großzügige Spende des Reichsgrafen Matthias von Hallberg, der mit seiner Familie auf Schloss Pesch ansässig war. Bemerkenswert im Inneren der Kirche sind die restaurierte Kassettendecke, ein Taufstein von 1752 und eine barocke Stephanusfigur, die noch aus der alten, 1845 abgerissenen Kirche stammt. Auch der Baldachin im Chor ist eine Stiftung des Herzogs von Arenberg. Der Lanker Wasserturm Der Wasserturm der ehemaligen Westdeutschen Celluloidwerke an der Rheinstr. ist neben der Stephanuskirche und der Teloy-Mühle eines der Wahrzeichen des Meerbuscher Stadtteils Lank-Latum. Der Turm wurde 1912 erbaut und fasst rund 110m3 Wasser. Bis heute erinnern das ehemalige Verwaltungsgebäude und das alte Pförtnerhäuschen der Zelluloidwerke an ein Stück Lank-Latumer Industriegeschichte. Das Werk wurde 1985 geschlossen. Pfarrkirche St. Nikolaus mit Kirchplatz Der Tuffsteinturm der Pfarrkirche St. Nikolaus in Osterath stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Langschiff wurde 1855 an den Turm gebaut. Das ursprünglich auf dem heutigen Kirchplatz stehende alte Kirchenschiff wurde abgerissen. Im Inneren der Kirche sind unter anderem ein Rokokobeichtstuhl und eine Predigtkanzel aus dem Jahre 1744 erwähnenswert. Im Rahmen der Ortskernsanierung wurde auch der Kirchenvorplatz neu gestaltet. Die Kirche bildet zusammen mit dem Ackershof (von 1810), der Gaststätte an der Hochstr. 21 (18. Jahrhundert) und der ehemaligen Dampfmühle (erbaut 1883) eine geschlossene Platzanlage. Den Bronzebrunnen mit dem Abbild des Heiligen Nikolaus hat der Meerbuscher Künstler Wilhelm Hable gestaltet. Muttergotteskapellchen Das Muttergotteskapellchen an der Kapellenstraße mit seinen schönen Rundbogenfenstern haben Osterather Bürger 1847 komplett in Eigenleistung errichtet. Das inzwischen sanierte Gotteshäuschen wird von der Nachbarschaft liebevoll gepflegt. Alter Bahnhof Osterath Wann der Osterather Bahnhof erbaut wurde, ist nicht genau bekannt. Das Baujahr liegt vermutlich um 1850. Der Bahnhof liegt an der wichtigen Strecke Krefeld-Köln und trug maßgeblich zur Industrialisierung Osteraths bei. Wegen seiner Holzpanelenfassade wird das Haus, das bis heute ein Restaurant beherbergt, im Volksmund gern „Westernbahnhof“ genannt. Kapelle St. Pankratius Im kleinsten Dorf Meerbuschs, in Ossum, findet sich das wohl älteste Gebäude der Stadt, zumindest der älteste Gebäudeteil. Der Mitteltrakt der dem Heiligen Pankratius geweihten Kapelle stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert und ist das letzte original erhaltene romanische Kirchenschiff im Stadtgebiet. Verschiedene Hinweise lassen die Vermutung zu, dass die Bauherren römisches Baumaterial verwendet haben. 1868 wurde das kleine Gotteshaus durch den Anbau eines neuromanischen Chores erweitert, 1911 wurde im Westen der Glockenturm angebaut. Die Glocke ist über 350 Jahre alt. Schloss Pesch Schloss Pesch, zwischen Strümp und Bösinghoven, wird erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Graf Mathias von Hallberg gestaltete das damalige Haus Pesch etwa 1840 zum Schloss um. 1912 bis 1914 wurde es von Prinz Johann von Arenberg zu seiner jetzigen Größe ausgebaut, aber nicht fertiggestellt. Seit 1970 ist die Anlage im Besitz verschiedener Eigentümer. Das Parterre wurde zeitweilig als Konzertsaal genutzt, mittlerweile sind im Schlosstrakt Eigentumswohnungen und Büroräume untergebracht. Haus Gripswald Neben Schloss Pesch ist Haus Gripswald der zweite bedeutende Adelssitz in Ossum-Bösinghoven. Das Haus direkt am Herrenbusch wurde 1422 zum Lehnsgut erhoben und blieb bis zur Säkularisation kurfürstlicher Besitz. Prägend für das Gebäude ist der ans Haupthaus angesetzte Rundturm. Im Obergeschoss des Turms wurden romanische Doppelsäulen vom säkularisierten Kloster Knechtsteden bei Dormagen eingesetzt, die bis heute deutlich sichtbar den Blick auf sich ziehen. Das übrige verwendete Baumaterial dürfte aus dem 14./15. Jahrhundert stammen. 24 BLICKFANG-BILDERBOGEN – SEHENSWERTES MEERBUSCH
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