Ernährung
...denn wer wollte es verheimlichen: mit zunehmendem Alter gibt es "Umbauprozesse".
Knochen- und Muskelmasse, Körperwasser und Nervengewebe nehmen ab. Zwangsläufig sinkt auch der Energiebedarf. Tritt die Muskelmasse zurück, so betrifft es z. B. nicht nur die Skelettmuskulatur, sondern auch die Muskulatur des Darmes. Die Verlangsamung bei der Verdauung ist die Folge.
Nimmt die Verminderung des Nervengewebes Einfluss im Körper, so verändert sich die Nahrungsaufnahme, auch die Verdauung, und als Folge stellen sich Veränderungen des Geruchs- und Geschmackssinnes ein. Selbst das Gleichgewicht unterliegt einer Veränderung, so dass die Sturzgefahr im Alter nicht ausgeschlossen ist.
Somit haben die unterschiedlichen Ursachen auch Auswirkungen auf die Ernährung. Das soziale Umfeld oder körperliche Aktivitäten sowie die bisherige Lebensweise spielen stets eine besondere Rolle. Es sollte genau auf die Verträglichkeit der Lebensmittel, ihre Darreichungsform geachtet werden.
Die Planung hinsichtlich der Nährstoff- und Energiebedarfe und der individuellen Bedürfnisse sind unabdingbar einzubeziehen.
Es darf auch zu keiner Mangelernährung z. B. durch Gewichtsverlust, Zahn- und Zahnprothesenproblemen kommen, genauso muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Wie sieht es aus mit folgerichtigem Umgang mit dem Essbesteck?
Ratsam sind über den Tag verteilte kleinere Mahlzeiten. Größere Mengen werden schnell kalt und schrecken gefühlsmäßig ab. Die Ernährung ist lediglich ein Baustein im Verlauf der Erkrankung - jedoch trägt die richtige Ernährung zum Wohlbefinden bei.
Achtung: eine ausgewogene Ernährung ist in jeder Phase unseres Lebens, besonders bei Erkrankungen, wichtig. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Zwischenmahlzeiten: püriertes Obst, Jogurt, Milch, Puddinge oder andere Süßspeisen.
Die Mahlzeiten-Zubereitung ist wichtig, es muss darauf geachtet werden, dass keine Mangelernährung oder fortschreitender Gewichtsverlust eintritt; es sind stets ernstzunehmende Symptome bei Demenzkranken. Was ist hier zu tun?
Angehörige und Pflege-Dienstleister geraten dadurch nicht selten unter Druck. Mangelernährung stellt immer ein ernährungsbezogenes Gesundheitsrisiko da. Appetitlosigkeit und Nahrungsverweigerung bis hin zum Vergessen der Nahrungsaufnahme sind Auslöser für dieses Krankheitsbild. Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre während der Mahlzeiten. Genussvolle Momente tragen erheblich dazu bei. Im Leben ist das Essen ganz wichtig, besteht die Notwendigkeit, Gewichtsverlust, Dehydration oder Mangelernährung zu vermeiden, so nimmt das ausreichende Trinken und Essen eine wichtige Funktion ein. Essen bedeutet aber auch noch viel mehr. Gemeinsames Tun, Anregung zum Genießen bestimmen die Mahlzeiten im Tagesrhythmus. Sie schaffen Erinnerungen. Nicht zu unterschätzen ist dabei das Gefühl der Aufmerksamkeit und das ruhige Reden miteinander. So werden die Sinne bei dem Demenzkranken angeregt und es tauchen vielleicht vor dem "inneren Auge" glückliche Ereignisse wie Familienfeiern, Geburtstage und Jubiläen auf.
Auch auf nicht so gute Momente muss eingegangen werden, denn Essen ist immer für Leib und Seele. Immer wieder, auch beim Essen, kommt es auf Zuwendung und ggf. Tröstung an. Scheuen Sie sich nicht, auch Lieblingsessen aus Kindertagen herzurichten. Wie oft strahlen da die Augen. Wir alle kommen aus verschiedenen Kulturgegenden. Überall gab und gibt es Besonderheiten. Achten Sie darauf, auch auf die individuelle Zubereitung des Essens.
Die Weitergabe dieser Informationen ist besonders wichtig, wenn Ihr Angehöriger in eine Pflegeeinrichtung umzieht. Ernst nehmen und Würde des Demenzkranken, was Vorlieben und Abneigungen angeht, sind nicht außer Acht zu lassen.
Hektik und "Lieblosigkeit" sind "Gift" - nicht immer ist es einfach für die Pflegenden, in Ruhe und Gelassenheit Essen und Trinken vorzubereiten und anzubieten.
