Chronik Werra Meißner Kreis

Der steinige Weg zu einem Wappen für den neuen Kreis War schon die Namensfindung schwierig, so erwies sich die Suche nach einem Wappen für den neuen Kreis als noch anspruchsvoller und komplizierter. Auch hier stand am Ende ein verblüffend einfacher Kompromiss. Die Wappen der beiden fusionierten Landkreise Eschwege (l.) und Witzenhausen (r.) beinhalteten beide den hessischen Löwen. Auf dieses Gestaltungselement wurde im Wappen des Werra-Meißner-Kreises zugunsten einer sinnbildlichen Darstellung von Werra und Meißner verzichtet. Dass auch der neu gebildete Kreis nicht ohne Wappen auskommen konnte, war selbstverständlich und da man im Zuge der Reform diese Frage noch nicht hatte klären können, gab es zunächst eine vom Land verordnete Übergangslösung. So zierte der Hessen-Löwe zunächst die Gebäude des Kreises und die Briefköpfe mussten vorerst ohne Wappen und nur mit dem mit der Schreibmaschine erstellten Schriftzug Werra-MeißnerKreis auskommen. Von 1974–1976 führte der Werra-Meißner-Kreis als Ersatz für ein eigenes Wappen das hessische Landeswappen. Um diesen wappenlosen Zustand zu beenden, wurde Reinhold Zeuch, der als Technischer Zeichner bei der Kreisverwaltung angestellt war, beauftragt, erste Entwürfe anzufertigen. Die Abbildung zeigt die ersten drei Entwürfe der Verwaltung, die zur Prüfung an das hessische Staatsarchiv gesandt wurden. Parallel dazu rief der Kreisausschuss des Werra-Meißner-Kreises im April 1975 per Zeitungsartikel zu einem offenen Gestaltungswettbewerb auf. Dabei sollten die Entwürfe die Symbole der bisherigen Wappen, Burg Ludwigstein und Hessen-Löwe (Witzenhausen) und Eschenblatt und Hessen-Löwe (Eschwege), aufnehmen und um die Namensgeber des neuen Kreises, Werra und Meißner, ergänzt werden. Insgesamt wurden daraufhin fünfundsiebzig Gestaltungsentwürfe, deren Motivvorschläge sehr unterschiedlich waren, eingesandt. Einige orientierten sich stark an den bisherigen Wappen der Landkreise Eschwege und Witzenhausen, andere lösten sich vollständig von den ursprünglichen Motiven und suchten andere Symbole, z.B. sinnbildliche Darstellungen des Meißners, des Bergbaus, der Kirsche als Symbol für den Raum Witzenhausen oder der im Kreis vorkommenden seltenen Pflanze Sonnentau. Die beiden später mit dem ersten (l.) und zweiten (r.) Preis bedachten Entwürfe aus dem freien Wettbewerb. Sowohl die Entwürfe der Verwaltung als auch die aus dem Wettbewerb wurden zur Prüfung beim zuständigen Hessischen Staatsarchiv in Marburg eingereicht. Aufgrund der großen Zahl von Kreisen bzw. Städten und Gemeinden, die Entwürfe für neue Wappen eingereicht hatten, gab das Staatsarchiv aber Ausschnitt aus der Werra-Rundschau vom 21. April 1975 49 DIE UNGELIEBTE REFORM  VON FRÜHEN EHEN UND ZURÜCKGEWIESENEN AVANCEN 05

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