Informationsbroschüre Stadt Meerbusch

Meerhof Der Meerhof im Strümper Bergfeld zählte zu den Haupthöfen des nahen Klosters Meer und erhielt 1848 das bis heute eindrucksvolle Wohnhaus, das mit seinem aufgesetzten Mezzaningeschoss dem weit ausladenden Gesims und dem flachen Walmdach klassizistische Würde ausstrahlt. Mit seinen hohen, rechteckigen Fenstern zählt das Haus zu den bemerkenswerten bäuerlichen Gebäuden im Stadtgebiet. Mit dem Schürkeshof und dem Mönkshof legen diese drei Backsteingehöfte bis heute eindrucksvoll Zeugnis ab vom aufkommenden Wohlstand der heimischen Landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Kirche St. Martinus Während die Langster Höfe sich zum Rheindeich orientieren, sind die Kierster Bauernhäuser bis heute um die Kirche angelegt. Die alte Kierster Kapelle St. Martinus ist auf einer leichten Anhöhe gebaut und beim Blick über die umliegenden Felder schon von weitem mit ihrem freundlichen ockergelb-weißen Turm zu erkennen. Die Ursprünge des Gotteshauses weisen ins 12. Jahrhundert. 1909 entstand die heutige Kirche nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Professor Joseph Kleesattel. Aus dem Vorgängerbau blieben zwei barocke Holzfiguren – der Pfarrpatron St. Martin und eine Mariendarstellung – erhalten. Der Seisthof Der Seisthof am Oberen Feld gilt als Urzelle des Dorfes Nierst. Er wird 1166 bei der Gründung des Klosters Meer durch die Selige Hildegunde erstmals erwähnt. Es war das bedeutendste Gut, das die Stifterin in den Klosterbesitz einbrachte. Seitdem bildete Nierst, damals „Niederseist“, eine sogenannte „Freie Herrlichkeit“, in der die Abtei Meer die Gerichts- und Steuerhoheit ausübte. In seinem heutigen Erscheinungsbild entstand der Hof mit Wirtschafts- und Wohngebäude Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Ältester Teil scheint die rückwärtige Mauer der Wirtschaftsgebäude zu sein, in der sogar noch Schießscharte zu erkennen sind. Kirche St. Cyriakus Die Nierster Kirche an der Stratumer Str. wurde 1895 vom Lanker Maurermeister Adam Reiners nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Wilhelm Sültenfuß erbaut. Das einschiffige Backsteingotteshaus zeigt neuromanische Bauformen. Von dem 1914 aufgestellten und im Rahmen der Liturgiereform 1966/67 abgebauten Schnitzaltar sind heute nur noch die Figuren des Heiligen Cyriakus und des Heiligen Laurentius übrig. Bei der jüngsten Restaurierung wurde der Innenputz der Kirche entfernt und das Backsteingemäuer freigelegt, was dem Innenraum besondere Atmosphäre gibt. Der Werthhof Der im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Werthhof, gelegen an der Werthallee am nördlichen Dorfrand, gehört ebenfalls zu den altehrwürdigen Anwesen von Nierst. Ältester Teil des vielfach umgebauten und veränderten Hofes dürfte die Brennerei sein (etwa 250 Jahre). Das Wohngebäude wurde restauriert. Alte Schule Ilverich Die Alte Schule an der Oberen Straße, 1827 erbaut, war lange Zeit das einzige öffentliche Gebäude im Straßendorf Ilverich. Erst 1968 wurde der Unterricht hier völlig eingestellt. Das Schulhaus ging in Privatbesitz über und wurde viele Jahre als Galerie genutzt. Unter anderen gehörte Joseph Beuys zu den prominenten Gästen der Galeristenfamilie Paul. Inzwischen ist das denkmalgeschützte Gebäude ein Wohn- und Bürohaus. Am klassischen Erscheinungsbild einer Dorfschule mit Klassensaal, Lehrerwohnung und Glockentürmchen aber hat sich bis heute kaum etwas geändert. 25 BLICKFANG-BILDERBOGEN – SEHENSWERTES MEERBUSCH

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