Doch frühere Gewohnheiten sind oft Auslöser für negative oder positive Reaktionen. Und alles soll das Gefühl vermitteln: ich bin hier sicher. Erfährt der Demenzkranke das Gegenteil, kann es zum Abbruch der Mahlzeit kommen. Störende Geräusche sollten immer vermieden werden. Probieren Sie aus, ob leise - bekannte - musikalische Untermalung hilft.
Woran wir gewöhnt sind - Kartoffeln oder Nudeln, Rosenkohl oder Blumenkohl - Abneigungen aus früheren Zeiten müssen immer berücksichtigt werden. Wann wurde früher warm gegessen: mittags oder abends? Die gefühlte Gewohnheit kann den Kranken durcheinanderbringen. Sollte auch hier etwas nicht richtig gemacht werden, kann Mangelernährung die Folge sein oder manch unerklärbare Reaktion.
Für den Demenzkranken ist das Erfahren von Sicherheit und Stabilität ganz wichtig und: auch jeder Pflegende profitiert davon, weil das Gefühl des Wohlfühlens für beide Seiten wunderbar ist.
Gut Essen...
Bei Demenzpatienten nicht immer leicht.
(Text der Apotheken im Bezirk Goslar-Salzgitter)
Das kennt jeder Mensch: Bei Zeitdruck schmeckt das Essen oftmals nicht. Ebenso können belastende Krankheiten den gesunden Appetit hemmen. So erkennt man: Erst Ruhe und Entspanntheit geben der Freude am Essen den nötigen Rahmen. Doch diese stabile Umgebung ist für Demenzpatienten oftmals in Unordnung geraten. So können sich Betroffene von der Situation am Tisch leicht überfordert fühlen: Wie ging das denn noch mit dem Besteck, warum schwappt die Suppe ständig über den Tellerrand? Scheinbar einfache Tätigkeiten können zu Stressoren werden. Gerade zum Beginn der Erkrankung paart sich zur Orientierungsunsicherheit ein Gefühl der Scham. Wer vor einem gefüllten Teller sitzt und sich erst mühsam wieder bewusst macht, was als nächstes zu tun ist, ist oftmals peinlich berührt.
Vom guten Miteinander
Wer im Umgang mit dementiell Erkrankten unerfahren ist, ist vielleicht versucht, besonders sachlich zu argumentieren. Und lässt leicht die Falle Überforderung zuschnappen. Auch das Gegenteil ist oft wenig hilfreich: Wird der Tonfall zu kindlich, reagiert der Erkrankte vielleicht mit Ärger und Verweigerung, weil er den Verlust von Respekt und Würde spürt.
immer ein Anlass zum Handeln?
Knochen- und Muskelmasse, Körperwasser und Nervengewebe nehmen ab. Zwangsläufig sinkt auch der Energiebedarf. Tritt die Muskelmasse zurück, so betrifft es z. B. nicht nur die Skelettmuskulatur, sondern auch die Muskulatur des Darmes. Die Verlangsamung bei der Verdauung ist die Folge.
Nimmt die Verminderung des Nervengewebes Einfluss im Körper, so verändert sich die Nahrungsaufnahme, auch die Verdauung, und als Folge stellen sich Veränderungen des Geruchs- und Geschmackssinnes ein. Selbst das Gleichgewicht unterliegt einer Veränderung, so dass die Sturzgefahr im Alter nicht ausgeschlossen ist.
Somit haben die unterschiedlichen Ursachen auch Auswirkungen auf die Ernährung. Das soziale Umfeld oder körperliche Aktivitäten sowie die bisherige Lebensweise spielen stets eine besondere Rolle. Es sollte genau auf die Verträglichkeit der Lebensmittel, ihre Darreichungsform geachtet werden.
Die Planung hinsichtlich der Nährstoff- und Energiebedarfe und der individuellen Bedürfnisse sind unabdingbar einzubeziehen.
Es darf auch zu keiner Mangelernährung z. B. durch Gewichtsverlust, Zahn- und Zahnprothesenproblemen kommen, genauso muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Wie sieht es aus mit folgerichtigem Umgang mit dem Essbesteck?
Ratsam sind über den Tag verteilte kleinere Mahlzeiten. Größere Mengen werden schnell kalt und schrecken gefühlsmäßig ab. Die Ernährung ist lediglich ein Baustein im Verlauf der Erkrankung - jedoch trägt die richtige Ernährung zum Wohlbefinden bei.
Achtung: eine ausgewogene Ernährung ist in jeder Phase unseres Lebens, besonders bei Erkrankungen, wichtig. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Zwischenmahlzeiten: püriertes Obst, Jogurt, Milch, Puddinge oder andere Süßspeisen.
