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Torgelow

Torgelow - ein historischer Streifzug

Inmitten der Ueckermünder Heide, von dichtem Mischwald umgeben und nur eine viertel Autostunde vom Stettiner Haff entfernt, findet man das kleine Städtchen Torgelow.

Mit knapp 10.000 Einwohnern strahlt es, am östlichsten Rand des Landkreises Vorpommern-Greifswald gelegen, auch nach 80-jährigem Stadt-Status noch immer die Gemütlichkeit des Dörflichen aus. Um die 1884 erbaute Christuskirche verzweigen sich eine Vielzahl enger Straßen. In sporadischem Wechsel entdeckt man hübsch sanierte Altbauten und neu gestaltete Wohn- und Geschäftshäuser, vor allem um den Rathausbereich am Marktplatz. Überregionalen Bekanntheitsgrad erreichte Torgelow in der Vergangenheit vorrangig durch seine über 250-jährige Gießereigeschichte sowie als Militärstandort.

1281
Die Ortschaft Torgelow wurde am 14. April erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zu dieser Zeit zu Pommern.

1350
taucht erstmals Ritter Zacharias Hase von Kufstein in den Geschichtsbüchern auf, der am Schlossberg bei Eggesin seine Burg "Neu Torgelow" erbaute.
Noch heute berichten mitunter märchenhaft interessante Erzählungen und Sagen vom "Raubritter Hase".

1454
erwarb der pommerntreue Bernd von Muckerwitz den Amtssitz "Alt-Torgelow", die heutige Ruine an der Ueckerbrücke im Zentrum Torgelows.

1465
Mit der zunehmenden Vormachtstellung der "Muckerwitze" war der Niedergang des Geschlechtes der "Hase von Kufstein" besiegelt. Die "Hasenburg" wurde völlig zerstört und das Hasengeschlecht des Landes verwiesen.

1648
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Torgelow völlig zerstört und war menschenleer.

1660
Die Wiederbesiedlung erfolgte unter schwedischem Besitz mit Schweden, Finnen und Livländern.

1753
Mittlerweile in preußischem Besitz, begann für Torgelow, mit der Kabinettsorder Friedrich II. zum Bau eines "Königlich-Preußischen Eisenhüttenwerkes" die eigentliche Geschichte des Industriedorfes. In den Ueckerniederungen wurde der Rohstoff Raseneisenerz entdeckt, der als Grundlage für die Waffenproduktion des Preußischen Staates von Interesse war.

1756
war der Bau des Eisenhüttenwerkes abgeschlossen; innerhalb der nächsten 100 Jahre wuchs die Einwohnerzahl von 250 auf 5000.

1862
wurde das Hüttenwerk an den Berliner Gelbgießer Theodor Vollgold verkauft. In den Folgejahren entstanden weitere Eisengießereien. In diesem Zusammenhang entwickelte sich auch die Infrastruktur schwungartig.

1884
wurde u.a. der Bau der evangelischen Kirche abgeschlossen und die Eisenbahnstrecke von Jatznick nach Torgelow in Betrieb genommen.

1887
erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Torgelow.

1900
Um die Jahrhundertwende gab es in Torgelow 14 Eisengießereien und 4 Sägewerke. Der Ort zählte nun 5.800 Einwohner.

1928
wurde die Pestalozzi-Knabenschule, als damals modernster Schulbau Pommerns, feierlich eingeweiht.

1934
wurden in Torgelow ein Rüstungsbetrieb und eine Munitionsanstalt gebaut, die bis zum Ende des 2. Weltkrieges bestanden.

1945
Mit Ende des Krieges wird Torgelow zum 01.06. zur Stadt erklärt.

1950
Von der DDR-Planwirtschaft profitierte Torgelow zunächst spürbar.
Der Volkseigene Betrieb Gießerei- und Maschinenbau Torgelow beschäftigte Mitte der 80er Jahre fast 2.000 Mitarbeiter und auch andere Firmen, wie z. B. das örtliche Polstermöbelwerk oder der Medizinmöbelhersteller Torgelow, hielten zahlreiche Arbeitskräfte in Lohn und Brot. Die Einwohnerzahl Torgelows wuchs auf unglaubliche 12.500.

Es entstanden ein städtisches Schwimmbad, eine Bibliothek, ein Heimatmuseum und ein großes Sportstadion. In dieser Zeit existierten fünf Schulen in der Stadt, darunter auch die durch den Landkreis betriebene Erweiterte Oberschule, das spätere Kopernikus-Gymnasium. Es gab eine Vielzahl an Kindergärten, zwei Schülerfreizeiteinrichtungen, ein Kino und eine Kaufmännische Berufsschule und vieles mehr.

