Gehe zum Inhalt, überspringe Menüs

 

Dr. André Heinrich - Superintendent des Ev. Kirchenkreises Halle/Westfalen

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Haller Bach-Tage,

das ist ein kleines Kuriosum: Im Jahr des 61. Geburtstages der Haller Bach-Tage begehen wir ihre 60. Auflage! Zu erwarten wäre, bedenkt man es recht, die umgekehrte Kombination. Auffälliger indes und zugleich bedeutsamer sind andere Charakteristika des diesjährigen Programms wie auch des Festivals an sich. Da ist zum einen seine Vielfalt:

An die Seite der Werke Johann Sebastian Bachs treten 2024 Kompositionen Georg Friedrich Händels. Zur St. Johanniskirche kommen seit einiger Zeit zahlreiche weitere Aufführungsorte hinzu. Und neben der Musik finden auch die darstellenden und die bildenden Künste regelmäßig ihren Platz. Vor diesem Hintergrund erscheint ein anderes wesentliches Merkmal der Haller Bach-Tage umso bemerkenswerter: Das harmonische Zusammenspiel verschiedenster Akteurinnen und Akteure gipfelt Jahr für Jahr in bewegenden Aufführungen Bach'scher Chorwerke. Es gründet jedoch in geduldig betriebener, oftmals kleinteiliger Vorbereitung in Kantorei und Orchester und ebenso im engagierten guten Miteinander der Evangelischen Kirchengemeinde sowie der Stadt Halle in Westfalen, des Kirchenkreises und nicht zuletzt der Sponsoren aus den Reihen der hiesigen Wirtschaft und Bürgerschaft. An dieser Stelle sei allen sehr herzlich gedankt, die sich singend, musizierend oder fördernd, in jedem Fall aber mit Leidenschaft für die Haller Bach-Tage einbringen - last, not least Kirchenmusikdirektor Friedemann Engelbert, dessen künstlerische Handschrift das Festival heute trägt.

Alle Musik, geistliche aber insbesondere, hat die wundervolle Eigenschaft, im Menschen weiter- und weiterzuwirken, selbst wenn der letzte Applaus längst verhallt ist. Sie schafft damit spielerisch, was uns andernorts nur unter Mühen gelingt: Sie formt und prägt, sie bildet den Menschen und lässt ihn über sich hinauswachsen. Weil die Haller Bach-Tage so tief verwurzelt sind in unserer Region, kommt ihnen dabei eine herausragende Rolle zu. Und die ist nichts Geringeres als das Gegenstück zum Gotteslob, das Bach bekanntlich (und teils auch Händel) ans Ende seiner Notenhandschriften setzte: Soli Deo Gloria.

In diesem Sinne wünsche ich unseren Haller Bach-Tagen noch viele weitere Jubiläen!

Dr. André Heinrich
Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Halle/Westfalen