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Gemeinden und Ortsteile

Baitz

Ein wenig abseits von stark befahrenen Straßen und industriellen Gewerbegebieten liegt Baitz, umgeben von Wäldern, Feldern und am Rande der Belziger Landschaftswiesen. Wir finden ein gut erhaltenes zusammengesetztes Gassendorf mit geschlossenem Dorfkern, ein für die Mark Brandenburg typisches Straßendorf, vor. Bereits 1313 wurde dieser Ort erstmalig urkundlich genannt und ist seither von der Land- und Forstwirtschaft geprägt. Die landschaftlich reizvolle Lage und idyllische Ruhe lockt heute zahlreiche Urlauber und Wochenendbesucher an. In Baitz befindet sich der Sitz der Naturschutzstation mit Vogelwarte. Von hier aus werden die unter Schutz stehenden Belziger Landschaftswiesen überwacht und gehegt. Sie beherbergen Europas größtes Trappenschutzgebiet. Die Trappen sind die größten flugfähigen Vögel unserer Heimat, aber auch eine große Anzahl verschiedener anderer Arten haben sich für dieses Domizil entschieden. Nach Vereinbarung mit den Mitarbeitern der Naturschutzstation werden Führungen organisiert, ansonsten sind Wanderungen durch das Trappenschutzgebiet nicht erlaubt. Von Freienthal aus ist ein Trappenbeobachtungsturm erreichbar.

Gemeinde: Brück, OT Baitz
Einwohner: 159
Fläche: 12 km²
Besonderheiten: Naturschutzstation, Europaradweg R1

Neuendorf

Direkt an der Bundesstraße 246, in unmittelbarer Nähe von Brück, liegt der Ortsteil Neuendorf. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1332. Das Neuendorf bei Brück ist insofern von jeher bedeutungsvoll, als es in der Zeit vor 1815 der letzte preußische Posten in der märkischen Zauche in Richtung Sachsen war. Interessant geblieben ist immer noch der Dorfanger. Die Kirche, auch hier ein Baudenkmal und vermutlich aus dem 15. Jahrhundert stammend, ist ein verputzter Feldsteinbau und eine der wenigen Brandenburger Kirchen mit Patronatsloge. Die Renovierung fand 1890 statt. Die Glocke soll aus dem Jahre 1690 stammen, der Turmaufsatz erfolgte 1838. Das Pfarrhaus und die ehemalige Schule stehen in unmittelbarer Nähe. Empfehlenswert sind Wanderungen in die schöne ruhige Umgebung. Ein Wanderziel könnte der Laubwald mit dichtem Unterbusch, in dem noch heimische Waldtiere leben, sein. Schnüren Sie die Wanderschuhe, hängen den Rucksack über und kommen Sie in den "Busch", wie ihn hier die Einheimischen nennen.

Gemeinde: Brück, OT Neuendorf
Einwohner: 254
Fläche: 15,9 km²
Besonderheiten: Eselpilgerkirche, historische Maulbeerbäume

Linthe

Linthe befindet sich im Altmoränengebiet der vorletzten Eiszeit und liegt geografisch zwischen dem Naturpark Hoher Fläming (westlich) und dem Naturpark Nuthe-Nieplitz-Niederung (östlich).
In der näheren Umgebung direkt um Linthe herum befinden sich östlich die sogenannten Landschaftswiesen mit dem Rottstocker und Linther Kanal, welche auch nördlich im Linther Oberbusch in Richtung Neuendorf bei Brück und Stromtal fließen.

