Demenzratgeber Landkreis Goslar

© DragonImages - AdobeStock.com Was sind Anforderungen an die Speisen, Getränke? Viele essen und trinken zu wenig, weil sie weder Hunger noch Durst spüren. Immer wieder Essen und Trinken anbieten. Evtl. an einigen Stellen in der Wohnung „Imbissstationen“ einrichten. Die betroffenen Personen mit genügend Kalorien und Flüssigkeit versorgen: Vor allem unruhige Kranke mit hohem Bewegungsdrang müssen ausreichend essen, um nicht an Gewicht zu verlieren und in eine Mangelernährung zu geraten. Auf hohe Energiedichte achten. Möglichst oft Gerichte anbieten, die die Betroffenen lange kennen und lieben. Gewichtsverluste… immer ein Anlass zum Handeln? Ja. Deutliche Gewichtsabnahme muss immer mit dem Arzt besprochen werden. Wer Medikamente einnimmt, sollte den Apotheker/Apothekerin bzw. Arzt fragen, ob verordnete Medikamente die Appetitlosigkeit verstärken, und ggf. nach Alternativen fragen. Was kann man sonst noch tun? Mahlzeiten regelmäßig zur selben Tageszeit anbieten. Für körperliche Bewegung sorgen. Auf Befindlichkeitsstörungen achten: Verstopfung löst Völlegefühl und Unbehagen aus. In der Apotheke nach Hausmitteln fragen, z.B. nach Lactulose-Sirup. Wenn der Umgang mit Messer und Gabel schwerfällt, versuchsweise auf Finger-FoodAngebote setzen bzw. Essen in mundgerechte Stücke schneiden, die mit den Fingern gegriffen werden können. Unruhigen Menschen, die kaum sitzen bleiben wollen und viel herumwandern, Mahlzeiten mit „auf den Weg“ geben (z.B. Klappstullen oder Brötchen). Gibt es andere Gründe für mangelnden Appetit? Natürlich haben Demenz-Patienten auch andere Erkrankungen. Deshalb nachforschen, ob solche zusätzlichen Krankheiten die Nahrungsaufnahme beeinträchtigen können, z.B. schlecht sitzende Zahnprothesen, Depressionen, nicht ausreichend behandelte Schmerzen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Und immer gilt: Fragen Sie Arzt und Apotheker zur Medikation. Man sollte die Arzneimittel vermeiden, die zu reduziertem Hunger führen können, wie z.B. einige Herzmittel, einige Antibiotika, einige Antidepressiva. 34 ERNÄHRUNG

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