Eine Absenkung (Neigung) der Duschfläche zum Wasserablauf darf nicht mehr als 2% betragen. Als Duscharmatur (mit Handbrause) ist eine Einhebelarmatur empfehlenswert. Sie sollte in einer Höhe von 85cm angebracht werden. Und der Bodenbelag der Duschemuss mindestens rutschhemmend sein. Darüber hinaus ist der Einbau eines Dusch-Klappsitzes mit einer Sitzhöhe von 46 bis 48cmüber demBoden zu empfehlen, ergänzt durch beidseitig davon angebrachte klappbare Stützgriffe mit einer Oberkante, die 28cmüber der Sitzhöhe liegt. Auch an denWänden der Dusche ist die Anbringung von Stütz- oder Haltegriffen sehr zu empfehlen. Die Badewanne Sollte der Einbau einer Badewanne gewünscht werden, so kann dies bei einem Mini-Bad von weniger als 4m² Grundfläche nicht realisiert werden, wenn darüber hinaus das Kriterium Barrierefreiheit erfüllt werden soll. Badewannen sollten mit einem Liftersystem ausgestattet sein. Sinnvoll ist dann, ein mobiles Liftersystem zu wählen, mit dem die Badewanne unterfahren werden kann. Die Höhe des Badewannenrandes soll höchstens etwa 50 cm über dem Fertigfußboden liegen. AnWänden oberhalb der Badewanne ist die Anbringung von seitlichen Stütz- oder Haltegriffen zu empfehlen. Alternativ können Badewannen mit seitlichem Türeinstieg eingebaut werden. Sonstige Anforderungen an Nassräume Die Badezimmertüre muss nach außen aufschlagen. Damit wird sichergestellt, dass die Tür nicht von innen blockiert werden kann, sollte der Badnutzer bewusstlos werden, auf dem Boden zusammensinken und die Türe von innen blockieren. Türen von Sanitärräumen müssen im Falle einer Verriegelung von der Innenseite außerdem auch von außen geöffnet werden können (Not- und Gefahrenfunktion). Armaturen von Duschen, Badewannen und Waschbecken sollen, wie schon beschrieben, als Einhebel-Dusch-Armaturen eingebaut werden, deren Hebel im Ruhezustand nach unten weisen. Durch diese Maßnahme wird der Verletzungsgefahr von Sehbehinderten bei der Badbenutzung entgegengewirkt. Über einem Waschtisch ist die Anbringung eines Kippspiegels sinnvoll. Alternativ hierzu kann jedoch ein Spiegel, der senkrecht bis auf die Oberkante des Waschtischs herunterreicht, senkrecht an der Wand angebracht werden. Dies ist besonders für kleine Menschen oder Rollstuhlnutzer komfortabel und solche Spiegel sind meistens wesentlich kostengünstiger als klappbare Badezimmerspiegel. Der Einbau eines Notrufsystems in Bad undWC ist auch inWohnungen oder Einfamilienhäusern sehr sinnvoll. Wichtig ist hierbei, dass das Notrufsystem auch vom Boden erreichbar ist. Im Umfeld des Waschtischs sollten mindestens drei Steckdosen angebracht werden, um ein häufiges Umstecken von Elektrogeräten zu vermeiden. Freisitze Gerade für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen hat die selbstständige Nutzung eines Balkons, einer Terrasse oder einer Loggia große Bedeutung für ihre Lebensqualität. Der individuelle Platzbedarf für solche Flächen ist jedoch sehr verschieden. Die Bewegungsfläche (mindestens 1,20 x 1,20m und für Rollstuhlfahrer 1,50 x 1,50m) darf weder von Blumenkästen noch sonstiger Möblierung eingeengt sein. Auch Türschwellen von gerade einmal 2cmHöhe sind von vielen Rollstuhlfahrern praktisch nicht mehr ohne fremde Hilfe zu überwinden und sollten daher gänzlich vermieden werden. Höhenunterschiede von nur wenigen Stufen oder kleine Geländesprünge in den Außenanlagen einesGrundstücks könnenoftmittels fest eingebauter odermobiler Rampen aus Hartgummi oder gefalztem Stahl überwunden 29 Barrierefreies Wohnen
RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNzc3MQ==