Die Mahlzeiten-Zubereitung ist wichtig, es muss darauf geachtet werden, dass keine Mangelernährung oder fortschreitender Gewichtsverlust eintritt; es sind stets ernstzunehmende Symptome bei Demenzkranken. Was ist hier zu tun?
Angehörige und Pflege-Dienstleister geraten dadurch nicht selten unter Druck. Mangelernährung stellt immer ein ernährungsbezogenes Gesundheitsrisiko da. Appetitlosigkeit und Nahrungsverweigerung bis hin zum Vergessen der Nahrungsaufnahme sind Auslöser für dieses Krankheitsbild. Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre während der Mahlzeiten. Genussvolle Momente tragen erheblich dazu bei. Im Leben ist das Essen ganz wichtig, besteht die Notwendigkeit, Gewichtsverlust, Dehydration oder Mangelernährung zu vermeiden, so nimmt das ausreichende Trinken und Essen eine wichtige Funktion ein. Essen bedeutet aber auch noch viel mehr. Gemeinsames Tun, Anregung zum Genießen bestimmen die Mahlzeiten im Tagesrhythmus. Sie schaffen Erinnerungen. Nicht zu unterschätzen ist dabei das Gefühl der Aufmerksamkeit und das ruhige Reden miteinander. So werden die Sinne bei dem Demenzkranken angeregt und es tauchen vielleicht vor dem "inneren Auge" glückliche Ereignisse wie Familienfeiern, Geburtstage und Jubiläen auf.
Auch auf nicht so gute Momente muss eingegangen werden, denn Essen ist immer für Leib und Seele. Immer wieder, auch beim Essen, kommt es auf Zuwendung und ggf. Tröstung an. Scheuen Sie sich nicht, auch Lieblingsessen aus Kindertagen herzurichten. Wie oft strahlen da die Augen. Wir alle kommen aus verschiedenen Kulturgegenden. Überall gab und gibt es Besonderheiten. Achten Sie darauf, auch auf die individuelle Zubereitung des Essens.
Die Weitergabe dieser Informationen ist besonders wichtig, wenn Ihr Angehöriger in eine Pflegeeinrichtung umzieht. Ernst nehmen und Würde des Demenzkranken, was Vorlieben und Abneigungen angeht, sind nicht außer Acht zu lassen.
Hektik und "Lieblosigkeit" sind "Gift" - nicht immer ist es einfach für die Pflegenden, in Ruhe und Gelassenheit Essen und Trinken vorzubereiten und anzubieten.
Doch frühere Gewohnheiten sind oft Auslöser für negative oder positive Reaktionen. Und alles soll das Gefühl vermitteln: ich bin hier sicher. Erfährt der Demenzkranke das Gegenteil, kann es zum Abbruch der Mahlzeit kommen. Störende Geräusche sollten immer vermieden werden. Probieren Sie aus, ob leise - bekannte - musikalische Untermalung hilft.
Woran wir gewöhnt sind - Kartoffeln oder Nudeln, Rosenkohl oder Blumenkohl - Abneigungen aus früheren Zeiten müssen immer berücksichtigt werden. Wann wurde früher warm gegessen: mittags oder abends? Die gefühlte Gewohnheit kann den Kranken durcheinanderbringen. Sollte auch hier etwas nicht richtig gemacht werden, kann Mangelernährung die Folge sein oder manch unerklärbare Reaktion.
Für den Demenzkranken ist das Erfahren von Sicherheit und Stabilität ganz wichtig und: auch jeder Pflegende profitiert davon, weil das Gefühl des Wohlfühlens für beide Seiten wunderbar ist.
Gut Essen...
Bei Demenzpatienten nicht immer leicht.
(Text der Apotheken im Bezirk Goslar-Salzgitter)
Das kennt jeder Mensch: Bei Zeitdruck schmeckt das Essen oftmals nicht. Ebenso können belastende Krankheiten den gesunden Appetit hemmen. So erkennt man: Erst Ruhe und Entspanntheit geben der Freude am Essen den nötigen Rahmen. Doch diese stabile Umgebung ist für Demenzpatienten oftmals in Unordnung geraten. So können sich Betroffene von der Situation am Tisch leicht überfordert fühlen: Wie ging das denn noch mit dem Besteck, warum schwappt die Suppe ständig über den Tellerrand? Scheinbar einfache Tätigkeiten können zu Stressoren werden. Gerade zum Beginn der Erkrankung paart sich zur Orientierungsunsicherheit ein Gefühl der Scham. Wer vor einem gefüllten Teller sitzt und sich erst mühsam wieder bewusst macht, was als nächstes zu tun ist, ist oftmals peinlich berührt.
