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775 Jahre Raschau-Markersbach

Die erste urkundliche Erwähnung von Raschau und auch Markersbach ist in einer Kopie des Abtes zu Grünhain, Privilegien über seines Klosters Grünhain, so in der Cron Böhmen gelegen (1532) (es gehörte noch Schwarzbach hinzu).

Das Privilegium über Raschau, Schwarzbach und Markersbach (marquarsdorff) 1240 Meinher II., Burggraf von Meißen, bestätigt, dass der ehrwürdige Herr Brunigus, Abt des Klosters zu Grünhain die Dörfer Raschau, Markersbach und Schwarzbach als dauerndes Eigentum für das Kloster ankaufte. Verkäufer Albertus von Oriwineßdorf, der die drei Dörfer nach Feudalrecht innehatte. Markersbach und Schwarzbach von dem Burggrafen, dieser von dem Markgrafen.

So steht es in den Geschichtsbüchern. Für unsere Gemeinde war dies Anlass, nach 775 Jahren diese erste urkundliche Erwähnung gebührend zu feiern. Da die Gemeindeverwaltung nur unterstützend mitwirkte, wurde eine Interessengemeinschaft aus Vertretern vieler Vereine des Ortes gegründet. Diese begann im März 2014 mit den Vorbereitungen.

Im Ortsteil Raschau wurde bereits 1990 das 750 jährige Ortsjubiläum gefeiert und in Markersbach wurde 1991 im Rahmen der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages mit Obernzenn an dieses Ereignis gedacht.

Neben einem Festwochenende im September sollten unter Regie einzelner Vereine Veranstaltungen über das gesamte Jahr verteilt, organisiert werden.

Schnell war klar, dass sich unsere Gemeinde von den Jahrfeiern anderer Jubilare abheben wollte und somit wurde die Idee zu einem "stehenden Festumzug" geboren. Die einzelnen Bilder, die bei einem Umzug gezeigt werden, sollten an festen Punkten dargestellt werden. Die Besucher konnten so bei einem Ortsspaziergang neben den zahlreichen Darstellungen zur Ortsgeschichte auch den gesamten Ort kennenlernen. Dies war durchaus lohnenswert, aber dazu später mehr.

Die Interessengemeinschaft suchte bei den Gewerbetreibenden und den Vereinen Verbündete, die das Fest inhaltlich und finanziell unterstützen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten war jedoch die Unterstützung groß und die Festvorbereitung nahm Schwung auf.

Das Festjahr begann mit dem vom Ortsverein Langenberg organisierten Neujahrskonzert. Den Abschluss bildete im Dezember das Christbaumschneiden mit dem EZV Markersbach. Dazwischen lagen über 30 Veranstaltungen außerhalb des Festwochenendes. Dabei brachten sich viele Vereine in die Vorbereitung und Durchführung ein. Einige Höhepunkte seien stellvertretend aufgezählt:
  • Mundartabend mit Pfarrer Schmidt
  • Auftritt der "Schwarzwasserperlen"
  • Wanderung entlang der ehemaligen Hammerwerke
  • Tag der Gesundheit in der Grundschule
  • Tag der Kleingärtner
  • GTA - Sommerfest der Jenaplanschule
  • Traktorentreffen
  • Auftritt der "Donkosaken" in der Kirche in Raschau
  • "Beatles in Classic" im Kaiserhof
Den Höhepunkt des Festjahres sollte aber das Wochenende vom 11. - 13. September bilden. Den Auftakt bildete die Festveranstaltung im "Kaiserhof". Neben vielen Gästen, die sich um die Vorbereitung des Festes verdient gemacht hatten, waren auch aus den jeweiligen Partnergemeinden Delegationen angereist, die mit einem kulturellen Beitrag ihre Grüße zum Fest überbrachten.

Am Samstag und Sonntag wurde dann Raschau und Markersbach zu einer Fest- und Geschichtsmeile gestaltet, die an beiden Tagen nahezu aus den Nähten platzte. Die Geschichte unseres Ortes wurde in einzelnen Bildern dargestellt. Diese reihten in zeitlichen Folge aneinander.

Beginnend an der Süß Mühle (reicht doch die die Geschichte der Mühle bis in das Jahr 1240 zurück) mit der Darstellung der ersten Siedler, fortführend am Parkplatz der Grundschule mit dem Kloster Grünhain, über Kirche führte der Weg entlang der Schulstraße zum Bahnhof Raschau. Auf der Grünfläche, auf der ehemals die Korkfabrik in Raschau stand, war ein großer Mittelaltermarkt mit vielen interessanten Handwerksständen und kulturellen Beiträgen aus dieser Zeit. Das gesamte Bahnhofsgelände wurde in die "Meile" von der Evangelisch-methodistische Kirche und den anliegenden Firmen einbezogen.

Weiter ging es auf der Hauptstraße mit verschiedenen Bildern wie z. B. "Die Nagelschmiede", "Dr. Karch vom Bad Raschau", den "Wilddieben um Karl Stülpner" bis zum nächsten größeren "Festplatz", dem Betriebsgeländer der Fa. Getränkefischer. Weitere Darstellungen folgten am Ortseingang von Markersbach, vorbei an Feuerwehr mit verschiedenen Aktivitäten führte der Weg zu einen weiteren Anziehungspunkt der Festmeile, dem "Härtelhof". Dort hatten sich verschieden Vereine zusammengefunden, die das Vereinsleben des Ortes darstellten, so der EZV, die Kleintierzüchter, die Bergknapp- und Brüderschaft Oberscheibe /Scheibenberg. Das anliegende Gewerbe trug ebenfalls zum attraktiven Standort bei. Im ehemaligen Sparkassengebäude gab es ein Sonderpostamt mit Sonderstempel und eine Münzpräge.

Die Jugend des Ortes präsentierte sich vor der Jenaplanschule und im Außengelände des Kaiserhofes konnte man sich von dem Spaziergang auf der Festmeile erholen. In der Sporthalle in Markersbach hatte der Sportverein eine Ausstellung zur Sportgeschichte vorbereitet. Über die gesamte Strecke der Festmeile war mit unterschiedlichsten Angeboten für das leibliche Wohl der Besucher bestens gesorgt. Dazwischen lagen viele weitere Darstellungen, die das Geschichtsbild unseres Ortes prägten.

Die Besucher konnten zwischen den einzelnen Bildern etwas verschnaufen oder auch die zahlreich gestalteten Häuser und Gärten bestaunen. Was die Einwohner für eine Begeisterung und Kreativität beim Schmücken des Ortes an den Tag gelegt hatten war unbeschreiblich, dafür gilt der Dank der Organisatoren dem gesamten Ort. Denn nicht nur entlang der Festmeile hatte der Ort ein Festgewand angelegt, nein auch in den entferntesten Ortsteilen waren die Häuser geschmückt und "Puppen" standen im Garten. Hier spätestens wurde deutlich, dass der Spaziergang durch den Ort lohnenswert war.

Das Festwochenende wurde mit einer großen Lasershow am Eisenbahnviadukt in Markersbach beendet.

Diese Bilder werden wohl bei vielen Gästen noch lange in Erinnerung bleiben. Die Organisatoren wurden mit herrlichstem Wetter am Festwochenende, sehr vielen Besuchern, große Mitwirkung der Bürger unseres Ortes belohnt und machten die vielen Stunden der Vorbereitung vergessen.