Wohnen
Viele Facetten der Nachhaltigkeit
Bei der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) der Stadt Neustadt an der Weinstraße haben sich Geschäftsführung und Mitarbeitende bereits mit Nachhaltigkeit beschäftigt, bevor der schonende Umgang mit Ressourcen zu einem allgemeinen gesellschaftlichen Thema wurde. So wurden bereits 2005 die ersten Photovoltaikanlagen auf Dächern einiger Gebäude der WBG installiert. Auch danach war und ist die 1919 gegründete Tochtergesellschaft der Stadt immer wieder Vorreiter in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Derzeit sind etwa 24 Prozent der Wohnungen und Gewerbeeinheiten der WBG energetisch saniert und an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Für weitere sieben Prozent gibt es entsprechende Planungen für die nächsten Jahre. Zusätzlich sind 35,5 Prozent der Wohnungen energetisch saniert, bei denen andere Beheizungsarten bestehen. Zusammen sind das rund 66,5 Prozent!
Den damaligen Geschäftsführern Dietmar Kurz und Ingo Röthlingshöfer ist es zu verdanken, dass man bei der WBG schon vor knapp 20 Jahren begonnen hat, mit Photovoltaikanlagen Strom zu produzieren. Dabei ging und geht die WBG verschiedene Wege. Unter anderem vermietete sie Dachflächen an Investoren, auf anderen Dachflächen installierte die WBG eigene Photovoltaikanlagen. 2014 nahm die WBG mit einem kleinen Projekt ebenfalls eine Vorreiterrolle bei der Nutzung von Solarstrom ein. Das Verwaltungsgebäude der WBG eignet sich wegen seiner Dachfenster und -gauben nicht für die Installation von Photovoltaikanlagen. Die zum Gebäude gehörenden Garagen haben zwar Flachdächer, stehen aber ziemlich im Schatten. Volker Weiß, Architekt und Prokurist der WBG, regte an, trotzdem 18 Solarmodule auf den Garagendächern anzubringen. Diese reichen immerhin für den Strom für die E-Dienstfahrzeuge der WBG und für einen Teil des Strombedarfs des Verwaltungsgebäudes aus. Zudem wurde so gezeigt, dass es auch unter ungünstigen Bedingungen möglich ist, Solarstrom zu produzieren.
Mieterstrom durch Solarmodule
Mieter haben erst seit es Balkonkraftwerke gibt die Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen. Lange zuvor startete die WBG 2015 in Kooperation mit den Stadtwerken und der Bürger-Energie-Genossenschaft Neustadt-Mittelhaardt das Projekt Mieterstrom. Dabei werden auf Gebäuden der WBG Solarmodule installiert, im Gegenzug können die Mieter dieser Gebäude einen günstigeren Stromtarif beziehen.
Photovoltaik ist aber nur eine der Säulen der Nachhaltigkeitsaktivitäten der WBG. Die Säule, in die die WBG seit Jahren investiert, ist die energetische Sanierung von Gebäuden und Wohnungen. Begonnen wurde bereits 1996 nach dem Erwerb der Konversionswohnungen beim Wohnpark Martin-Luther-Straße.
2006, im Rahmen des Projekts Soziale Stadt, wurde die energetische Sanierung zur Aufwertung des Stadtteils Branchweiler gestartet. Hier befindet sich der überwiegende Anteil der Gebäude und Wohnungen der WBG, die das Bild von Branchweiler prägen. Es war keine Frage, dass sich die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt somit an der Aufwertung des Stadtteils beteiligt. Zudem bot sich der WBG durch die mit dem Projekt Soziale Stadt verbundenen speziellen Zuschüsse des Landes die Chance, ihre in die Jahre gekommenen Mehrfamilienhäuser aus den 1950er- bis 1970er-Jahren zu sanieren.
