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Kurze Stadtgeschichte

Eppelheims Geschichte im Galopp

Im Jahr 770 wurde Eppelheim im Codex des Klosters Lorsch in Verbindung mit einer Schenkung erstmals urkundlich (als "Ebbelenheim") erwähnt.

Im Pfälzer Erbfolgekrieg wurde Eppelheim im Jahr 1689, wie so viele Dörfer in der Umgebung und wie das Heidelberger Schloss, völlig zerstört.

1773 fand sich das Bauerndorf, das um diese Zeit wieder etwa 400 Einwohner zählte, auf einer "Neuen Karte der Pfalz" des kurpfälzischen Hofastronomen Christian Mayer.

Die von Napoleon geschaffenen neuen Landesgrenzen sorgten dafür, dass Eppelheim ab Ende des 18. Jahrhunderts zum neuen Staat Baden gehörte.

Der erste große Entwicklungsschub erfolgte in der Gründerzeit des späten 19. Jahrhunderts, als im benachbarten Heidelberg ein regelrechter Bauboom einsetzte. Die Maurer jener Jahre kamen größtenteils aus Eppelheim oder siedelten sich dort an, was der seinerzeitigen Gemeinde den heute noch bekannten Spitznamen "Maurerdorf" eintrug.

Der Wasserturm, das Wahrzeichen der Stadt, zeugt in seiner Backsteinbauweise seit 1907 vom Stolz dieses ehrenwerten Handwerks.

Die Entstehung kleinerer Gewerbebetriebe und schließlich die Ansiedlung der Rudolf-Wild-Werke in den frühen 1930er Jahren markierten die Entwicklung weg von Landwirtschaft und Handwerk hin zu Industrie und mittelständischem Gewerbe. Im Zweiten Weltkrieg blieb Eppelheim von größeren Zerstörungen verschont.

Am Karfreitag 1945 marschierten die ersten amerikanischen Soldaten von Mannheim kommend in die damalige Gemeinde ein. In der Nachkriegszeit sorgte die Aufnahme von Flüchtlingen und - im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs - der Zuzug ausländischer Arbeitskräfte für eine weitere Zunahme der Bevölkerung. Durch die Aufgabe von Ackerland zugunsten von Wohnbebauung konnte Eppelheim weiterwachsen. Dank des kontinuierlichen Ausbaus von Schulen, Freizeiteinrichtungen und sonstiger Infrastruktur ist Eppelheim nach wie vor für alle attraktiv. Dabei gelang es Eppelheim stets, im Schatten der großen Nachbarstadt Heidelberg seine Eigenständigkeit zu bewahren.

Eine Eingemeindung im Zuge der Kreisreform wurde 1973 formell abgelehnt und im Jahr 1998 erhielt Eppelheim die Stadtrechte.

(Diese Darstellung stützt sich auf das Buch 'Unter Eppelheimer Dächern' des Eppelheimer Heimatforschers, Alt-Gemeinderates und Schulrektors a. D. Hans Stephan, Ehrenbürger der Stadt)

Historie:
Schon die Steinzeit-Menschen schätzten das Fleckchen Erde

Als Ebbelenheim ist sie im Lorscher Codex erstmals erwähnt. Später hieß die Gemarkung auch Epenheyn, Öppelheim, Äppelheim, Eppelsheim, Eppelen und Ebbelen. Die Einwohnerinnen und Einwohner sagen heute einfach "Ebbele". Die Bezeichnung geht wohl darauf zurück, dass die Gemarkung einst Heim - oder Dorf - des Eppilo war.

Wer aber war das? Vielleicht der Gründer des Dorfs oder ein späterer Besitzer? Darüber lässt sich auch heute noch trefflich spekulieren. Was man jedoch genau weiß: Eppelheim wurde erstmals vor über 1250 Jahren erwähnt - genau gesagt am 20. Oktober 770. Das lässt sich so exakt nachvollziehen, weil in der Schenkungsurkunde, die noch heute existiert, eben jenes Datum vermerkt ist.

Darin vermachte der Geistliche Walram seinen Besitz in verschiedenen Orten der Umgebung, auch in Eppelheim, dem Heiligen Nazarius. In den folgenden Jahren gab es immer wieder Stiftungen ans Kloster Lorsch.

Wir dürfen aber vermuten, dass das Fleckchen Erde schon wesentlich früher besiedelt war. Lange Zeit waren zwei keltische Gräber, die 1883 in einer Sandgrube gefunden wurden, die ältesten Zeugnisse - bis die Arbeiten für das damalige Neubaugebiet im Jahr 1980 begannen. Der Archäologe, der das Neubaugebiet mit dem Ziel der Entdeckung interessanter Hinweise auf die Vergangenheit beobachtete, machte sich an die Untersuchung einer wenige Quadratmeter großen Stelle in der Nähe des Friedhofs und er wurde fündig: Kleine Tonscherben sind für ihn der Beweis einer Besiedlung bereits in der Steinzeit.

Von Maurern und Stallhasen

"In Ebbele werd kon Maurer reich, denn was er vadient, versäuft er gleich." So wollte es einst der Volksmund wissen. Aber lassen wir mal die Trinkgewohnheiten der Jungs beiseite - die Handwerker hatten einen hervorragenden Ruf, lieferten sie doch Wertarbeit ab.

In der Region ist Eppelheim noch heute als Maurerdorf bekannt, weil überdurchschnittlich viele Einwohner seit Ende des 19. Jahrhunderts diesen Beruf ergriffen. Das beweist die folgende Zahl: 1903 gab es etwa 500 Maurer - wohl nicht zuletzt aufgrund des Baubooms, der in der Gründerzeit nach 1870 in Heidelberg einsetzte.

In dieser Zeit verfestigte sich auch der Begriff der "Stallhasen", unter denen die Eppelheimer Bürgerinnen und Bürger bis heute bekannt sind. Nach den Forschungen von David Depenau, der sich in Sachen Ortsnecknamen in Nordbaden große Verdienste erworben hat, geht dies wohl auf die Tatsache zurück, dass sich die in Eppelheim ansässigen Maurer, wenn das irgendwie möglich war, Stallhasen hielten, um den Speiseplan aufzubessern. Weil hinter fast jedem Haus ein Stall stand, wurde die Bevölkerung zu "Stallhasen".