Informationsbroschüre Bad Schönborn

Im Dreißigjährigen Krieg wird Langenbrücken 1621 von protestantischen Besatzungstruppen verwüstet. Im April 1622 kommt es zur blutigen „Schlacht von Mingolsheim“: Das kaiserliche Heer unter Tilly und die protestantischen Truppen unter Mansfeld stehen sich mit Zehntausenden Soldaten hier gegenüber. Der Ort wird völlig zerstört, über 2.000 Soldaten sterben. 1744 errichtet die Familie Thurn und Taxis eine Poststation im Gasthaus „Zur Sonne Post“ in Langenbrücken. 1759 erfolgt ein erster Nachweis eines Schwefelwasservorkommens auf dem heutigen Gelände der St. Rochus-Kliniken in Mingolsheim. Fürstbischof Christoph von Hutten lässt 1766 ein Schwefelbad in Langenbrücken errichten und das Schwefelwasser zum Schloss Kislau leiten. Nachdem Langenbrücken jahrelang dem Besitz des Fürstentums Speyer angehört hat, geht dieser Besitz 1802 auf die Markgrafschaft Baden über. Franz Peter Sigel erwirbt 1824 das Schwefelbad Langenbrücken und lässt die Quellen wieder sprudeln. Gäste aus ganz Europa besuchen den Ort. Bis heute sind die markante Kastanienallee und der Kursaal im Weinbrennerstil aus dieser Zeit erhalten. Auf der Suche nach Trinkwasser stößt man 1825 in Mingolsheim auf eine Schwefelquelle, die noch heute für den Kurbetrieb von großer Bedeutung ist. Zehn Jahre später wird die erste Kuranstalt unter der Bezeichnung „Schwefelbad Mingolsheim“ in Betrieb genommen. Der Bau einer Kureinrichtung in Mingolsheim wurde im 19. Jahrhundert staatlicherseits abgelehnt, um dem Bad in Langenbrücken keine Konkurrenz zu machen. Nur der Verkauf des Schwefelwassers war möglich. Nachdem der Müller Otto Weickgenannt 1905 erneut auf eine Schwefelquelle stieß; gründete er ein Badehaus, aus dem sich bald ein Schwefelbad entwickelte. BAD SCHÖNBORN DAMALS 9

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