Funde aus der Steinzeit, der Bronzezeit, der älteren Eisenzeit und der Römerzeit lassen erkennen, dass auf dem Gebiet des heutigen Bad Schönborn schon vor ca. 4.500 Jahren Menschen lebten. Die heutige Bundesstraße 3 folgt dem Verlauf der alten Römerstraße, an der auch auf unserer Gemarkung römische Gutshöfe entstanden. Die Straße stellte über das gesamte Mittelalter hinweg eine wichtige Lebensader dar. Merowinger bauten im 6. und 7. Jahrhundert eine heidnische Siedlung am heutigen Glöckelsberg. „Munigoldesheim“ (heute: Mingolsheim) wird 773 erstmalig im Lorscher Codex der Reichsabtei Lorsch erwähnt. Mingolsheim gehört vom 11. bis zum 13. Jahrhundert zum inneren Herrschaftsbereich der Herren von Kislau. Nach deren Aussterben fällt der Ort an den Bischof von Speyer. Kislau wird fürstbischöfliches Amt und von 1562 bis 1772 Oberamt aller rechtsrheinischen speyerischen Ämter. Der Bischof von Speyer erwirbt 1269 die Herrschaftsrechte an Langenbrücken. Zu diesem Zeitpunkt wird der Ort erstmalig als „Langenbrucke“ erwähnt. 1341 spielt der Verkehrsknoten Langenbrücken eine bedeutende Rolle im Zoll- und Geleitsystem des Mittelalters. Mingolsheim fällt 1352 unter die Herrschaft des Bischofs von Speyer. Das Rathaus Mingolsheim wird im 16. Jahrhundert Sitz des Landgerichts und bleibt bis 1802 das höchste Gericht im Amtsbezirk. Es kann auch die Todesstrafe verhängen. 1525 fällt im Bauernkrieg Schloss Kislau in die Hände der rebellierenden Bevölkerung. Nach einem Monat beenden Soldaten des pfälzischen Kurfürsten den Aufstand. Der Speyerer Bischof bleibt Landesherr, die Reformation setzt sich nicht durch. Da die Mingolsheimer Bauern sich nicht am Überfall auf Kislau beteiligten, durfte der Ort im Gegensatz zu den umliegenden Dörfern das Siegelrecht behalten und wurde als „furnemst Dorf und Oberhof vom Brureyn“ bezeichnet. BAD SCHÖNBORN DAMALS 8
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