Es war ein Mammutprojekt, das 2006 startete, elf Jahre dauerte und in dessen Verlauf 24,3 Millionen Euro in 88 Gebäude investiert wurden. Die Mittel wurden nicht ausschließlich für energetische Maßnahmen ausgegeben, doch sie waren ein wichtiger Bestandteil. So wurde an allen Gebäuden an der Außenfassade eine bis zu 16 Zentimeter dicke Wärmedämmung angebracht. Auch wurden Keller, Dächer und Zwischendecken mit Dämmstoffen isoliert. Dadurch reduzierte sich der Energieverbrauch, was für Mieter den positiven Effekt hatte, dass ihre Ausgaben für Energie gesunken sind. Neue Eingangstüren und Vorbauten an den Eingängen sind weitere kleine Bausteine zur Verbesserung der energetischen Bilanz.
Farbkonzept trägt zu Nachhaltigkeit bei
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Verbesserungen im energetischen Sektor. Eine ganz andere Form der Nachhaltigkeit ist das Farbkonzept, das bei der Sanierung der Gebäude im Stadtteil Branchweiler angewandt wurde, auch dies eine Idee von Herrn Weiß. Jedes der Gebäude wurde in einem unterschiedlichen Grauton gestrichen. Als Kontrast hierzu wurden einzelne Teile der Häuser durch kräftige Rot-, Blau-, Gelb- oder Grüntöne hervorgehoben. Die optische Aufwertung trägt dazu bei, dass sich die Bewohner in ihrem Umfeld wohlfühlen und deshalb besser auf ihr Umfeld achten.
Mit dem Abschluss der Sanierungen als Teil des Projekts Soziale Stadt war nicht Schluss mit Sanierungen in Branchweiler zur Verbesserung des energetischen Standards. Im Laufe der Jahre wurden weitere Gebäude, etwa in der Chemnitzer Straße, renoviert. Und steht in einer Wohnung ein Mieterwechsel an, wird hier nach Möglichkeit der energetische Zustand verbessert.
Nicht nur in Branchweiler, auch in anderen Teilen von Neustadt wurden Gebäude und Wohnungen energetisch auf Vordermann gebracht. So wurde beispielsweise in sieben Gebäuden in der Talmühlenstraße und Huttenstraße im Westen von Neustadt etwa 330.000 Euro unter anderem für Vollwärmeschutz und neue Eingänge investiert.
Parallel stellt die WBG die Beheizung ihrer Gebäude auf Fernwärme um. Viele Wohnungen wurden mit Gaseinzelöfen aus den 1950er- und 1960er Jahren beheizt und bei einem Teil der Wohnungen ist das nach wie vor der Fall. Schrittweise werden die Häuser an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Zwar baut die WBG nicht mehr so viel wie in früheren Jahrzehnten, doch bei den Neubauten, die entstehen, haben Nachhaltigkeit und ein möglichst geringer Energieverbrauch einen hohen Stellenwert.
Das größte Projekt der WBG in den vergangenen Jahren war der Bau von drei Gebäuden mit insgesamt 32 Wohnungen am Jahnplatz im Ortsteil Lachen-Speyerdorf. Die Gebäude sind an eine Fernwärmestation der Neustadter Stadtwerke angeschlossen, auf den begrünten Dächern sind Photovoltaikanlagen und es wurden Ladestationen für Elektroautos und -fahrräder bereitgestellt. Auch hat die WBG auf dem Gelände elf Bäume in Form einer Allee gepflanzt.
Entwicklung von RLP-Haus
Die Wohnungsbaugesellschaft hat in Zusammenarbeit mit dem Neustadter Architekturbüro Gooss 2016 ein eigenes Konzept für den sozialen Wohnungsbau entwickelt, bei dem auch der Faktor Nachhaltigkeit im Fokus liegt. Das sogenannte RLP-Haus wird in Modulbauweise errichtet. 2017 wurden im Harthäuserweg zwei Gebäude mit 30 Wohnungen nach diesem Konzept gebaut. Begrünte Flachdächer und die Versickerung des gesamten Oberflächenwassers auf dem Gelände sind hier die ökologischen Aspekte. Das gilt auch für zwei Gebäude mit 16 Kleinwohnungen, die 2021 auf einer 2400 Quadratmeter großen Teilfläche eines Grundstücks in der Roßlaufstraße, das der WBG gehört, gebaut wurden.