Geschichtlich war die Entwicklung der drei Dörfer Linthe, Deutsch Bork und Alt Bork hinsichtlich ihrer Verwaltungszugehörigkeit ein wenig verschieden voneinander. Denn die Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg-Preußen verlief bis 1815 genau zwischen den Dörfern entlang. Linthe, ein Straßenangerdorf, gehörte bis 1815 zum Königreich Sachsen. In der Zeit von 1806-1816 war Linthe dem Amt Belzig-Rabenstein im Wittenberger Kreis (im Kurfürstentum Sachsen) zugehörig. Hingegen gehörten das Straßenangerdorf Deutsch Bork und das Rundlingsdorf Alt Bork zum Zauchischen Kreis im Königreich Preußen (1701-1918). Erst 1817 mit den preußischen Verwaltungsreformen entstand der neue Kreis Zauch-Belzig. Somit wurde das sächsische Amt Belzig Rabenstein einschließlich dem Dorf Linthe Preußen zugeordnet (Wiener Kongress 1815). Belzig wurde Kreisstadt des neu gegründeten Kreises Zauch-Belzig.
Im Jahre 1342 erfolgte nachweislich die urkundliche Ersterwähnung des Ortes "Linthow" in einer Treuenbrietzener Urkunde. Alt Bork (Bork slavica) erscheint erstmals im Landbuch der Mark Brandenburg Karls IV. im Jahr 1375 und ebenso Deutsch Bork im gleichen Jahr, als Bork teutonica. Bereits ab dem Jahre 1150 etwa entstanden vermutlich die Dörfer an jetziger Stelle durch Ansiedlung von flämischen und niederrheinische Siedlern durch Herzog Albrecht I. von Sachsen in Verbindung mit den hier bereits lebenden Slawen (ältere Bezeichnung: Wenden).

Die evangelische Kirche in Linthe ist eine spätromanische Feldsteinkirche und stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Deutlich ist erkennbar, dass sie immer wieder verändert wurde. Ungewöhnlich ist der wuchtige, breite Turm, dessen Oberteil mit Backsteinen in Klosterformat verlängert wurde und in die spätgotische Zeit fällt. Das Kirchenschiff wurde im 18. Jahrhundert nach Osten hin verlängert - ein Zeichen für das ständige Wachstum des Ortes.

Gemeinde: Linthe
Einwohner: 648
Fläche: 15,3 km²
Besonderheiten: Feldsteinkirche, Fahrsicherheitszentrum

Alt Bork

Alt Bork liegt am östlichsten Zipfel des Amtes Brück und geht auf eine slawische Gründung von 1375 zurück. Die Ortsbildung als Rundling ist in dieser Gegend eine Rarität und hielt sich sehr lange, erst in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelten sich die Nebenstraßen. Die meisten Häuser im Rundling entstanden nach Bränden in den Jahren 1904 und 1911. Das einzige ausgeprägte Rundlingsdorf steht heute unter Denkmalschutz. Dominant auf dem Anger die Kirche, welche mehrmals abbrannte und zuletzt 1911 dieses Aussehen erhielt. Daneben steht die alte Schule mit ihren Fachwerkgiebeln, ein im Jahre 1801 errichteter Backsteinbau, welcher heute als Gemeindehaus dient. Aufmerksam werden wir auf den Maulbeerbaum, der unter Naturschutz steht und die vielen Linden. Der Ort ist umgeben von Wald, Feldern und Wiesen. Am nördlichen Rand, nahe zur Autobahn, befindet sich ein Gewerbegebiet, in dem sich drei größere und mehrere kleine Unternehmen angesiedelt haben.

Gemeinde: Linthe, OT Alt Bork
Einwohner: 148
Fläche: 6,8 km²
Besonderheiten: Rundlingsdorf, Labyrinth

Deutsch Bork

Mitten auf dem Weg von Borkheide nach Treuenbrietzen liegt das Straßenangerdorf Deutsch Bork. lm Norden ist der Ort bis zum Ortseingang von einem hohen Kiefernwald umgeben und durch die weiten Wiesen des Baruther Urstromtals. Das historisch gewachsene Dorfbild und der ländliche Charakter sind erhalten geblieben, auch wenn Einzelnes beseitigt und verändert wurde. Erste Eintragungen wurden im Landbuch des Kaisers Karl im Jahre 1375 gefunden, doch ur- und frühgeschichtliche Funde zeugen von einem viel längeren Bestehen dieser Siedlung. Im Jahre 1715 war man dabei, eine Seidenzucht anzulegen. Dazu wurden rund um die Kirche Maulbeerbäume gepflanzt, da sich die Seidenraupen von den Blättern ernähren. Heute bewundern wir noch drei Maulbeerbäume, die inzwischen unter Naturschutz stehen. Der Kirchplatz ist eine Sehenswürdigkeit mit der Kirche, einem rechteckigen Putzbau mit Zwiebelturm. Das Kriegerdenkmal wurde 1929 errichtet, später eingefriedet und gepflegt, die Luisenlinde, anlässlich des 100-jährigen Todestages der ehemaligen Königin im Jahre 1910 gepflanzt. Abgelegen von dem Straßenlärm findet der Erholungssuchende hier Natur pur.

