Demenzratgeber Landkreis Goslar

© Tamani Chithambo - AdobeStock.com Die Weitergabe dieser Informationen ist besonders wichtig, wenn Ihr Angehöriger in eine Pflegeeinrichtung umzieht. Ernst nehmen und Würde des Demenzkranken, was Vorlieben und Abneigungen angeht, sind nicht außer Acht zu lassen. Hektik und „Lieblosigkeit“ sind „Gift“ – nicht immer ist es einfach für die Pflegenden, in Ruhe und Gelassenheit Essen und Trinken vorzubereiten und anzubieten. Doch frühere Gewohnheiten sind oft Auslöser für negative oder positive Reaktionen. Und alles soll das Gefühl vermitteln: ich bin hier sicher. Erfährt der Demenzkranke das Gegenteil, kann es zum Abbruch der Mahlzeit kommen. Störende Geräusche sollten immer vermieden werden. Probieren Sie aus, ob leise – bekannte – musikalische Untermalung hilft. Woran wir gewöhnt sind – Kartoffeln oder Nudeln, Rosenkohl oder Blumenkohl – Abneigungen aus früheren Zeiten müssen immer berücksichtigt werden. Wann wurde früher warm gegessen: mittags oder abends? Die gefühlte Gewohnheit kann den Kranken durcheinanderbringen. Sollte auch hier Achtung: eine ausgewogene Ernährung ist in jeder Phase unseres Lebens, besonders bei Erkrankungen, wichtig. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Zwischenmahlzeiten: püriertes Obst, Jogurt, Milch, Puddinge oder andere Süßspeisen. Die Mahlzeiten-Zubereitung ist wichtig, es muss darauf geachtet werden, dass keine Mangelernährung oder fortschreitender Gewichtsverlust eintritt; es sind stets ernstzunehmende Symptome bei Demenzkranken. Was ist hier zu tun? Angehörige und Pflege-Dienstleister geraten dadurch nicht selten unter Druck. Mangelernährung stellt immer ein ernährungsbezogenes Gesundheitsrisiko da. Appetitlosigkeit und Nahrungsverweigerung bis hin zum Vergessen der Nahrungsaufnahme sind Auslöser für dieses Krankheitsbild. Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre während der Mahlzeiten. Genussvolle Momente tragen erheblich dazu bei. Im Leben ist das Essen ganz wichtig, besteht die Notwendigkeit, Gewichtsverlust, Dehydration oder Mangelernährung zu vermeiden, so nimmt das ausreichende Trinken und Essen eine wichtige Funktion ein. Essen bedeutet aber auch noch viel mehr. Gemeinsames Tun, Anregung zum Genießen bestimmen die Mahlzeiten im Tagesrhythmus. Sie schaffen Erinnerungen. Nicht zu unterschätzen ist dabei das Gefühl der Aufmerksamkeit und das ruhige Reden miteinander. So werden die Sinne bei dem Demenzkranken angeregt und es tauchen vielleicht vor dem „inneren Auge“ glückliche Ereignisse wie Familienfeiern, Geburtstage und Jubiläen auf. Auch auf nicht so gute Momente muss eingegangen werden, denn Essen ist immer für Leib und Seele. Immer wieder, auch beim Essen, kommt es auf Zuwendung und ggf. Tröstung an. Scheuen Sie sich nicht, auch Lieblingsessen aus Kindertagen herzurichten. Wie oft strahlen da die Augen. Wir alle kommen aus verschiedenen Kulturgegenden. Überall gab und gibt es Besonderheiten. Achten Sie darauf, auch auf die individuelle Zubereitung des Essens. 32 ERNÄHRUNG

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