Wirtschaftsmagazin Landkreis Kusel

Ausgangssituation und Rahmenbedingungen Betrachtet man sich die Ergebnisse einschlägiger Untersuchungen zur Raumstrukturgliederung und Raumtypisierung, wie beispielsweise die „Laufende Raumbeobachtung“ des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) oder auf Länderebene das rheinland-pfälzische Landesentwicklungsprogramm (LEP IV), so kommt man zusammenfassend und schematisierend schnell zum Ergebnis, dass für die Vielzahl unterschiedlicher entwicklungsstruktureller Hemmnisse und Herausforderungen im Landkreis Kusel, wie in den vielen anderen als ländlich bzw. ländlich peripher gelegen typisierten Räumen, nur eine ganzheitliche, themenübergreifende Entwicklungsstrategie bzw. ein Entwicklungskonzept, wie es derzeit bei uns erarbeitet wird, eine Lösung für die Zukunft bringen kann. Die Bevölkerungsentwicklung ist seit Jahren deutlich rückläufig und die Überalterung der Gesellschaft tritt nicht nur in kleineren abgelegenen Ortsgemeinden zu Tage. Damit einher geht häufig eine Verödung der Ortskerne, die zum Teil prozessbeschleunigend wirkt und zur selben Zeit aber auch Chancen für neue Nutzungen und Entwicklungen bietet. Aufgrund der Charakteristika des Pfälzer Berglandes gibt es wirtschaftliche Entwicklungshemmnisse. Einschränkender Faktor ist vor allen Dingen die Topographie, die es bei der Erschließung von Industrie- und Gewerbegebieten zu berücksichtigen gilt und einen entsprechend technischen Aufwand erfordert. In Anbetracht dieser Rahmenbedingungen und dem Wissen der vorhandenen Handlungsbedarfe wurden seitens des Landkreises bereits in verschiedenen Themenbereichen neue Ideen und Strategien konzipiert, die sich in sehr unterschiedlichen Umsetzungsstadien befinden. Die Bandbreite reicht von der Verbesserung des Mobilitätsangebotes, des Ausbaus der Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur, der Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung über eine aktive Rolle im Klimaschutz, ohne die Stärkung des Wirtschaftsstandortes zu vernachlässigen, und weiter über die Vermeidung der sich ausbreitenden Leerstandsproblematik in den Ortskernen bis hin zur Implementierung eines „SmartCities-Prozesses“ und der sich daraus ergebenden Chancen für die Verwaltung und die Zivilgesellschaft. Die Auflistung der beschriebenen Themenkomplexe zeigt das dringende Erfordernis der Kreisentwicklung auf, einen konzeptionell tragfähigen sowie strukturierten regionalen Entwicklungsprozess zu forcieren, in dem einzelne Strategien und Konzepte gebündelt, Akteursgruppen zusammengeführt und entsprechende Zielvorstellungen respektive Handlungserfordernisse für die Zukunft des Landkreises in einem kollektiven Selbstverständnis entwickelt werden. Notwendigkeit und Zielsetzung eines Kreisentwicklungskonzeptes Kreisentwicklungskonzepte sind etablierte Instrumente zur strategischen und querschnittsorientierten Ausrichtung der Kreisentwicklung und damit ein pragmatischer Gesamtansatz der Kommunalentwicklung, um unter den gegebenen finanziellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Regionen als Standorte zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Kreisentwicklung im Landkreis Kusel bedeutet in diesem Zusammenhang auch Zukunftsentwicklung einer Gebietskörperschaft, in der es sich im Leitgedanken einer Work-Life-Balance gut und gerne leben, arbeiten und erholen lässt. So sollen leistungsfähige Strukturen für die Zukunft aufgebaut, neue Themen erkannt, Leitlinien formuliert und bedarfsgerechte Lösungsansätze entwickelt werden. Bei strategisch ausgerichteten Kreisentwicklungskonzepten handelt es sich folglich um praxisbezogene Handlungsmöglichkeiten der interkommunalen Kooperation mit dem Ziel, das gesamte Kreisgebiet in den Bereichen Leben, Arbeiten und Wohnen, nachhaltig mit Blick auf künftige Herausforderungen des demografischen Wandels, der Daseinsvorsorge, des Klimawandels oder der Digitalisierung aufzustellen und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Von immenser Bedeutung ist dabei die Forcierung eines strategischen Aktivierungs- und Entwicklungsprozesses für diverse bedeutsame Träger der regionalen Entwicklung. Das Kreisentwicklungskonzept Eine ganzheitliche Planung mit neuen Ideen für die Zukunft unserer Dörfer und Kleinstädte 11 Das Kreisentwicklungskonzept

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