Vier Niedrigenergiehäuser mit insgesamt 19 Wohnungen, die zwischen 44 und 73 Quadratmetern groß sind, hat die WBG 2017 in der Schlachthofstraße gebaut.
Überwiegend baut und betreut die WBG Wohnungen, zusätzlich errichtet sie für die Stadt aber auch Kindertagesstätten. Ein beispielhaftes Projekt dafür ist die Einrichtung am Grubenhof. Bei dieser Kindertagesstätte setzt die WBG auf Holztafelbauweise. Nur die Bodenplatte des Gebäudes ist aus Beton, die Außen- und Innenwände werden als Fertigteile aus Holz geliefert und in die Bodenplatte gesteckt. "Das Verfahren ist beeindruckend", sagt Jan-Christoph Rauschkolb, Projektsteuerer der WBG. Nicht nur die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz zeigt den hohen Stellenwert, den Umweltschutz und Nachhaltigkeit beim Bau der Kindertagesstätte haben. Das Gebäude, das eine Fußbodenheizung hat, wird durch eine Luft-Wärmepumpe beheizt. Den Strom liefert eine Photovoltaikanlage. Das Satteldach des Gebäudes wurde in Ost-West-Richtung und mit einer Neigung von 15 Grad gebaut, so dass die Bedingungen für die Produktion von Strom mit Sonnenkraft optimal sind.
Grüner Wohnen
Unter dem Motto "Grüner Wohnen" wird bei Sanierungen von Gebäuden meist auch die Außenanlage neugestaltet. Dabei legt die WBG ebenfalls großen Wert auf Nachhaltigkeit und natürliche Gestaltung. Für die Umsetzung dieser Ziele wurde eigens die Projektgruppe "Grüner Wohnen" gegründet. Angelegt werden Grünflächen mit Büschen, Bäumen und Sträuchern, die den Bewohnern einen angenehmen Aufenthalt im Freien ermöglichen. Auch sind Gehölzbiotope entstanden. Als Anerkennung für das Engagement der WBG in diesem Bereich, und auch für die energetischen Sanierungen wurde die Wohnungsbaugesellschaft 2022 mit dem Umweltpreis der Stadt Neustadt ausgezeichnet.
Derzeit erarbeitet die WBG ein detailliertes Nachhaltigkeitskonzept. Bei jedem Gebäude, das der Wohnungsbaugesellschaft gehört, wurde geprüft, wie der energetische Zustand ist. Anhand dieser Ergebnisse wurde eine Übersicht erstellt, aus der erkennbar ist, bei welchen Gebäuden mögliche Maßnahmen umgesetzt wurden und an welchen noch Bedarf und Investitionen erforderlich sind.
In diesem Zusammenhang ist geplant, das Quartier Branchweiler West energetisch zu sanieren. An den zu dem Quartier gehörenden Gebäuden in der Kurt-Schumacher-Straße und der Spitalbachstraße soll die Gebäudehülle saniert und gedämmt, die Gasetagenheizungen oder Gaseinzelöfen durch Fernwärmeheizungen ersetzt und Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert werden.
Auch bei den Plänen der Wohnungsbaugesellschaft für die Zukunft spielt der Faktor Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. Zur Landesgartenschau 2027 in Neustadt plant die WBG ein Vorzeigeprojekt. Die der WBG gehörenden Gebäude Am Knappengraben sollen bis 2027 komplett saniert werden. Ein Architekten-Wettbewerb, der derzeit vorbereitet wird, soll Möglichkeiten aufzeigen, wie und welche nachhaltigen sowie zukunftsweisenden Sanierungen umsetzbar sind.
