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Land- und Forstwirtschaft in der Region - eine Harmonie der Vielfalt

Etwa 50 % der Flächen im Landkreis Kusel werden landwirtschaftlich genutzt. Insgesamt prägt die Landwirtschaft heute noch das Landschaftsbild in der Region, erwerbsmäßig sind aber nur noch wenige Menschen in der Landwirtschaft tätig. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen werden annähernd zu gleichen Teilen als Ackerland und Dauergrünland bewirtschaftet, wobei der Anteil des Ackerlandes zunimmt. Bei der Viehhaltung dominiert Rinderzucht vor Schweine- und Schafhaltung. Auch der Streuobstanbau ist historisch bedingt eine weit verbreitete Form der Landnutzung.

Weinbau spielt im Landkreis keine Rolle. Lediglich in der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein gab es in der Vergangenheit nennenswerte Winzerbetriebe, die zur Weinbauregion "Nahe" zählten. Derzeit werden nur noch wenige Weingärten, überwiegend aus touristischem Hintergrund sowie als Schau- und Lehranlagen, bewirtschaftet.

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in den vergangenen Jahren stark gesunken. 1971 gab es noch 2813 Betriebe im Kreis, bis heute sank die Anzahl auf 305. Die durch die Betriebsaufgaben freigewordenen Flächen wurden zum Teil aufgeforstet, zum Teil werden sie von anderen Landwirten weiter bewirtschaftet. Dadurch ist die Produktionsfläche pro Betrieb von durchschnittlich 37,9 ha 2001 auf derzeit 79,7 ha angewachsen. Im Vergleich dazu stehen im rheinland-pfälzischen Schnitt einem Betrieb, nach Angaben des statistischen Landesamtes, etwa 40 ha Nutzfläche zur Verfügung.

Zu den Gründen für die Rückgänge in der Landwirtschaft zählen vor allem auch naturräumliche und umweltbedingte Faktoren. Die teilweise starke Reliefierung sowie ein verhältnismäßig hoher Anteil an Grenzertragsböden beschränken die landwirtschaftliche Produktion, insbesondere im Ackerbau. Die Ertragsmesszahlen (EMZ) liegen im Schnitt zwischen 26-45, nur wenige Flächen weisen bessere Werte auf. Auch die klimatischen Bedingungen sind nicht als ideal zu bezeichnen. Je nach Situation vor Ort schwanken die Niederschlagsmengen im Kreis Kusel zwischen 650 mm und 850 mm. Die Jahresmitteltemperatur liegt zwischen 8°C und 9°C, im Bereich der Potzberg-Königsberg-Gruppe sogar nur bei 7,5°C.

Die Landwirtschaft stellt nach wie vor einen wichtigen Faktor zur Erhaltung der abwechslungsreichen Kulturlandschaft dar, auch wenn sie nicht mehr die wirtschaftliche Bedeutung von einst hat.

Im Landkreis Kusel sind etwa 197 km² mit Wald bedeckt, dies entspricht ca. 34 % der Gesamtfläche. Damit ist die Bewaldungsdichte fast 8 % niedriger als im rheinland-pfälzischen Landesdurchschnitt. Allerdings wuchs im Zeitraum von 1960 bis heute die Waldfläche, aufgrund von Wiederbewaldungsmaßnahmen des Landes und privater Eigentümer, um etwa 5 % an.

Der Waldbau wird mit über 20 Baumarten, mit folgender Artenverteilung betrieben:
Eiche 31 %, Buche 25 %, Fichte 11 %, Douglasie 7 %, Lärche 6 %, Kiefer 5 %, sonstiges Laubholz 15 %. Der Anteil an Fichten ist durch die trockene Witterung der letzten Jahre und den dadurch verstärkten Borkenkäferbefall gesunken und wird in den nächsten Jahren voraussichtlich noch weiter zurückgehen.

Waldbesitzer sind überwiegend die Gemeinden, etwa 47 % der Forstflächen sind Gemeindewälder. Knapp 20 % des Waldes im Landkreis ist Staatsforst im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz. Privatwälder machen ebenfalls einen nicht unerheblichen Teil der Forstflächen aus (ca. 29 %), diese sind jedoch sehr klein parzelliert und verteilen sich auf über 1800 Besitzer. Im Privatwald findet derzeit kaum eine Nutzung statt. Die Wälder auf den militärischen Liegenschaften machen weitere 4 % der Gesamtwaldfläche aus und sind im Eigentum des Bundes.

Der Hauptanteil der Waldgebiete wird vom Landesforstamt Kusel betreut, es bewirtschaftet den Staats- und Gemeindewald und berät die Privatwaldbesitzer. Für die Waldgebiete auf dem Truppenübungsplatz Baumholder und anderer Militärflächen ist das Bundesforstamt Baumholder zuständig.

Aufgrund steigender Mineralöl- und Gaspreise ist in den letzten Jahren die Nachfrage nach Energieholz wieder stark gestiegen. Dennoch ist das Thema Nachhaltigkeit Maxime für jegliche forstliche Nutzung, um die ökologische Funktion und den Erholungs- und Freizeitwert des Waldes auch für zukünftige Generationen erhalten zu können.

Landwirtschaftliche Betriebe
nach Betriebsrichtungen im Kreis Kusel (2016): Gesamt 305
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 2016
  • Futterbau (Weidevieh): 123 (40 %)
  • darunter Milchvieh: 23 (8 %)
  • Gemischt: 51 (17 %)
  • Ackerbau: 121 (40 %)
  • Veredlung: 4 (1 %)
  • Dauerkultur & Gartenbau: n.b.
Betriebsgrößen
im Kreis Kusel nach Ackerflächen 2016
Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 2016
  • bis 10 ha: 17,4 %
  • 10 - 20 ha: 19,3 %
  • 20 - 50 ha: 18,4 %
  • 50 - 100 ha: 16,7 %
  • 100 - 200 ha: 19,7 %
  • 200 ha und mehr: 8,5 %
Informationen
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
  • Gebiet
    Landkreis Kusel
  • Gesamtfläche
    573,6 km²
  • Landwirtschaftsfläche
    287,14 km² (50,1 %)
  • Waldfläche
    196,64 km² (34,3 %)