Vom guten Miteinander
Wer im Umgang mit dementiell Erkrankten unerfahren ist, ist vielleicht versucht, besonders sachlich zu argumentieren. Und lässt leicht die Falle Überforderung zuschnappen. Auch das Gegenteil ist oft wenig hilfreich: Wird der Tonfall zu kindlich, reagiert der Erkrankte vielleicht mit Ärger und Verweigerung, weil er den Verlust von Respekt und Würde spürt.
- Der Ton macht die Musik. Empfehlenswert ist eine ruhige, liebevolle Ansprache.
- Je mehr Eigenständigkeit möglich, desto besser. Vorhandene Fähigkeiten fördern, aktives Mitmachen loben.
- Richtig fragen. Nicht bedrängen. "Hast du Hunger?" ist besser als "Du musst jetzt endlich etwas essen".
- Zeit für neue Ansätze einplanen: Es kann oft helfen, das abgelehnte Essen wenige Minuten später noch einmal anzukündigen.
- Den Tisch übersichtlich decken und nur Gegenstände auf dem Tisch belassen, die notwendig sind.
- Kontraste schaffen, damit die Speisen gut erkannt werden: Einfarbige Teller, einfarbige Tischdecken. Weiße Speisen wie etwa Quark, Fischfilet, Blumenkohl und Reis besser auf farbigem Geschirr servieren.
- Tisch gut ausleuchten.
- Ruhige Atmosphäre anstreben: Kein TV, kein Radio, kein Straßenlärm.
- Nicht zu heiß bzw. zu kalt servieren. Demenz-Erkrankte merken oft nicht, wenn etwas zu heiß ist, und verbrühen sich.
- Menuegänge getrennt auftischen: Viele verschiedene Gerichte verwirren unnötig. Erkrankte können sich nicht entscheiden, was sie essen sollen; also gerne erst die Kartoffel und dann die Erbsen servieren.
- Immer auf Veränderung von Vorlieben gefasst sein: Wer früher lieber Saures oder Bitteres möchte, kann durchaus auf Süß umsteigen. Probieren geht über Studieren.
- Zeit mitbringen: Je mehr Muße ein verwirrter Mensch beim Essen hat, desto mehr wird er letztendlich essen.
- Wenn möglich: Gemeinsam essen. Mit vertrauten Menschen am Tisch haben Demenz-Patienten mehr Appetit. Außerdem: Das Vorbild eines Mitessers kann durchaus eine "technische" Erinnerungshilfe sein, der man gerne folgt.
- Viele essen und trinken zu wenig, weil sie weder Hunger noch Durst spüren. Immer wieder Essen und Trinken anbieten. Evtl. an einigen Stellen in der Wohnung "Imbissstationen" einrichten.
- Die betroffenen Personen mit genügend Kalorien und Flüssigkeit versorgen: Vor allem unruhige Kranke mit hohem Bewegungsdrang müssen ausreichend essen, um nicht an Gewicht zu verlieren und in eine Mangelernährung zu geraten. Auf hohe Energiedichte achten.
- Möglichst oft Gerichte anbieten, die die Betroffenen lange kennen und lieben.
immer ein Anlass zum Handeln?
- Ja. Deutliche Gewichtsabnahme muss immer mit dem Arzt besprochen werden.
- Wer Medikamente einnimmt, sollte den Apotheker/Apothekerin bzw. Arzt fragen, ob verordnete Medikamente die Appetitlosigkeit verstärken, und ggf. nach Alternativen fragen.
- Mahlzeiten regelmäßig zur selben Tageszeit anbieten.
- Für körperliche Bewegung sorgen.
- Auf Befindlichkeitsstörungen achten: Verstopfung löst Völlegefühl und Unbehagen aus. In der Apotheke nach Hausmitteln fragen, z. B. nach Lactulose-Sirup.
- Wenn der Umgang mit Messer und Gabel schwerfällt, versuchsweise auf Finger-Food-Angebote setzen bzw. Essen in mundgerechte Stücke schneiden, die mit den Fingern gegriffen werden können.
- Unruhigen Menschen, die kaum sitzen bleiben wollen und viel herumwandern, Mahlzeiten mit "auf den Weg" geben (z. B. Klappstullen oder Brötchen).
- Natürlich haben Demenz-Patienten auch andere Erkrankungen. Deshalb nachforschen, ob solche zusätzlichen Krankheiten die Nahrungsaufnahme beeinträchtigen können, z. B. schlecht sitzende Zahnprothesen, Depressionen, nicht ausreichend behandelte Schmerzen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes.
- Und immer gilt: Fragen Sie Arzt und Apotheker zur Medikation. Man sollte die Arzneimittel vermeiden, die zu reduziertem Hunger führen können, wie z. B. einige Herzmittel, einige Antibiotika, einige Antidepressiva.