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Stadt Ziesar

Ortsteil Bücknitz
ca. 274 Einwohner

Bücknitz liegt 30 Kilometer südwestlich der Stadt Brandenburg an der Havel am Rand des Fiener Bruchs beziehungsweise der sich aus einem eiszeitlichen Schwemmkegel entwickelten Bücknitzer Heide. Die Gemarkung wird vom kleinen Fluss Buckau und dem Strynzelbach durchzogen. Die Gemeinde Bücknitz ist umgeben von Grün - und Ackerland sowie großflächigen Waldgebieten.

Der Ortsname entstand aus zwei verschiedenen Sprachen, zunächst aus dem germanischen Wort Buche und aus der slawischen Endung "itz". Das Dorf hat sich aus einem slawischen Rundling entwickelt. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1420. Das älteste Gebäude in Bücknitz ist die Dorfkirche. Die Feldsteinkirche entstand im Stil der späten Romanik im 13. Jahrhundert. Der Kirchturm wurde im Stil des Barock in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Im Jahr 1887 wurde die Kirche umfassend umgestaltet. Dabei wurde das Kirchenschiff vollständig zurück- und wiederaufgebaut. Der spätromanische Taufstein zieht sofort die Blicke auf sich, ein Würfelkapitell auf einem achteckigen Fuß, dessen Seitenflächen mit Rankengeflecht aus Sandstein überzogen sind. An den Ecken hocken breitbeinig vier löwenartige Dämonen in seltsam verrenkter Stellung. Das Reich der Mythen und der fremden Götter scheint hier im Schmuck gebändigt. Der hölzerne Altaraufsatz stammt aus dem Barock. Dieser wurde im 19. Jahrhundert verändert. Das ursprüngliche Altarbild zeigte eine Kreuzigungsgruppe. Dieses wurde mit der Kopie eines Bildes Giulio Romanos, einer Darstellung des ungläubigen Thomas, ersetzt. Unter der Westempore befindet sich ein abgeschlossener und beheizbarer Raum, der als Winterkirche genutzt wird. Die sechs Register Orgel, erbaut 1960/61, steht seit 2012 auf der Empore. Sie ist ein Geschenk der profanierten Heilig-Kreuz-Kirche in Schulenburg. Einzigartig sind auch die Kirchenbänke mit den Namen der Gemeindemitglieder. Die Kirchengemeinde Bücknitz gehört zum Kirchspiel Ziesar, welches wiederum vom Regionalpfarramt Fläming-Fiener mit Sitz in Ziesar verwaltet wird.

Zum Ort gehören mehrere Buckau-Mühlen, die Eulenmühle die zuletzt noch als Sägewerk und Gaststätte betrieben wurde, die Krügermühle und die Herrenmühle. Die Krügermühle wurde 1905 als Industriewassermühle von Carl Krüger errichtet, seine Initialen sind noch immer an dem Giebel am Herrenmühler Weg zu finden. Ursprünglich schloss sich das Haus der Besitzerfamilie an der Nordseite des Gebäudes an, es wurde jedoch in den 1980er Jahren abgerissen. Bis Anfang der 1990er Jahre wurde die Mühle noch gewerblich genutzt. Hier wurden Schrot und Mehl (bis in die 1960iger Jahre) gemahlen. Vor Beginn des 2. Weltkrieges wurde eine Bäckerei mit 4 Backöfen betrieben, das Brot soll sogar in Berlin verkauft worden sein. Von der 3. Mühle zeugen nur noch die Grundmauern, sie befand sich im gleichnamigen Ortsteil Herrenmühle und wurde bis zum Krieg als Papierfabrik genutzt. Das Grundstück hatte einen Gleisanschluss zum Umschlag von Heizmaterial und Papierrollen.

Westlich von Bücknitz wurde in den 1970 Jahren ein Lager für Versorgungsgüter als Staatsreserve im Ernstfall errichtet. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde hier ein Versandstandort der Firmen Quelle, Schöpflin und später dann DHL aufgebaut. Heute befindet sich das Lager in Privatbesitz.

