Blickfang-Bilderbogen – Sehenswertes Meerbusch Der Mataré-Brunnen Professor Ewald Mataré (1887–1965) gehört zu den bedeutenden deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er wirkte als Maler und Bildhauer. Der MataréBrunnen am „Landsknecht“ wurde 1987 zum 100. Geburtstag Matarés nach einem bis dato unveröffentlichten Entwurf aus den Dreißiger Jahren errichtet. Das Brunnenbecken aus hellem Vulkanbeton mit vier Wasserspeiern und einem Kalebassenbündel in der Mitte besticht durch seine schlichte Schönheit und lädt zum beschaulichen Verweilen auf einer der Ruhebänke ein. Gnadenkapelle Niederdonk Die Wallfahrtskapelle stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. 1677 wurde das Gotteshäuschen von den Herren des Dyckhofes als Hauskapelle erweitert. 1907 wurde ein Vorbau angesetzt. Nach erheblichen Kriegsschäden entschloss sich die Pfarrgemeinde, die Kapelle zu restaurieren und umzubauen. Im Inneren besonders sehenswert sind das „wundertätige Gnadenbild“ der Mutter Gottes aus dem 17. Jahrhundert, ein niederländisches Tryptichon (Klappaltar) aus dem Jahre 1538 sowie ein großes Marien-Ölgemälde des Malers Ludwig Hach aus dem frühen 19. Jahrhundert. Rathaus Dorfstraße Das Rathaus an der Dorfstr. in Büderich, heute Sitz des Bürgermeisters der Stadt Meerbusch, wurde 1902 auf Initiative des damaligen Büdericher Bürgermeisters Clemens Roßbach errichtet. Zusammen mit dem Bau der Mauritiusschule gleich nebenan investierte die Gemeinde damals 43.590 Mark. Im Erdgeschoss des Rathauses waren die Verwaltungsräume untergebracht, im ersten Stock wohnte der Bürgermeister. 1908 bis 1910 wurde das Gebäude renoviert und erweitert. Kostenpunkt: 16.500 Mark. In die neuen Amtsstuben zog unter anderem die Polizeiwache ein, im Anbau gab’s sogar eine Zelle für Delinquenten. Dyckhof Büderich Der Dyckhof, im Jahr 1393 erstmals urkundlich erwähnt, ist eine von Wassergräben umgebene Burganlage. 1666 erhielt der Turm seine auch in der Umgebung einzigartige, schwungvoll gezimmerte Barockhaube. Vom späten 15. Jahrhundert bis 1699 war der Dyckhof Sitz der Herren von Norprath. Seit 1796 ist das Bauerngut im Besitz der Familie Werhahn. 1998 eröffnete in den Wirtschaftsgebäuden ein Hotel mit Restaurant. Um die Anlage herum führt der Kreuzweg der Gnadenkapelle Niederdonk. Haus Meer mit „Teehäuschen“ und Weyhe-Park Der Park von Haus Meer, 1865 gestaltet vom Düsseldorfer Gartenbauarchitekten Joseph Clemens Weyhe, bildet zusammen mit den Grundmauern der alten Remise, dem Gartenpavillon (im Volksmund „Teehäuschen“), mit dem Eiskeller, der Immunitätsmauer, den Fundamentresten sowie dem Gewölbekeller des ehemaligen Klosters Meer ein Gesamtdenkmal. Zu den ältesten Bäumen im Park zählen mehrere Rot- und Blutbuchen, Rosskastanien, Eiben, ein Gingkobaum sowie Spitz- und Bergahorne. Der imposanteste und wahrscheinlich auch älteste Baum ist eine Platane im Süden der Parkanlage. Mahnmal für die Opfer der national-sozialistischen Gewaltherrschaft Das Mahnmal wurde geschaffen von dem Bildhauer Peter Rübsam. Es wurde am 9. November 1988, am 50. Jahrestag der Reichspogromnacht, zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft am Haupteingang des Büdericher Friedhofes aufgestellt. Sieben naturbelassene Säulen aus Basaltlava stellen eine gedankliche Verbindung zur Klagemauer her, der sechseckige Grundriss der Steine lässt Assoziationen zum Davidstern zu. Die Zahl sieben erinnert an die Menora, den siebenarmigen Leuchter, der im Allerheiligsten des Tempels in Jerusalem stand. Alter Kirchturm/Beuys-Mahnmal Der romanische Turm der ehemaligen Büdericher Pfarrkirche St. Mauritius stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Das romanische Langhaus wurde im 19. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgebrochen. 1837 errichtete die Pfarrgemeinde ein einfaches Hauptschiff in Backstein, das 1891 bei einem Brand völlig zerstört wurde. Seit 1959 ist der Turm Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer der Weltkriege. Das schwere, zweiflügelige Eichentor mit den eingekerbten Namen der Büdericher Kriegstoten, das Auferstehungssymbol und der Turmschacht bilden ein eindrucksvolles Ensemble. Das Mahnmal gilt als einziges Gesamtkunstwerk von Joseph Beuys im öffentlichen Raum außerhalb musealer Umgebung. 22 BLICKFANG-BILDERBOGEN – SEHENSWERTES MEERBUSCH
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