Pfälzer Bergland Kuseler Musikantenland Ausgabe 2024/2025 LANDKREIS KUSEL leben · arbeiten · wohlfühlen WIRTSCHAFTSSTANDORT Wir geben Ihnen den Raum für neue Ideen
Headline 2 Wir machen Energie in der Region zukunftsfähig mit Partnerschaften, Förderungen und grünen Projekten. pfalzwerke.de Warum sich eine nachhaltige Zukunft nur wünschen?
Was zeichnet eine Region aus, was macht sie einzigartig? Ist es ihre natürliche Schönheit, sind es die Menschen, die in ihr leben, oder spielen Faktoren wie die Bevölkerungszahl und die Größe der Städte und Gemeinden eine Rolle? Lebensqualität, wirtschaftliche Stärke, Infrastruktur – die Liste könnte endlos weitergeführt werden. Jeder von uns legt unterschiedliche Maßstäbe an, abhängig von seiner jeweiligen Lebenssituation, und misst diesen Faktoren unterschiedliche Bedeutung bei. Dennoch ist es für jede Region von Bedeutung, sich auf ihre Stärken zu besinnen und diese nach außen zu tragen. Der Landkreis Kusel hat eine Menge zu bieten – eine atemberaubende und vielfältige Landschaft – das malerische Pfälzer Bergland, Menschen, bei denen Gastfreundschaft und Lebensfreude tief in der Tradition verwurzelt sind, aber auch eine gut ausgebaute Infrastruktur, die das Leben in unserer Region lebenswert macht. Die sogenannten „Soft Skills,“ also die weichen Standortfaktoren, die heute oft darüber entscheiden, wo Menschen sich ansiedeln oder Unternehmen sich niederlassen, sprechen eindeutig für unseren Landkreis. Ein hoher Freizeitwert, erschwinglicher Wohnraum, hervorragende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und eine ausgewogene Schullandschaft gewährleisten eine hohe Lebensqualität. Die Unternehmen im Landkreis Kusel bilden eine ausgewogene Mischung aus kleinen und mittelständischen Betrieben sowie traditionellen und innovativen Firmen. Einige von ihnen operieren lokal oder regional, während andere als „Global Player“ mit ihren Produkten auf der ganzen Welt vertreten sind. Mit einer aktiven Wirtschaftsförderung stärken wir diese Grundlage weiter und schaffen optimale Rahmenbedingungen für weiteres Wachstum. Der Dialog mit den Unternehmen ist ein zentraler Bestandteil unseres Wirtschaftskonzepts. Seit 2018 ist in unserem Haus ein Mittelstandslotse tätig, der als zentraler Ansprechpartner die Anliegen aller Beteiligten koordiniert und optimiert und als Mittler zwischen Wirtschaft und Verwaltung fungiert. Herzlich willkommen im Landkreis Kusel! ie weichen ntscheiden, nternehmen für unseren hwinglicher uungsmögullandschaft . bilden eine d mittelstänund innovan lokal oder er“ mit ihren sind. ng stärken en optimale chstum. Der entraler Betandslotse die Anlieptimiert d VerFür die Zukunft unseres Landkreises haben wir ehrgeizige Ziele. Dazu gehören der Ausbau der digitalen Infrastruktur, die Sicherstellung der medizinischen Versorgung und die Ausbildung von Nachwuchskräften für unsere heimische Wirtschaft, um nur einige Punkte zu nennen. Es ist uns wichtig, über den Tellerrand hinauszublicken, über die Grenzen unseres Landkreises hinaus zu denken und zu handeln, gemeinsame Projekte mit benachbarten Landkreisen zu initiieren und umzusetzen – für eine zukunftsfähige Region. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, und wir sind entschlossen, diese Herausforderungen anzugehen! Der Landkreis Kusel ist mehr als die Summe seiner Teile – erleben Sie das Pfälzer Bergland als Gesamtpaket und machen Sie sich selbst ein Bild von unserer Region und ihren Menschen. Die starke Wirtschaft, die kulturelle Vielfalt, die solide soziale Infrastruktur und die landschaftliche Schönheit machen Lust auf Zukunft in unserem Landkreis. Diese Broschüre soll bei Ihnen, Ihren Familien und Freunden das Bewusstsein dafür stärken. Otto Rubly Landrat 3 Grußwort
Headline 4 Nach zwei Umzügen ist das Kundendienstbüro groß wie nie zuvor. Insgesamt fünf Versicherungsberaterinnen und Berater sind hier Ansprechpartner für Versicherungen und Vorsorge aller Art. Die gebürtige Saarländerin kam der Liebe wegen in den Kreis Kusel und eröffnete nach der Elternzeit und Ihrer Ausbildung zur Versicherungsfachfrau das erste HUK-COBURG Vorsorgezentrum. Neben Mobilitäts-, Haus-, Rechtsschutz- und Unfallversicherungen, bildet die Vorsorge das größte Themenfeld: Berufsunfähigkeitsschutz, Risikoleben, Rentenversicherung und Geldanlagen, aber auch Krankenvoll- und Zusatzversicherungen. Selbst Bausparen und Baufinanzierungen sind durch einen Kooperationspartner möglich. Gerade für die regionalen Firmen und Betriebe bietet Frau Burchert auch die betriebliche Altersvorsorge und ein betriebliches Krankenversicherungs- und Gesundheitsmanagement an. Die ständige Erweiterung des Kundenstamms erfolgt vor allem durch Weiterempfehlungen. Viele Kunden legen auch in der heutigen Zeit noch großen Wert auf eine persönliche Betreuung vor Ort. Die Beratungen können sogar in den Abendstunden oder am Wochenende erfolgen. Diesen Service nutzen sogar viele Kunden aus dem Landkreis Kaiserslautern oder dem angrenzenden Saarland. Die Abschlüsse erfolgen meist nicht sofort. „Im Erstgespräch mache ich den Kunden verschiedene Angebote und biete mehrere Lösungsmöglichkeiten an. Erst nach einer Bedenkzeit werden die Verträge dann bei einer weiteren Beratung geschlossen“, erklärt Frau Burchert. „Ein Tag ist für mich dann erfolgreich, wenn mir Menschen berichten, dass sie froh sind auf meinen Rat gehört zu haben“. Viele bedanken sich auch für eine hohe Beitragsersparnis oder die intensive Hilfe bei der Schadensregulierung mit einem kleinen Geschenk. Im Urlaub zieht es die Oberstaufenbacherin ins Warme und in die Berge. Oft nach Südtirol. In der Freizeit fährt sie gerne Mountainbike, schwimmt und praktiziert Yoga: Sport als Ausgleich zum Büroalltag kann sie sehr empfehlen. Unter dem Motto „persönlich und nah“ betreibt Susanne Burchert seit fast 20 Jahren das HUK-COBURG Vorsorgezentrum in Kusel. Sie leitet das einzige Büro der HUK-COBURG im Landkreis Kusel und somit entsprechend groß aufgestellt.
