Die Größe und damit auch die wirtschaftliche Bedeutung von Waldeck änderten sich schlagartig mit dem Bau der Edertalsperre (1908 bis 1914). Früh erkannten die Waldecker, dass mit dem Bau eine neue Möglichkeit entstand, die eigene wirtschaftliche Situation zu verbessern. Der bis dahin eher landwirtschaftlich geprägte Ort machte schrittweise den Tourismus zu seiner größten Einnahmequelle.

Der Stadtteil Waldeck präsentiert sich heute dem Besucher mit vielen historischen Fachwerkhäusern und rund um den kleinen Marktplatz können in den Straßen und engen Gassen gemütliche Restaurants und kleine inhabergeführte Ladengeschäfte sowie liebevolle handwerkliche und architektonische Details entdeckt werden.
Vom Stadtteil Waldeck aus erreichen Sie in wenigen Minuten mit der historischen Waldecker Bergbahn, die zwischen dem Schlossberg und dem Edersee verkehrt, die Uferpromenade und die Anlegestellen der Waldecker Edersee-Schifffahrt.