Gehe zum Inhalt, überspringe Menüs

 

Reduzierung des Energiebedarfs durch moderne Haustechnik

Durch die Sanierung der Gebäudehülle reduziert sich der Energiebedarf, der für das Heizen erforderlich ist. Eine neue Heizungsanlage kann für eine geringere Leistung ausgelegt werden. Aber auch Anlagen, die nicht ausgetauscht werden sollen, bieten Einsparpotential.

Modernisierung der Heizungsanlage

Die Heizung ist der wichtigste Bestandteil der haustechnischen Anlagen, ohne die ein angenehmes Wohnen kaum möglich wäre. Ein Privathaushalt benötigt für die Raumwärme ca. 70 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Das liegt einerseits an der Wärmedämmung der Gebäude, andererseits aber auch an den veralteten Heizungsanlagen.

Da auch technisch ausgefeilte Anlagen nicht wartungsfrei sind, muss in Abhängigkeit vom Energieträger und eingesetztem System eine regelmäßige Überprüfung durch einen Fachbetrieb vorgenommen werden. Gerade bei den aktuellen Preisen für fossile Brennstoffe schlagen schlecht gewartete Heizgeräte teuer zu Buch: jeder Millimeter Rußbelag auf den Wärmetauscherflächen im Heizgerät bedeutet einen höheren Brennstoffverbrauch. Durch regelmäßige Wartung steigt selbstverständlich auch die Betriebssicherheit der Anlage.

Sparen lässt sich auch bei den Heizrohren und den Heizkörpern. Rohre, die durch unbeheizte Räume führen, sollten mit Material in der Stärke des Rohrdurchmessers gedämmt werden. Sogenannte Rohrschalen finden Sie im Baumarkt und sind realtiv einfach in Eigenregie anzubringen. Ein Einsatz der sich lohnt: Pro Meter Rohr können Sie zwischen elf und 19 Euro im Jahr sparen.

Heizkörper sollten unbedingt mit Thermostatventilen ausgestattet sein. Diese sind auch in Varianten mit Fernfühlern erhältlich.

Für die optimale Regelung der Haustechnik sorgt eine elektronische Einzelraumregelung mit zentraler Steuereinheit. Eine programmierbare Regelung der Heizungsanlage zählt zur Standardausrüstung eines Hauses. Sie steuert die Temperatur im Zulauf zu den einzelnen Heizkörpern in Abhängigkeit von der Tageszeit und der Außentemperatur. Bei Abwesenheit der Bewohner und nachts sollte die Vorlauftemperatur abgesenkt werden. Mit nur einem Grad weniger Raumtemperatur kann der Energieverbrauch um etwa sechs Prozent verringert werden. Bei Gebäuden mit guter Dämmung bietet sich sogar das stundenweise Abschalten des Kessels an. Bevorzugt der Bauherr eine Fußbodenheizung, sind dank der versteckten Technik keine störenden Heizkörper mehr nötig. Besonders Allergiker entscheiden sich für diese Art des Heizens, denn es entstehen keine Staubaufwirbelungen, was die Ausbreitung von Hausstaubmilben verhindert. Auch Schimmelpilz wird durch die gleichmäßige Flächenwärme vermieden. Fußbodenheizungen lassen sich ohne großen Renovierungsaufwand auch nachträglich installieren.

