Pro Future - Stadt Dormagen

SCHAFFUNG ÖKOLOGISCH HOCHWERTIGER AUSGLEICHSFLÄCHEN ALS BEITRAG ZUM KLIMA- UND ARTENSCHUTZ Das Ökokonto ist ein Instrument, um vorsorgend Flächen und Maßnahmen zum Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft zu bevorraten. Im Rahmen eines Ökokontos können beispielsweise Gemeinden schon vor der Planung von Baugebieten Ausgleichsmaßnahmen durchführen und später refinanzieren. In der Bauleitplanung kann die Gemeinde auf die Flächen des Ökokontos zurückgreifen („abbuchen“). Gesetzliche Grundlage des Ökokontos ist § 13 Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG). Hiernach sind nicht vermeidbare erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen oder, soweit dies nicht möglich ist, durch einen Ersatz in Geld zu kompensieren. § 1a Abs. 3 Baugesetzbuch (BauGB) ermöglicht es, dass der Ausgleich an anderen Stellen als am Ort des Eingriffs erfolgen kann. Durch § 135a Abs. 2 Satz 2 wird ermöglicht, dass die Maßnahmen zum Ausgleich bereits vor den Baumaßnahmen und der Zuordnung durchgeführt werden können. Die gesetzliche Grundlage für die Führung des Ökokontos ist die Ökokontoverordnung NRW. Um eine geordnete städtebauliche Entwicklung langfristig zu sichern und die Ziele der Raumordnung und des Naturschutzes zu berücksichtigen, wurden in Dormagen aus naturschutzfachlicher Sicht fünf Suchräume definiert, in denen potentiell für Ausgleichsmaßnahmen geeignete Flächen liegen. Das Konzept und die Umsetzung werden durch das Umweltteam fortwährend mit der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss und der Unteren Naturschutzbehörde beim Rhein-Kreis Neuss abgestimmt und gegebenenfalls aktualisiert. Die ökologische Wertigkeit der Flächen kann durch verschiedene Maßnahmen wie Beweidung, Anpflanzung, Mahdgutübertragung u.v.m. gesichert und gesteigert werden. Die aufgewerteten Flächen erhalten anhand der „Numerischen Bewertung von Biotoptypen“ des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) einen Wert in Ökologischen Werteinheiten (Ökopunkt) und werden in das Ökokonto aufgenommen. Aus diesem Ökokonto können die Verursacher eines Eingriffes in Natur und Landschaft durch den Erwerb von Ökopunkten den Ausgleich sicherstellen. Das Ökokonto ist ein sich selbst refinanzierendes System, das nicht auf den allgemeinen Haushalt der Kommune zurückgreift. Durch die im Rahmen des Ökokontos erstellten ökologisch hochwertigen Flächen (hierbei insbesondere durch eine hohe Kohlenstoffbindung in Wald- und Grünlandflächen) wird ein bedeutender Betrag sowohl zum Klimaschutz als auch beim Artenschutz geleistet. DORMAGENER ÖKOKONTO WARUM DIESE INFOTAFEL? Die Stadt Dormagen unterhält im ganzen Stadtgebiet Ausgleichsflächen zum Schutz von Natur und Landschaft. Wir möchten Ihnen diese Flächen mit ihren Lebensräumen und der artenreichen Pflanzen- und Tierwelt anhand der Infotafeln vorstellen. WARUM WERDEN AUSGLEICHSFLÄCHEN ANGELEGT? Durch den Bau von Gebäuden oder Straßen wird Natur oder Landschaft zerstört. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass diese Eingriffe ausgeglichen werden müssen. Eine Möglichkeit des Ausgleichs ist die Anlage einer sogenannten Ausgleichsfläche, die der Sicherung wertvoller Landschaftsbestandteile und Naturräume zum Schutz von Pflanzen, Tieren und deren Lebensgemeinschaften dient. ÖKOKONTO – DAS AUSGLEICHSKONZEPT DER STADT DORMAGEN Der Gesetzgeber ermöglicht es, Ausgleichsmaßnahmen schon vor der Realisierung von Baumaßnahmen durchzuführen. Dieses System des vorgezogenen Ausgleichs nennt man Ökokonto. Die Wertigkeit eines Eingriffs und seines Ausgleiches wird mittels eines standardisierten Bewertungsverfahrens des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW ermittelt. Derzeit (31.10.2022) umfasst das Dormagener Ökokonto 22 Flächen mit einer Größe von ca. 30 Hektar. WER PLANT DIE AUSGLEICHSMASSNAHMEN? Für jede Fläche erarbeitet die Stadt Dormagen zusammen mit der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss ein Maßnahmenkonzept, das mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Rhein-Kreis Neuss abgestimmt wird. Ziel ist es jeweils, die Ausgleichsfläche dauerhaft ökologisch aufzuwerten. ÖKOKONTO DORMAGEN 16 // Projekte in Dormagen

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNzc3MQ==