Initiative Zukunfts-Check Dorf als integrativer Bestandteil der Gesamtstrategie Ein integrativer Bestandteil dieser umfassenden Gesamtstrategie ist die Durchführung des sogenannten „Zukunfts-Check Dorf“ in den Ortsgemeinden des Landkreises (Abbildung 2). Der Zukunfts-Check Dorf ist ein geeignetes Instrument zur Selbsthilfe, um Gemeinden im Kreisgebiet bei der konzeptionellen Ortsentwicklung zu unterstützen. Zudem ist er darauf ausgerichtet, den teilnehmenden Kommunen eine praxis- und anwendungsorientierte Hilfestellung in den Bereichen demografischer Wandel, Gebäudeleerstand, Nahversorgung sowie soziales Miteinander darzulegen. Ein zentraler Aspekt dabei ist die innerörtliche Entwicklung, welche auf dem eigenverantwortlichen Engagement der Dorfgemeinschaft basiert. Die Initiative ist nicht als konkurrierend anzusehen, sondern als eine mögliche Ergänzung zum etablierten Verfahren aus dem Dorferneuerungsprogramm zu verstehen, welches gleichermaßen auf die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes hinzielt. Das Projekt Zukunfts-Check Dorf ermöglicht den Kommunen somit, aktuelle und fundierte Erkenntnisse hinsichtlich der sozialen, infrastrukturellen, wirtschaftlichen und baulichen Belange zu erlangen und darauf aufbauend ein zukunftsfähiges Handlungskonzept mit bedarfsgerechten Maßnahmenansätzen zu entwickeln. Zu den Adressaten zählen alle Ortsgemeinden des Landkreises, die weder innerhalb der vergangenen zehn Jahre im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes oder der Städtebauförderung die Aufstellung bzw. Fortschreibung eines Konzeptes vollzogen, noch diese aktuell beantragt haben. Nachdem die Projektförderung seitens des rheinland-pfälzischen Innenministeriums im Dezember 2022 bewilligt wurde, konnten inzwischen schon ab Mitte Juli 2023 einige Dorfrundgänge sowie Kennenlerngespräche in den Teilnehmergemeinden stattfinden. Diese bieten eine erste Austauschmöglichkeit zwischen den Vertretern der Ortsgemeinden und dem Projektmanagement Zukunfts-Check Dorf. Mit den ersten offiziellen Auftakt- und Bürgerveranstaltungen starten die Kommunen unter aktiver Bürgerbeteiligung in den Prozess der gemeinschaftlichen Dorfentwicklung. Hier ist insbesondere der projektübergreifende Schulterschluss mit den Digitallotsen des Smart-City-Projektes LAND L(i)EBEN hervorzuheben, welche die von den Bürgerinnen und Bürgern eingereichten Beiträge auf der Bürgerbeteiligungsplattform „MITMACHEN“ mittels einer interaktiven Karte der Ortsgemeinden digital verorten und somit einen direkten Mehrwert im Leitgedanken der Bürgerpartizipation leisten. Im Anschluss führen die Bürgerinnen und Bürger in eigenständigen Arbeitskreisen eine Art „Dorf-Inventur“ durch: Sie erheben mit Hilfe von standardisierten Erfassungsbögen den aktuellen Bestand und bewerten diesen im Hinblick auf den zukünftigen Bedarf. Danach werden konkrete Maßnahmen entwickelt, die in einem Maßnahmenkatalog festgehalten und in einem Maßnahmenplan visualisiert werden. Das Ergebnis stellt ein Abschlussbericht dar, der die einzelnen durchlaufenen Arbeitsschritte des ortsspezifischen Dorfentwicklungsprozesses umfasst. Dieser kann final als fortgeschriebenes Dorferneuerungskonzept durch die Kreisverwaltung anerkannt und vom jeweiligen Ortsgemeinderat beschlossen werden. Abbildung 2: Logo Zukunfts-Check Dorf im Landkreis Kusel (Quelle: André Skock, eigener Entwurf) 13 Das Kreisentwicklungskonzept
RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNzc3MQ==