Gemeinde: Linthe, OT Deutsch Bork
Einwohner: 129
Fläche: 7,6 km²
Besonderheiten: historische Maulbeerbäume, Orchideenwiesen

Borkheide

In den 1870er Jahren wurde die Berlin-Wetzlarer Kanonenbahn gebaut. 1896 kauften zwei Herren Land von Bauern aus dem heutigen Alt-Bork und ließen 1902 die Bahnstation Bork errichten. Die beiden Herren nutzten die Bahnstation, um von hier zur Jagd zu gehen. Bald zog Leben in das Gebiet um die Bahnstation ein. Von Anfang war der Bahnhof wichtig für den Personen- und Güterverkehr.
Im Jahr 1908 kauft der Ingenieur und Immobilienmakler Georg Rothgießer Land um das Gebiet am Bahnhof Bork. An der Straße von Wendisch-Bork nach Kanin richtet er einen Flugplatz - das Marsfeld ein. Im Sommer 1909 überzeugt er den Ingenieur Hans Grade, der in Magdeburg seine ersten Flugversuche unternimmt, nach Bork zu kommen. Bereits wenige Tage später wird der Flugplatz Marsfeld mit Leben erfüllt. Schauflüge locken Tausende Berliner an, die mit Sonderzügen kommen, um die Flüge von Hans Grade zu bewundern. Am 17. Oktober 1909 fliegt Hans Grade mit seinem selbstgebauten Eindecker den Flug für den "Lanz-Preis der Lüfte" und erfüllt alle Bedingungen. Bei einer Wiederholung des Flugs in Johannisthal gewinnt Grade 40.000 Mark. Bis 1914 wird der Platz von Hans Grade, später von anderen Flugschulen genutzt. Nach dem Ersten Weltkrieg darf Deutschland keine Flugzeuge mehr bauen, so widmet sich Hans Grade dem aufkommenden Automobil. Am 04. März 1924 feiern die Grade-Automobilwerke die Produktion des 1.000. Grade-Kleinwagens.
Allerdings führen die wirtschaftliche Lage in Deutschland sowie ein Festhalten an einer Konstruktion, die von der Konkurrenz bereits übertroffen wird, zu einem wirtschaftlichen Niedergang am Ende der 1920er Jahre. Ab den 1930er Jahren entsteht in den Hallen eine Konstruktions- und Entwicklungsfirma, die Hans Grade bis zum Kriegsende 1945 betreibt. Anschließend ist das Betriebsgelände eine Reparaturwerkstatt der Gemeinde, bevor es 1953 von der Feuerwehr genutzt wird. Heute ist hier die Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz untergebracht.
Am 16. November 1989 landet punktgenau auf der Flugbahn nördlich der Bahnlinie Berlin-Dessau die IL 18 Tango Echo der Fluggesellschaft der DDR - der Interflug. Die Maschine, die seit 1962 im Dienst der DDR-Fluggesellschaft stand, wird vom Piloten Peter Schulze nach dreimaligem Anflug aufgesetzt. Die Landung erfolgte auf dem Flugplatz, auf dem Hans Grade von 1910-1914 selbst flog, viele Passagierflüge ausführte und seine Flugschüler ausbildete. Von den 1930er Jahren bis zum Ende des zweiten Weltkriegs stand der Platz dem Militär zur Verfügung. In den weiteren Jahrzehnten wurde der Flugplatz z.B. für die Waldbrandbekämpfung genutzt. Heute ist die ehemalige Landebahn ein geschütztes Biotop. In der IL 18 Tango Echo kann man eine kleine Ausstellung zum Wirken Hans Grades besichtigen.

