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An den Klimawandel angepasstes Bauen und Sanieren

Extreme Niederschlagsmengen und Schneelasten, gewaltige Stürme, Tornados, sengende Hitze - die offensichtlichen Zeichen des fortgeschrittenen Klimawandels sorgen für eine neue Art zu bauen und zu wohnen. Bauherren, Immobilieneigentümer und Architekten setzen sich seit geraumer Zeit mit diesem Thema auseinander, denn sie sind gefordert, Gebäude vor Schäden zu bewahren bzw. diese zu verhindern. Grundsätzlich obliegt die Verantwortung dafür dem jeweiligen Bauherrn oder Immobilieneigentümer. Es bestehen viele Möglichkeiten der Umsetzung baulicher Maßnahmen, um sich so vor Klimarisiken zu sichern.

Dank einer vorsorgenden Raum- und Stadtplanung ist die bauliche Nutzung von Gebieten mit einem erhöhten Schadenspotenzial durch Gefahren wie z. B. Überflutungen nicht gestattet. Da aber Sturm, Hagel, Starkregen und ausgedehnte Hitzeperioden ebenfalls immense Schäden verursachen können, sollten bereits bei der Wahl des Baugrundstücks diverse Kriterien beachtet werden.

Wasser findet seinen Weg in alle Bereiche eines Gebäudes. Liegt ein Grundstück in unmittelbarere Nähe zu einem Gewässer, kann sich hier eine hochwassergefährdete Zone entwickeln. Grundstücke und Gebäude in einer Muldenoder Hanglage bieten ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Überschwemmungen, insbesondere bei Starkregenereignissen.

Fällt die Entscheidung für ein freiliegendes oder erhöhtes Grundstück, muss bei der Bauplanung unbedingt das erhöhte Risikopotential bei Sturm berücksichtigt werden. Besonders anfällig für Sturmschäden zeigen sich Dach, Fassade und Vorbauten. Auch die Position des Baumbestands auf dem Wunschgrundstück sowie die Windrichtungen müssen in den Bauplan integriert werden.

An heißen Sommertagen lässt es sich in dicht besiedelten Stadtgebieten kaum aushalten. Alte Menschen, Kinder und Haustiere sind durch die Hitzebelastung gesundheitlich extrem gefährdet. Als Ursache für den Stadtklima-Effekt gilt die starke Versiegelung in verdichteten Gebieten aufgrund Bebauung, asphaltierter Straßen, gepflasterter Plätze usw.

Sinnvoll Bauen und Sanieren

Entscheiden Sie sich für den Einsatz regionaler Baustoffe, die sich in natürlicher Bauweise mit neuen und bewährten Materialien kombinieren lassen. Sowohl die rein monolithische Bauweise (Mauerwerk z. B. aus Beton, Kalksandstein oder gebrannten Tonsteinen) oder die Bauweise mit Dämmung erfüllen die Anforderungen an Energieeffizienz und Raumklima.

Berücksichtigen Sie bereits bei der Planung die entsprechenden Anpassungserfordernisse. Wählen Sie beim Neubau z. B. robustere Materialien und stabilere Konstruktionsweisen. Bei der Sanierung bereits bestehender Gebäude sind Anpassungen in Form nachträglicher Maßnahmen wie z. B. Abdichtungen von Kellern gegen drückendes Wasser meist schwieriger und kostspieliger zu realisieren.

Maßnahmen zum Schutz vor Hitze
  • Einbeziehen von vorhandenen Bäumen als Schattenspender für das Haus (Achtung: Vermeiden von Verschattung des Gebäudes auf Kosten von Helligkeit und Energiebilanz im Winter)
  • Anlegen optisch ansprechender Wasserstellen wie Gartenteich oder Terrassenbrunnen
  • Versiegelung von Flächen auf dem Grundstück möglichst vermeiden.
  • Durchdachter Einsatz großer Glasflächen und massiver Bauteile zum Temperaturausgleich (Achtung: flache großflächige Dachfenster heizen bei starker Sonneneinstrahlung die oberen Gebäudebereiche extrem auf)
  • Einsatz von Dämmstoffen, die sowohl Wärmedämmung im Winter als auch Hitzeschutz im Sommer garantieren
  • Anlegen einer Dachbegrünung (je nach Dachform)
Maßnahmen zum Schutz vor Wasserschäden
  • Sanieren von defekten Bedachungen
  • Abdichten von Fenster- und Türritzen sowie von Kellerschächten
  • Abdichten der Außenmauern mit Bitumenbahnen oder wasserdichtem Beton
  • Einbauen von Drainagen und Pumpen
  • Installieren von Rückstausicherungen gegen Abwasser aus der Kanalisation
Maßnahmen zum Schutz vor Sturm- und Hagelschäden
  • Regelmäßiges Überprüfen des Baumbestands (trockene Blätter, Verletzungen der Rinde sowie Pilzbefall deuten auf Baumschäden hin), Entfernen abgestorbener Äste
  • Verwenden von hagelschlagwiderstandsfähigem Baumaterial bei Fassaden und Dach
  • Einsetzen von Sturmklammern oder Sturmhaken zum Sichern von Dachziegeln oder Dachsteinen
  • Sichern von Dachaufbauten wie Antennen, Satellitenschüsseln und Solar-Anlagen (z. B. Montage von Spezialbefestigungen, Schutzgittern, Spezialglas oder die Integration von Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlagen in den Dachaufbau)
  • Sichern von Fassadenbauteilen wie Rollläden, Markisen oder Fensterläden
  • Einbau von unempfindlichem Kunststoff anstelle von Glas bei Oberlichtern und Dachfenstern
  • Anlegen einer Dachbegrünung (je nach Dachform)