Inhaltsverzeichnis Grußwort 3 5 Inhaltsverzeichnis 6 Pfälzer Bergland – Kuseler Musikantenland 8 „Steinreich“ an Bodenschätzen 11 Das Kreisentwicklungskonzept 14 Die „Alte Welt“-Initiative 16 Das LEADER-Förderprogramm 22 Land l(i)eben – digital.gemeinsam.vorOrt 24 Gut aufgestellt im Wettbewerb der Regionen Breitband – bei uns sind Sie gut versorgt! 19 32 Die Bildungslandschaft des Landkreises Kusel 40 Wirtschaftsservicebüro Landkreis Kusel 44 Kreis Kusel in Zahlen und Fakten Herausgeber: BVB-Verlagsgesellschaft mbH © BVB-Verlagsgesellschaft mbH, 2024 Fotos: · Timo Volz · Sven Grajek · Kreisverwaltung Kusel · Landkreis/Fremdenverkehrszweckverband Alle Angaben nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit. Irrtümer vorbehalten. Titel, Umschlaggestaltung, Fotos, Kartographien sowie Art und Anordnung des Inhalts sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nicht gestattet. Alle Rechte vorbehalten. In unserem Verlag erscheinen unter anderem Informationsbroschüren aller Art, Wirtschafts- und Gesundheitsmagazine, Firmenbroschüren sowie Faltpläne und sonstige kartographische Erzeugnisse. Das verwendete Papier wird im ECF-Verfahren (elementarchlorfrei) hergestellt. Friedrichstraße 4 | 48529 Nordhorn Tel. 05921 9730-0 | Fax 05921 9730-50 kundenservice@bvb-verlag.de www.bvb-verlag.de 5 Inhaltsverzeichnis
© SvenGrajek - AdobeStock.com Pfälzer Bergland – Kuseler Musikantenland Fünf gute Gründe, das Pfälzer Bergland zu besuchen 6 Pfälzer Bergland – Kuseler Musikantenland
Bei uns… …können Sie was entdecken Zum Beispiel die Burg Lichtenberg, eine der ältesten Burgruinen Deutschlands. Als eine der größten Burgruinen Deutschlands hat sie neben vielen historischen Relikten und einem eindrucksvollen Bergfried auch interessante Museen zu bieten: Das Musikantenland-Museum beschäftigt sich mit der Geschichte der Auswanderer, das Urweltmuseum GEOSKOP und das Pfalzmuseum für Naturkunde bieten spannende Einblicke in die Natur und die Urgeschichte des Pfälzer Berglandes. Schließen Sie sich einer Burgführung an oder entdecken Sie das Gelände auf der Burg und um die Burg herum auf eigene Faust. …können Sie was erleben Fahren Sie mit der Draisine – eine Draisinentour durch das wunderschöne Glantal ist ein ganz besonderes Urlaubserlebnis. Auf einer stillgelegten Bahnstrecke kann man mit einer unserer Draisinen die Natur und die Landschaft aus einem ganz anderen Blickwinkel erleben. Ob klassische Fahrraddraisine, Elektrodraisine, Planwagen- oder Konferenzdraisine – für jeden ist das Passende dabei. Entlang der Strecke gibt es viele Haltepunkte, die zum Entdecken, Erleben und Verweilen einladen. Da gibt es z. B. das Schmiedemuseum, die Historische Ölmühle und die Klosterruine Disibodenberg zu besichtigen, architektonische Kostbarkeiten, Kunst und Kultur bieten Gelegenheit zur Stippvisite und auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Eine Draisinentour – egal ob mit Familie oder Freunden – steht immer für einen gelungenen Tagesausflug. …können Sie sich erholen Entlang unserer vielen Rad- und Wanderwege können Sie unberührte Natur genießen und so richtig die Seele baumeln lassen. Entdecken Sie die Region zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Das Pfälzer Bergland verfügt über ein ausgezeichnet ausgebautes Netz von Rad- und Wanderwegen, so dass sich für jeden Wanderer, Radfahrer und Nordic Walker die richtige Strecke finden lässt. Anspruchsvolle Touren, z.B. auf Prädikats-Wanderwegen oder auf dem 130 km langen Glan-Blies-Weg, sind ebenso im Angebot wie familienfreundliche Touren oder gemütliche Wege. Einige besondere „Entdeckertouren“, die man alleine oder in der Gruppe, geführt oder in Eigenregie erwandern kann, ergänzen das Angebot. Und an vielen Aussichtspunkten werden Sie mit atemberaubenden Panoramablicken belohnt. …können Sie genießen Apropos Spezialitäten – wir wollen unseren Gästen nicht nur die landschaftlichen Qualitäten und Sehenswürdigkeiten der Region zeigen, sondern auch Westpfälzer Lebensart und Kultur. Und dazu gehören unbedingt unsere regionalen Produkte, auf die wir besonders stolz sind – von der klassischen Hausmacher Wurst über Käse, Schinken bis hin zu Marmeladen und Schnäpsen. Und auch Feiern können die Pfälzer gut: Neben vielen kleinen und größeren Festen im ganzen Landkreis ist der Europäische Bauernmarkt eine feste Größe. Jedes Jahr im Herbst zieht der Markt, bei dem landwirtschaftliche Selbstvermarkter und die Partnerregionen des Landkreises ihre Spezialitäten anbieten, mehr als 50.000 Besucher an. …sind Sie willkommen Gastlichkeit wird bei uns großgeschrieben – genießen Sie die Gastfreundschaft unserer Region und seiner Bewohner. In unseren Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben sind Sie jederzeit herzlich willkommen und können sich darauf verlassen, gut aufgehoben zu sein. Also, bei uns können Sie richtig gut Urlaub machen – wir freuen uns auf Sie! Nähere Informationen finden Sie unter: www.pfaelzerbergland.de 7 Pfälzer Bergland – Kuseler Musikantenland
Auch wenn die Landwirtschaft über Generationen hinweg der dominierende Wirtschaftszweig in unserer ländlichen Region war, hat der Abbau und die Verarbeitung einer Vielzahl unterschiedlichster Bodenschätze schon sehr früh einem Teil der Bevölkerung ein auskömmliches Einkommen gesichert. Regionale Gesteinsvorkommen besonderer Güte und Qualität sind die Grundlage für hochwertige Baumaterialien, sowohl im Hochbau-, als auch im Tiefbaubereich. So wurden Sandsteine aus dem „Kaiserbruch“ bei Medard bei vielen Repräsentativbauten deutscher Großstädte, unter anderem in Aachen, Berlin, Hamburg, verbaut. Im Steinbruch „Steinreich“ an Bodenschätzen „Am Hühnerrech“ bei Herschweiler-Pettersheim wurde seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1972 „Kuselit“ als Hartstein mit besonderer Festigkeit in mühsamer Handarbeit gewonnen und zu Pflastersteinen verarbeitet, mit denen unter anderem auch die „Champs Elysee“ in Paris gepflastert wurde. Gegenwärtig beschränkt sich der aktive Abbau von Basalt im Landkreis auf vier Standorte mit Rotliegend-Hartsteinen aus Rammelsbach und Jettenbach, beide betrieben von der BAG, BasaltActien-Gesellschaft, Linz am Rhein, Grumbach bei Lauterecken mit der NATRA, Gesellschaft für Natursteinverarbeitung mbh & Co. KG, Lauterecken und Gesteine, Mineralien und Fossilien – wahre Schätze für Wirtschaft und Forschung in unserem Landkreis 8 „Steinreich“ an Bodenschätzen
