Informationsbroschüre Stadt Meppen

Immer eine Reise wert. 17 HISTORISCHES RATHAUS Das aus mächtigen Findlingen erbaute Untergeschoss des Wahrzeichens der Stadt stammt aus dem Jahr 1408. 1605 erweiterte man den Bau um zwei Stockwerke, die vorgezogen und auf vier durch Rundbogen miteinander verbundene Säulen gesetzt wurden. So entstand eine offene Laube, in der auch Gericht gehalten wurde: Ein Sandsteinrelief über dem mittleren Bogen mit der Darstellung des biblischen Urteils Salomos erinnert daran. Auf der Spitze des Rathausturms zeugt ein Schiff von der Verbindung Meppens zur Hanse im Mittelalter. Heute ist im Rathaus ein Café untergebracht. Der historische Ratssaal wird aber noch für Empfänge und standesamtliche Trauungen genutzt. KOPPELSCHLEUSE Um den Schiffen am Ende des ehemaligen Ems-HaseKanals den Abstieg in die Hase zu ermöglichen, wurde von 1824–1828 die Koppelschleuse erbaut. Sie gilt als technisches Meisterwerk und ist heute im ursprünglichen Zustand zu besichtigen. Die Anordnung eines Tors in der Mitte der Schleusenkammer lässt zwei separate, gekoppelte Schleusenstufen entstehen. So war man in der Lage, den Höhenunterschied von mehr als vier Metern bei Niedrigwasser der Hase in zwei Etappen zu überwinden. Die aus Holz bestehenden Schleusentore mussten durch kräftige Männer, die Schleusenknechte, von Hand geöffnet und geschlossen werden. Ebenfalls hier zu finden sind die „Museen an der Koppelschleuse“ – unter einem Dach begrüßen seit 2020 das Emsland Archäologie Museum und das Stadtmuseum. WINDTHORST-DENKMAL In der kleinen Parkanlage zwischen Residenz und Gymnasialkirche steht das Denkmal von Ludwig Windthorst (1812 –1891). Der Reichstagsabgeordnete für den Wahlkreis Meppen und stärkster Widersacher Reichskanzler Bismarcks im Kulturkampf profilierte sich als engagierter Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und Religionsfreiheit. 1888 ernannte ihn die Stadt Meppen zum ersten Ehrenbürger. Sein vom Bildhauer Heinrich Pohlmann entworfenes Denkmal wurde 1895 auf dem Marktplatz aufgestellt. 1933 begann eine unrühmliche Odyssee, bei der die Statue nur knapp der Zerstörung entging. 1975 erhielt sie ihren heutigen Standort vor dem ab 1982 nach Windthorst benannten Gymnasium. PROPSTEIKIRCHE-ST.-VITUS IN MEPPEN Inmitten der Meppener Innenstadt erhebt sich Ihre Größe und Bedeutung verdankt die Propsteikirche ihrer zentralen Lage, denn zur Zeit ihrer Erbauung im 13. Jahrhundert diente sie nicht nur den Meppener Bürgern als Pfarrkirche, sondern auch den zahlreichen Bewohnern der zum Kirchspiel Meppen gehörenden Bauernschaften. Der Titel „Propstei“, der ursprünglich zur Bezeichnung einer um 780 gegründeten Missionszelle diente, verweist noch heute auf das hohe Alter, die Größe und die Bedeutung der Pfarrei.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNzc3MQ==