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Das LEADER-Förderprogramm

Kein "Hexenwerk" und auch nicht "Zauberei", aber ein Segen für unseren ländlichen Raum

LEADER ist eine Abkürzung der französischen Begriffe: "Liaison entre les actions de développement de l'économie rurale" was zu deutsch wie folgt übersetzt werden kann: "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft."

Zentrale Grundsätze des LEADER-Ansatzes sind Projekte, die der Entwicklung des ländlichen Raumes zugutekommen sowie eine Beteiligung aller Bewohnerinnen und Bewohner der Region. LEADER bietet die Grundlage zur Umsetzung von vielfältigen Projekten unterschiedlicher Antragsteller. Neben Vereinen und Kommunen können auch Privatpersonen durch Fördergelder bei ihrer zukünftigen Entwicklung unterstützt werden. Die Förderquote unterscheidet sich nach Projektträgerschaft und liegt zwischen 40 % und 75 %. Bei LEADER ist eine Förderung zwischen 5.000 Euro und 250.000 Euro möglich.

Stark sein in der Gemeinschaft - So funktioniert LEADER

Eine Förderung ist nur innerhalb einer LEADER-Region möglich. Diese Gebiete stellen zusammenhängende gemeinde- und meist landkreisübergreifende Zusammenschlüsse dar, welche aufgrund ihrer naturräumlichen, kulturellen oder wirtschaftlichen Gemeinsamkeiten und Herausforderungen gemeinsame Ziele verfolgen. Der Landkreis Kusel teilt sich aktuell auf zwei LEADER Regionen auf: Westrich Glantal (VG Kusel-Altenglan, VG Oberes Glantal) und Donnersberger und Lautrer Land (VG Lauterecken-Wolfstein).

Die Ziele und Schwerpunktthemen einer jeden LEADER-Region werden in der sogenannten Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE) in Handlungsfeldern zusammengefasst. Die Regionen, denen der Landkreis Kusel zugehörig ist, haben insbesondere folgende Förderschwerpunkte definiert: Daseinsvorsorge, Mobilität, Umweltschutz, Stärkung des Ehrenamts und des sozialen Zusammenhalts, Tourismus und Naherholung.

Eine LEADER-Region braucht natürlich auch ihre Vertreter. Diese Aufgabe übernimmt die Lokale Aktionsgruppe (LAG), sie setzt sich aus verschiedenen Personen der Region zusammen und vereint ein breites Spektrum an Interessenvertretern aus Zivilgesellschaft, Personen aus der Privat- und Sozialwirtschaft sowie öffentlicher Einrichtungen. Als Landrat des Landkreises Kusel ist Herr Otto Rubly im Vorstand beider LEADER-Regionen.

Wenn's ausnahmsweise auch mal einfach geht - Von der guten Idee zum geförderten Projekt

In beiden LEADER-Regionen besteht zu jeder Zeit die Möglichkeit, mit einer Projektidee das Regionalmanagement aufzusuchen. Das Regionalmanagement informiert dabei über alle Fragen zur LEADER-Förderung und unterstützt beim weiteren Vorgehen. Eingereicht werden die Projekte im Rahmen sogenannter Projektaufrufe anhand eines Projektsteckbriefs. Die Unterstützung durch das Regionalmanagement steht Projektträgern während des gesamten Förderprozesses zur Verfügung.

Nach dem Stichtag eines Aufrufs werden alle eingereichten Vorhaben anhand eines Bewertungskatalogs ausgewertet und nach ihrer Bepunktung in einem Ranking sortiert. Die Entscheidung über die Bepunktung trifft der LAG-Vorstand. Die eingereichten Projekte stehen im Wettbewerb um die ausgerufenen Fördermittel und werden entlang des Rankings finanziell unterstützt. Ist die gesamte Fördersumme vergeben, können in diesem Förderaufruf keine weiteren Vorhaben unterstützt werden.

Nach der Entscheidung durch die LAG muss ein ausgewähltes Projekt im zweiten Schritt auf Landesebene durch die Aufsichtsbehörde bestätigt werden.