Pfeffelbach, dort mit der WENA, Westricher Natursteinvertrieb GmbH & Co. KG, Thallichtenberg. Produziert wird hauptsächlich Straßen- und Gleisbettschotter. Das Produktionsvolumen liegt für alle Brüche zusammengenommen bei deutlich über einer Million Tonnen pro Jahr. Der Abbau von Kalkstein und Schwerspat, die Eisenerz- und Quecksilbergewinnung sowie der Kohlebergbau haben zwar in unserer Region historisch betrachtet zeitweise ebenfalls eine Bedeutung für die Einkommenssicherung erlangt, dominierend und bis heute erhalten geblieben ist aber lediglich die industrielle Hartsteingewinnung. So waren im Hartsteinbruch Rammelsbach, als einem der größten in ganz Deutschland, an der Wende 19./20. Jahrhundert allein rund 1.000 Männer und Frauen beschäftigt. Besondere Gesteinsvorkommen, Mineralien sowie wirklich seltene, teilweise sogar weltweit einmalige Fossilienfunde und eine Vielzahl hierzu passender thematischer Museen, wie das Urweltmuseum Geoskop auf Burg, das Steinbruchmuseum in Rammelsbach, das Diamantschleifermuseum in Brücken, sind die Basis für einen Geotourismus als ein essenzieller Schwerpunkt unserer Tourismuswirtschaft. Es sind aber nicht nur die Touristen und Einheimischen, die sich für die Themen Urwelt, Erdgeschichte, Geologie und Mineralogie interessieren, sondern es gibt zwischenzeitlich eine Reihe renommierter Wissenschaftler und wissenschaftlich ambitionierter Laien, die eigens in unsere Region kommen, weil sie hier einen wahren Fundus bedeutsamer Fossilienfunde antreffen. So hat erst jüngst am Remigiusberg bei Kusel ein internationales Forscherteam eine neue Ursaurierart nachweisen können. Diese lebte vor knapp 300 Millionen Jahren. Der „Stenokranio boldi“ war eines der größten Raubtiere seiner Zeit. Die Fossilien dieser neu entdeckten Ursaurierart kann man sich in der Dauerausstellung des Geoskops auf Burg Lichtenberg ansehen. Deutschlands älteste Saurier Die rund 300 Millionen Jahre alten Gesteine der Umgebung von Kusel sind eine Schatzkammer für die Saurierforschung. Als diese Gesteine entstanden, lag das Gebiet am Äquator. Am Rande tropischer Seen lebten bis zu drei Meter große, oft bizarr gestaltete Amphibien und Reptilien. Unter den Kuseler Ursauriern finden sich die ältesten Landwirbeltiere Deutschlands und die zweitältesten Europas! Die Ursaurier-Gemeinschaft vom Remigiusberg bei Kusel Eryopide ein krokodilähnliches Amphib Dvinosauria ein räuberisches Amphib Edaphosauride ein pflanzenfressendes Reptil Sphenacodontide ein räuberisches Reptil 9 „Steinreich“ an Bodenschätzen
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Ausgangssituation und Rahmenbedingungen Betrachtet man sich die Ergebnisse einschlägiger Untersuchungen zur Raumstrukturgliederung und Raumtypisierung, wie beispielsweise die „Laufende Raumbeobachtung“ des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) oder auf Länderebene das rheinland-pfälzische Landesentwicklungsprogramm (LEP IV), so kommt man zusammenfassend und schematisierend schnell zum Ergebnis, dass für die Vielzahl unterschiedlicher entwicklungsstruktureller Hemmnisse und Herausforderungen im Landkreis Kusel, wie in den vielen anderen als ländlich bzw. ländlich peripher gelegen typisierten Räumen, nur eine ganzheitliche, themenübergreifende Entwicklungsstrategie bzw. ein Entwicklungskonzept, wie es derzeit bei uns erarbeitet wird, eine Lösung für die Zukunft bringen kann. Die Bevölkerungsentwicklung ist seit Jahren deutlich rückläufig und die Überalterung der Gesellschaft tritt nicht nur in kleineren abgelegenen Ortsgemeinden zu Tage. Damit einher geht häufig eine Verödung der Ortskerne, die zum Teil prozessbeschleunigend wirkt und zur selben Zeit aber auch Chancen für neue Nutzungen und Entwicklungen bietet. Aufgrund der Charakteristika des Pfälzer Berglandes gibt es wirtschaftliche Entwicklungshemmnisse. Einschränkender Faktor ist vor allen Dingen die Topographie, die es bei der Erschließung von Industrie- und Gewerbegebieten zu berücksichtigen gilt und einen entsprechend technischen Aufwand erfordert. In Anbetracht dieser Rahmenbedingungen und dem Wissen der vorhandenen Handlungsbedarfe wurden seitens des Landkreises bereits in verschiedenen Themenbereichen neue Ideen und Strategien konzipiert, die sich in sehr unterschiedlichen Umsetzungsstadien befinden. Die Bandbreite reicht von der Verbesserung des Mobilitätsangebotes, des Ausbaus der Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur, der Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung über eine aktive Rolle im Klimaschutz, ohne die Stärkung des Wirtschaftsstandortes zu vernachlässigen, und weiter über die Vermeidung der sich ausbreitenden Leerstandsproblematik in den Ortskernen bis hin zur Implementierung eines „SmartCities-Prozesses“ und der sich daraus ergebenden Chancen für die Verwaltung und die Zivilgesellschaft. Die Auflistung der beschriebenen Themenkomplexe zeigt das dringende Erfordernis der Kreisentwicklung auf, einen konzeptionell tragfähigen sowie strukturierten regionalen Entwicklungsprozess zu forcieren, in dem einzelne Strategien und Konzepte gebündelt, Akteursgruppen zusammengeführt und entsprechende Zielvorstellungen respektive Handlungserfordernisse für die Zukunft des Landkreises in einem kollektiven Selbstverständnis entwickelt werden. Notwendigkeit und Zielsetzung eines Kreisentwicklungskonzeptes Kreisentwicklungskonzepte sind etablierte Instrumente zur strategischen und querschnittsorientierten Ausrichtung der Kreisentwicklung und damit ein pragmatischer Gesamtansatz der Kommunalentwicklung, um unter den gegebenen finanziellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Regionen als Standorte zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Kreisentwicklung im Landkreis Kusel bedeutet in diesem Zusammenhang auch Zukunftsentwicklung einer Gebietskörperschaft, in der es sich im Leitgedanken einer Work-Life-Balance gut und gerne leben, arbeiten und erholen lässt. So sollen leistungsfähige Strukturen für die Zukunft aufgebaut, neue Themen erkannt, Leitlinien formuliert und bedarfsgerechte Lösungsansätze entwickelt werden. Bei strategisch ausgerichteten Kreisentwicklungskonzepten handelt es sich folglich um praxisbezogene Handlungsmöglichkeiten der interkommunalen Kooperation mit dem Ziel, das gesamte Kreisgebiet in den Bereichen Leben, Arbeiten und Wohnen, nachhaltig mit Blick auf künftige Herausforderungen des demografischen Wandels, der Daseinsvorsorge, des Klimawandels oder der Digitalisierung aufzustellen und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Von immenser Bedeutung ist dabei die Forcierung eines strategischen Aktivierungs- und Entwicklungsprozesses für diverse bedeutsame Träger der regionalen Entwicklung. Das Kreisentwicklungskonzept Eine ganzheitliche Planung mit neuen Ideen für die Zukunft unserer Dörfer und Kleinstädte 11 Das Kreisentwicklungskonzept