Bei der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) der Stadt Neustadt an der Weinstraße haben sich Geschäftsführung und Mitarbeitende bereits mit Nachhaltigkeit beschäftigt, bevor der schonende Umgang mit Ressourcen zu einem allgemeinen gesellschaftlichen Thema wurde. So wurden bereits 2005 die ersten Photovoltaikanlagen auf Dächern einiger Gebäude der WBG installiert. Auch danach war und ist die 1919 gegründete Tochtergesellschaft der Stadt immer wieder Vorreiter in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Derzeit sind etwa 24 Prozent der Wohnungen und Gewerbeeinheiten der WBG energetisch saniert und an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Für weitere sieben Prozent gibt es entsprechende Planungen für die nächsten Jahre. Zusätzlich sind 35,5 Prozent der Wohnungen energetisch saniert, bei denen andere Beheizungsarten bestehen. Zusammen sind das rund 66,5 Prozent!
Den damaligen Geschäftsführern Dietmar Kurz und Ingo Röthlingshöfer ist es zu verdanken, dass man bei der WBG schon vor knapp 20 Jahren begonnen hat, mit Photovoltaikanlagen Strom zu produzieren. Dabei ging und geht die WBG verschiedene Wege. Unter anderem vermietete sie Dachflächen an Investoren, auf anderen Dachflächen installierte die WBG eigene Photovoltaikanlagen. 2014 nahm die WBG mit einem kleinen Projekt ebenfalls eine Vorreiterrolle bei der Nutzung von Solarstrom ein. Das Verwaltungsgebäude der WBG eignet sich wegen seiner Dachfenster und -gauben nicht für die Installation von Photovoltaikanlagen. Die zum Gebäude gehörenden Garagen haben zwar Flachdächer, stehen aber ziemlich im Schatten. Volker Weiß, Architekt und Prokurist der WBG, regte an, trotzdem 18 Solarmodule auf den Garagendächern anzubringen. Diese reichen immerhin für den Strom für die E-Dienstfahrzeuge der WBG und für einen Teil des Strombedarfs des Verwaltungsgebäudes aus. Zudem wurde so gezeigt, dass es auch unter ungünstigen Bedingungen möglich ist, Solarstrom zu produzieren.
Mieterstrom durch Solarmodule
Mieter haben erst seit es Balkonkraftwerke gibt die Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen. Lange zuvor startete die WBG 2015 in Kooperation mit den Stadtwerken und der Bürger-Energie-Genossenschaft Neustadt-Mittelhaardt das Projekt Mieterstrom. Dabei werden auf Gebäuden der WBG Solarmodule installiert, im Gegenzug können die Mieter dieser Gebäude einen günstigeren Stromtarif beziehen.
Photovoltaik ist aber nur eine der Säulen der Nachhaltigkeitsaktivitäten der WBG. Die Säule, in die die WBG seit Jahren investiert, ist die energetische Sanierung von Gebäuden und Wohnungen. Begonnen wurde bereits 1996 nach dem Erwerb der Konversionswohnungen beim Wohnpark Martin-Luther-Straße.
2006, im Rahmen des Projekts Soziale Stadt, wurde die energetische Sanierung zur Aufwertung des Stadtteils Branchweiler gestartet. Hier befindet sich der überwiegende Anteil der Gebäude und Wohnungen der WBG, die das Bild von Branchweiler prägen. Es war keine Frage, dass sich die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt somit an der Aufwertung des Stadtteils beteiligt. Zudem bot sich der WBG durch die mit dem Projekt Soziale Stadt verbundenen speziellen Zuschüsse des Landes die Chance, ihre in die Jahre gekommenen Mehrfamilienhäuser aus den 1950er- bis 1970er-Jahren zu sanieren.
