Chronik Werra Meißner Kreis

geworden – durch das Kreiskrankenhaus in Eschwege direkt und, gemeinsam über einen Zweckverband mit der Stadt Witzenhausen, durch das dortige Kreis- und Stadtkrankenhaus. In der Chronik zum 25. Kreisgeburtstag liest sich diese neue bzw. alte Aufgabenstellung folgendermaßen: „Auch im neuen Werra-Meißner-Kreis waren die Anstrengungen (…) auf die Erfüllung des staatlichen Versorgungsauftrages zur Vorhaltung von Krankenhäusern für die erkrankten Mitbürger gerichtet. Die sprunghafte Entwicklung unser aller Ansprüche an klinische Diagnostik und Therapie, aber auch an die stationäre Unterbringung, konfrontierte die Verantwortlichen mit höchsten organisatorischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Anforderungen.“ 251 Kurz gesagt bedeutet dieser Text nichts anderes, als dass der Kreis dafür Sorge zu tragen hatte, seinen Bürgern die bestmöglichste Gesundheitsfürsorge angedeihen zu lassen und sich sowohl räumlich und technisch als auch vom Personal auf modernstem Niveau zu bewegen. Für das 1968 eingeweihte Krankenhaus in Eschwege bedeutete dies die Erweiterung um eine interdisziplinäre Intensivpflegestation sowie die Modernisierungen im OP-Bereich sowie der Gynäkologie. Weitaus komplexer stellte sich die Situation in Witzenhausen dar, denn das in den Jahren 1952–1955 erstellte Haus war deutlich in die Jahre gekommen und bedurfte dringend der Sanierung. Hier gab es ein noch unter dem Witzenhäuser Landrat Wilhelm Brübach erarbeitetes Raumprogramm, das in einem „großen Wurf“ den Neubau eines 280 Betten umfassenden Krankenhauses vorsah und seit 1973 dem Hessischen Sozialministerium zur Prüfung vorlag. Dieser „große Wurf“ war allerdings bald vom Tisch, denn die angespannte Finanzlage des Landes erlaubte die Breitstellung von Fördermitteln nur für Umbau- und Sanierungsmaßnahmen – der angedachte Neubau war damit nicht mehr möglich. Was folgte war eine Fülle von Verhandlungen, Projektstudien und Plänen, ehe der Erste Beigeordnete Theodor Leyhe als neuer Kurator des Zweckverbandes – er hatte dieses Amt im Mai 1975 von Landrat Höhne übernommen – gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen am 6. Oktober 1977 den Grundstein zur „Sanierung und Erweiterung des Kreis- und Stadtkrankenhauses Witzenhausen“ legen konnte. 1977 begann die Sanierung des Krankenhauses in Witzenhausen, die bis 1985 andauerte. Nach fünfjähriger Bauzeit war es am 18. November 1982 die Röntgenabteilung, die als erste Abteilung in dem 51 Mio. DM teuren Erweiterungsbau ihren Betrieb aufnehmen konnte. Zug um Zug folgten die anderen Abteilungen und am 14. Februar 1985 titelte die HNA auf ihrer Verlagssonderseite „Witzenhausen hat ein neues Krankenhaus“. Was nun noch fehlte war die Sanierung des Altbaus, die, nach abermals dreijähriger Bauzeit, im Dezember 1988 abgeschlossen wurde. „Ein Krankenhaus der Grundversorgung ist keine Reparaturwerkstatt, sondern in ihm wird der Mensch als Ganzes gesehen.“ Mit diesen Worten übergab Theodor Leyhe am 2. Dezember 1988 den neuen Altbau seiner Bestimmung. Leyhe prägte hier auch den Begriff vom „Krankenhaus für das Jahr 2000“ für Witzenhausen und den Nordkreis, den der Hessische Sozialminister Trageser als Ehrengast dankbar übernahm. „Nach vielen Jahren gemeinsamer Anstrengungen“, so der Minister, „hätten der Werra-Meißner-Kreis und die Stadt Witzenhausen nun ein modernes, leistungsfähiges und zukunftsorientiertes Behandlungszentrum, das ein wichtiger Eckstein für die nordhessische Krankenhausversorgung sei.“ 252 Erstem Kreisbeigeordneter Theodor Leyhe (2. v. l.) war als Kurator des Zweckverbandes Stadt- und Kreiskrankenhauses Witzenhausen die Aufgabe zugefallen, die Sanierung und Erweiterung des Hauses in Angriff zu nehmen. Kurz nachdem die Sanierung des Witzenhäuser Krankenhauses erfolgreich abgeschlossen war, begannen bereits die Planungen für eine grundlegende Sanierung und Erweiterung des Kreiskrankenhauses in Eschwege – dies sollte dann im Bereich der Gesundheitsfürsorge die vordringliche Aufgabe der 90er Jahre werden. 56 SUCHEN UND FINDEN  DER WEG DES KREISES BIS ZUM NOVEMBER 1989 06

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