.UHLV HQWZLFNOXQJ LAND L(i)EBEN 'LJLWDOLVLHUXQJ Alte-WeltInitiative / Strukturlotsen UHVVRUWEHUJUHLIHQG LEADER UHVVRUWEHUJUHLIHQG TRAFO .XOWXU Klimaschutzkonzept und -management .OLPD XQG (QHUJLH Tourismus für Alle 7RXULVPXV 5GGesundheitskonzept *HVXQGKHLW Wirtschaftsförderung :LUWVFKDIW ÖPNV / Kreisstraßen 0RELOLWlW Dorferneuerung / Städtebau ,QQHQHQWZLFNOXQJ Schul- und Kindergartenbedarfsplanung %LOGXQJ XQG %HWUHXXQJ Jugendarbeit und -pflege %LOGXQJ Seniorenarbeit und -hilfe %HWUHXXQJ XQG 3IOHJH ÂVielzahl an kreisweiten Projekten und Initiativen mit Hauptakteuren Die Zielsetzung der Kreisentwicklung ist demzufolge die Entwicklung einer kreisweiten Gesamtstrategie, die themenübergreifend ausgerichtet ist und welche die begonnenen und noch auszuarbeitenden Handlungsstränge dauerhaft und dennoch dynamisch miteinander verknüpft. Das Kreisentwicklungskonzept des Landkreises Kusel verfolgt daher das Ziel, einen querschnittsorientierten Entwicklungs-, Orientierungs- und Handlungsrahmen (10-Jahres-Strategie) für eine zukunftsfähige und flexible Kommunalentwicklung zu schaffen. Hierbei gilt es vor allem den zukünftigen Herausforderungen der demografischen als auch der wirtschaftsstrukturellen Entwicklung Rechnung zu tragen, damit sich der Landkreis als attraktiver Wohn-, Lebens- und Arbeitsstandort in einem sich verstärkenden Wettbewerb der Regionen und Gemeinden um Wohnbevölkerung und Fachkräfte positionieren kann. Zu Beginn stehen im Sinne einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem Landkreis, insbesondere Fragestellungen der Prozessorientierung sowie -umsetzung im Raum, da es sich bei einem agilen Strategiepapier auch immer um einen äußerst dynamischen Prozess handelt, auf dessen Status quo fortwährend reagiert werden muss. Die Konzepterarbeitung soll darüber hinaus einen partizipativen Ansatz verfolgen und durch die Einbindung der Bürgerschaft, kommunaler Entscheidungsträger und der verschiedenen Fachbereiche der Verwaltung ein breites Themenspektrum abdecken. Im Zuge dessen soll Motivation, Kommunikation und Mitwirkung erzielt werden, um diesem zentralen Gedanken der Beteiligung Rechnung zu tragen und bürgerschaftliches Engagement zu fördern. Ein weiteres Ziel ist demnach die Schaffung handlungsfähiger Arbeitsstrukturen und die Gewährleistung einer nachhaltigen Prozessverstetigung nach der Erstellung des Kreisentwicklungskonzeptes. Hierfür ist es während des Entwicklungsprozesses entscheidend, regionale Akteursnetzwerke zu formieren, um viele zurzeit noch parallellaufende Projekte und Initiativen auf Kreis- und (Verbands-) Gemeindeebene effizient verknüpfen zu können. Gleichermaßen sollen die Netzwerke es ermöglichen, relevante regionale Akteursgruppen, Handlungsfelder und Interessen gleichzeitig zu aktivieren und direkt in den Prozess einzubinden. Abbildung 1 zeigt demnach in der Übersicht beispielgebend die Notwendigkeit auf, kreisweite Projekte und Initiativen mit den entsprechenden Hauptakteuren im Sinne der Kreisentwicklung systematisch zu bündeln, Symbiosen anzuregen und Doppelstrukturen abzubauen. Dazu sollen die bestehenden Kooperationen zwischen Verwaltung, Ortsgemeinden, Wirtschaft, Bürgern und Politik ausgebaut beziehungsweise neu aufgelegt werden, um eine zukunftsgestaltende Entwicklung im Kreisgebiet gemeinsam voranbringen zu können. Den Kreisentwicklungsprozess begleitend, steht dem zuständigen Projektmanagement der eigens hierzu eingerichtete Kreisentwicklungsausschuss unterstützend zur Seite, um die aktive Prozessgestaltung und die zielorientierte Ausrichtung der Kreisentwicklung auch durch die politische Entscheidungsebene legitimieren zu können. Abbildung 1: Kommunale Themenfelder, regionale Projekte und Initiativen (Quelle: André Skock, eigener Entwurf) 12 Das Kreisentwicklungskonzept
Initiative Zukunfts-Check Dorf als integrativer Bestandteil der Gesamtstrategie Ein integrativer Bestandteil dieser umfassenden Gesamtstrategie ist die Durchführung des sogenannten „Zukunfts-Check Dorf“ in den Ortsgemeinden des Landkreises (Abbildung 2). Der Zukunfts-Check Dorf ist ein geeignetes Instrument zur Selbsthilfe, um Gemeinden im Kreisgebiet bei der konzeptionellen Ortsentwicklung zu unterstützen. Zudem ist er darauf ausgerichtet, den teilnehmenden Kommunen eine praxis- und anwendungsorientierte Hilfestellung in den Bereichen demografischer Wandel, Gebäudeleerstand, Nahversorgung sowie soziales Miteinander darzulegen. Ein zentraler Aspekt dabei ist die innerörtliche Entwicklung, welche auf dem eigenverantwortlichen Engagement der Dorfgemeinschaft basiert. Die Initiative ist nicht als konkurrierend anzusehen, sondern als eine mögliche Ergänzung zum etablierten Verfahren aus dem Dorferneuerungsprogramm zu verstehen, welches gleichermaßen auf die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes hinzielt. Das Projekt Zukunfts-Check Dorf ermöglicht den Kommunen somit, aktuelle und fundierte Erkenntnisse hinsichtlich der sozialen, infrastrukturellen, wirtschaftlichen und baulichen Belange zu erlangen und darauf aufbauend ein zukunftsfähiges Handlungskonzept mit bedarfsgerechten Maßnahmenansätzen zu entwickeln. Zu den Adressaten zählen alle Ortsgemeinden des Landkreises, die weder innerhalb der vergangenen zehn Jahre im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes oder der Städtebauförderung die Aufstellung bzw. Fortschreibung eines Konzeptes vollzogen, noch diese aktuell beantragt haben. Nachdem die Projektförderung seitens des rheinland-pfälzischen Innenministeriums im Dezember 2022 bewilligt wurde, konnten inzwischen schon ab Mitte Juli 2023 einige Dorfrundgänge sowie Kennenlerngespräche in den Teilnehmergemeinden stattfinden. Diese bieten eine erste Austauschmöglichkeit zwischen den Vertretern der Ortsgemeinden und dem Projektmanagement Zukunfts-Check Dorf. Mit den ersten offiziellen Auftakt- und Bürgerveranstaltungen starten die Kommunen unter aktiver Bürgerbeteiligung in den Prozess der gemeinschaftlichen Dorfentwicklung. Hier ist insbesondere der projektübergreifende Schulterschluss mit den Digitallotsen des Smart-City-Projektes LAND L(i)EBEN hervorzuheben, welche die von den Bürgerinnen und Bürgern eingereichten Beiträge auf der Bürgerbeteiligungsplattform „MITMACHEN“ mittels einer interaktiven Karte der Ortsgemeinden digital verorten und somit einen direkten Mehrwert im Leitgedanken der Bürgerpartizipation leisten. Im Anschluss führen die Bürgerinnen und Bürger in eigenständigen Arbeitskreisen eine Art „Dorf-Inventur“ durch: Sie erheben mit Hilfe von standardisierten Erfassungsbögen den aktuellen Bestand und bewerten diesen im Hinblick auf den zukünftigen Bedarf. Danach werden konkrete Maßnahmen entwickelt, die in einem Maßnahmenkatalog festgehalten und in einem Maßnahmenplan visualisiert werden. Das Ergebnis stellt ein Abschlussbericht dar, der die einzelnen durchlaufenen Arbeitsschritte des ortsspezifischen Dorfentwicklungsprozesses umfasst. Dieser kann final als fortgeschriebenes Dorferneuerungskonzept durch die Kreisverwaltung anerkannt und vom jeweiligen Ortsgemeinderat beschlossen werden. Abbildung 2: Logo Zukunfts-Check Dorf im Landkreis Kusel (Quelle: André Skock, eigener Entwurf) 13 Das Kreisentwicklungskonzept