Es war ein Mammutprojekt, das 2006 startete, elf Jahre dauerte und in dessen Verlauf 24,3 Millionen Euro in 88 Gebäude investiert wurden. Die Mittel wurden nicht ausschließlich für energetische Maßnahmen ausgegeben, doch sie waren ein wichtiger Bestandteil. So wurde an allen Gebäuden an der Außenfassade eine bis zu 16 Zentimeter dicke Wärmedämmung angebracht. Auch wurden Keller, Dächer und Zwischendecken mit Dämmstoffen isoliert. Dadurch reduzierte sich der Energieverbrauch, was für Mieter den positiven Effekt hatte, dass ihre Ausgaben für Energie gesunken sind. Neue Eingangstüren und Vorbauten an den Eingängen sind weitere kleine Bausteine zur Verbesserung der energetischen Bilanz.
Farbkonzept trägt zu Nachhaltigkeit bei
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Verbesserungen im energetischen Sektor. Eine ganz andere Form der Nachhaltigkeit ist das Farbkonzept, das bei der Sanierung der Gebäude im Stadtteil Branchweiler angewandt wurde, auch dies eine Idee von Herrn Weiß. Jedes der Gebäude wurde in einem unterschiedlichen Grauton gestrichen. Als Kontrast hierzu wurden einzelne Teile der Häuser durch kräftige Rot-, Blau-, Gelb- oder Grüntöne hervorgehoben. Die optische Aufwertung trägt dazu bei, dass sich die Bewohner in ihrem Umfeld wohlfühlen und deshalb besser auf ihr Umfeld achten.
Mit dem Abschluss der Sanierungen als Teil des Projekts Soziale Stadt war nicht Schluss mit Sanierungen in Branchweiler zur Verbesserung des energetischen Standards. Im Laufe der Jahre wurden weitere Gebäude, etwa in der Chemnitzer Straße, renoviert. Und steht in einer Wohnung ein Mieterwechsel an, wird hier nach Möglichkeit der energetische Zustand verbessert.
Nicht nur in Branchweiler, auch in anderen Teilen von Neustadt wurden Gebäude und Wohnungen energetisch auf Vordermann gebracht. So wurde beispielsweise in sieben Gebäuden in der Talmühlenstraße und Huttenstraße im Westen von Neustadt etwa 330.000 Euro unter anderem für Vollwärmeschutz und neue Eingänge investiert.
Parallel stellt die WBG die Beheizung ihrer Gebäude auf Fernwärme um. Viele Wohnungen wurden mit Gaseinzelöfen aus den 1950er- und 1960er Jahren beheizt und bei einem Teil der Wohnungen ist das nach wie vor der Fall. Schrittweise werden die Häuser an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Zwar baut die WBG nicht mehr so viel wie in früheren Jahrzehnten, doch bei den Neubauten, die entstehen, haben Nachhaltigkeit und ein möglichst geringer Energieverbrauch einen hohen Stellenwert.
Das größte Projekt der WBG in den vergangenen Jahren war der Bau von drei Gebäuden mit insgesamt 32 Wohnungen am Jahnplatz im Ortsteil Lachen-Speyerdorf. Die Gebäude sind an eine Fernwärmestation der Neustadter Stadtwerke angeschlossen, auf den begrünten Dächern sind Photovoltaikanlagen und es wurden Ladestationen für Elektroautos und -fahrräder bereitgestellt. Auch hat die WBG auf dem Gelände elf Bäume in Form einer Allee gepflanzt.
Entwicklung von RLP-Haus
Die Wohnungsbaugesellschaft hat in Zusammenarbeit mit dem Neustadter Architekturbüro Gooss 2016 ein eigenes Konzept für den sozialen Wohnungsbau entwickelt, bei dem auch der Faktor Nachhaltigkeit im Fokus liegt. Das sogenannte RLP-Haus wird in Modulbauweise errichtet. 2017 wurden im Harthäuserweg zwei Gebäude mit 30 Wohnungen nach diesem Konzept gebaut. Begrünte Flachdächer und die Versickerung des gesamten Oberflächenwassers auf dem Gelände sind hier die ökologischen Aspekte. Das gilt auch für zwei Gebäude mit 16 Kleinwohnungen, die 2021 auf einer 2400 Quadratmeter großen Teilfläche eines Grundstücks in der Roßlaufstraße, das der WBG gehört, gebaut wurden.
