In dem seit 1820 als Gefängnis genutzten Schloss Kislau wird 1933 eine Abteilung für politische Schutzhäftlinge eingerichtet. In diesem frühen Konzentrationslager wird 1934 der SPD-Politiker und Rechtsanwalt Ludwig Marum ermordet. 1940 werden die letzten jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner aus beiden Ortsteilen deportiert und ermordet. Mingolsheim und Langenbrücken wird 1964 der Namenszusatz „Bad“ verliehen. Zahlreiche heimatvertriebene Deutsche werden 1946 aufgenommen. Die lange von der Landwirtschaft geprägten Orte werden zu Standorten von Textil-, Metall-, Möbel- und Nahrungsmittelindustrie. Gleichzeitig entwickelt sich das Kurwesen weiter. Mit der Karl-Sigel-Quelle wird 1969 in Langenbrücken erstmals eine Thermalsole erschlossen. Ein Jahr später stößt man durch eine erneute Bohrung auch in Mingolsheim auf eine Thermalsole. Aus den ehemalig selbständigen Gemeinden Bad Mingolsheim und Bad Langenbrücken entsteht 1971 im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform der Kurort Bad Schönborn. 1972 wird die Sankt-Lambertus-Quelle dem Thermal-Betrieb übergeben und ist bis heute als „Thermarium“ eine wichtige Erholungsstätte in Bad Schönborn. Um die Jahrtausendwende werden partnerschaftliche Beziehungen zu den Gemeinden Niederbronn-Les-Bains (Elsass, Frankreich) und Kiskunmajsa (Ungarn) geknüpft, die bis heute anhalten. BAD SCHÖNBORN DAMALS 10
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