Die Voraussetzung, um den Beruf ergreifen zu können, ist die Mittlere Reife oder ein gleichwertiger Schulabschluss. Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen, aber auch Konfliktfähigkeit sind wichtig. Geht jemand den klassischen Bildungsweg, absolviert er oder sie zunächst die zweijährige Ausbildung zur Sozialassistenz. Hier werden grundlegende Kenntnisse für pädagogische und sozialpflegerische Berufe vermittelt. An diese Erstausbildung schließt sich die Erzieher*innenausbildung an einer Fachschule für Sozialwesen an. Zweitgenannte ist in zwei Teile gegliedert. Der erste ist überwiegend fachtheoretisch, dauert zwei Jahre und umfasst zwei Praktika in einer sozialpädagogischen Einrichtung. Der zweite besteht aus einem einjährigen Berufspraktikum. Für entsprechend vorgebildete Personen gibt es Möglichkeiten, die Ausbildung zu verkürzen. Menschen mit Abitur oder Fachhochschulreife und einem Freiwilligen Sozialen Jahr können direkt die Erzieher*innenausbildung einsteigen. Mit der Praxisintegrierten vergüteten Ausbildung (PivA) wurde ein Angebot geschaffen, das auch für Menschen mit Berufserfahrung in Frage kommt. Die Voraussetzungen für PivA reichen von einer abgeschlossenen Berufsausbildung, Fachhochschulreife oder Abitur plus dreimonatiger Vollzeitpraxis in einer sozialpädagogischen Einrichtung bis hin zu 33 Monaten Tätigkeit als Tagespflegeperson mit Nachweis vom Jugendamt plus dem bereits genannten Praktikum. Eine weitere Variante umfasst 36 Monate Vollzeitberuflichkeit oder Volllzeitpraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung. Bundesfreiwilligendienst, eine Tätigkeit als Au-Pair, die erzieherische Tätigkeit in der Familie oder eine ehrenamtliche Tätigkeit können gegebenenfalls angerechnet werden. Doch gibt es weitere Möglichkeiten, während der Ausbildung finanziell unterstützt zu werden: Zum einen können Menschen, die eine Erstausbildung absolviert haben und die Vollzeit-Erzieher*innen-Ausbildung machen, Aufstiegs-BAföG in Anspruch nehmen. Zum anderen können Auszubildende bei einer vom Jobcenter unterstützten Umschulung zur Erzieherin oder zum Erzieher Bildungsgutscheine verwenden. Im Beruf geht es um das Gestalten von Beziehungen und Partizipation. Deshalb wird den Studierenden Kommunikationsfähigkeit sowie Planungs- und Beratungskompetenz vermittelt. Auch persönlichkeitsbildende Aspekte spielen eine Rolle, deshalb sind Projektarbeit und Gruppenprozesse Teil der Ausbildung. Auf diese Weise nehmen die Studierenden fachliche, theoretische und vielfältige weitere Impulse mit in die Kitas und andere sozialpädagogische Einrichtungen. Mit den erworbenen Fähigkeiten bereichern sie sowohl die Kita-Teams als auch die pädagogische Arbeit mit den Kindern. Informationen finden sich unter anderem auf der Homepage der Beruflichen Schulen Gelnhausen. Erzieher*innen dringend gesucht Wer kann nicht von Künstlicher Intelligenz (KI) ersetzt werden? Wer hilft Kindern dabei, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln? Wer bietet frühkindliche Bildung und klebt Pflaster auf aufgeschürfte Knie? Drei Fragen, eine Antwort: Erzieherinnen und Erzieher im Main-Kinzig-Kreis. 6
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