Gemeinde: Borkheide
Einwohner: 2.217
Fläche: 6,7 km²
Besonderheiten: Hans-Grade-Museum, Waldbad

Borkwalde

Borkwalde ist die jüngste und kinderreichste Gemeinde unseres Amtsbereichs. Im Gegensatz zu anderen amtsangehörigen Gemeinden ist sie nicht dörflich und landwirtschaftlich geprägt. Sie gehört zum Landschaftsgebiet der Zauche und dem Beelitzer Sander. Noch um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert war hier reines Waldgebiet, das Großbauern aus Kanin und Busendorf gehörte. Mit dem Beginn des Ausbaues der Königlich-Preußischen "Berlin-Wetzlarer Eisenbahn" begann die Erschließung dieser Waldlandschaft.
Viele Berliner zog es am Wochenende und in den Ferien wegen der guten Waldluft hierher. Ab 1960 kamen auch Erholungssuchende aus den anhaltinischen Chemiewerken. In den 1920er Jahren fuhren immer mehr luft- und sonnenhungrige Berliner mit der Eisenbahn nach Borkwalde und in die Nachbargemeinde Borkheide. Bis 1993 lebten hier nur 402 Einwohner, aber in den Sommermonaten kamen bis zu 3.000 Urlauber. Die Eisenbahnverbindung von Berlin zum Bahnhof Bork (heute Bahnhof Borkheide) ermöglichte den Neusiedlern, zu ihren Lauben und Wochenendhäusern zu gelangen.
Es entstanden kleine Gewerbebetriebe, ein Sägewerk und ein Gasthaus, das "Dreimäderlhaus", die späteren "Siedlerstuben". In einer zweistöckigen Schule, neben dem ehemaligen "Gasthaus am Siebenbrüderweg" gelegen, wurden die Schüler aus Borkwalde und Umgebung unterrichtet.
In der Kriegs- und Nachkriegszeit und in der DDR-Zeit verwaisten viele Wochenendhäuser der Berliner Siedler. Einige wenige Borkwalder hatten ihre Lauben und Häuschen zu festen Wohnhäusern umgebaut. Bis in die 1990er Jahre waren sie die einzigen offiziellen Bewohner Borkwaldes.
Nach 1990 setzte auch hier ein Bauboom ein. Ein schwedisches Unternehmen errichtete Ein- und Mehrfamilienhäuser im farbenfrohen, schwedischen Holzhausstil. Andere Baufirmen kamen hinzu. Im waldreichen älteren Teil Borkwaldes entstanden ebenfalls immer mehr Häuser. Im Jahr 2014 wurden in Borkwalde rund 1.500 Einwohner gezählt, inzwischen sind es über 2.000.

Gemeinde: Borkwalde
Einwohner: 2.004
Fläche: 4,8 km²
Besonderheiten: Schwedenhaussiedlung, Waldkirche

Golzow

Die Burg Golzow, zwischen den Westhängen der Zauche und dem Hohen Fläming, wurde 1219 erstmals urkundlich erwähnt. Die entstandene Wasserburg bildete den Ausgangspunkt für die Entwicklung des Ortes Golzow. Die Familie von Rochow wurde 1313 erstmals als Lehnsträger auf der Burg Golzow genannt. Einige Jahre später entstand östlich der Burg eine Siedlung, genannt "Stedeken" (kleine Stadt). Brände und Kriege vernichteten die Burg. lm Jahre 1685 wurde ein Schloss im Barockstil erbaut, welches im Ausgang des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde und bis auf die Grundmauern niederbrannte.
Die oktogonale Kirche auf dem künstlich dafür angelegten Hügel in der Mitte des Ortes wurde nach einer vierjährigen Bauzeit am 3. Dezember 1752 eingeweiht. Der Neubau der Kirche, vorangetrieben durch das Stifterehepaar Friedrich Wilhelm von Rochow und seiner Frau Henrietta Sophie war nötig geworden, nachdem im Jahre 1773 der Vorgängerbau, von einem Blitzschlag getroffen, nicht wieder repariert werden konnte. Altar und Kanzel dieser zerstörten und später abgetragenen Kirche sind heute noch in der kleinen Dorfkirche im ehemaligen Ortsteil Pernitz zu bewundern. Das alte Amtshaus Golzow wurde 1717 als eingeschossiger Fachwerkbau mit über drei Meter hohen Räumen im Erdgeschoss errichtet. Ende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts erfolgte die Restauration in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde. Die sich auf demselben Gelände befindende Brennerei wurde 1855 gebaut. Der letzte Schnaps wurde dort 1952 gebrannt.

