bei 15,6% und über 90 Jahren bei 41% eintreten kann. Es ist normal, dass wir mit zunehmendem Alter langsamer werden, im Tagesablauf Pausen brauchen und vielleicht auch vergesslicher werden. Sollten jedoch die Vergesslichkeit und andere Verhaltensauffälligkeiten eintreten, sollte auf alle Fälle eine Facharztpraxis oder Gedächtnisambulanz aufgesucht werden. SEKUNDÄRE DEMENZ Hier handelt es sich um eine seltene Form der Demenz. Als Ursachen sind denkbar: Vitaminunterversorgung, Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen, Medikamente oder Alkoholsucht. Werden die Ursachen erkannt, besteht bei rechtzeitiger Behandlung die Möglichkeit der Heilung. DELIR/DEPRESSION Demenzähnliche Symptome treten auf und können nur bei ärztlicher Diagnose richtig behandelt werden. Niedergeschlagenheit und Rückzug, Schlaf- störungen und Probleme beim Erinnern treten auf. Sprechen wir von Delir, sind Entstehungsmöglichkeiten z.B. Fieber, Stoffwechselstörungen oder bestimmte Medikamente, sie führen zu schweren Verwirrtheitszuständen. Auf eine richtige Diagnose kommt es an, um den Heilungsprozess einzuleiten. DIE DIAGNOSE Die fortschreitende Medizinforschung in der Feststellung einer Demenzerkrankung kann heute mehr. Somit ist die Sicherheit in der Früherkennung groß. Wer sich unsicher ist, wenn im Verhalten bisher nicht vorhandene Verhaltensweisen deutlich werden, sollte auch fachärztliche Beratung in Anspruch nehmen. Für viele Menschen ist es leider immer noch ein Makel, an Demenz zu denken. Aber es geht ja um den rechtzeitigen Einsatz von Hilfsmöglichkeiten, um den Erhalt der Würde und Selbstständigkeit, um gelingendes Miteinanderleben. Einzelne Verfahren sollen hier nicht benannt werden. In den Sprechstunden der Gedächtnisambulanzen kann allerdings durch etliche Termine ein Vergleich erfolgen, der es dem Mediziner erleichtert, eine gesicherte Diagnose zu stellen. Bei Verdacht einer Erkrankung folgen dann weitere Untersuchungen. Da es verschiedene Ursachen gibt, soll auch ausgeschlossen werden, dass es sich evtl. „lediglich“ um eine andere Erkrankung handelt, die dann entsprechend zu behandeln ist. Stellen Sie sich somit auf Urin- und Blutuntersuchungen, ein Elektrokardiogramm (EKG) und evtl. eine Kernspintomographie des Kopfes ein. Rechtzeitig begonnene Therapien sind also das A und O für die Behandlung einer Demenz. Medikamentöse und nichtmedikamentöse Maßnahmen helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Dank der auf Hochtouren laufenden Forderungen gibt es für Ärzte, Psychiater, Psychologen und andere Therapeuten gute Ansatzmöglichkeiten bei der Behandlung. Zwar ist bis heute eine Heilung noch nicht möglich, aber verschiedeneMöglichkeiten helfen doch etwas. Für eine medikamentöse Behandlung gibt es derzeit zwei Substanzen, die hoch im Kurs stehen: Acetylcholinesterasehemmer und Memantine. Acetylcholinesterasehemmer helfen, dabei die Konzentration des so wichtigen Botenstoffes Acetylcholin zu stabilisieren. Memantine regulieren den bei demenziell erkrankten Patienten erhöhten Glutamatspiegel im Gehirn. Durch die Einnahme der Medikamente können sich viele Patienten wieder an Dinge erinnern und sich besser orientieren. Die bisher im Leben erfahrenen und gesammelten Erfahrungen und Erlebnisse zählen zu sogenannten Türöffnern“, d.h. da erschließt sich eine Welt von Gefühlen, die Verhaltensweisen erklärt bzw. der Umgebung ein besseres Verstehen aufzubringen und eigenes Verhalten entsprechend auszurichten. Deshalb spielt die Lebensgeschichte dieser Menschen eine große Rolle bei allen Therapiemaßnahmen. Durch Gerüche, Musik oder Fotos können sie sich die Vergangenheit wieder ins Gedächtnis rufen. Außerdem erhalten Therapeuten so einen Zugang 10 DIAGNOSE & THERAPIEN
RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNzc3MQ==