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Pilgern in Marpingen und im Sankt Wendeler Land

Wandern und Pilgern auf bekannten Wegen und wiederbelebten Routen

Im Mittelalter entwickelten sich mehrere Pilgertraditionen. Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela wurden dabei zu den Hauptzielen der christlichen Pilgerfahrt. Daneben entstanden auch kleine Wallfahrtsstätten, die ebenfalls zu wichtigen Anlaufpunkten für Gebet und Buße, Besinnung und Sinnsuche wurden; und sie waren anders als das ferne Jerusalem oder Santiago leichter und schneller zu erreichen. Zu diesen Orten zählt auch Marpingen, das seit über fünf Jahrhunderten als Stätte der Marienverehrung bekannt ist.

Die älteste Verehrungsstelle außerhalb der Kirche ist der Marienbrunnen, der schon vor dem 30-jährigen Krieg (1618-1648) ein beliebter Anziehungspunkt für Pilger aus nah und fern war. Seit dem 19. Jahrhundert ist jedoch die Marienverehrungsstätte im Härtelwald der weitaus bedeutendere Wallfahrtsort. Im Juli 1876 soll hier die Muttergottes erstmals drei 8-jährigen Mädchen erschienen sein. Und das Dorf stand bald im Ruf, ein "deutsches Lourdes" zu sein.

Durch den Härtelwald führt seit 2006 der 11 km lange Marien-Rundweg, einer von vier Pilgerwegen mit Besinnungsstationen im Sankt Wendeler Land, die an die Tradition des historischen Wendelinus-Pilgerweges anknüpfen.

Mittlerweile liegen Marpingen und seine Marienverehrungsstätten aber an einem viel bekannteren Pilgerweg: dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Die 2010 ab der nahen Kreisstadt St. Wendel wiederbelebte Route, die authentische Pilgerorte über alte, heute noch begehbare Wanderwege miteinander verbindet, startet an der Wendelinus-Basilika und führt durch die Gemeinden Tholey, Marpingen, Illingen, Merchweiler und Quierschied nach Saarbrücken. Dort knüpft dieser attraktive Wegeabschnitt an den Jakobsweg von Kloster Hornbach nach Metz an. Der Weg St. Wendel-Saarbrücken hat zwischenzeitlich durch den Abschnitt Mainz/Bingen-St. Wendel eine ansehnliche Erweiterung in nördlicher Richtung erfahren. Seit Fertigstellung dieser Route haben Pilger/innen aus dem Rhein-Main-Gebiet die Möglichkeit, über einen das Sankt Wendeler Land (und fast das gesamte Saarland) durchquerenden Jakobsweg auf die französischen Routenabschnitte zu gelangen, was zu einer weiteren Aufwertung der Region und des hiesigen Wegeabschnittes geführt hat.