Glaubt man der topografischen Karte, so legt sich der Begriff „Alte Welt“ über einen Raum, der sich in etwa von Relsberg (Landkreis Kusel) im Westen bis Dörrmoschel (Donnersbergkreis ) im Osten erstreckt. Wie weit die „Alte Welt“ von Norden nach Süden reicht, lässt sich nicht direkt ableiten, in jedem Fall im Raum zwischen den Städten Bad Kreuznach und Kaiserslautern, mitten im Pfälzer Bergland. Eine gute Hilfestellung geben die drei Flüsse Alsenz, Glan und Lauter. Im Bereich dazwischen – darüber herrscht zumindest bei Heimatkundlern weitgehend Einigkeit – da liegt die „Alte Welt“. Fragt man in der Region selbst nach – so gehen die Meinungen auseinander. Deshalb hat man sich bei der „Alte Welt-Initiative“ auf die Überschneidungsregion der vier Landkreise Kusel, Donnersbergkreis, Bad Kreuznach und Kaiserslautern mit den Verbandsgemeinden Lauterecken-Wolfstein, Nordpfälzer Land, Otterbach-Otterberg und Nahe-Glan geeinigt. Eine scharfe Abgrenzung soll es dabei ganz bewusst nicht geben. Ob „Alte Welt“ oder „Rund um die Alte Welt“ – entscheidend sind die gemeinsamen Themen und Herausforderungen unserer ländlichen Region an Lauter, Glan und Alsenz. Hier will man die Zukunft gemeinschaftlich selbst gestalten Die Regional-Initiative „Alte Welt“ ist ein „selfmade“- Prozess, den die vier bereits zuvor angesprochenen Landkreise gemeinsam mit der evangelischen Kirche als Initiative gestartet haben. Weiterhin wurden die ebenfalls zuvor genannten vier Verbandsgemeinden direkt in den Prozess eingebunden. Die „Alte Welt“-Initiative Die „Alte Welt“ – Ein Raum mit Herausforderungen, aber auch dem notwendigen Selbstbewusstsein der Menschen, sich diesen anzunehmen Vereinsgründung Obermoschel v.l.n.r. Harald Westrich, Uwe Engelmann, Otto Rubly, Bettina Dickes, Ralf Lessmeister, Matthias Schwarz, Rainer Guth, Andreas Müller, Michael Cullmann 14 Die „Alte Welt“-Initiative
© Timo Volz Dabei bewegen sich die Beteiligten nicht in einem vorgegebenen Format, sondern entwickeln die Initiative ständig dynamisch weiter – immer entlang der gemeinsamen Interessen, Bedarfe und Möglichkeiten. Dazu gehört auch die Weiterentwicklung der organisatorischen Aufstellung – denn wer viel gemeinsam bewegt, braucht auch klare und effiziente Strukturen. In einzelnen Arbeitsgruppen konnten bereits viele gute Erfolge erarbeiten werden. Hier sind im Schwerpunkt die Mitarbeitenden der Kreise, Verbandsgemeinden, der Kirche und weiterer Fachinstitutionen aktiv. Die Regional-Initiative soll auf Dauer aber keineswegs eine reine Verwaltungs-Initiative bleiben. Künftig sollen verstärkt Wege eröffnet werden, wie die einzelnen Gemeinden und auch die Bürgerinnen und Bürger selbst sich und ihre Ideen für die „Alte Welt“ einbringen können. Deshalb wurde der Verein Alte Welt e. V. gegründet, welcher es zur Aufgabe hat die Zukunftsfähigkeit der Region „Alte Welt“ zu fördern. Eine Initiative braucht ein Leitbild und ein Ziel Die „Alte Welt“-Initiative zielt darauf ab über die Kooperation und über das Erkennen und Bewusstwerden der eigenen, regionalen Stärken Impulse für eine positive demographische und wirtschaftliche Entwicklung zu setzen und einen Beitrag zur Umkehr von negativen Trends zu leisten. Das Ziel einer demografisch und wirtschaftlich stabilen Region, verbunden mit hoher Lebensqualität für die hier lebenden Menschen, ist konsensfähig und wird damit zum Leitgedanken für die nachhaltige und eigenständige Regionalentwicklung im Gebiet der „Alten Welt“. Stark zusammengefasst lässt sich die Motivation der Beteiligten auf drei grundsätzliche Zielsetzungen komprimieren: 1. Durch intensive und langfristige Kooperation Vorteile für die Region sichern 2. Impulse für eine positive demografische und wirtschaftliche Entwicklung setzen 3. Das Bewusstsein für die eigenen Stärken und Chancen wecken und verbessern Die Ziele und Handlungsansätze wurden in einem gemeinsamen Leitbild formuliert. Wenn Sie neugierig geworden sind und mehr über die Alte Welt-Initiative wissen wollen, gibt es hier jede Menge weiterer Informationen: „Alte Welt“-Initiative www.alte-welt.com Strukturlotsenprojekt https://strukturlotsen.info/ Impressionen www.pfalz.de/de/ aufbruch-in-die-alte-welt Kontakt info@alte-welt.com 15 Die „Alte Welt“-Initiative
Das LEADER-Förderprogramm Kein „Hexenwerk“ und auch nicht „Zauberei“, aber ein Segen für unseren ländlichen Raum LEADER ist eine Abkürzung der französischen Begriffe: „Liaison entre les actions de développement de l‘économie rurale“ was zu deutsch wie folgt übersetzt werden kann: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.“ Zentrale Grundsätze des LEADER‐Ansatzes sind Projekte, die der Entwicklung des ländlichen Raumes zugutekommen sowie eine Beteiligung aller Bewohnerinnen und Bewohner der Region. LEADER bietet die Grundlage zur Umsetzung von vielfältigen Projekten unterschiedlicher Antragsteller. Neben Vereinen und Kommunen können auch Privatpersonen durch Fördergelder bei ihrer zukünftigen Entwicklung unterstützt werden. Die Förderquote unterscheidet sich nach Projektträgerschaft und liegt zwischen 40% und 75%. Bei LEADER ist eine Förderung zwischen 5.000 Euro und 250.000 Euro möglich. Stark sein in der Gemeinschaft – So funktioniert LEADER Eine Förderung ist nur innerhalb einer LEADER-Region möglich. Diese Gebiete stellen zusammenhängende gemeinde- und meist landkreisübergreifende Zusammenschlüsse dar, welche aufgrund ihrer naturräumlichen, kulturellen oder wirtschaftlichen Gemeinsamkeiten und Herausforderungen gemeinsame Ziele verfolgen. Der Landkreis Kusel teilt sich aktuell auf zwei LEADER Regionen auf: Westrich Glantal (VG Kusel-Altenglan, VG Oberes Glantal) und Donnersberger und Lautrer Land (VG LautereckenWolfstein). Die Ziele und Schwerpunktthemen einer jeden LEADER-Region werden in der sogenannten Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE) in Handlungsfeldern zusammengefasst. Die Regionen, denen der Landkreis Kusel zugehörig ist, haben insbesondere folgende Förderschwerpunkte definiert: Daseinsvorsorge, Mobilität, Umweltschutz, Stärkung des Ehrenamts und des sozialen Zusammenhalts, Tourismus und Naherholung. Eine LEADER-Region braucht natürlich auch ihre Vertreter. Diese Aufgabe übernimmt die Lokale Aktionsgruppe (LAG), sie setzt sich aus verschiedenen Personen der Region zusammen und vereint ein breites Spektrum an Interessenvertretern aus Zivilgesellschaft, Personen aus der Privat- und Sozialwirtschaft sowie öffentlicher Einrichtungen. Als Landrat des Landkreises Kusel ist Herr Otto Rubly im Vorstand beider LEADER-Regionen. Wenn’s ausnahmsweise auch mal einfach geht – Von der guten Idee zum geförderten Projekt In beiden LEADER-Regionen besteht zu jeder Zeit die Möglichkeit, mit einer Projektidee das Regionalmanagement aufzusuchen. Das Regionalmanagement informiert dabei über alle Fragen zur LEADER-Förderung