Chronik Werra Meißner Kreis

Der Kreis selbst und die Kommunen (mit Ausnahme der Stadt Hess. Lichtenau) waren Gründungsmitglieder der WTMG. Mit dabei war von Anfang an auch die Gemeinde Nentershausen aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Unter der Dachmarke „Werratal-Erlebnisland Werra-Meißner“ hat die WTMG seit ihrer Gründung schon einiges hinter, aber noch viel mehr vor sich. „Wir sind ein gutes Stück vorangekommen, haben aber noch längst nicht alles realisiert“, 294 so das Fazit der Geschäftsführerin Claudia Krabbes anlässlich des fünfjährigen Bestehens der GmbH. Ein wichtiger, wenn auch nicht unumstrittener, Schritt war seinerzeit die Einführung der Dachmarke „Werratal“, mit der man seitdem zielgerichtet in die bundesweite Vermarktung der Region gegangen ist. Das touristische Pfund, mit dem das „Erlebnisland Werra-Meißner“ dabei wuchern kann, ist der landschaftlich reizvolle Raum im Flussdreieck von Werra, Fulda und Weser. In einer Mittelgebirgslandschaft, in der Berge, Burgen, Wald und Wasser zu jeder Jahreszeit immer neue Eindrücke bieten, Fauna und Flora in selten gewordenen Arten zu finden sind und die Landschaft kaum zersiedelt ist, gibt es beste Voraussetzungen für erholsamen Natururlaub und abwechslungsreiche Freizeitgestaltung. Stark im Mittelpunkt steht dabei das Naturerlebnis selbst, denn über 40 % des Kreisgebietes sind meist großflächig mit zusammenhängenden Mischwäldern bedeckt, die zu über 80 % unter Natur- bzw. Landschaftsschutz stehen. Große Bedeutung kommt dabei dem durch viele Rad- und Wanderwege hervorragend erschlossenen Naturpark Meißner – Kaufunger Wald zu, der zu den schönsten Naturlandschaften Deutschlands zählt. Als der Park 1962 gegründet und als Zweckverband organisiert wurde, sind ca. 45.000 ha unserer Region in ihm aufgenommen worden – damit war er der drittkleinste hessische Naturpark. Nach der Parkerweiterung im Jahr 2007 auf rund 93.000 ha ist er mittlerweile der drittgrößte Naturpark in Hessen, zu dessen Gebiet neben dem Meißner und dem Kaufunger Wald auch die Söhre sowie große Teile des Werratals mitsamt der „Hessischen Schweiz“ und dem Ringgau gehören. Zahlreiche Infopunkte an markanten Stellen, gut ausgeschilderte Wanderwege und attraktive Produkte in Form geführter Erlebniswanderungen, der Naturparkküche mit regionalen Spezialitäten, dem Bergwildpark sowie neuerdings Mohnblüte und -vermarktung schafft der Naturpark Grundlagen für nachhaltigen Tourismus in der Region und steigende Wertschöpfung für die Wirtschaft. Gemeinsam mit den benachbarten Naturparken in Thüringen und Niedersachsen (Naturpark Eichsfeld – Hainich – Werratal, Naturpark Hainich und Naturpark Münden) ist so ein „grünes Herz“ mitten in Deutschland entstanden, das für Besucher jeder Altersstufe immer attraktiver wird. Neben dem wachsenden Netz an qualitätsgeprüften Premiumwanderwegen unterschiedlicher Länge (5–22km) und Schwierigkeitsgrade, die die schönsten Orte des Kreises für die steigende Zahl der Wanderbegeisterten erschließen, berühren auch mehrere Fernwanderwege wie etwa der neue Werra-BurgenSteig oder der Barbarossaweg unsere Region und steigern so die Attraktivität des Werra-Meißner-Kreises als touristisches Ziel. Sehr gut erschlossen präsentiert sich auch das kreisweite Radwegenetz mit dem 300km langen„Werratal-Radweg“ als Zugpferd. Dieser Fernradweg, der die Quellen der Werra am thüringischen Rennsteig mit dem Zusammenfluss von Werra und Fulda zu Weser in Hann. Münden verbindet, gehört mittlerweile zu einem den beliebtesten Radwege Deutschlands und wird bundesweit vom„Werratal-Touristik e.V.“ in Bad Salzungen vermarktet. Dieser hessisch – niedersächsisch – thüringische Tourismus Verein ist 1996 unter starker Beteiligung des Werra-Meißner-Kreises und einer ganzen Reihe kreisangehöriger Städte und Gemeinden gegründet worden und hat seitdem wesentlich dazu beigetragen, länderübergreifend den Tourismus in der Mitte Deutschlands zu stärken. Neben Wandern, Radfahren und, mit Abstrichen, auch dem Kanu – Tourismus auf der Werra als Standbeinen des Aktivurlaubes, kann der Werra-Meißner-Kreis mit einer Fülle begleitender touristischer Angebote aufwarten. Dazu gehören u. a. zahlreiche Museen, die vom Verein für Regionalentwicklung im Museumsverbund vermarktet werden, die sehens- und erlebenswerten Fachwerkstädte mit ihrem historischen Häuserensemble und nicht zuletzt die immer intensiver als Freizeitorte genutzten Werratalseen. Ein ganz wichtiger Baustein im touristischen Angebot des Kreises ist die „Gesundheitslandschaft Werra-Meißner“ mit Bad Sooden-Allendorf im Zentrum. Nicht nur, dass der traditionsreiche Kurort mit seinen Reha–Kliniken über die Hälfte der kreisweiten Übernachtungen generiert, hier bündeln sich praktisch auch alle Stränge der unterschiedlichen touristischen Schwerpunkte des Kreises. 78 DER KREIS IM GEEINTEN DEUTSCHLAND  CHANCE UND HERAUSFORDERUNG 08

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