Chronik Werra Meißner Kreis

Nach den Kreistagswahlen kam der neue Kreistag am 26. November 1904 zu seiner ersten Sitzung unter Vorsitz des Landrats zusammen. Ihm gehörten weiterhin an: » Bürgermeister Heinrich Vocke aus Eschwege als Kreisdeputierter » Königlicher Kammerherr Carl Xaver von Scharfenberg zu Wanfried » Rittergutsbesitzer Otto Freiherr von und zu Gilsa zu Völkershausen » Oekonomierat Karl Rexerodt zu Kassel » Rittergutsbesitzer Georg Wilhelm Heinrich Thon zu Albungen » Fabrikant Ernst Bartholomäus aus Eschwege » Sanitätsrat Dr. Gustav Brill aus Eschwege » Fabrikant Ernst August Döhle aus Eschwege » Justizrat Albert Meinshausen aus Eschwege » Fabrikant Arthur Israel aus Wanfried » Gutsbesitzer Steinmetz aus Herleshausen » sowie die Bürgermeister » Meister aus Waldkappel » Hesse aus Aue » Siemon aus Burghofen » Kühnemuth aus Frankershausen » Schönewolf aus Germerode » Krause aus Neuerode und » Mohr aus Hoheneiche. 87 Ende 1906 waren Fabrikant Döhle und Justizrat Meinshausen aus Eschwege ausgeschieden; stattdessen waren nun dabei Fabrikant Schilbe aus Grebendorf, Rittergutsbesitzer Georg von Eschwege und der Rentner Schäfer aus Eschwege. Diese Fotos des Eschweger Schlosses entstanden um die Jahrhundertwende und zeigen den Südflügel noch ohne Turmuhr und Dietemannsfigur (oben) und am Westflügel parkseitig noch einen Wintergarten der später entfernt wurde. Dem neu gewählten Kreistag gehörten am 16. Februar 1910 die Gutsbesitzer Thon aus Albungen und Steinmetz aus Herleshausen sowie Bürgermeister Meister, Fabrikant Schilbe und Rentner Schäfer nicht mehr an. Stattdessen werden genannt: aus Eschwege Gutsbesitzer Fritz Gebhard, Rentner Julius Döhle und Kaufmann Otto Junghans, aus Waldkappel Kaufmann Braun und aus Reichensachsen Gutsbesitzer Beyer. 88 Im Kreistag von 1913 fehlten der Ökonomierat Rexerodt, Fabrikant Bartholomäus und Kaufmann Braun; neu waren der Gutsbesitzer Dr. Weigel von Frankershausen, der Fabrikant Georg Brill aus Eschwege und Bürgermeister Küschall aus Waldkappel. 89 Alexander von Keudell kündigte nach den politischen Umwälzungen 1918/1919 in der Kreistagssitzung vom 3. April 1919 seinen Rücktritt an, nachdem er noch einige Monate „in treuer Pflichterfüllung auf seinem Posten ausgeharrt“ hatte. 90 Die erste Sitzung des neuen Kreistags fand noch unter seiner Leitung statt. Der Kreistag bestand an diesem Tag aus folgenden 19 Mitgliedern, die letztmalig die alten Machtverhältnisse repräsentieren: 91 » Bürgermeister Dr. Fritz Stolzenberg, Eschwege, zugleich Kreisdeputierter » Freiherr Otto von und zu Gilsa, Völkershausen » Rittergutsbesitzer von Eschwege, Reichensachsen » Oberamtmann Gebhard, Eschwege » Fabrikant Ackermann, Eschwege » Fabrikant Bartholomäus, Eschwege » Fabrikant Döhle, Eschwege » Fabrikant Hochhuth, Eschwege » Fabrikant Weber, Eschwege » Kaufmann Braun, Waldkappel » Bürgermeister Keßler, Wanfried » Bürgermeister Hesse, Aue » Bürgermeister Carl Krause, Neuerode » Bürgermeister Hoßbach, Rittmannshausen » Bürgermeister Kersten, Schemmern » Bürgermeister Schönewolf, Germerode » Bürgermeister Zimmermann, Frankenhain » Landwirt Beyer, Reichensachsen » Landwirt Steinmetz, Herleshausen Keudells Antrag auf Entlassung aus dem Staatsdienst wurde am 1. Juli 1919 entsprochen. In einem öffentlichen Brief „An die Bewohner des Kreises Eschwege“ in der Tageszeitung verabschiedete er sich und kündigte an, weiterhin für die Interessen des Landkreises tätig sein zu wollen. 92 Im Juni 1926 trat er in einer großen Anzeige gegen die geplante Enteignung des Fürstenstandes an die Öffentlichkeit 93 und agierte als Mitglied des Kreistages noch jahrelang gegen das neue System. 21 VERWALTUNGSGESCHICHTE DER KREISE ESCHWEGE UND WITZENHAUSEN 18211945 03

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