1989
Die Zeit der politischen Wende erlebte Torgelow zunächst mit einer Vielzahl von wirtschaftlichen und damit einhergehend sozialen Problemen. Die Privatisierung und Schließung zahlreicher Betriebe, die Umstrukturierung der NVA zur Bundeswehr und an erster Stelle auch der Einbruch der Gießerei führten zu sehr hoher Arbeitslosigkeit und in den Folgejahren wiederum zu einer drastischen Reduzierung der Einwohnerzahl. Torgelow musste sich neu aufstellen und die Industrie, das Gewerbe und die öffentliche Verwaltung erlebten einen gigantischen Strukturwandel, dem sich auch die Menschen wiederum anpassen mussten.

1996
Am 09. August wurde der neue Rathauskomplex mit seinen Geschäften, Gastronomien, Büros und Wohnungen eingeweiht, in den sich das 1890 erbaute Rathaus architektonisch und stilvoll einfügt.

2004
Aber das Gießereiwesen, dem Torgelow im Grunde seine Entwicklung verdankt, blieb weiterhin der wichtigste Industriezweig der Stadt. So entstand mit der Eisengießerei Torgelow GmbH eine der modernsten und leistungsfähigsten Eisengießereien Europas, welche im Jahre 2021 durch die Silbitz Group GmbH erworben wurde und heute als Silbitz Group Torgelow GmbH firmiert.

Neben dem dominierenden Industriezweig Gießerei gibt es in Torgelow noch eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen und Einzelpersonen, die teilweise über Jahrzehnte das Gesicht der Stadt charakteristisch prägen. Allen voran die mele® Gruppe, ein überaus flexibles, leistungsstarkes und auch international agierendes Dienstleistungsunternehmen, das mehrere Tochterfirmen (Energietechnik, Wärmeservice, Biogas und Immobilien) unter seinem Dach vereint. Zu den jüngsten in Torgelow ansässigen Unternehmen gehören im Gewerbegebiet "Büdnerland" die Firmen B+K Torgelow GmbH & Co. KG, ein Hersteller von nahtlosen Stahlschweißfittings für Gas-, Öl- und Druckleitungen sowie das Dienstleistungsunternehmen im Bereich Kundenservice für Energieversorgungsunternehmen e.dialog GmbH, eine Tochter der E.DIS AG. Weitere Beispiele sind die Modell- und Werkzeugbau GmbH, die Eberspächer Heizung Vertriebs-GmbH & Co. KG, die Torgelower Metallwaren GmbH, Metallbau Wittenberg GmbH & Co.KG oder die T-TEX Textile Dienste & Haushaltstechnik GmbH.

2016
Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern wird offiziell als bedeutsamer Standort für die Ansiedlung klassischer Industrie- und Gewerbeunternehmen ausgewiesen.

Auch städtebaulich und touristisch hat sich der kleine Ort zum Positiven entwickelt. Es entstand ein völlig neues Stadtzentrum, das sich heute entlang der verspielten Windungen der Uecker in hellen Pastelltönen präsentiert. Dabei wirken die von sattem Grün umspielten Uferwege mit den hölzernen Brücken so rund in ihrem Ensemble, als müsste es schon immer so gewesen sein.

Mit der Gestaltung der Ueckerinsel, der Installation eines Wasserwanderrastplatzes und Caravanparkplatzes, der Renaturierung des Ueckeraltarmes, der Installation einer Fischtreppe und nicht zuletzt der Einbindung des Soldatenheimes, heute "OASE - Haus an der Schleuse", am Schleusenwehr hat die Stadt Torgelow sich ihren Fluss, die Uecker, auch touristisch zunutze gemacht. Die zahlreichen Spaziergänger auf den befestigten Gehwegen beidseitig entlang der Uecker sind mittlerweile längst zum gewohnten Bild geworden.

Der Slogan der Torgelower "Wohnen, wo andere Urlaub machen" beschreibt eines der Marketing-Projekte der Stadt und bezieht sich nicht nur auf die schöne Natur in der näheren Umgebung und das viele Grün in der Stadt. Die in den letzten Jahren neu entstandenen zahlreichen Wohnungen in unmittelbarer Zentrumsnähe machen das Wohnen nicht nur schön, sondern auch praktisch. Supermärkte im Stadtkern und nicht, wie anderenorts, am Stadtrand und eine ständig verbesserte Wohnumfeldgestaltung bieten auch älteren Menschen unverzichtbaren Komfort.

Nicht zuletzt hat sich Torgelow innerhalb der letzten 20 Jahre auch auf kulturellem Gebiet einen weit über die Stadtgrenzen hinaus klangvollen Namen erarbeitet. Sehr gute räumliche Voraussetzungen, wie der Ueckersaal, die "OASE - Haus an der Schleuse" oder die Stadthalle, ermöglichen eine Vielzahl und Vielfalt von Veranstaltungen mit inzwischen tausenden Besuchern. Ob Popkonzerte, Tanzpartys, Diskothek, Kabarett und Comedy, Operette, Klassik, Volksmusik und Schlager, Ausstellungen und Messen, Lesungen oder Kinderveranstaltungen - Torgelow hat sich durch moderne Kommunikation und ein kontinuierliches Werbekonzept ein großes Stammpublikum erarbeitet und hohe Beliebtheit erlangt.