Hydraulischer Abgleich

Die meisten Warmwasser-Heizungsanlagen sind mit Einzelraum-Regelungen ausgestattet, die den Durchfluss von Warmwasser reduzieren, wenn die erwünschte Raumtemperatur erreicht ist. Dadurch kommt es zu immensen Schwankungen der Durchflussmengen im Heizkreislauf. Bei bestimmten Betriebszuständen resultiert daraus ggf. eine Unterversorgung bestimmter Stränge. In modernen Anlagen passen Umwälzpumpen den Pumpendruck an die Durchflussmenge an, was den hydraulischen Abgleich erleichtert. Besteht kein hydraulischer Abgleich, ist es wahrscheinlich, dass Heizkörper in der Nähe zur Wärmequelle besser versorgt werden als jene, die weiter entfernt installiert sind. Sie werden u. U. nicht ausreichend warm. Damit sich im verzweigten System der Heizungsanlage die gewünschten Volumenströme einstellen, ist die Arbeit eines Fachmanns erforderlich. Er stellt die komplette Heizungsanlage optimal ein, sodass eine gleichmäßige und effiziente Wärmeverteilung erfolgen kann. Dadurch erhöht sich nicht nur der Wohnkomfort. Dank der sparsameren Arbeitsweise der Anlage und der geringeren Wärmeverluste bei der Verteilung reduzieren sich die Heizkosten. Weil davon auch die Umwelt profitiert, fördert der Staat den hydraulischen Abgleich. Beantragen Sie als Hausbesitzer über die KfW zinsgünstige Darlehen oder einmalige Zuschüsse.

Informationen dazu finden Sie unter: www.kfw.de

Überprüfung der Heizungspumpe

Eine Umwälzpumpe schafft das heiße Wasser vom Kessel durch die Rohre zu den Heizkörpern. Ältere Pumpen sind echte Stromfresser und pumpen auch dann noch, wenn die Ventile an den Heizköpern geschlossen sind.

Brennwertnutzung

Falls bei einer bestehenden Heizungsanlage der Heizkessel ausgetauscht werden muss, sollten Brennwertgeräte eingebaut werden, da sie die im Brennstoff vorhandene Energie effektiver nutzen.

Wird Erdgas oder Heizöl im Heizkessel verbrannt, entsteht Wasserdampf durch den im Brennstoff enthaltenen Wasserstoff. Bei einem herkömmlichen Heizkessel entweicht der Wasserdampf über den Schornstein.

Bei der Brennwerttechnik wird die Wärme des Wasserdampfs für die Heizung genutzt. Durch niedrige Kesselrücklauftemperaturen und durch die Konstruktion des Wärmeerzeugers werden die Abgase soweit abgekühlt, dass der Wasserdampf kondensiert und die im Wasserdampf enthaltene Wärme auf das Heizmedium übertragen wird. Eine optimale Brennwertnutzung basiert demnach auf einer möglichst niedrigen Systemtemperatur bzw. auf einer möglichst niedrigen mittleren Temperatur im Wärmeerzeuger bzw. in dessen Wärmetauscher.

Zwischen Brennwert-Heizgeräten und herkömmlichen Heizkesseln oder Thermen besteht kaum ein Unterschied. Bei beiden wird das Heizungswasser durch die Gasflamme und das mit ihr entstehende Abgas aufgeheizt. Mit Brennwertheizgeräten lässt sich die Abgaswärme allerdings beinahe vollständig nutzen.

Kraftwärme-Kopplung (KWK)

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine hoch effiziente Lösung zur Energieerzeugung. Bei diesem Prinzip wird primär erzeugte mechanische Energie unmittelbar in elektrische Energie transformiert. Dazu wird ein Brennstoff verfeuert (z. B. Erdgas, Heizöl, Biogas, Klärgas, Deponiegas, Pflanzenöl, Holz, Pellets, Bioethanol), um über einen Motor oder eine Turbine Strom zu erzeugen. Dadurch entsteht Abwärme, die, gewonnen mittels eines Wärmetauschers, zum Heizen oder zum Erwärmen von Wasser genutzt wird. Eine KWK-Anlage lässt sich auch mittels Solarthermie und Geothermie betreiben. Die Abgabe von ungenutzter Abwärme an die Umgebung wird dabei weitestgehend vermieden, der Brennstoffbedarf ist stark verringert. Die nutzbare Wärme lässt sich für Heizzwecke (Nah- und Fernwärme) oder für Produktionsprozesse verwenden.
Für Ein- und Mehrfamilienhäuser bietet der Markt Mini-Blockheizkraftwerke an, die sich in jedem Heizungskeller installieren lassen und somit auch kleinere Haushalte mittels KWK beheizen und mit Energie versorgen. Daraus resultiert eine Verringerung des Energieeinsatzes und der CO2-Emissionen.