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Historisches & Heute

Es liegt nicht zuletzt an den anerkanntermaßen besonders ertragreichen Böden, dass das Gebiet der heutigen Gemeinde Rommerskirchen bereits seit mindestens 7.000 Jahren durchgängig besiedelt ist.

Gibt es aus dieser Zeit vereinzelte archäologische Funde, haben hier insbesondere die Römer viele markante Spuren hinterlassen - was insbesondere in Sachen Landwirtschaft gilt. Bis ins fünfte Jahrhundert gab es im "Gillbachland" geradezu ein dicht geknüpftes Netz römischer Gutshöfe (Villae Rusticae), wie Ausgrabungen aus den vergangenen Jahrzehnten bewiesen haben.

Die hiesige Region bildete gleichsam die "Kornkammer" Kölns (aber auch anderer römischer Stützpunkte), eine Funktion, die mit Blick auf Köln über das Mittelalter hinaus bis ins 20. Jahrhundert erhalten blieb. Einen besonders markanten Fund stellten 2005 mehr als 600 aufgefundene fränkische Gräber aus der vom fünften bis siebten Jahrhundert andauernden Merowingerzeit dar. Ihren Namen könnte die Gemeinde nach Auffassung des 2021 verstorbenen Historikers Professor Hans Georg Kirchhoff, einem gebürtigen Rommerskirchener, dem römisch-fränkischen Gutsherren Romaricus verdanken, der auf seinem Grund und Boden eine Kirche errichtete, deren Reste bei Grabungen an der heutigen Pfarrkirche St. Peter gefunden wurden.

Die urkundliche Ersterwähnung Rommerskirchens als "Rumeschirche" datiert aus dem Jahr 1106. Die heutige Lambertuskapelle in Ramrath hat als ältestes Gotteshaus im weiten Umkreis und ältestes Bauwerk im gesamten Rhein-Kreis Neuss ihre historischen Wurzeln im 9., spätestens im 10. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurde Rommerskirchen mit einem Wall und einem Graben umgeben und erhielt 1437 die Marktrechte. Politisch war Rommerskirchen im Mittelalter ein so genannter Dingstuhl, der Sitz eines unteren Gerichts, und zählte zum Amt Hülchrath im Kurfürstentum Köln. Die Zeit des Nationalsozialismus endete in Rommerskirchen am 3. März 1945 mit dem Einmarsch der US-Armee. In ihrer heutigen Form existiert die Gemeinde Rommerskirchen, südlichste Gemeinde des Rhein-Kreises Neuss wie des Regierungsbezirks Düsseldorf, seit 1. Januar 1975. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde die neue Verwaltungseinheit aus den bisherigen Amtsgemeinden Rommerkirchen-Nettesheim und Evinghoven mit ihren insgesamt 17 Ortschaften gebildet.

Die heutigen Verwaltungsstrukturen basieren auf den während der französischen Besetzung des Rheinland (1794 bis 1815) erfolgten Reformen. 1794 besetzten französische Revolutionstruppen Rommerskirchen. 1796 entstand die Mairie (Bürgermeisterei) Rommerskirchen, die zum Kanton Dormagen im Arrondissement Cologne im Département de la Roer gehörte. Aus der Mairie Rommerskirchen wurde 1815 die preußische Bürgermeisterei bzw. Landgemeinde Rommerskirchen. Sie bestand aus den Ortschaften Rommerskirchen, Eckum, Vanikum, Sinsteden und Gill und gehörte zum Kreis Neuß. 1929 kam Rommerskirchen an den Landkreis Grevenbroich-Neuß. 1966 entstand - im Vorgriff auf die 1975 endgültig umgesetzte Gebietsreform - das Amt Rommerskirchen-Nettesheim. Zu diesem zählten neben der Gemeinde Rommerskirchen auch die beiden Gemeinden des ehemaligen Amtes Nettesheim, Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel.

Bis 1999 wurde die Kommunalpolitik in Rommerskirchen politisch von der CDU dominiert, die die Bürgermeister Helmut Dunkel (1975 bis 1979), Heinz Faller (1979 bis 1989), Peter Emunds (1909 bis 1991) sowie Peter Josef Wolter (1991 bis 1999) stellte. Seit 1999 wird die, 2022 erstmals die Zahl von 14.000 Einwohnern überschreitende, Gemeinde durch die der SPD angehörenden Bürgermeister Albert Glöckner (1999 bis 2014) und Martin Mertens (seit 2014) geprägt.