Entwicklung der Einwohnerzahlen

1756
  • 313 Einwohner
1890
  • 2.796 Einwohner
1947
  • 10.118 Einwohner
1989
  • 14.050 Einwohner
2024
  • 9.252 Einwohner
Stadt Torgelow / Erklärung neues Branding

Jeder Mensch verbindet ganz persönliche Momente, Erinnerungen und Bilder mit der Stadt, in der er zu Hause ist. Für die einen sind es bestimmte Orte, für andere ist es ein besonderes, ganz vertrautes Gefühl. Manche von ihnen sind in Torgelow aufgewachsen und groß geworden. Andere haben hier eine neue Heimat gefunden.

Torgelow hat so viele Facetten und besteht aus so vielen einzigartigen Bildern wie sie ihren Bewohnerinnen und Bewohnernein Zuhause gibt - all diese Menschen verbindet die Liebe zur Stadt. Diese große Verbundenheit in Bilder und Worte zu fassen, ist Ziel des neuen Designs.

Torgelow hat Mut zur Weiterentwicklung, baut Brücken zwischen der Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit. Dabei fließt direkt vor den Haustüren das lebendige Sinnbild dieser ständigen Weiterentwicklung: die Uecker. Alles fließt und ist in unaufhörlicher Bewegung, doch am Rand des Ufers ist etwas, das immer Halt gibt. Torgelow ist Zuhause und zugleich sicherer Hafen für so viele Menschen.

Das Besondere an dieser "form- und haltgebenden Schablone" ist:
Die Stadt Torgelow und ihre vielen verschiedenen Facetten werden dabei selbst zum essenziellen Element des Designs. So gelingt es, der Vielfalt Form zu geben und unzählige Bilder sowie Momente miteinander zu verbinden. Jeden Tag kommen schließlich neue hinzu.

Die runde Form der Brücke symbolisiert das harmonische Miteinander in der Stadt. Brücken schaffen schließlich Verbindungen: Sport verbindet, Kunst und Kultur verbinden, die Liebe zur Stadt verbindet. Zusammen möchten wir die Stadt Tag für Tag noch lebens- und liebenswerter gestalten - auch das zeigt das neue Design der Stadt: Es bewegt sich auf dieses gemeinsame Ziel zu.
Torgelow bewegt sich vorwärts, um Veränderungen Stand zu halten, Torgelow bewegt ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, Torgelow bewegt Heimkehrerende zurück nach Hause oder Menschen hierher, die sich in die Stadt verguckt haben - Torgelow bewegt das Herz. Zwei einfache Worte, die die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und Geschichten aller Menschen verbinden: Torgelow bewegt.

Maskottchen der Stadt Torgelow

"Raubritter Hase" heißt das Maskottchen der Stadt Torgelow. Der possierliche Hase in Ritterrüstung soll symbolisch auf die geschichtlichen Gegebenheiten in und um Torgelow hinweisen. Die Idee für das Maskottchen stammt aus den zahlreichen Anekdoten und Sagen über den berüchtigten Raubritter Zacharias Hase von Kufstein zu Torgelow, der angeblich im 14. Jahrhundert die Gegend mit Wegelagerei, Brandschatzungen und Mordlust unsicher gemacht haben soll. Viele dieser Geschichten regen heute zum Schmunzeln an, weshalb eine lockere Anlehnung an die Historie nahelag.

Das Torgelower Brückenfest, das erstmals im Jahre 2000 veranstaltet wurde, entstand aus der Idee, in Form eines Volksfestes das moderne Stadtzentrum, das in den 1990er Jahren errichtet wurde, mit der über 700-jährigen Geschichte der Stadt symbolisch zu verbinden.

Auch das Maskottchen "Raubritter Hase" dient diesem Zweck. Es wurde am 6. Mai 2000, beim ersten Brückenfest, mit großer Resonanz der Stadtbevölkerung vorgestellt. Die Grafikerin Ülkü Kopp und der Maskenbildner Jörg Leben wurden beauftragt, entsprechende Zeichnungen und ein Kostüm zu entwerfen. In diesem Kostüm tritt der Torgelower Detlef Beese nun regelmäßig als "Raubritter Hase" bei Volksfesten und Stadtpräsentationen auf und wurde schnell zum Liebling der Torgelower Kinder.

"Raubritter Hase" ist mittlerweile ein fest mit Torgelow verbundener Begriff in der gesamten Region und hatte seit seiner "Geburt" unzählige Auftritte bei Tourismusmessen, der "Grünen Woche" in Berlin, den Torgelower Festtagen sowie bei Veranstaltungen in Torgelows Partnerstadt Espelkamp. Das Maskottchen unterstützt außerdem die Vermarktung der Torgelower Freizeiteinrichtungen und steht für die Feierfreudigkeit und Gastfreundschaft der Stadt.