und unterstützt beim weiteren Vorgehen. Eingereicht werden die Projekte im Rahmen sogenannter Projektaufrufe anhand eines Projektsteckbriefs. Die Unterstützung durch das Regionalmanagement steht Projektträgern während des gesamten Förderprozesses zur Verfügung. Nach dem Stichtag eines Aufrufs werden alle eingereichten Vorhaben anhand eines Bewertungskatalogs ausgewertet und nach ihrer Bepunktung in einem Ranking sortiert. Die Entscheidung über die Bepunktung trifft der LAG-Vorstand. Die eingereichten Projekte stehen im Wettbewerb um die ausgerufenen Fördermittel und werden entlang des Rankings finanziell unterstützt. Ist die gesamte Fördersumme vergeben, können in diesem Förderaufruf keine weiteren Vorhaben unterstützt werden. Nach der Entscheidung durch die LAG muss ein ausgewähltes Projekt im zweiten Schritt auf Landesebene durch die Aufsichtsbehörde bestätigt werden. Zu beachten ist, dass die LEADER-Förderung im Anschluss an die Umsetzung eines Projektes ausgezahlt wird und vor Förderzusage nicht mit dem Vorhaben begonnen werden darf. 16 Das LEADER-Förderprogramm
Was aus einem „Blumenstrauß von guten Ideen“ geworden ist – Beispielprojekte aus unserem Landkreis Die mit LEADER verbundenen Fördermöglichkeiten sind vielfältig, das spiegeln auch die in den letzten Jahren bereits geförderten Projekte in der Region wider. Ein Beispiel aus dem Bereich Tourismus und Naherholung stellt die Weiterentwicklung des Begehbaren Geschichtsbuchs in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal dar, wodurch alle Ortsgemeinden an das Wanderwegenetz zu regionalen und historischen Themen angeschlossen wurden. Insbesondere wurden dadurch zwei neue Wanderwege zu den Themen „Jüdische Kultur“ und den „Bergmannsbauern“ geschaffen. Die Geschichte der Region wird seitdem in der gesamten Verbandsgemeinde an über 90 Standorten mit Text- und Bildtafeln facettenreich dargestellt. Für dieses Projekt wurde die Verbandsgemeinde Oberes Glantal mit mehr als 220.000 Euro Förderung unterstützt. In den Folgejahren wurden weitere Projekte umgesetzt, die an das Wandern als eines der Leitthemen der Region anknüpfen. So etwa die Ausbildung von 20 Personen als vom deutschen Wanderverband zertifizierte Wanderführer. Diese bieten seitdem in der Verbandsgemeinde eine Vielzahl von Führungen zu regionaltypischen Themen an. Auch dieses Projekt wurde mit über 25.000 Euro gefördert. Neben Kommunen können sich auch Privatpersonen oder wirtschaftliche Akteure über LEADER fördern lassen. So hat es im vergangen Förderzeitraum auch die Kaffeemanufaktur Reismühle in Krottelbach für den Bau ihrer Gläsernen Kaffeerösterei getan. Mit der Errichtung eines funktionalen und einsehbaren Anbaus ist es gelungen, die Produktionskapazitäten der Kaffeemanufaktur auszubauen und den Verarbeitungsprozess vom Rohkaffee zum fertigen Produkt transparent für den Kunden und die Besucher der Reismühle sichtbar zu machen. Die Wertschätzung eines hochwertigen Genussproduktes kann dadurch gesteigert werden, Wissen zur Herstellung wird vermittelt und Wertschöpfung im ländlichen Raum unterstützt. Bei der Umsetzung dieses Projekts wurde die Reismühle mit knapp 80.000 Euro unterstützt, die Förderung lag damit bei 40 % der Gesamtkosten von circa 200.000 Euro. Weitere Beispiele der vergangenen Jahre sind das Bürgercafé in Waldmohr, das Projekt „Quirnbach in Takt“ zur Steigerung der Lebensqualität in der Ortsgemeinde oder die Ertüchtigung des Bierkellers in Schönenberg. Viele weitere Informationen zu den bereits geförderten Projekten finden sich auf den Webseiten der beiden LEADER-Regionen Wer selbst eine Projektidee hat und eine kostenlose Beratung wünscht, kann gerne mit dem Regionalmanagement der beiden LEADER-Regionen in Kontakt treten. Auch ein Blick auf die Webseiten und Facebook-Seiten der LAGn lohnt sich. Die Lokalen Aktionsgruppen freuen sich außerdem über das Engagement von weiteren Personen aus der Region. LAG Donnersberger und Lauterer Land Regionalmanagement Moritz Bühler Telefon 06302 9239-17 moritz.buehler@entra.de www.donnersberger- lautrerland.de LAG Westrich-Glantal Regionalmanagement Marc Wagner Telefon 06302 9239-18 marc.wagner@entra.de www.westrich-glantal.de Kaffeemanufaktur Reismühle in Krottelbach 17 Das LEADER-Förderprogramm
Headline 18 FESTE GRÖSSE IN DER SICH WANDELNDEN DIGITALEN WELT: DIE STOLZ COMPUTERTECHNIK GMBH FEIERT IM JAHR 2023 IHR 30-JÄHRIGES JUBILÄUM ODENBACH. 1993 steckte das Internet noch in den Kinderschuhen. Die digitale Welt war echtes innovatives Neuland und noch keine Gefahrenquelle wie heute. Computer hatten Röhrenbildschirme und die Verbindung zum Internet musste – begleitet von quietschenden und rauschenden Verbindungsgeräuschen – über die Telefonleitung hergestellt werden – die dann besetzt war. Vor 30 Jahren war der virtuelle Kosmos noch überschaubar: „PCs hatten ein DOS Betriebssystem, im Servicebereich allenfalls Novell. Rasant die Entwicklung seither: Die digitale Computertechnik wurde immer schneller, leistungsfähiger und ausgefeilter, Betriebs- und Serversysteme immer spezieller und kundenorientierter“, schildert Helge Stolz. Mit seinem Unternehmen Stolz Computertechnik GmbH hat er die rasante Geschichte der IT begleitet und für seine Kunden im Umkreis von 100 Kilometern rund um den Firmensitz in Odenbach aktiv gestaltet. STOLZ COMPUTERTECHNIK GMBH Hinter dem Flecken 16 · 67748 Odenbach Telefon: 06753 9397-0 · E-Mail: kontakt@mystolz.de www.mystolz.de Seit 30 Jahren profitieren die Kunden des IT-Dienstleisters von Erfahrung und spezialisiertem Fachwissen, das in der sich beständig wandelnden Welt der digitalen Technik unerlässlich ist. Heute ist IT-Service weit mehr als die Reparatur von Computern, Smartphones und Tablets. Im Laufe der Zeit ist das Unternehmen beständig gewachsen. Mit neuen Kunden gab es auch immer neue Herausforderungen. So hat sich Firmenchef Helge Stolz als Certified Ethical Hacker, EDV-Sachverständiger und IT-Forensiker bedeutende Expertisen erarbeitet, mit denen er seinen Kunden einen hohen Schutz vor Datenverlust und Hackerangriffen bieten kann. IT-Dienstleistung und Service ist für ihn hoch individuell: „Jeder Kunde hat heute ein Warenwirtschafts-/ERP-System und darüber hinaus noch andere fachspezifisch Anwendungen. Die IT ist branchenspezifisch.“ So gehören zu seinen Kunden Handwerker, Ärzte, Steuerberater, Kommunen sowie kleine und mittelständische Unternehmen mit je spezifischen Anwendungen und Programmen. Weiterbildung ist und bleibt für Helge Stolz daher unerlässlich, genauso wie ein funktionierendes Netzwerk: Seit 20 Jahren ist die Stolz Computertechnik GmbH eingebunden in eine Kooperation mit anderen IT-Systemhäusern, was den Einkauf vereinfacht. Der gegenseitige Austausch bei fachspezifischen Problemen kommt dabei allen zugute – vor allem aber den Kunden der Stolz Computertechnik GmbH.
