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Gemeinde Görzke mit Hohenlobbese und Wutzow

Gemeinde Görzke
ca. 1.200 Einwohner

1160 wird Görzke urkundlich erstmals erwähnt. Rund 100 Jahre später erhielt Görzke das Stadtrecht, zu dem die eigene Gerichtsbarkeit und die Münze kamen. Urkunden aus dem Mittelalter belegen einen gleichberechtigten Stand der Stadt Görzke mit anderen, heutigen großen Städten wie Berlin, Brandenburg, Prenzlau usw.

Der durch Grenzlage bedingte Streit zwischen den brandenburgischen Markgrafen und dem Erzstift Magdeburg, war kein guter Nährboden für das Wachstum der Stadt, so dass Görzke 1815 zum Marktflecken/Gemeinde wurde. Seit der ersten Erwähnung Görzkes kam dem heimischen Handwerk die Aufgabe zu, die Kommune mit aufzurichten. Besonders die Töpferei hat das Ortsbild geprägt. Bis zu 13 Töpfereien und zugleich 19 Töpfermeister waren in Zeiten guter Konjunktur zu verzeichnen. Das traditionelle Görzker Braungeschirr und die nach Bunzlauer Art gefertigten Haushaltswaren sind auch heute, fast 300 Jahre nach Gründung der Töpfer-Innung, Markenzeichen für Görzke, die viele Besucher in die Werkstätten und zu den jährlichen Märkten anziehen.

Reiterhöfe erwarten ihre Gäste ganzjährig und im Sommer lädt das Schwimmbad zum Besuch ein. Auf dem Handwerkerhof steht die Dampfmaschine der ehemaligen Stärkefabrik zur Besichtigung. Sie ist die einzige erhaltende Maschine dieser Bauart auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Das Jagd- und Forstmuseum zeigt eine der größten Sammlungen an forstwirtschaftlichen Gerätschaften in Brandenburg und ist für alle Generationen gleichsam interessant. Und was kaum einer weiß: Viele Puppen in der DDR wurden in Görzke hergestellt, in Heimarbeit von den Frauen zusammengesetzt, handbemalt und angekleidet. Auch das, wird in einer Ausstellung auf dem Handwerkerhof gezeigt. Als Versorgungszentrum der umliegenden Orte sind in Görzke nicht nur Handwerk, Handel und Gewerbe vertreten, sondern auch medizinische Einrichtungen, Apotheke, KITA, Schule, Gastronomie, Vereine und Verbände.

Görzke ist gut erreichbar über die Bundesstraße 107 sowie Buslinien in allen Richtungen. Mit der Gemeindegebietsreform 2002 wurden Hohenlobbese und Wutzow als Ortsteile der Gemeinde Görzke zugeordnet. Die Geschichte der Orte ist eng mit der Familie derer von Schierstedt verbunden. Die von Schierstedts, Erbherren von Hohenlobbese und Wutzow, ließen 1696 sowohl die Kirche, als auch die Schule in Hohenlobbese bauen. Mit Einrichtung des Truppenübungsplatzes Altengrabow in unmittelbarer Nachbarschaft wurde die Durchfahrtsstraße gesprengt. Diese verkehrstechnische Sackgasse führte dazu, dass Landschaft und Wohnumfeld weniger Belastungen ausgesetzt sind. Die Hohenlobbeser Heide und die ausgedehnten Kiefernwälder stellen ein landschaftliches Kleinod dar.

Ortsteile Hohenlobbese und Wutzow

Hohenlobbese und Wutzow sind seit der Gemeindegebietsreform 2002 als Ortsteile der Gemeinde Görzke zugeordnet. Hohenlobbese ist von den Wenden gegründet worden. Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Familie derer von Schierstedt verbunden. Die von Schierstedts, Erbherren von Hohenlobbese und Wutzow, ließen 1996 sowohl die Kirche, als auch die Schule in Hohenlobbese bauen. Die Kirche besteht aus Vorhalle, Empore und Altarraum. Die Empore ist geteilt. Die Glocke ist in einem Glockenraum zu ebener Erde Untergebracht. Vermutlich ist sie 1696 beschafft worden. 1706 wurde sie durch eine andere Glocke ersetzt. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts haben die von Schierstedts ihre hiesigen Güter selbst verwaltet. Danach verpachteten sie die Güter. 1721 sitzt auf dem adligen "Bachthofe zu Hohenlobbese" der Amtmann Joh. Werner Honig. 1786 hat ihn der Amtmann Romler gepachtet. Um diese Zeit herrschte Weidewirtschaft vor. Eine Grundsätzliche Veränderung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen erfolgte 1859 mit der Separation. Über die Geschichte des Ortes Wutzow ist nur wenig Bekannt. Früher ein Vorwerk, wurde dieser Landsitz mit der Bodenreform angesiedelt und das Land an Übersiedler aus ehemaligen deutschen Ortsgebieten vergeben. In diesen Prozess wurden Neubauerngehöfte in Wutzow errichtet, die heute neben den wenigen Bauten aus der Zeit des ehemaligen Vorwerkes den eigentlichen Ort ausmachen. Durch die erfolgten Veränderungen im Zusammenhang mit der Einrichtung des Truppenübungsplatzes Altengrabow, verbunden mit der Sprengung der Durchfahrtsstraße in Richtung Gloine, wurde der Ort in seiner Gesamtentwicklung beeinträchtigt. Die Gemarkung Hohenlobbese liegt in der westlichen Fläminghochfläche und ist durch eine befestigte Landstraße, welche an der Grenze des Truppenübungsplatzes Altengrabow endet, von Görzke aus erreichbar. Diese verkehrstechnische Sackgasse sollte jedoch nicht negativ gewertet werden. Im Gegenteil, durch fehlenden Durchgangsverkehr sind die Landschaft und damit das gesamte Wohnumfeld weniger belastet. In sechs Kilometern Entfernung verläuft die B 107.