erledigt; doch nun gerät es durcheinander oder wird ganz vergessen. Nun müssen die Ehefrauen, Kinder oder Betreuer diese Rolle übernehmen. Auch bei der sachgerechten Zuordnung klappt es nicht mehr und so findet sich der Haustürschlüssel im Wäscheschrank, die Uhr im Kühlschrank oder das Portemonnaie im Medikamentenschrank wieder.In Beratungsgesprächen ist oft zu hören: so hat sich mein Mann/meine Frau/… früher nie verhalten. Unerklärbar schwankt bei den Demenzkranken die Stimmung; ja, das Verhalten kann auch aggressiv werden. Alles verändert sich und erschwert das Zusammenleben. „Das ist nicht mehr der Mensch, den ich einmal kannte“, wird auch traurig gesagt und es beschreibt die gesamte Spannbreite einer Persönlichkeitsveränderung. Und immer wieder der Rat an pflegende Angehörige und andere: bleiben Sie damit nicht allein, sondern suchen Sie sich Hilfe. DEMENZ IN JÜNGEREN JAHREN Alles war bisher normal. Schleichend treten Verminderungen im Gedächtnis, der Aufmerksamkeit, des Denkvermögens, der Sprache und fehlende Orientierung auf. Dies bringt für die Betroffenen, aber auch für die Familien, ganz besondere Belastungen mit sich. Die Berufstätigkeit muss aufgegeben werden und somit entstehen erhebliche finanzielle Auswirkungen. Oftmals leben auch noch minderjährige Kinder in den betroffenen Familien. Passende Unterstützungsangebote gibt es in diesem und für dieses Alter kaum; oft werden sie als „Exoten“ angesehen, weil Unverständnis und Unwissen vorhanden ist. Im Ratgeber der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ist zu lesen: „Z.B. kann es sein, dass die Betroffenen weniger Antrieb und Initiative haben, sich impulsiv oder distanzlos verhalten, sich weniger in andere Menschen einfühlen können oder soziale Regeln missachten. Bei manchen Formen der Demenz, insbesondere bei denen, die durch Erkrankungen des Stammhirns hervorgerufen werden, stehen die Verhaltensänderungen sogar im Vordergrund.“ Nach der fachärztlichen Feststellung werden gleichzeitig nichtmedikamentöse Trainings- und ähnliche Therapien eingesetzt, welche z.B. sind: Hirnleistungstraining, Ergo-, Verhaltens-, Erinnerungs-, Musik- und Physiotherapie. Die Unterstützung der Angehörigen ist ganz wichtig, denn durch die Erkrankung beginnt ein Rollenwandel in der Familie. Die Dinge beim Namen nennen und damit die Scham zur Öffnung überwinden, hilft sehr. Unter www.ratgeber-junge-demenz.de können wertvolle Hinweise und Anregungen abgerufen werden. MEDIKAMENTE RICHTIG EINNEHMEN Ohne Plan geht nichts Sie müssen regelmäßig Medikamente einnehmen? Dann hilft Ihnen ein Arzneimittelplan. Darin werden die wichtigsten Besonderheiten festgehalten: Welches Medikament (Name, Konzentration, Anwendungsgebiet)? Welche Dosierung zu welcher Tageszeit? Stichworte, wie z.B. „nicht mit Milch einnehmen“ oder „Einnahme vor dem Essen“. Damit Ihr Medikamentenplan auch im Alltag eine nützliche Hilfe bleibt, ist es wichtig, dass er aktuell und vollständig ist, also z.B. auch rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke oder dem Supermarkt enthält. Lassen Sie sich von Ihrer Hausapotheke oder Ihrem Hausarzt helfen. Stolpersteine vermeiden: Bitte kennzeichnen, ob ein Arzneimittel nur kurzfristig einzunehmen ist, z.B. ein Antibiotikum. Warenname und Inhaltsstoffe notieren: Schafft Sicherheit, auch wenn ein Medikament wegen der Vorschriften von Krankenkassen anders aussieht. Legen Sie Ihren persönlichen Medikationsplan regelmäßig Facharzt, Hausarzt, Hausapotheke vor: So können Doppelverordnungen und unnötige Wechselwirkungen vermieden werden. 12 DIAGNOSE & THERAPIEN
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