© Jörg Lantelme - AdobeStock.com Der kostengünstige Zugang zu einer BreitbandInternetverbindung ist Grundvoraussetzung, um in der globalisierten Wirtschaft wettbewerbsfähig zu sein. Breitband-Internet erschließt neue Märkte und Angebote und sorgt für wirtschaftliches Wachstum sowie neue Arbeitsplätze. Für die Unternehmen eröffnen sich neue Vertriebswege und Entwicklungsmöglichkeiten und oft lassen sich mit Einführung neuer Techniken auch Einsparpotenziale erzielen. Für den Verbraucher bedeutet Breitband mehr Komfort, größere Vielfalt und eine höhere Qualität bei den im Internet verfügbaren Service- und Unterhaltungsangeboten Verarbeitung und Verteilung von Informationen haben bereits heute die Eigenschaft eines eigenständigen Produktionsfaktors. Nicht zuletzt wirkt sich die Informations- und Kommunikationsinfrastruktur auch positiv auf die Integration immobiler Menschen in die Informationsgesellschaft aus und trägt dazu bei, dass Menschen durch Teleoptionen vielfach Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren können. Weil die flächendeckende Verfügbarkeit schneller Datennetze einen zentralen Standortfaktor der gegenwärtigen und zukünftigen regionalen Entwicklung darstellt und neue Kommunikationstechnologien einen wichtigen Beitrag dazu leisten können Benachteiligungen, insbesondere strukturschwacher Regionen abzubauen, hat man sich seitens der politischen Akteure schon sehr früh darauf verständigt den Infrastrukturausbau voranzutreiben. Durch unsere interkommunale Zusammenarbeit und die Kooperation mit den Netzbetreibern treiben wir den schnellen Ausbau des Gigabit-Netzes voran. Breitband – bei uns sind Sie gut versorgt! Wir kümmern uns darum, dass Ihr Unternehmen auch in einer globalisierten Welt wettbewerbsfähig bleibt 19 Breitband – bei uns sind Sie gut versorgt!
Headline 20 Erlenhöhe 21 · 66871 Konken | Tel. 06384 9255180 | info@pepelektronik.de | www.pepelektronik.de s Kompetent s Innovativ s Flexibel s Verlässlich s Fair Ihr Partner für Bestückung von elektronischen Bauteilen
Mit finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz konnte im Zeitraum von 2009 bis 2014, als eines der ersten in der Bundesrepublik Deutschland, ein interkommunales Gemeinschaftsprojekt realisiert werden. Insgesamt 75 Ortsgemeinden aus dem Landkreis Kusel sowie den Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau und Meisenheim beteiligten sich daran und stemmten die Finanzierung solidarisch. Im Rahmen des „weißen Flecken Programms“ wird seit 2020, mit finanzieller Unterstützung des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz, ein weiteres kreisweites Ausbauprojekt realisiert, bei dem 2.553 Haushalte mit einem Glasfaseranschluss und damit mit Bandbreiten bis in den Gigabitbereich versorgt werden. Neben den privaten Haushalten werden auch 66 Unternehmen sowie 23 Schulen mit gigabitfähigen Netzen angeschlossen. Da für den geförderten Netzausbau nur gigabitfähige Technologien eingesetzt werden, trägt der Ausbau der „weißen Flecken“ dazu bei, dass für die am stärksten unterversorgten Adressen Glasfaserleitungen verlegt werden, die auch für weitere Ausbauschritte genutzt werden können. Damit eine flächendeckende Erschließung von Gewerbe- und Wohngebieten mit gigabitfähigen Bandbreiten zukunftssicher und nachhaltig sichergestellt werden kann, fokussieren wir uns, neben dem staatlich geförderten Breitbandausbau, auch auf den eigenwirtschaftlichen Ausbau in enger Kooperation mit den Kommunen und Telekommunikationsunternehmen. Zurzeit sind drei Netzbetreiber im Landkreis Kusel aktiv, die den eigenwirtschaftlichen Ausbau zügig vorantreiben. In 73 der 98 Kommunen des Landkreises Kusel wurden Absichtserklärungen zum Netzausbau mit den entsprechend interessierten Telekommunikationsunternehmen unterschrieben. Im Rahmen unserer Koordinierungsfunktion arbeiten wir darauf hin, dass beim eigenwirtschaftlichen Ausbau nicht nur in dicht besiedelten Kommunen ein gigabitfähiges Netz verlegt wird, sondern dass auch in kleinen Kommunen mit niedriger Wohndichte gigabitfähige Netze ausgebaut werden. Weite Teile des Kreises sind oder werden daher schon in naher Zukunft mit Bandbreiten von bis zu 1 GB versorgt. Für das Ziel eine flächendeckende, hochleistungsfähige und zukunftssichere Telekommunikations-Infrastruktur sicherzustellen, um somit gleichwertige Lebensverhältnisse für den ländlichen Raum zu schaffen, haben wir bereits heute die Weichen gestellt. Konsequent verfolgen wir den Weg in die Gigabit-Gesellschaft. 21 Breitband – bei uns sind Sie gut versorgt!
