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"Second Hand" in der Baubranche

Der Bauteilkreisel macht's möglich

Nachhaltigkeit im Bausektor - geht das überhaupt?
Ja, das geht - und es lässt sich sogar bares Geld sparen.

Hohe Preise für Rohstoffe und Lieferengpässe bei vielen Materialien bekommen derzeit alle schmerzhaft zu spüren, die renovieren oder bauen. Das Prinzip Second Hand - im Bekleidungs-Bereich längst etabliert - ist im Bausektor derzeit noch ein ziemlich exotischer Ansatz. Dabei eignen sich viele Bauteile, die auf dem Müll landen, noch bestens für ein "zweites Leben". Dafür ist ein Umdenken aller Beteiligten nötig, vom Planungs- und Architekturbüro über kommunale Verwaltungen und das Handwerk bis hin zu Immobilieneigentümer*innen. Die Gemeinde Münster ist Partnerin in einem wegweisenden Projekt, das dieses Problem innovativ lösen will. Der "Bauteilkreisel Darmstadt-Dieburg" ist nicht nur eine der deutschlandweit ersten, bereits aktiven Online-Börsen für die Wiederverwendung von Baumaterial, sondern gibt auch wertvolle Tipps und Anwendungsbeispiele für den Wandlungsprozess, der allmählich ins Rollen kommt. Zu finden ist die Online-Börse für gebrauchte Baumaterialien auf:
Internet: https://bauteilkreisel-dadi.net

Angesichts von Energiekrise und Klimawandel ist ein Umdenken dringend nötig, denn die Baubranche hat eine der schlechtesten CO2-Bilanzen und ist eine der größten Müllschleudern überhaupt: Sie ist für etwa 55 Prozent (!) des gesamten deutschen Abfallaufkommens verantwortlich, weltweit gehen zudem etwa 11 Prozent aller CO2-Emissionen auf den Bausektor zurück. Beim Abbruch eines Gebäudes werden kostbare Ressourcen vernichtet, die zuvor unter hohem Energie- und Materialverbrauch und zulasten der Umwelt aufwendig produziert wurden.

Der Bauteilkreisel ist aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt "Wiederverwendung von Baumaterialien innovativ" ("WieBauin") hervorgegangen. Kooperationspartner sind die Technische Universität Darmstadt, die Gemeinden Münster (Hessen) und Otzberg, der Landkreis Darmstadt Dieburg, die Stadt Darmstadt und das Institut für kommunale Geoinformationssysteme IKGIS e.V.