2 | Wie erkennt man Demenz? Verstärkte Vergesslichkeit Schlüssel oder andere Gegenstände werden häufiger als früher verlegt. Fragen wiederholen sich. Die Haustür wird nicht verschlossen, der Herd wird angelassen. Orientierungs- störungen Tag, Monat und Jahr können nicht mehr benannt werden. Monate und Jahreszeiten können nicht mehr zugeordnet werden. Die Lage früher bekannter Orte wird nicht mehr gewusst. Die Zuordnung von Namen zu Personen geht verloren. Sprachstörungen Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Zu verstehen, was gemeint ist und sich selbst verständlich zu machen. Umschreibungen häufen sich. Gefühlsstörungen Eine leichte Euphorie, Depressivität und auch Aggressivität können auftreten. Oft werden diese Gefühle als „Böswilligkeit“ oder „wahre Gefühle“ verkannt. Wahnvorstellungen Menschen mit Vergesslichkeit können sich bestohlen fühlen, wenn sie vergessen, wohin sie ihre Gegenstände gelegt haben. Erhaltene Fassade Die vorhandenen Fähigkeiten werden genutzt, um die Beschwerden zu überspielen: die äußere Fassade ist sehr lange intakt. Weitere Krankheitsanzeichen: Motorische Unruhe, Umherlaufen, Halluzinationen, Unsicherheit, Interesse- losigkeit, fehlende Organisation von Körperpflege und Kleidung, Blasen- und Darmentleerungsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen 1 www.deutsche- alzheimer.de/ die-krankheit/anderedemenzformen.html Obwohl bei den Patientinnen und Patienten keine wirklichen Lähmungen vorliegen, kann die Bewegungsstörung so schwere Ausmaße annehmen, dass die Betroffenen völlig bewegungslos und starr wirken. Der Gang ist vornübergebeugt und kleinschrittig, die Mimik wirkt starr und ausdruckslos. Bei vielen Menschen mit demenziellen/kognitiven Beeinträchtigungen tritt darüber hinaus in Ruhe ein charakteristisches Zittern und bei der neurologischen Untersuchung eine typische Muskelsteifigkeit in Erscheinung. Der Morbus Parkinson verläuft langsam schleichend über viele Jahre hinweg. Bei ca. einem Drittel der Betroffenen kann sich im späten Stadium zusätzlich eine Demenz herausbilden. Informationen zu weiteren seltener auftretenden Formen einer Demenzerkrankung. 1 Zu den grundlegenden diagnostischen Untersuchungsmethoden bei Symptomen geistiger Beeinträchtigungen gehören zunächst eine ausführliche Befragung der Betroffenen und Angehörigen, eine vollständige neurologisch-psychiatrische Untersuchung, eine internistische Untersuchung, eine Blutuntersuchung, eine neuroradiologische Untersuchung wie z. B. eine Computertomographie (CCT) oder Kernspintomographie (MRT) des Gehirns, eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) und ein Demenzscreening. Ein Demenzscreening ist ein einfacher und schnell durchzuführender Test mit einigen Denk- und Gedächtnisaufgaben. Oft werden zu diesem Zweck der „DemTect-Test“ oder der „Mini-Mental-Status-Test MMST“ eingesetzt. Meistens ist die Hausärztin oder der Hausarzt die erste Adresse. Üblicherweise werden zur Diagnosestellung aber auch Fachärzte und Fachärztinnen für Neurologie oder Psychiatrie eingeschaltet. In unklaren Fällen sollte eine spezialisierte Gedächtnissprechstunde oder Memory Clinic („Gedächtnis-Klinik“) aufgesucht werden. Es gibt eine Reihe von Einflüssen, die die Denk- und Gedächtnisleistungen sowohl bei nicht demenzkranken als auch bei demenzkranken Menschen stark beeinflussen können. Diese Faktoren sind Stress, Übermüdung, Stimmung und das fortscheitende Alter. Unter hohem psychischem Stress oder bei großer Anspannung wie etwa in einer Prüfungssituation oder bei Panik können die Fähigkeiten zu denken und sich zu erinnern, deutlich ơǫȥnjơɽƃǠɭťȥȇʋ ɽơǫȥࡲ ǠȥȍǫƃǠ ˁǫɭȇơȥ ĔŹơɭȟʧƎʠȥnjɽ࢚ ʠȥƎ FɭɽƃǠɃɢfungszustände oder eine ausgeprägte depressive Verstimmung. Menschen, die an einer Depression leiden, haben häufig auch deutliche Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Sie wirken oft zerstreut oder die Gedanken kreisen ständig um leidvolle Vorstellungen, um Schuldgefühle oder Versagensängste. Sie sind daher wenig offen für andere geistige Aktivitäten. 12 1. Krankheitsbild Demenz und allgemeine Informationen
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