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Wirtschaftsstandort Meerbusch

Von Herzschrittmachern, Handwerkern und schnellem "Hin und Weg"

Fragt man Makler nach den drei klassischen Kriterien für Qualität und Werterhalt einer Immobilie, so gilt offenbar noch immer der altbewährte Branchen-Wahlspruch: erstens Lage, zweitens Lage, drittens Lage. Die Entwicklung Meerbuschs in den vergangen 50 Jahren lässt zumindest vermuten, dass die Maklerweisheit wohl durchaus auch auf Kommunen zutrifft. Die Lage ist Meerbuschs großes Plus, sie zieht Menschen an und bringt Geld in die Stadt.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Landeshauptstadt Düsseldorf und direkt am Rhein lebt und arbeitet es sich gut. Die junge Stadt, die sich in den Gründerjahren eher als "grüner Ruheraum" zwischen den umliegenden Großstädten verstand, ist längst gefragter Wirtschaftsstandort geworden. Den Strukturwandel der Achtziger Jahre mit teilweiser oder gar kompletter Schließung ortsverbundener Industriebetriebe hat die Stadt überwunden. Fast 14.000 moderne Arbeitsplätze - so viele wie nie zuvor - gibt es inzwischen vor Ort.

Das liegt auch an der optimalen Verkehrsanbindung. Meerbusch ist von den Autobahnen 44, 52 und 57 umgeben. Bus und Bahn bringen die Menschen schnell in die Großstadt und wieder zurück. Der Flughafen Düsseldorf liegt gleich gegenüber auf der anderen Rheinseite. Das hat einerseits den Nachteil, dass selbst beim Spaziergang im entlegensten Waldstück nahezu immer irgend ein entferntes Verkehrsrauschen ans Ohr dringt. Gerade in der Haupteinflugschneise über dem Stadtteil Büderich ist die Gefahr, einmal die Existenz des nahen Airports zu vergessen, gleich Null. Aber genau dieses schnelle "Hin und Weg" macht Meerbusch als Wirtschaftsstandort attraktiv.

Das hat sich offenbar herumgesprochen. Investoren, die sich in Meerbusch niederlassen möchten, treffen auf renommierte Nachbarn. Neben zahlreichen kleinen und mittelständischen Firmen nutzen national und international agierende Unternehmen aus Technologie, Dienstleistung und Produktion die Vorteile des Standortes für gute Geschäfte. Die Druckerhersteller Epson und Kyocera oder auch das Medizintechnik-Unternehmen Medtronic, unter anderem führend in Entwicklung und Vertrieb von Herzschrittmachern, haben in Meerbusch ihre Europa- oder Deutschlandzentralen eingerichtet. Seit Generationen ist "Dextro Energeen", heute Dextro Energy, das Synonym für "Traubenzucker". Die Verwaltung des Unternehmens, das gleich nebenan in Krefeld produziert, sitzt im Business-Park Mollsfeld.

Wer Meerbusch nun euphorisch als Mekka der "global player" preist, greift freilich zu tief in die Marketing-Trickkiste. Denn den Meerbuscher Branchenmix prägen vor allem auch gesunde, standorttreue mittelständische Unternehmen und eine solide Handwerkerschaft. Meerbusch bietet auch keine großflächigen Gewerbeparks ohne Infrastruktur auf der grünen Wiese, sondern verfährt nach der Devise "klein aber fein" - architektonisch niveauvoll und vor allem ortsnah. Das Osterather Mollsfeld und das Gewerbegebiet In der Loh im Norden sind beste Beispiele. Hier stimmt die Mischung. Die Unternehmen wissen's zu schätzen.