Bei der Initiative Bunte Wiese geht es darum, durch ein angepasstes Mäh-Management die Biodiversität auf Grünflächen zu erhöhen. Dies soll erreicht werden, in dem die Flächen nur ein bis zweimal im Jahr gemäht werden und das Mähgut, im optimalen Falle, wenige Tage liegen bleibt, um den Insekten Zeit zu geben, das geschnittene Gras zu verlassen. Danach soll es entfernt werden, um eine Überdüngung der Flächen zu vermeiden. Das Ziel ist dabei, den Zustand einer Magerwiese zu erreichen, da diese eine höhere Biodiversität haben als vergleichbare Wiesen mit mehr Nährstoffen. Da diversere Grünflächen höhere Ökosystemdienstleistungen erbringen, gibt es vielfältige Gründe, sich für solche Grünflächen in bebauten Gebieten einzusetzen. So tragen sie zur Kühlung des Stadtklimas bei und können im Falle von Hochwasser Sickerflächen für das ausgetretene Wasser sein. Unabhängig von den Leistungen, die diese Flächen erbringen, bieten sie Pflanzen und Tierarten einen Lebensraum auf urbanen Flächen, der anders nicht vorhanden wäre. Dadurch schaffen sie Rückzugsorte die als Inseln dienen, über die sich Tier- und Pflanzenpopulation im und über das Stadtgebiet heraus verbreiten können. Diese „Bunten Wiesen“ können somit ein Rückzugsort für Pflanzen und Tiere in der urbanisierten Welt, aber auch eine nachhaltige Steigerung für die Lebensqualität der Menschen sein. Ein weiterer positiver Effekt dieser Flächen ist, dass sie weniger Arbeit verursachen, da sie seltener gemäht werden müssen als herkömmlich gemanagte Flächen. Es ist geplant, die bereits vorhandenen Flächen noch attraktiver für LEBENDIGE WIESEN FÜR MENSCH UND NATUR: DIE INITIATIVE BUNTE WIESE AN DER RPTU Die Initiative Bunte Wiese ist eine Hochschulgruppe der RPTU Kaiserslautern-Landau. Hier treffen sich Studierende und Mitarbeitende mit dem gemeinsamen Ziel, geeignete Flächen an der RPTU zu „Bunten Wiesen“ zu machen und so die lokale Artenvielfalt zu fördern. Dies ist an einigen Standorten bereits gelungen und wir möchten auch andere Interessierte über die heimische Artenvielfalt informieren, die Vorteile von höherer Biodiversität bekannter und naturnahe Grünflächen beliebter machen. Insekten zu gestalten, durch das Aufstellen von mehr Unterschlupfmöglichkeiten, z.B. durch das Platzieren von Totholz. Genauso sollen Angebote geschaffen werden, um über die vorhandene Artenvielfalt zu informieren und besonders interessante Arten hervorzuheben. Man kann die „Bunte Wiese“ dabei auch einfach bei sich zu Hause fördern, indem man den eigenen Garten anders mäht oder anders gestaltet, z.B. mit sogenannten Mähinseln. Dies sind kleine Bereiche einer Wiese, die ausgespart werden beim Mähen, damit Pflanzen und Tiere dort Möglichkeiten haben, sich in Ruhe zu entwickeln. © Prof. Stefanie Müller-Schüessele WEITERE INFORMATIONEN 26 // Projekte im Kreis Kaiserslautern
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