Gemeindeteil Hammerdamm
Der Gemeindeteil Hammerdamm liegt auf halber Strecke nach Lucksfleiß, westlich von Golzow, es handelt sich um ein Vorwerk, das erstmals 1532 urkundlich erwähnt wurde.
In der Niederung gab es reichlich Raseneisenstein. Die Namensforscher meinen, dass der Begriff auf Eisenhammer oder Eisenwerk zurückgeht, also auf die Verarbeitung des Materials aus grauer Vorzeit. Demnach soll ein Hammerwerk in der Mitte des 16. Jahrhunderts hier die zum Bau der Gebäude verwendeten Steine geschlagen haben.
Raseneisenstein sind verfestigte Sedimente, die dicht unter der Erdoberfläche liegen und sehr eisenhaltig sind. Der Eisengehalt schwankt, kann aber bis zu 45% betragen.

Gemeindeteil Lucksfleiß
Der Gemeindeteil Lucksfleiß wurde als Kolonie auf Anordnung des Preußenkönigs Friedrich II. (Friedrich der Große) gegründet. Das ursprüngliche Ziel war die Errichtung eines Gestüts für Kavalleriepferde. Dies ließ sich aber aus vielerlei Gründen nicht verwirklichen. Um nun die große und wüste Bruchfläche trotzdem zu nutzen, sollte eine Leinenweberkolonie entstehen, die Tuch für die preußische Armee herstellt.
Verantwortlich für die Realisierung im Zeitraum 1778 bis 1782 wurde der Rittmeister Philipp von Luck in seiner Funktion als Verwalter des Golzower Ritterguts.
Errichtet wurden 18 einfache Häuser, alle auf der linken Straßenseite. Der König übernahm die Baukosten und das Golzower Gut stellte den Grund und Boden unentgeltlich zur Verfügung.
Verbreitet war zur damaligen Zeit in der Gemarkung Lucksfleiß der Flachsanbau (Faserlein) als Grundlage der Weberei.

Pernitz und Grüneiche
Pernitz wurde als "Villa" (Dorf) erstmals 1273 urkundlich erwähnt. Im Jahre 1699 entstand eine kleine Fachwerkkirche, die 1860 mit Backstein ummantelt wurde. Der hölzerne Turm wurde 1916 verändert. 1928 wurden Grüneiche und die Gemeinde Pernitz vereinigt und bildeten die Landgemeinde Grüneiche. 1961 wurde diese nach Golzow eingemeindet.
Pernitz war einst eine eigenständige Siedlung und ist über die Jahrhunderte mit Golzow zusammengewachsen und baulich verschmolzen, so dass man das Ende von Pernitz und den Anfang von Golzow als Außenstehender nicht mehr erkennt. Nur die Alteingesessenen kennen die Grenze zwischen den Ortsteilen. Bürgers Eiscafé und Restaurant bildet die Grenze der beiden Ortsteile.

Gemeinde: Golzow
Einwohner: 1.411
Fläche: 40,2 km²
Besonderheiten: Barocke Oktogonkirche, Alte Brennerei

Cammer

Cammer ist reizvoll umgeben vom Landschaftsschutzgebiet "Hoher Fläming- Belziger Landschaftswiesen" und dem ausgedehnten Kiefernwald der Zauche. Die ersten Ansiedlungen gehen in das Jahr 1333 zurück. Der 12 ha große urwüchsige Gutspark lädt mit seinen über 200-jährigen Eichen, Ahornbäumen und Buchen zum Spazieren und Verweilen ein. Die Dorfansicht von Cammer wird jeweils am Ortseingang von einer Mühle geprägt. Die Bockwindmühle steht seit 1675 am Ortseingang von Golzow kommend. lm Jahre 1894 hat sie nach einem schweren Sturm ihren Dienst versagt und wurde durch eine andere ersetzt. Durch den Einbau von zwei Elektromotoren und einem Walzenstuhl fand 1932 eine Modernisierung statt. Sie blieb bis 1951 in Betrieb. Heute ist sie ein technisches Denkmal. 1997 wurde die komplette Windkraftanlage mit Jalousieflügeln, Schrotgang, Walzenstuhl, Quetschung und Sichtung zerlegt und restauriert. Eine weitere Mühle, die Holländermühle, steht am Ortseingang aus Brück kommend. Sie wurde 1891 nach einem holländischen Muster errichtet, hat einen Durchmesser von 9 Metern und eine Höhe von 23 Metern.