Zu beachten ist, dass die LEADER-Förderung im Anschluss an die Umsetzung eines Projektes ausgezahlt wird und vor Förderzusage nicht mit dem Vorhaben begonnen werden darf.

Was aus einem "Blumenstrauß von guten Ideen" geworden ist - Beispielprojekte aus unserem Landkreis

Die mit LEADER verbundenen Fördermöglichkeiten sind vielfältig, das spiegeln auch die in den letzten Jahren bereits geförderten Projekte in der Region wider. Ein Beispiel aus dem Bereich Tourismus und Naherholung stellt die Weiterentwicklung des Begehbaren Geschichtsbuchs in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal dar, wodurch alle Ortsgemeinden an das Wanderwegenetz zu regionalen und historischen Themen angeschlossen wurden. Insbesondere wurden dadurch zwei neue Wanderwege zu den Themen "Jüdische Kultur" und den "Bergmannsbauern" geschaffen. Die Geschichte der Region wird seitdem in der gesamten Verbandsgemeinde an über 90 Standorten mit Text- und Bildtafeln facettenreich dargestellt. Für dieses Projekt wurde die Verbandsgemeinde Oberes Glantal mit mehr als 220.000 Euro Förderung unterstützt. In den Folgejahren wurden weitere Projekte umgesetzt, die an das Wandern als eines der Leitthemen der Region anknüpfen. So etwa die Ausbildung von 20 Personen als vom deutschen Wanderverband zertifizierte Wanderführer. Diese bieten seitdem in der Verbandsgemeinde eine Vielzahl von Führungen zu regionaltypischen Themen an. Auch dieses Projekt wurde mit über 25.000 Euro gefördert.

Neben Kommunen können sich auch Privatpersonen oder wirtschaftliche Akteure über LEADER fördern lassen. So hat es im vergangen Förderzeitraum auch die Kaffeemanufaktur Reismühle in Krottelbach für den Bau ihrer Gläsernen Kaffeerösterei getan. Mit der Errichtung eines funktionalen und einsehbaren Anbaus ist es gelungen, die Produktionskapazitäten der Kaffeemanufaktur auszubauen und den Verarbeitungsprozess vom Rohkaffee zum fertigen Produkt transparent für den Kunden und die Besucher der Reismühle sichtbar zu machen. Die Wertschätzung eines hochwertigen Genussproduktes kann dadurch gesteigert werden, Wissen zur Herstellung wird vermittelt und Wertschöpfung im ländlichen Raum unterstützt. Bei der Umsetzung dieses Projekts wurde die Reismühle mit knapp 80.000 Euro unterstützt, die Förderung lag damit bei 40 % der Gesamtkosten von circa 200.000 Euro.

Weitere Beispiele der vergangenen Jahre sind das Bürgercafé in Waldmohr, das Projekt "Quirnbach in Takt" zur Steigerung der Lebensqualität in der Ortsgemeinde oder die Ertüchtigung des Bierkellers in Schönenberg. Viele weitere Informationen zu den bereits geförderten Projekten finden sich auf den Webseiten der beiden LEADER-Regionen

Wer selbst eine Projektidee hat und eine kostenlose Beratung wünscht, kann gerne mit dem Regionalmanagement der beiden LEADER-Regionen in Kontakt treten. Auch ein Blick auf die Webseiten und Facebook-Seiten der LAGn lohnt sich. Die Lokalen Aktionsgruppen freuen sich außerdem über das Engagement von weiteren Personen aus der Region.

LAG Donnersberger und Lauterer Land
Regionalmanagement

Moritz Bühler
Telefon: 06302 9239-17
E-Mail: moritz.buehler@entra.de
Internet: www.donnersberger-lautrerland.de

LAG Westrich-Glantal
Regionalmanagement

Marc Wagner
Telefon: 06302 9239-18
E-Mail: marc.wagner@entra.de
Internet: www.westrich-glantal.de