LAND L(i)EBEN ist das Smart City Modellprojekt des Landkreises Kusel. Doch was ist unter „Smart City“ zu verstehen? In den Modellprojekten werden die Chancen von Informations- und Vernetzungstechnologien im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadt- oder, wie im Fall des Landkreises Kusel, einer Kreisentwicklung genutzt. Ziel ist es also, mit dem Gesamtprojekt LAND L(i)EBEN und seinen Teilprojekten den Landkreis mittels moderner Technologien zukunfts- fähig und l(i)ebenswerter zu gestalten. Anstoß im März 2021 Die Kreisverwaltung Kusel hatte sich im März 2021 für die dritte Runde des Förderprojekts „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Projekttitel LAND L(i)EBEN – digital.gemeinsam.vorOrt beworben. Am 15.07.2021 stand fest: Der Landkreis Kusel wird mit einer Laufzeit von fünf Jahren vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2026 eines von 73 „Modellprojekten Smart Cities“. Selbstverständlich sind die Teilprojekte im Sinne der Nachhaltigkeit so konzipiert, dass sie auch weit über das Jahr 2026 hinaus den Menschen vor Ort einen Mehrwert bieten. Bürgerinnen und Bürger werden von Anfang an mit eingebunden Das Projekt ist in zwei Phasen aufgeteilt: Die Strategie- und die Umsetzungsphase. Offizieller Projektstart und zugleich Start der Strategiephase war der 25.01.2022 mit der Auftaktveranstaltung für Interessierte aus dem Landkreis und der Region. Neben einer umfassenden Datenerhebung, Statistiken und Bürgerbefragungen wurden als erste Schritte fünf Bürgerworkshops zu unterschiedlichen Themen und der anschließenden Bildung von Arbeitsgruppen veranstaltet. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort wurden so wichtige Impulse, Ideen und Erkenntnisse zusammengetragen, die mit in das zu erarbeitende Strategiepapier fließen sollten. Umsetzung erster Starterprojekte Bereits während der Strategieerarbeitung wurden drei Starterprojekte aus der Bewerbung vom LAND-L(i) EBEN-Team realisiert: Die „Digitalwerkstatt für Kinder und Jugendliche“ hatte zum Ziel, der jüngeren Generation des Landkreises das Thema Digitalisierung erlebbar zu machen und mit ihr über ihre Erwartungen, Wünsche und Ideen in den Austausch zu kommen. Im August und September 2022 tourte an mehreren Terminen der mobile Makerspace des Umweltcampus Birkenfeld, u. a. ausgestattet mit einem 3D-Drucker und -Scanner, durch den Landkreis. Als Highlight fand mit „KUS – Komm Und Staune“ Ende September 2022 ein großes Digitalevent statt, bei dem die Zielgruppe spielerisch neue, vielfältige Einblicke in die Welt der Transformation bekam. In Folge der „Digitalwerkstatt für Kinder und Jugendliche“ entstehen in Schönenberg-Kübelberg, Kusel und Einöllen drei mit Technik ausgestattete Digitalwerkstätten, um das Ausprobieren weiter zu ermöglichen. Durch das Teilprojekt „Kulturelle Teilhabe in Wohneinrichtungen“ hatten die Bewohnerinnen und Bewohner von Senioren- und Wohneinrichtungen die Möglichkeit, digital an kulturellen Veranstaltungen im Landkreis Kusel teilzunehmen. Im ersten Halbjahr 2023 wurden zwölf Kulturveranstaltungen zur Videowiedergabe aufgenommen und teilweise live in die Einrichtungen übertragen. In der Umsetzungsphase soll LAND L(i)EBEN – digital.gemeinsam.vorOrt: Wie der Landkreis Kusel smarter und digitaler werden soll 22 Land l(i)eben – digital.gemeinsam.vorOrt
die kulturelle Teilhabe auch für Seniorinnen und Senioren, die nicht in Wohneinrichtungen leben, ausgeweitet werden, um ihnen Teilhabemöglichkeiten und Zugänge zum gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Um auch nach Ablauf des Starterprojekts die Teilhabe in Wohneinrichtungen zu fördern, wurden für zwölf Wohneinrichtungen im Landkreis Aktivitätentische beschafft, die u. a. die Übertragung von Gottesdiensten und Veranstaltungen sowie auch Videotelefonie ermöglichen. Die Beteiligung der Menschen im Landkreis über eine „E-Partizipationsplattform“ ist das dritte Starterprojekt, das während der Strategiephase umgesetzt wurde. Über das Beteiligungsprojekt „Deine Stimme für LAND L(i)EBEN“ hatten die Bürgerinnen und Bürger über die Onlineplattform www.mitmachen-landkreiskusel.de die Möglichkeit ihre Ideen, Wünsche und Herausforderungen für den Landkreis Kusel zu äußern, die teilweise mit in die Strategie aufgenommen wurden. Zukünftig sollen die Menschen im Landkreis an der Umsetzung der Teilprojekte von LAND L(i)EBEN über die Beteiligungsplattform MITMACHEN beteiligt werden. Darüber hinaus steht die Plattform u. a. auch zur Abstimmung und zum Austausch externer Projekte von Institutionen, Gemeinschaften, Vereinen oder auch Einzelpersonen aus dem Landkreis Kusel zur Verfügung. Aktuell sind knapp 1800 Nutzerinnen und Nutzer auf MITMACHEN registriert. Abschluss der Strategiephase & Beginn der Umsetzungsphase Das erarbeitete Strategiepapier wurde fristgerecht zum 30.06.2023 bei den Fördermittelgebern eingereicht. Fünf übergeordnete integrierte Maßnahmen wurden für die nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung des strukturschwachen Landkreises im Rahmen von LAND L(i)EBEN festgelegt. Die erste, übergeordnete Maßnahme trägt den Titel „Schlauer Landkreis“. In Kooperation mit anderen Modellprojekten Smart Cities wird eine Datenplattform aufgebaut, die als Basis der weiteren Themengebiete und Teilprojekte dient. Dazu zählt u. a. auch die geplante LandkreisApp. Diese soll für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste des Landkreises alle wichtigen Informationen an einem digitalen Ort bündeln. Des Weiteren baut das Team von LAND L(i)EBEN ein landkreisweites Sensornetzwerk auf, womit unterschiedliche relevante Daten, wie z.B. Umweltdaten, erfasst werden. Im September 2023 wurde eine Streuobstwiese nahe der Burg Lichtenberg als Pilotprojekt mit fünf Bodenfeuchtesensoren, drei Baumkronensensoren und einer Wetterstation ausgestattet. Unterprojekte im Kultur-, Tourismus- und Freizeitbereich werden unter dem Motto „Liebenswertes Kuselerland“ realisiert. Durch digitale Formate sollen die vorhandenen Angebote und Kulturschätze erweitert und attraktiver gestaltet werden. Im Mai 2024 wurden mit den Projekten „Museen.digital“ und „Burgleben.digital“ die ersten beiden Teilprojekte der Umsetzungsphase der Öffentlichkeit präsentiert. Die Maßnahme „Mobilität im FoKUS“ zielt auf die Weiterentwicklung von Mobilitätsangeboten im Landkreis ab. Durch die Errichtung sogenannter Mobilitätshubs sowie die Ausstattung der häufig genutzten Ruftaxis mit Sensorik sollen die erweiterten Mobilitätsangebote die Lebensqualität für die Einwohnerinnen und Einwohner sowie Gäste steigern. Im Fokus der integrierten Maßnahme „Medi-KUS“ steht die Ausweitung und Verbesserung der Bereiche Gesundheit, Prävention und Pflege. Bezogen auf die Themenfelder entstehen in den Ortsgemeinden Lohnweiler, Pfeffelbach und Schönenberg-Kübelberg drei sogenannte „DigiFit-Parcours“. Ein weiterer Parcours soll zudem in Kusel entstehen. Zentraler Bestandteil der Maßnahme „Gemeinschaft l(i)eben“ sind die vier vorgesehenen Digitallotsen. Sie sollen den Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner und Unterstützer bei Fragen zu digitalen Themen zur Seite stehen. Dafür bieten sie aktiv ein weitreichendes Informations-, Schulungs- und Unterstützungsangebot an. Durch die vier hauptamtlichen Digitallotsen sollen auch Ehrenamtliche ausgebildet werden, die ihr Wissen zur Digitalisierung an die Bevölkerung weitervermitteln. Unter www.land-lieben.de bleiben Sie auf dem Laufenden zu den Projekten für eine nachhaltig smarte und digitale Zukunft des Landkreises Kusel. 23 Land l(i)eben – digital.gemeinsam.vorOrt
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