Gemeinde: Planebruch, OT Cammer
Einwohner: 462
Fläche: 22,6 km²
Besonderheiten: Bockwindmühle, Gutspark

Oberjünne

Die Ersterwähnung fällt in das Jahr 1602 als Rittersitz auf der Neuendorfschen Feldmark. Unklar ist jedoch die genaue Lage des Rittersitzes.
1694 wird der Ort erstmalig mit der Bezeichnung "Obergünde" erwähnt. Oberjünne war zu dieser Zeit ein Vorwerk des Gutsherrn auf Cammer Maximilian von Brösigke.
Ab dem Jahr 1780/81 wurden auf dem Vorwerk Kolonisten angesiedelt. Die Kolonisten kamen aus den umliegenden Orten. Insgesamt entstanden 30 Büdnergrundstücke. Da die Büdner von der Bewirtschaftung dieser Grundstücke nicht leben konnten, gingen insbesondere die Männer einer weiteren Tätigkeit nach. Die Oberjünner Büdner arbeiteten als Maurer und Zimmerer oder waren als Tagearbeiter und Schneidergesellen tätig.
Das Leben der Büdner war vor allem durch Handarbeit geprägt. Erst mit der Elektrifizierung im Jahr 1913 hielten Maschinen in der Wirtschaft und im Haushalt Einzug.
Bis 1945 gehörte Oberjünne zu Cammer. Von 1945 bis 2002 war Oberjünne ein selbstständiges Dorf. Seit dem 1. April 2002 gehört Oberjünne zu der Gemeinde Planebruch.

Gemeinde: Planebruch, OT Oberjünne
Einwohner: 90
Fläche: 8,8 km²
Besonderheiten: Kienbaum (Friedenseiche), Büdnermuseum

Damelang-Freienthal

Beide Orte sind dünn besiedelt, aber reizvoll umgeben vom Landschaftsschutzgebiet "Hoher Fläming - Belziger Landschaftswiesen" und dem ausgedehnten Kiefernwald der Zauche. 1973 schlossen sie sich zu einer Doppelgemeinde zusammen und sind seit 2002 Ortsteile der Gemeinde Planebruch.

Damelang
Die ältere Gemeinde von beiden ist Damelang, die erste Urkunde fand man aus dem Jahre 1215. Im Jahre 1375 wird von Groß Damelang gesprochen, Klein Damelang lag vermutlich dort, wo später Freienthal gegründet wurde. 1580 fand diese Unterscheidung nicht mehr statt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Damelang, wie viele Dörfer in Fläming und Zauche, stark zerstört. Anfang des 18. Jahrhunderts entstand der Ortsteil "Teerofen". Er wurde wie Damelang selbst in Hufeisenform errichtet, die Waldarbeiterkaten und Kleinbauerngehöfte sind heute noch erkennbar. In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden beide Ortsteile durch Einfamilienhäuser verbunden. Ursprünglich war Damelang das Runddorf, welches 1877 letztmalig total abbrannte. Danach wurde der Ort weiträumiger und stabil aufgebaut, es ist dadurch ein relativ neues Dorf. Erst 1882 war die Kirche auf dem Anger wieder errichtet, nun aber ist es ein neuromanischer Backsteinbau, ein Blickfang für jedermann.

Freienthal
Freienthal ist wesentlich jünger, es wurde erst 1754 als Kolonistendorf für sächsische Spinner und Weber auf eine Anordnung Friedrich II. gegründet. 1784 wurde das Bethaus errichtet. Der Charakter des Ortes änderte sich sehr bald, um 1800 stellte sich Freienthal als ganz gewöhnliches Dorf mit landwirtschaftlicher Produktion dar. Seit dieser Zeit hat sich wenig an der Bebauungsstruktur und der Form des Kolonistendorfes geändert. Zur 250-Jahr-Feier wurde am Bethaus die Friedrich-Eiche gepflanzt. In Freienthal steht das Geburtshaus des Lehrers und Schriftstellers Karl Heyse. Von Freienthal aus erreicht man den Trappenbeobachtungsturm am Rande der Belziger Landschaftswiesen.

Gemeinde: Planebruch, OT Damelang-Freienthal
Einwohner: 502
Fläche: 33,9 km²
Besonderheiten: Rundlingsdorf, Trappenbeobachtungsturm