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Nachhaltiges Bauen

Um unsere Umwelt zu schonen und auch unseren nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen, sollte auch beim Bauen die Nachhaltigkeit Berücksichtigung finden. Nachhaltiges Bauen berücksichtigt die Lebenszykluskosten (Errichtungs-, Nutzungs- und Rückbaukosten), Ökologie (z. B. Flächeninanspruchnahme, Primärenergieaufwand) sowie soziale und kulturelle Punkte (z. B. Gestaltung, Barrierefreiheit, Gesundheit und Behaglichkeit).
Bei Neubauten und Sanierungsmaßnahmen kann die Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Baumaterialien, der Heizung (mit erneuerbaren Energien), des Grundrisses und der Ausrichtung des Gebäudes berücksichtigt werden.

Nachhaltige Baustoffe

Viele traditionelle Baustoffe feiern aktuell ihr Comeback, denn immer mehr Bauherren greifen beim Hausbau auf nachhaltige Materialien zurück. Diese lassen sich sowohl im Innen- als auch im Außenbau verwenden. Stammen die Baustoffe aus der Region, entfallen lange Transportwege. Traditionelle Baumaterialien sind nicht nur ökologisch, sondern fallen auch durch ihre Nachhaltigkeit auf. Zu ihnen zählen Holz, Lehm und Stein. Unbehandeltes oder nur mit natürlichen Holzschutz- und Bindemitteln behandeltes Holz zeichnet sich durch seine Wärmedämmeigenschaften aus und hat positive Auswirkungen auf das Raumklima. Es ist in der Lage, Feuchtigkeit aus der Raumluft zu speichern und später wieder abzugeben.

Ähnlich verhält es sich mit Lehm, der momentan in Form von Lehmziegeln, Stampflehm und Bauplatten zum Einsatz kommt. Auch Lehm kann aus der Raumluft Feuchtigkeit aufnehmen und diese später wieder abgeben. Im Hochsommer punktet er durch seine Eigenschaft als Wärmespeicher. Zur Verbesserung der Wärmedämmeigenschaften fügt man dem Gemisch aus Ton, Schluff und Sand luftporenhaltige Stoffe hinzu. Steine gehören ebenfalls zu den nachhaltigen Baustoffen. Lehm, Ton, Sand und natürliche Zuschlagstoffe werden zu Ziegelsteinen verarbeitet. Vollmauerziegel besitzen eine hohe Wärmespeicherfähigkeit, zudem punkten sie durch ihren guten Schallschutz. Eine gute Wärmedämmung bieten porosierte Hochlochziegel. Kalksandsteine, hergestellt aus Branntkalk und Quarzsand, setzen während des kompletten Produktions- und Verarbeitungsprozesses keine schädlichen Emissionen frei. Aufgrund ihrer geringen Wärmedämmeigenschaften sollten Kalksandsteine an Außenwänden mit einer zusätzlichen Dämmung versehen werden.
Porenbetonsteine garantieren sowohl ein ausgeglichenes Raumklima als auch einen hervorragenden Wärmeschutz.

Holz: der neue, alte Baustoff

Was ist natürlich, nachhaltig und sorgt für ein Wohlfühl-Klima? Holz! Einer der ältesten Baustoffe der Menschheit erlebt aktuell eine wahre Renaissance, sowohl beim Errichten kleinerer Häuser als auch bei Gebäuden mit mehreren Etagen, auf dem Land und in der Stadt. Holz ist ökologisch und wohngesund, es verschafft ein Gefühl von Behaglichkeit - und wächst als wichtiger Baustoff in den heimischen Wäldern nahezu unbegrenzt nach.
Erbaut aus diesem archaischen Rohstoff, ausgestattet mit Haustechnik auf ökologisch höchstem Niveau, erfreuen sich Holzhäuser aktuell größter Beliebtheit. Holz verfügt über natürliche positive Eigenschaften, hervorstechend ist z. B. der geringe Wärmedurchgangswert. Somit hat Holz eine stärkere Wärmedämmwirkung als Stein. Bei der Trocknung des Materials sind heute aufgrund neuer Methoden chemische Holzschutzmittel nicht mehr erforderlich.
Wird Holz in mehreren Schichten dauerhaft verleimt, zeigt sich die immense Belastbarkeit des Baumaterials. Selbst ausgedehnte Entwürfe zur Raumgestaltung lassen sich unkompliziert umsetzen. Obwohl von Natur aus also bestens gerüstet, arbeiten Wissenschaftler und Hersteller an weiteren Optimierungen des bewährten Materials.
Auch in Sachen Klimaschutz punktet Holz. Der hochaktuelle, moderne und facettenreiche Baustoff überzeugt mit einer hervorragenden Ökobilanz: Die Schadstoffemission bei der Herstellung des Baumaterials ist gering, ebenso der Energieaufwand beim Bau eines Holzhauses.

Günstig und regional unschlagbar

Weil die Produktion der Elemente für einen Holzbau in den Werkshallen von Zimmereien oder Fertighaus-Herstellern stattfindet und nicht direkt auf den Baustellen, lassen sie sich dank der Vorteile einer Serienfertigung relativ günstig und wetterunabhängig produzieren.
Bei der Auswahl des Holzes sollte die Bauherrin bzw. der Bauherr auf entsprechende Qualitätssiegel achten, zum Beispiel auf das FSC-Zertifikat. Das Gütesiegel steht für eine nachhaltige Waldwirtschaft. Aus Klimaschutzgründen sollte auf tropische Hölzer verzichtet und heimische Produkte vorgezogen werden. Dies ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die regionale Wirtschaft.