Das Dorf Bücknitz gehört seit dem 1. März 2002 zur Stadt Ziesar. Alle Haushalte sind an die zentrale Trink- und Abwasserleitung angeschlossen, eine Erdgasleitung liegt an, 2022 wurde im Ort eine Glasfaserleitung verlegt. Der Ort liegt an der Buslinie 560 Ziesar - Brandenburg, bis 1971 konnte man auch noch mit dem Zug auf der Bahnstrecke Wusterwitz - Görzke verkehren. Der Gleisanschluss wurde noch bis 1999 für den Güterverkehr genutzt.

In Bücknitz kann man sich vielfältig engagieren, in der Feuerwehr, im Feuerwehrverein, im Jugendclub, im Kulturförderverein, der Kirchengemeinde oder beim Frauenstammtisch.

Ortsteil Köpernitz
ca. 125 Einwohner

Der Ort Köpernitz wurde 1420 erstmals urkundlich erwähnt. Köpernitz liegt direkt an der B 107 und 3 km von der Stadt Ziesar entfernt.

Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesautobahn A2. In der Gemarkung Köpernitz befindet sich der Autobahn-Tank- und Raststättenkomplex Buckautal. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Ort zu einem Wald-, Wiesen- und Ackerdorf. Die meisten der Einwohner waren Kleinbauern, die ihre Ackerwirtschaft mit Milchkühen als Zugkraft betrieben. 1945 änderte sich die Lage mit der Bodenreform. Zur Großraumwirtschaft ging man zwischen 1958 und 1960 über. Die landwirtschaftliche Nutzfläche der Gemeinde beträgt ca. 550 ha, die jetzt zum Teil privat bzw. durch die Agrargenossenschaft Buckau bewirtschaftet werden. Köpernitz hat ca.125 Einwohner. Eine Besonderheit des Ortes ist die Kirche, die 1883 aus geschlagenen Granitsteinen erbaut wurde. Bereits 1880 wurde gegenüber dem Gotteshaus ein Schulhaus aus Backsteinen eingeweiht. 1951 wurde der Schulunterricht eingestellt.

Die Gemeinde verfügt über eine gepflegte Friedhofsanlage. Davor steht eine 125 Jahre alte Eiche. In der Mitte des Dorfes befindet sich für die kleinen und größeren Kinder ein schön gestalteter Spielplatz.

Am Ortseingang stehen links wie rechts Lindenbäume, wo sich ein jeder zur Blütezeit im Juni am Duft der Blüten erfreuen kann.

Ortsteil Glienecke mit Grebs
ca. 220 Einwohner

Am 28.12.1216 wurde durch Siegfried II den Domherren von Brandenburg ihr Besitz und Rechte durch eine Urkunde bestätigt. Unter den genannten Orten befand sich auch der Ort Glienecke bestätigt durch den Zeugen Pfarrer Eustachius zu Glienek. Der Ortsname leitet sich aus dem slawischen Wort "glina" ab, was soviel heißt wie "Ort, wo es Lehm gibt" bzw. "Siedlung auf lehmigen Boden".

Der Ort Glienecke mit seinem bewohnten Gemeindeteil Grebs, ist einer von drei Ortsteilen der Stadt Ziesar und ist über die Landstraße L 93 gut zu erreichen, er befindet sich im westlichen Teil des Landkreises Potsdam-Mittelmark, welcher zum Land Brandenburg gehört. Mit seinen ca. 220 Einwohnern gehört der Ortsteil Glienecke und Grebs zum Amt Ziesar, der Amtssitz befindet sich in der Stadt Ziesar und ist 6 km entfernt. Das Gebiet ist sehr landwirtschaftlich geprägt, größere Industrieansiedlungen gibt es nicht. Die nächste größere Ansiedlung ist die ca. 20 km entfernte kreisfreie Stadt Brandenburg, dort besteht Bahnanschluss Richtung Berlin und Magdeburg. Die Bundesautobahn A 2 verläuft in nächster Nähe zur Ortschaft und ist über die Anschlussstellen in Ziesar oder Wollin, die jeweils ca. 10 km entfernt sind, zu erreichen.