Vier Niedrigenergiehäuser mit insgesamt 19 Wohnungen, die zwischen 44 und 73 Quadratmetern groß sind, hat die WBG 2017 in der Schlachthofstraße gebaut.
Überwiegend baut und betreut die WBG Wohnungen, zusätzlich errichtet sie für die Stadt aber auch Kindertagesstätten. Ein beispielhaftes Projekt dafür ist die Einrichtung am Grubenhof. Bei dieser Kindertagesstätte setzt die WBG auf Holztafelbauweise. Nur die Bodenplatte des Gebäudes ist aus Beton, die Außen- und Innenwände werden als Fertigteile aus Holz geliefert und in die Bodenplatte gesteckt. "Das Verfahren ist beeindruckend", sagt Jan-Christoph Rauschkolb, Projektsteuerer der WBG. Nicht nur die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz zeigt den hohen Stellenwert, den Umweltschutz und Nachhaltigkeit beim Bau der Kindertagesstätte haben. Das Gebäude, das eine Fußbodenheizung hat, wird durch eine Luft-Wärmepumpe beheizt. Den Strom liefert eine Photovoltaikanlage. Das Satteldach des Gebäudes wurde in Ost-West-Richtung und mit einer Neigung von 15 Grad gebaut, so dass die Bedingungen für die Produktion von Strom mit Sonnenkraft optimal sind.
Grüner Wohnen
Unter dem Motto "Grüner Wohnen" wird bei Sanierungen von Gebäuden meist auch die Außenanlage neugestaltet. Dabei legt die WBG ebenfalls großen Wert auf Nachhaltigkeit und natürliche Gestaltung. Für die Umsetzung dieser Ziele wurde eigens die Projektgruppe "Grüner Wohnen" gegründet. Angelegt werden Grünflächen mit Büschen, Bäumen und Sträuchern, die den Bewohnern einen angenehmen Aufenthalt im Freien ermöglichen. Auch sind Gehölzbiotope entstanden. Als Anerkennung für das Engagement der WBG in diesem Bereich, und auch für die energetischen Sanierungen wurde die Wohnungsbaugesellschaft 2022 mit dem Umweltpreis der Stadt Neustadt ausgezeichnet.
Derzeit erarbeitet die WBG ein detailliertes Nachhaltigkeitskonzept. Bei jedem Gebäude, das der Wohnungsbaugesellschaft gehört, wurde geprüft, wie der energetische Zustand ist. Anhand dieser Ergebnisse wurde eine Übersicht erstellt, aus der erkennbar ist, bei welchen Gebäuden mögliche Maßnahmen umgesetzt wurden und an welchen noch Bedarf und Investitionen erforderlich sind.
In diesem Zusammenhang ist geplant, das Quartier Branchweiler West energetisch zu sanieren. An den zu dem Quartier gehörenden Gebäuden in der Kurt-Schumacher-Straße und der Spitalbachstraße soll die Gebäudehülle saniert und gedämmt, die Gasetagenheizungen oder Gaseinzelöfen durch Fernwärmeheizungen ersetzt und Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert werden.
Auch bei den Plänen der Wohnungsbaugesellschaft für die Zukunft spielt der Faktor Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. Zur Landesgartenschau 2027 in Neustadt plant die WBG ein Vorzeigeprojekt. Die der WBG gehörenden Gebäude Am Knappengraben sollen bis 2027 komplett saniert werden. Ein Architekten-Wettbewerb, der derzeit vorbereitet wird, soll Möglichkeiten aufzeigen, wie und welche nachhaltigen sowie zukunftsweisenden Sanierungen umsetzbar sind.